Autorin: Felicitas Fuchs
Titel: Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
Reihe: Mütter-Trilogie 1
Verlag: Randomhouse Audio
Gekürzte Lesung
Gelesen von Irina Scholz
Hörbuch Download (gekürzt)
Preis: 9,95 € [D], 9,95 € [A]
Laufzeit: ca. 13h 14min
ISBN: 978-3-8371-6095-6
Erschienen am 14. Juni 2022
Klappentext:
Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden und sich aus der Armut befreien. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle ihre Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. Denn die Zeit, in der sie lebt, hat kein Verständnis für eine Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft. Als ein herber Schlag die beiden trifft, muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen.
Meine Meinung:
Minnas Leben wird von den 20er Jahren bis in die 50er erzählt. Prolog und Epilog spielen in den späten 70ern. Minna ist 1905 geboren und damit ungefähr so alt wie meine Großmutter. Auch wenn da die Gemeinsamkeiten enden, interessiert es mich immer, etwas über diese Zeit zu erfahren. Bis zum "Schwarzen Freitag" 1929 lebt Minna in Düsseldorf, danach in Minden. Da ich beide Städte ein wenig kenne, haben mich ihre Beschreibungen zwischen den Weltkriegen sehr interessiert. Felicitas Fuchs hat hier vom starken Wirbelsturm Pfingsten 1924 bis zum Straßenbahn-Speisewagen spannende Details recherchiert und locker in die Handlung eingebaut.
Der Roman ist eine klassische Familiengeschichte mit wechselnden Perspektiven, wobei die meisten Personen sowohl Ecken und Kanten als auch ihre guten Seiten haben. Minna näht und repariert Kleidung, kopiert Schnitte von Kleidern, die sie an anderen Frauen sieht und macht später auch eigene Entwürfe. Sie erinnert mich dadurch einerseits an Marie aus der Tuchvilla-Reihe und andererseits an "Die Schwestern vom Ku'damm". Sie interessiert sich nicht für Politik und das Weltgeschehen, weil sie "doch eh nichts ändern kann". Sie ist Unternehmerin, hat ein gutes Verhältnis zu ihren Geschwistern und freundet sich schnell mit Menschen in ihrer Umgebung an. Darunter sind auch Juden, Sinti und Roma. Natürlich kommt man bei einer Geschichte aus dieser Zeit nicht an schrecklichen Themen vorbei, aber Felicitas Fuchs schafft es, davon so zu erzählen, dass man versteht, was passiert ist, ohne dass man beim Lesen daran zerbricht. Man begleitet Minna dabei, wie sie immer mehr die Zusammenhänge begreift und erkennt, dass dass man die Politik leider nicht ignorieren darf, weil es dabei schließlich immer um Menschen geht.
Ich habe das Hörbuch innerhalb von drei Tagen gehört und ich war dabei wie gebannt, wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dazu hat auch Irina Scholz mit ihrer sehr angenehmen Stimme beim Vorlesen beigetragen. Jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheinen soll.
Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe auf der Internetseite des Verlags.
Felicitas Fuchs ist übrigens das Pseudonym von Carla Berling, von der ich in letzter Zeit bereits einige Romane gelesen habe.
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