Samstag, 21. Oktober 2017

Gelesen: "Unerschrockene Frauen" von Dieter Wunderlich



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Unerschrockene Frauen
Autor: Dieter Wunderlich
Verlag: Piper
Preis: 11,00 € [D], 11,40 € [A]
Erschienen am 16.07.2013
288 Seiten, Broschur
ISBN: 978-3-492-30267-8

Klappentext:
Sie erkämpften sich Privilegien und schockierten Spießbürger damals wie heute. »Unerschrockene Frauen« porträtiert elf Aufsehen erregende Persönlichkeiten, die bis heute für ihre mutige Unkonventionalität bewundert und gefürchtet werden. Eine spannende Reise in die skandalumwitterte Welt mutiger Provokateurinnen wie Lou Andreas-Salomé, Hildegard Knef, Nina Hagen oder Madonna.

Meine Meinung:
In geschraubten Bandwurmsätzen fasst der Autor staubtrocken die Biografien dieser elf Frauen zusammen. Wie er über Defloration und Fellatio (O-Ton!) schreibt, bringt mich leider nur zum Gähnen. Besonders fixiert scheint er auf den "Skandal" zu sein, wenn eine Frau mit einem jüngeren Mann zusammen ist. Und dann macht er auch noch so peinliche Fehler, wie z.B. von der Veröffentlichung einer DVD im Jahre 1985 zu schreiben. (Die DVD wurde erst 1995 erfunden! Die ersten DVDs wurden 1996 veröffentlicht.)
Schade. Ich hätte mir neben den Kurz-Biografien den Versuch einer Analyse gewünscht, warum diese Frauen so sind bzw. waren, und wie sie die Welt verändert haben.
Aber so sind ehrlich gesagt die Wikipedia-Einträge interessanter geschrieben.
Gut, dass ich dieses Buch nur aus der Bücherei geliehen habe...


Dienstag, 17. Oktober 2017

Gelesen: "Willkommen bei den Friedlaenders!" von Adrienne Friedlaender





Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Adrienne Friedlaender
Titel: "Willkommen bei den Friedlaenders! Meine Familie, ein Flüchtling und kein Plan"
gebundenes Buch mit Schutzumschlag
224 Seiten
ISBN: 978-3-7645-0625-4
Preis: 16,00 € [D], 16,50 € [A], 21,50 CHF
Verlag: Blanvalet
erschienen am: 11.09.2017

Klappentext:
Vier Söhne, ein Flüchtling, kein Plan – aber jede Menge Herz!
Die Berichte in den Nachrichten, die vielen Bilder. So viele Flüchtlinge, und keiner weiß, wohin mit ihnen. Bei vier Söhnen, einer 90-jährigen Großmutter, Kater und Hund kommt es auf einen Jungen mehr auch nicht an, denkt die alleinerziehende Mutter und Journalistin Adrienne Friedlaender – und wenig später zieht der 22-jährige Moaaz aus Syrien bei ihr und ihren Söhnen ein. In amüsanten Episoden erzählt sie vom Multikulti-Mix unterm Reihenhausdach, von fröhlichen, irritierenden und bewegenden Begegnungen. So einfach kann Integration sein?

Meine Meinung:
Leute, lest dieses Buch!
Habt keine Angst! Es macht Euch kein schlechtes Gewissen, es erzählt auch keine schlimmen Dinge. Es ist einfach eine Familiengeschichte, die prima geschrieben ist. Eine sehr persönliche Geschichte, die mich immer wieder zum Lachen gebracht hat.
Ich wünsche diesem Buch ganz viele Leser!
Und ich wünsche vielen Lesern dieses Buch!
Ihr wisst ja: Jetzt schon an Weihnachten denken...

Übrigens:
Ein Teil der Erlöse dieses Buches wird für ein Flüchtlingsprojekt gespendet.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Tagebuchbloggen am 5. Oktober 2017 - WMDEDGT

Es ist der 5te und Frau Brüllen fragt wie jeden Monat: 
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

06:25 Der Wecker klingelt. Aufstehen, Bad, Kaffee.

06:35 Kind(9) ist bereits angezogen, nimmt sich Frühstück, berichtet, dass die Nacht traumlos war. Ich sage mehrmals: "Iss bitte weiter."
Der Mann verlässt das Haus.
Anschließend packt das Kind die Brotbox für die Schule, füllt die Trinkflasche, geht die Zähne putzen. Mein Job ist hier eigentlich nur noch, regelmäßig an die aktuelle Aufgabe zu erinnern.

06:55 Wir haben noch fünf Minuten Zeit zum Kuscheln, dabei besprechen wir den Tag. Für heute sind Sturmböen angesagt, deshalb könnte es passieren, dass die Schule ausfällt oder die Kinder früher nach Hause gehen dürfen oder so.

07:00 Der Wecker von Kind(6) piept. Wir hören ein genervtes Grunzen, dann Rascheln und Poltern, bis das kleine Kind schließlich verstrubbelt im Schlafanzug zum Frühstückstisch schleicht. Am liebsten würde ich schweigend eine Tasse Kaffee rüberschieben. Stattdessen gibt's Müsli. Das Gekrunche macht ja auch wach.

07:15 Kind(9) verlässt das Haus. Ich mahne wie jeden Morgen: "Immer gucken, bevor du über die Straße gehst!"
Kind(6) packt die Brotbox, füllt die Flasche, putzt die Zähne, zieht sich an. Wir kuscheln auch und besprechen den Tag.

07:45 Ich ziehe mich an, putze meine Zähne, suche Einkaufszettel, Pfandflaschen und Einkaufstaschen, während Kind(6) ein Scotland Yard von Berlin malt.

08:10 Heute fahren wir ausnahmsweise mit dem Auto zur Schule, weil ich anschließend schnell einkaufen und zur Post will. Ich parke aber an der letzten Straßenecke, damit das Kind wenigstens die letzten 300 Meter zu Fuß geht, aber keine Straße überqueren muss. Natürlich "erwischt" uns beim Aussteigen der Elternvertreter, der gerade auf dem letzten Elternabend wieder über die Eltern gemeckert hat, die ihre Kinder immer mit dem Auto fahren. Wir gehen sonst wirklich IMMER zu Fuß, ich schwöre!

08:30 Supermarkt. Pfandflaschen abgeben. Ich arbeite meine Liste ab, finde leider keine Nocciolata (Nuss-Nugat-Creme, fair, bio und ohne Palmfett, aber vor allem superlecker!) sowie ein paar andere Sachen. Wo bekommt man eigentlich Reinigungsknete? Ich habe ganz viele Harzflecken auf dem Auto, denen auch die Waschanlage nicht beikommt, da soll angeblich diese Knete helfen. Ich greife eine Packung Schmutz-Radierer, vielleicht funktionieren die?

09:00 Ich stehe in der Tiefgarage des Supermarktes und reibe mit dem Schmutzradierer auf Windschutzscheibe und Motorhaube herum, aber außer einem schrillen Quietschen passiert gar nichts.

09:15 Bio-Laden. Auch hier keine Nocciolata. Dafür Cashew-Bruch im Angebot und lose Kartoffeln, mein Beitrag zur Zero-Waste-Bewegung. Eine Mitarbeiterin fragt, ob sie mir helfen kann, weil ich scheinbar planlos hin und her laufe. Das liegt aber nur an der Uhrzeit. Und am Einkaufszettel. Früher hatten wir Vordrucke zum Ankreuzen, die nach Läden und Abteilungen sortiert waren, da konnte ich die Liste von oben nach unten abarbeiten. Jetzt ändern sich aber die Vorlieben meiner Lieben so oft, dass ich ständig die Vordrucke ändern müsste. Außerdem ist es umweltfreundlicher, die Liste von Hand auf Schmierpapier zu schreiben (unsere Nachbarn haben ein großes Büro mit vielen Fehldrucken) als mit dem Laserdrucker auf neues Papier zu drucken.

09:45 Post. Ich gebe den Brief an meine kranke Lieblingstante ab und schaue bei den Schreibwaren nach einem Locher. Es sind aber nur schwarze da. Kind(6) will aber einen blauen. Hat jemand einen blauen Locher zu verschenken?

10:00 Die Einkaufstaschen aus dem Auto wuchten, zum Haus schleppen und die Lebensmittel in die Schränke räumen. Boah, das ist so viel und hält meist nur wenige Tage. Wie soll das erst werden, wenn die Kinder in die Pubertät kommen?

10:30 Zweiter Kaffee und Frühstück. Anschließend die Brotmaschine füllen und anschalten. Dazu muss ich in den Keller. Das Ding ist nämlich irre laut, deshalb darf es nicht mehr oben wohnen.

11:00 Ich mache meine Runde durch die Wohnung. Heizungen aus, Fenster auf, Betten aufschütteln, schmutzige Wäsche einsammeln und sortieren, erste Ladung Wäsche waschen, trockene Wäsche von der Leine nehmen, falten und in die Schränke. Fenster wieder zu, Heizungen wieder an (aber nur auf 18°C).

11:45 Letzte Woche hatte ich Geburtstag, der ist aber leider wegen vieler anderer Termine (Zahnarzt, Elternabend, Bürgeramt etc.) leider untergegangen. Aber natürlich kamen viele Anrufe, die leider auf dem AB landeten sowie Karten und Päckchen. Also schnell ein paar Bedankungsmails schreiben. Und weil ich gerade dabei bin, der Supermarktkette ein paar Vorschläge für's Sortiment machen.

12:30 Erste Ladung Wäsche aufhängen, zweite Ladung waschen. Luftentfeuchter im Bad anschalten. Seitdem wir das Ding haben, ist kein Schimmel mehr am Regenwasserrohr, das leider ohne thermische Isolierung durch unser Bad führt. Wer plant bitte sowas?

13:00 Den Balkon sturmfest machen, also Kleinkram ins Haus holen, Möbel in die Ecke stapeln, Markise so weit wie möglich einkurbeln.


13:30 Zweite Ladung Wäsche aufhängen, dritte Ladung waschen. Auch hier frage ich mich, wohin das führt, wenn die Kinder noch größer werden?

14:00 Die Brotmaschine meldet laut piepend: Das Brot ist fertig! Also ab in den Keller, Maschine ausschalten und das Brot in die Küche tragen. Anschließend die Waschmaschine auf Pause schalten und die Kinder vom Spanischkurs abholen und zum Judo bringen. Das findet zwar beides an unserer Schule statt, aber weil meine Kinder keine Hortkinder sind, dürfen sie nicht einfach über den Schulhof gehen. Aus versicherungstechnischen Gründen. Also müssen sie beim einen Gebäude raus zur Straße, eine halbe Runde um den Block und dann bei der Turnhalle wieder rein. Danke, Ihr Anwälte!

14:50 Ich trage auf dem Weg ins Haus zwei Schulranzen auf meinem Rücken, das sieht bestimmt lustig aus. Ein Nachbar schmunzelt jedenfalls in meine Richtung. Ich versuche ihm möglichst würdevoll zuzunicken. Die Post aus dem Briefkasten holen. Müll rausbringen. Spülmaschine einräumen, Küche aufräumen. Es wird windiger. Ich lasse vorsichtshalber die Rollläden runter.


Kleiner Show-Kampf, nur für die Kamera

16:00 Die Kinder vom Judo abholen. Es stürmt wirklich heftig. Die Straßen liegen voller Äste. Nur schnell nach Hause. Dort hat es eine Fichte aus unserem Garten umgehauen. Zum Glück nur auf die Wiese. Wäre das Ding auf's Haus gekracht... 
Der Mann kommt auch kurz nach uns nach Hause. Wir besprechen, was jetzt zu tun ist. Ich schalte die Waschmaschine wieder an und rufe den Baumfäller an, der sicher morgen viele Aufträge bekommen wird. Der Mann schreibt dem Verwalter eine Mail. Die Versicherung rufe ich morgen an, wer weiß, was noch meldepflichtiges passiert. Der Wind heult jetzt richtig heftig und rüttelt an den Rollläden. Die zweite Fichte aus unserem Garten stößt mehrmals gegen den Rollladen vom Wohnzimmerfenster. Die Kinder sind verängstigt. Wir machen ganz viele Lampen an, damit die Atmosphäre etwas heimeliger wird und essen frisches Brot mit Marmelade zu Abend. Dann räumen die Kinder ihre Judotaschen weg, bringen die Brotboxen in die Küche, kontrollieren Postordner und Aufgabenhefte. Kind(6) freut sich, dass es endlich mal Hausaufgaben gab und erledigt selbige eifrig. Danach machen sich die Kinder bettfertig. Ich stricke ein paar Runden und putze zwischendurch Zähne nach und kontrolliere, ob die Ohren sauber sind.

Regia Stadion Edition. Filzt jetzt schon. Überzeugt mich nicht.

19:00 Wir Eltern gucken noch eine Folge "Deep Space 9" und eine Folge "Big Bang Theorie". Dann geht der Mann schlafen und ich schreibe hier.

Jetzt ist es 23:00 und ich muss auch ins Bett.









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