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Donnerstag, 2. Mai 2019

Gelesen: "Die Schwestern vom Ku'damm - Jahre des Aufbaus" von Brigitte Riebe



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Brigitte Riebe
Reihe: Die Schwestern vom Ku’damm (1)
Titel: "Jahre des Aufbaus"
Verlag: Wunderlich
Erscheinungstermin: 23.10.2018
432 Seiten
ISBN: 978-3-8052-0337-1
gebundene Ausgabe: 19,95 €
eBook: 16,99 €


Klappentext:
Wirtschaftswunder, Kaufrausch, Träume in Pastell - drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm.
Der Auftakt der großen 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.
Berlin im Mai 1945: Es ist die Stunde Null, die Stadt liegt ebenso in Trümmern wie die Seelen der Menschen. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm ist zerstört. Fassungslos stehen die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine vor der Ruine des einst so stolzen Familienunternehmens. Doch Rike, die Älteste, hat einen Traum: Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen und mit raffinierten Stoffen und neuesten Modekreationen Farbe in das triste Nachkriegsberlin bringen. Nach der Währungsreform scheint es tatsächlich aufwärts zu gehen, die Menschen hungern nach Konsum und schönen Dingen. Doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus und seine Geschichte wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist…

Meine Meinung:
Dieses Buch hab ich zufällig in der Stadtbücherei entdeckt. Da ich Kaufhausserien wie "The Paradise" und "Mr. Selfridge" ebenso die Serie "Ku'damm 56" sehr mag, habe ich es ausgeliehen. Der Roman ist für die heutige Zeit eher ungewöhnlich geschrieben: Einzelne Momente werden sehr detailliert beleuchtet, als würde man in Zeitlupe mit einem Vergrößerungsglas auf die Situation schauen, dann wird ein großer Zeitsprung gemacht und knapp zusammengefasst, was in der Zwischenzeit geschah. Das gibt der Geschichte einen interessanten Rhythmus. Sie beginnt 1932 und endet 1951. Wir erleben Berlin kurz vor der Machtergreifung durch die Nazis in einer Art Prolog, dann geht es direkt nach der Kapitulation weiter. Wir erleben die Soldaten der Siegermächte, die Arbeit der Trümmerfrauen, den ewigen Hunger, die Lebensmittelmarken, den Schwarzmarkt, die Kälte, die Währungsreform, die Blockade usw.
Im Gegensatz zu vielen Serien und Filmen der letzten 10 Jahre wird dabei aber auf allzu großes Drama und Gewalt verzichtet. Es wird zwar angedeutet, was alles schlimmes passiert ist, aber es passiert nicht den Thalheim-Schwestern. Die drei angeblich dunklen Geheimnisse, hab ich mir schon im Prolog gedacht, aber mich hat mehr das Lokal- und Zeitkolorit interessiert. Nur schade, dass die Mode, die Schnitte, die Stoffe keine so große Rolle spielen, wie man aufgrund des Klappentextes erwarten könnte. Dafür ist die Hauptfigur Rike eine sehr patente, selbstbewusste Frau, die sich nicht einfach die Butter vom Brot nehmen lässt, nicht einmal von ihrem eigenen Vater.

Tipp:
Vom Hörverlag gibt es das Hörbuch, gelesen von Katharina Thalbach. Ich werde mal schauen, ob ich das auch ausleihen kann.


Samstag, 25. September 2021

Hörbuch: "Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen" von Brigitte Riebe

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Brigitte Riebe
Reihe: Die Schwestern vom Ku’damm (4)
Titel: Ein neuer Morgen
ungekürzte Lesung mit Tanja Fornaro
Preis: 20,95 €
Download
Laufzeit: 10 Stunden 58 Minuten
ISBN: 978-3-7324-5622-2
Verlag: Argon Hörbuch
Erscheinungsdatum: 14.09.2021

Klappentext:
Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku‘damm.
Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Sternberg hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Kundinnen keine elegante Kleidung in Pastell mehr tragen wollen, sondern Miniröcke und Knallfarben. Wenigstens Miriams Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Das Speiselokal ihres Mannes Schani floriert, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran, sie selbst ist durch ihre aufsehenerregenden Modekreationen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und hat ihren Platz in der Familie Thalheim gefunden. Ein schönes Leben, das sie sich nach vielen Schwierigkeiten aufgebaut hat, doch sie fragt sich: War das schon alles? Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist klar, dass auch ihr eigenes Leben im Umbruch ist. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Als Jüdin lebte sie damals im Untergrund. Die Begegnung führt sie in die Vergangenheit und zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …

Meine Meinung:
Erst war ich irritiert, dass es bei dieser Trilogie einen vierten, ach nein, sogar einen fünften Teil gibt, wenn man "Weihnachten am Ku'damm" mitzählt. Aber natürlich gibt es nicht nur drei Thalheim-Schwestern, sondern noch eine vierte. Und sie kam in den bisherigen Bänden viel zu kurz. Wie schön, dass wir jetzt endlich Miris Geschichte hören. Besonders ihre Flashbacks, ausgelöst von scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten, fand ich sehr berührend. Aber auch ihre Gegenwart ist spannend, denn zwischen ihrer Ehe, ihrer Arbeit, ihrer späten Schwangerschaft und ihrer adoptierten Tochter im besten Backfischalter ist ihr Leben sehr turbulent. Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Schwimmwettkämpfe, denn die genannten Hallenbäder kenne ich und als Basketballmama habe ich auch schon so viele Stunden bei Wettkämpfen meiner Kinder zugeschaut und sie angefeuert. Ich mochte auch die Nebenhandlung, in der immer wieder Rut Brandt auftaucht. Die Wahl ihres Mannes zum Bundeskanzler, der Baader-Meinhof-Komplex, die Kommune 1, der Mord von Benno Ohnesorg und das Attentat auf Rudi Dutschke bilden einen aufregenden Hintergrund zu diesem Buch.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.

Freitag, 1. Mai 2020

Gehört: "Die Schwestern vom Ku'damm - Tage der Hoffnung" von Brigitte Riebe




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Brigitte Riebe
Reihe: Die Schwestern vom Ku’damm (3)
Titel: Tage der Hoffnung
Gekürzte Lesung mit Anna Fischer
Preis: 20,00 € [D], 22,60 € [A], CHF 28,90
Hörbuch MP3-CD
2 CDs
Laufzeit: ca. 10h
ISBN: 978-3-8371-4391-1
Verlag:Random House Audio, Deutschland
Erscheinungsdatum: 27. April 202

Klappentext:
Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen mit Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim sich ganz dem Zeichnen und der Malerei hingeben. Doch die jüngste von drei Töchtern war schon immer eine Rebellin. Zweimal ist sie durch das Abitur gefallen, mehr als eine Ausbildung zur Dekorateurin hat sie nicht vorzuweisen. Während ihre Schwestern Rike und Silvie hoffen, dass sie ihr Talent eines Tages für das Kaufhaus am Ku'damm einsetzen wird, träumt Florentine weiterhin den wagemutigen Traum, an der Berliner Kunstakademie angenommen zu werden …

Meine Meinung:
Nachdem zwischen dem ersten Teil und dem zweiten bei mir 8 Monate lagen, waren es diesmal nur 3 Monate Pause, bis ich den dritten gehört habe. Diesmal fand ich es aber schwierig, mich an die vielen Personen zu erinnern. Und es kommen noch viel mehr dazu. Es gibt jede Menge Stief- und Halbgeschwister, uneheliche und außereheliche Kinder, die ich mir wirklich nicht alle merken konnte.
Im dritten Teil steht Flori im Fokus. Sie ist die jüngste der Thalheim-Schwestern. Vorher hatte ich sie eher als Nebenfigur empfunden und auch jetzt fiel es mir schwer, mich für sie zu interessieren. Rieke und Silvie hatten in der Nachkriegszeit einfach andere, erwachsenere Probleme. Flori wirkt auf mich vor allem am Anfang verwöhnt und zickig. Es ist nett mitzuerleben, wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt und am Ende auch erwachsen wird. Aber spannender fand ich die Nebenhandlungen, z.B. die Republikflucht und die Auswirkungen des Paragrafen 175 StGB.
Unglücklich fand ich leider die Auswahl der Sprecherin. Ich schätze Anna Fischer als Schauspielerin sehr und an einigen Stellen profitiert dieses Hörbuch wirklich von ihrem Talent, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Zumindest bei weiblichen Rollen ist das so. Wenn sie männliche Figuren spricht, klingt es immer irgendwo zwischen blasiert und betrunken.
Leider scheint sie manchmal große Probleme beim Lesen zu haben. Sie macht vor und nach "schwierigen" Wörtern immer eine kleine Pause, was mich jedes Mal irritiert hat. Gelegentlich macht sie auch mitten im Satz Pausen, die da nicht hingehören, z.B. "Karl! So mutlos zu sehen bricht mir das Herz!"
Noch schlimmer finde ich ihre unsaubere Aussprache: "Schraße" statt "Straße", "Luff" statt "Luft", "Dränen" statt "Tränen", "blanen" statt "planen" sind nur ein paar Beispiele.
Vielleicht bin ich da sehr empfindlich und vielleicht hätte Anna Fischer auch nur etwas mehr Zeit gebraucht, um den Text zu üben. Ich habe leider vorher keine Hörprobe gefunden und auch nicht gesehen, dass es eine ungekürzte Ausgabe mit einer anderen Sprecherin gibt (bei der ich aber auch keine Hörprobe finden kann).

Tipp:
Bitte kauft Eure Bücher im Buchladen, damit es den auch nächstes Jahr noch gibt. Jede Buchhandlung kann auch fast alle Titel bestellen, die er gerade nicht vorrätig hat. Manche haben sogar einen Online-Shop. Man kann auch anrufen. Oder Ihr bestellt bei Ecolibri, die pflanzen von ihrem Gewinn Bäume.


Sonntag, 20. Juni 2021

Gelesen: "Weihnachten am Ku'damm" von Brigitte Riebe




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Brigitte Riebe
Titel: "Weihnachten am Ku'damm"
Verlag: Wunderlich
Erscheinungstermin: 13.10.2020
160 Seiten

gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-8052-0073-8
18 €

Taschenbuch
ISBN: 978-3-499-00527-5
10 €

eBook
ISBN: 978-3-644-00877-9
4,99 €

Klappentext:
Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter dem „Hungerwinter“. Auch das einst prächtige Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern, selbst die vergleichsweise wohlhabende Familie Thalheim kann von einem opulenten Weihnachtsfest nur träumen. Eines Abends weht der klirrend kalte Winterwind einen kleinen Jungen zum provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz. Erich ist halb verhungert und scheint mutterseelenallein in der Stadt zu sein. Kurzentschlossen nimmt Rike, die älteste von drei Schwestern, ihn mit nach Hause - sein weizenblondes Haar erinnert sie an Oskar, ihren im Krieg verschollenen Bruder. Der Kleine soll ein Weihnachtsfest haben, das er nie vergisst, da sind Rike, Silvie und Florentine sich einig. Doch woher einen Weihnachtsbaum nehmen, wenn sogar der Tiergarten abgeholzt ist?

Meine Meinung:
Dies ist eine kleine Geschichte, die zur Reihe "Die Schwestern vom Ku'damm" gehört. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Reihe gelesen habe, deshalb weiß ich nicht genau, ob sie zeitlich in den ersten Band oder zwischen den ersten beiden Bänden einzuordnen ist. Auf jeden Fall war es schön, noch mehr von der Familie Thalheim zu erfahren. Und wenn es auch um den Hungerwinter von 1946 geht, in dem die Menschen kaum etwas zu essen, zu heizen oder gar zu verschenken hatten, so wissen sie doch Kleinigkeiten wirklich zu schätzen und halten als Familie zusammen. Dagegen regiert heute ein Konsum, der so enorme Ausmaße angenommen hat, dass es reihenweise Ratgeber zum Entrümpeln in Buchform, TV-Sendungen und Youtubekanäle gibt, während die Leute trotzdem immer mehr Zeug anhäufen, leider vor allem zu Lasten des Planeten. Dabei sind sie auch noch dauernd unzufrieden und müssen ständig noch mehr und immer neuere Sachen haben. Solche Bücher, die von der Nachkriegszeit erzählen, zeigen uns, was im Leben wirklich wichtig ist: am Leben zu sein, die Liebsten bei sich, genug zu essen und ein warmes Zuhause zu haben.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe.

Sonntag, 19. Januar 2020

Gehört: "Die Schwestern vom Ku'damm - Wunderbare Zeiten" von Brigitte Riebe



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Brigitte Riebe
Reihe: Die Schwestern vom Ku’damm (2)
Titel: Wunderbare Zeiten
Gekürzte Lesung mit Stefanie Stappenbeck
Preis: 19,99 € [D], 22,50 € [A], CHF 28,90
Hörbuch MP3-CD
2 CDs
Laufzeit: ca. 9h 14min
ISBN: 978-3-8371-4389-8
Verlag:Random House Audio, Deutschland
Erscheinungsdatum: 07.10.2019

Klappentext:
Berlin, 1953: Während für Rike - die älteste Schwester - das Kaufhaus an erster Stelle steht, interessiert die mittlere Schwester Silvie nur das Vergnügen. Das Kaufhaus läuft bestens. Rike bemüht sich, nur das Neueste vom Neuen anzubieten: Petticoats, Nylonstrümpfe und Waren, die sie nach dem Vorbild italienischer Mode fertigen lässt. Doch die Dynamik in der Familie hat sich verändert. Die Wunden des Krieges sind verheilt und die Männer weigern sich, die Geschäfte allein den Frauen zu überlassen. Erst als Florentine, die Jüngste, gegen alles und jeden rebelliert und die Familie zu entzweien droht, wird Silvie klar, dass auch sie Verantwortung übernehmen muss...

Meine Meinung:
Es ist schon 8 Monate her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, aber in den zweiten Teil habe ich sehr schnell reingefunden. Es ist eine gelungene Fortsetzung mit vielen spannenden, teils dramatischen Wendungen. Stefanie Stappenbeck liest die Geschichte sehr einfühlsam. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den dritten Teil.

Tipp:
Bitte kauft Eure Bücher im Buchladen, damit es den auch nächstes Jahr noch gibt. Jede Buchhandlung kann auch fast alle Titel bestellen, die er gerade nicht vorrätig hat. Manche haben sogar einen Online-Shop.


Freitag, 20. Oktober 2023

Gelesen: "Ein Koffer voller Schönheit" von Kristina Engel

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Kristina Engel
Titel: Ein Koffer voller Schönheit
Verlag: Droemer
432 Seiten

Taschenbuch
Preis: 10,99 €
Erscheinungstermin: 01.09.2021
ISBN: 978-3-426-30835-6

eBook
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-426-46106-8
Erscheinungstermin: 01.08.2021


Klappentext:
Ende der 50er Jahre ist eine Fernsehtruhe oder gar ein Auto für viele Deutsche noch ein ferner Traum. Umso begehrter sind die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen.
Wie sehr sich gerade die Hausfrauen nach ein wenig Luxus und Leichtigkeit sehnen, weiß Anne Jensen genau. Immerhin geht es ihr selbst nicht anders, seit ihr geliebter Mann Benno sich beim Aufbau seines Geschäfts immer weiter von ihr zurückzieht. Was ist aus der großen Liebe geworden, die sie beide alle Prüfungen von Krieg und Nachkriegszeit hat überstehen lassen?
Da entdeckt Anne eine Anzeige des amerikanischen Kosmetik-Herstellers Avon: Liebend gerne würde sie als Avon-Beraterin mit Puder und Parfum den Glanz der weiten Welt in deutsche Haushalte bringen. Doch ist sie auch bereit, für diese Freiheit ihre große Liebe aufzugeben?

Meine Meinung:
Eine Trigger-Warnung vorweg: In diesem Roman werden Gewalttaten verschiedenster Art beschrieben und angedroht. (Ich verstehe gar nicht, wieso solche Warnungen nicht in oder auf den Büchern stehen.)
Dieser Roman will so vieles und streift so viele Themen wie z.B. die deutsche Teilung, Mobbing, Antisemitismus, bleibt dabei aber leider sehr oberflächlich. Das passt natürlich gut zum Titel, denn es geht sehr viel um das Aussehen, natürlich vor allem von Frauen. Denn Frauen müssen und wollen ja vor allem schön sein. Ist das so? Und war das damals so? Ich hätte mir bei einer Geschichte, die zwar um 1960 herum spielt, aber heute geschrieben wurde, eine kritischere Sicht auf das Thema gewünscht.
Die Beziehung zwischen Anne und Benno wird aus beiden Perspektiven beschrieben, was ich eigentlich sehr gut finde. Allerdings ist mir Benno die ganze Zeit unsympathisch geblieben, weil er so selbstgerecht und respektlos ist, während Anne mir rundum sympathisch, aber eher uninteressant war. Deshalb war das Buch für mich leider unrund und enttäuschend.
Nur die Schwiegermutter, die hier kein Drachen ist, sondern die sich wunderbar um Anne kümmert, ist eine wirklich interessante Figur. Ich hätte die ganze Geschichte lieber aus ihrer Perspektive gelesen.
Wer gute Geschichten lesen will, die um 1960 herum spielen, liest besser die Reihen "Frisch ermittelt", "Die Schwestern vom Ku'damm" und "Die Wunderfrauen".

Tipp:
Die ersten 44 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Sonntag, 24. Juli 2022

Hörbuch: "Minna. Kopf hoch, Schultern zurück" von Felicitas Fuchs





Autorin: Felicitas Fuchs
Titel: Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
Reihe: Mütter-Trilogie 1
Verlag: Randomhouse Audio
Gekürzte Lesung
Gelesen von Irina Scholz
Hörbuch Download (gekürzt)
Preis: 9,95 € [D], 9,95 € [A]
Laufzeit: ca. 13h 14min
ISBN: 978-3-8371-6095-6
Erschienen am 14. Juni 2022


Klappentext:
Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden und sich aus der Armut befreien. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle ihre Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. Denn die Zeit, in der sie lebt, hat kein Verständnis für eine Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft. Als ein herber Schlag die beiden trifft, muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen.

Meine Meinung:
Minnas Leben wird von den 20er Jahren bis in die 50er erzählt. Prolog und Epilog spielen in den späten 70ern. Minna ist 1905 geboren und damit ungefähr so alt wie meine Großmutter. Auch wenn da die Gemeinsamkeiten enden, interessiert es mich immer, etwas über diese Zeit zu erfahren. Bis zum "Schwarzen Freitag" 1929 lebt Minna in Düsseldorf, danach in Minden. Da ich beide Städte ein wenig kenne, haben mich ihre Beschreibungen zwischen den Weltkriegen sehr interessiert. Felicitas Fuchs hat hier vom starken Wirbelsturm Pfingsten 1924 bis zum Straßenbahn-Speisewagen spannende Details recherchiert und locker in die Handlung eingebaut.
Der Roman ist eine klassische Familiengeschichte mit wechselnden Perspektiven, wobei die meisten Personen sowohl Ecken und Kanten als auch ihre guten Seiten haben. Minna näht und repariert Kleidung, kopiert Schnitte von Kleidern, die sie an anderen Frauen sieht und macht später auch eigene Entwürfe. Sie erinnert mich dadurch einerseits an Marie aus der Tuchvilla-Reihe und andererseits an "Die Schwestern vom Ku'damm". Sie interessiert sich nicht für Politik und das Weltgeschehen, weil sie "doch eh nichts ändern kann". Sie ist Unternehmerin, hat ein gutes Verhältnis zu ihren Geschwistern und freundet sich schnell mit Menschen in ihrer Umgebung an. Darunter sind auch Juden, Sinti und Roma. Natürlich kommt man bei einer Geschichte aus dieser Zeit nicht an schrecklichen Themen vorbei, aber Felicitas Fuchs schafft es, davon so zu erzählen, dass man versteht, was passiert ist, ohne dass man beim Lesen daran zerbricht. Man begleitet Minna dabei, wie sie immer mehr die Zusammenhänge begreift und erkennt, dass dass man die Politik leider nicht ignorieren darf, weil es dabei schließlich immer um Menschen geht.
Ich habe das Hörbuch innerhalb von drei Tagen gehört und ich war dabei wie gebannt, wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dazu hat auch Irina Scholz mit ihrer sehr angenehmen Stimme beim Vorlesen beigetragen. Jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheinen soll.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe auf der Internetseite des Verlags.
Felicitas Fuchs ist übrigens das Pseudonym von Carla Berling, von der ich in letzter Zeit bereits einige Romane gelesen habe.


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