Montag, 30. November 2020

Gelesen: "Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals" von Maria Nikolai






Autorin: Maria Nikolai
Titel: Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals
Reihe: Die Schokoladen-Saga
Preis: 11,00 € [D], 11,40 € [A], CHF 16,90
Taschenbuch, Klappenbroschur
640 Seiten
ISBN: 978-3-328-10407-0
Erschienen am 12. Oktober 2020


Klappentext:
Eine unheilvolle Zeit. Ein Familienerbe in Gefahr. Eine Liebe, die grenzenlos ist.
Stuttgart, Sommer 1936: Die junge Chocolatière Viktoria muss ihre Lehrzeit in Frankreich abbrechen, weil die heimische Schokoladenmanufaktur dringend ihre Unterstützung braucht. Die Zeiten sind unsicher, man will die Familie Rothmann aus der Leitung ihres Unternehmens drängen. Noch während sich Viktoria und ihre Mutter Judith mit allen Mitteln wehren, taucht der Schokoladenunternehmer Andrew Miller in Stuttgart auf. Der gutaussehende Amerikaner bringt nicht nur Viktorias Gefühlsleben durcheinander, er bietet den Rothmanns auch einen Ausweg an. Doch ist er wirklich der, für den er sich ausgibt? Als die Ereignisse sich überstürzen, drängt zudem ein lang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht …

Meine Meinung:
Auch im dritten und letzten Teil der Schokoladenvilla steht eine junge Frau im Mittelpunkt. Victoria Rothmann ist inzwischen erwachsen geworden und hat in Frankreich eine Ausbildung gemacht. Wir erleben ihren beruflichen, privaten und familiären Werdegang im Jahr 1936. Alle wichtigen Personen der ersten beiden Bücher tauchen auch hier wieder auf und es ist so schön zu sehen, was aus ihnen geworden ist.
Das Jahr 1936 ist natürlich auch politisch spannend, denn die Olympiade findet in Berlin statt und Deutschland gibt sich ein letztes Mal vor dem zweiten Weltkrieg international und völkerfreundlich, wenngleich man in Nebensätzen schon bemerkt, dass vieles davon nur Fassade ist und diese mächtig bröckelt.
Maria Nikolai gelingt es, die Geschichte einer Familie zu erzählen, die neue Wege geht und voller Hoffnung in die Zukunft blickt, ohne zu verschweigen, wie Deutschland zur Diktatur wird, mit Vollgas auf den Krieg zusteuert und dass die Verfolgung von Juden, Kommunisten und weiteren Menschengruppen aufs Unerträgliche anwächst.
Besonders gefallen hat mir an der Trilogie, dass die Frauen alle recht emanzipiert sind, ohne es ständig betonen und verbissen um Anerkennung kämpfen zu müssen. Sie erlernen Berufe, die ihnen Spaß machen und in denen sie einfach so gut sind, dass sie dafür respektiert werden. Mir ist klar, dass das so nicht ganz realistisch ist, aber solche Bücher liest man ja auch, um zu träumen, wie die Welt sein könnte. Und bestimmt gab und gibt es solche Geschichten auch in Wirklichkeit.

Tipp:
Die ersten 39 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.
Da dies der letzte Band einer Trilogie ist, sollte man vorher aber unbedingt "Die Schokoladenvilla", "Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre" und "Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals. Die Vorgeschichte" lesen.


Mittwoch, 25. November 2020

Gehört/gelesen: "Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt" von Stephanie Schuster

 




Autorin: Stephanie Schuster
Titel: Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt
Reihe: Die Wunderfrauen-Trilogie, Band 1
Sprecherin: Elisabeth Günther
ISBN: 9783732454778
Dauer: 12:52:45
ungekürztes Hörbuch
ISBN 978-3-8398-1847-3
erschienen am 29. Juli 2020
Preis 19,95 €

Klappentext:
Vier Frauen und ein gemeinsamer Wunsch: Endlich wieder glücklich sein.
Inmitten der 1950er Jahre, den Zeiten des Aufbruchs, eröffnet Luise Dahlmann ein kleines Lebensmittelgeschäft in Starnberg, in der Nähe von München. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt: Obst und Gemüse, Frischwaren, Nylonstrümpfe, buttrigen Kuchen, Schokolade … und jede Menge Klatsch und Tratsch. Drei Frauen kreuzen dabei immer wieder Luises Weg und werden schließlich ihre Freundinnen: Annabel von Thaler, die neidische Arztgattin von nebenan, die junge Helga Knaup aus München und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien. Sie alle haben Träume und gemeinsam wagen sie den Neubeginn.

Meine Meinung:
Also vorneweg muss ich leider mal wieder sagen, dass der Klappentext Käse ist. Die vier Frauen wagen nicht gemeinsam einen Neubeginn. Ihre Wege kreuzen sich, wie sich Wege von Menschen eben so kreuzen. Helga arbeitet in der Klinik von Annabels Mann. Annabel ist die Nachbarin von Luise. Und Luises Bruder nimmt Marie auf seinem Hof auf. 
Helga und Marie haben keine große Wahl, sie sind eher auf der Flucht, als dass sie sich bewusst für etwas Neues entscheiden. Annabel macht gar nichts Neues. Nur Luise beginnt bewusst etwas Neues, indem sie einen Laden eröffnet.
Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive regelmäßig, wobei sich die Handlung meist ein gutes Stück überlappt. Dadurch wird sehr deutlich, wie sehr sich Selbstbild und Fremdbild manchmal unterscheiden und wie schnell man andere Menschen vorschnell verurteilt. Die vier Frauen sind mir alle sehr sympathisch, auch wenn bzw. vielleicht gerade weil sie nicht immer perfekt sind, sondern auch hin und wieder egoistisch, naiv oder ungerecht. Es werden sehr viele Erzählstränge begonnen, denn nicht nur Helga, Marie, Annabel und Luise erleben Höhen und Tiefen, auch die Männer, mit denen sie zu tun haben, kommen zu Wort und erzählen vor allem von früher, bevorzugt von dem großen Unrecht, das ihnen im Krieg angetan wurde oder davon, was sie Gutes getan haben bzw. dass sie ja gezwungen waren zu tun, was sie getan haben und jetzt auch endlich mal gut sein müsse. Ja, so war das in den 50er Jahren vermutlich wirklich. Da wurde beschönigt, unter den Teppich gekehrt und anderen die Schuld zugewiesen. Aber hier fragen ein paar Frauen endlich mal nach und machen sich Gedanken.
Diese Männer sind mir leider fast alle unsympathisch, auch wenn sie ab und zu mal wirklich nett sein können. Aber was sie die meiste Zeit so an sexistischen, rassistischen, antisemitischen und ableistischen Sprüchen vom Stapel lassen, geht oft an die Schmerzgrenze. Aber so waren halt die 50er Jahre.
Am Ende bleiben leider einige Fragen offen, aber da dies der erste Teil einer Trilogie ist, hoffe ich, in den weiteren Teilen dann Antworten zu erhalten.
Am besten haben mir zwei Dinge gefallen: Luises halsbrecherische Motorradfahrt und die Massenklopperei am Ende der Fußball-WM. Die Beschreibungen verlangen förmlich nach einer Verfilmung!

Tipp:
Es gibt eine sehr lange, kostenlose Hörprobe.


Sonntag, 22. November 2020

Gelesen: "Die kleine Inselbuchhandlung" von Janne Mommsen




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: Janne Mommsen
Titel: Die kleine Inselbuchhandlung
Reihe: Die Inselbuchhandlung, Band 1
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Erscheinungstermin: 26.03.2019
288 Seiten

Taschenbuch
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-499-29155-5

Paperback
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-499-29154-8

eBook
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-644-40223-2

Klappentext:
Eine Insel liest.
In seinem atmosphärischen Sommer-Roman schickt Literatur-Spiegel-Bestsellerautor Janne Mommsen Greta Wohlert auf eine kleine Nordseeinsel, wo ihre Tante ein Haus am Strand hat. Die Stewardess hat sich ein paar Tage Auszeit vom stressigen Job genommen. Doch auf der Insel angekommen, muss Greta erst einmal Tante Hille beim Entrümpeln ihres ehemaligen Ladens helfen. In den staubigen Regalen entdeckt Greta unzählige Bücher. Fasziniert von dem Fund, veranstaltet sie einen Flohmarkt. Der Verkauf der Bücher macht Greta so viel Spaß, dass sie eine Idee hat: Wie wäre es, einfach hier zu bleiben und eine Inselbuchhandlung zu eröffnen? Ermutigt wird sie dabei von Claas, dem attraktiven Pensionsbesitzer der Insel. 
Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Jemand möchte Greta von der Insel vertreiben, eine geheimnisvolle Liebeswidmung in einem alten Buch gibt ihr viele Rätsel auf. Und zu allem Überfluss steht eines Tages Gretas Daueraffäre aus Frankfurt vor der Tür. Er möchte eine zweite Chance. 


Meine Meinung:
Die Charaktere sind sehr flach, die Story vorhersehbar. Probleme, über die die Protagonistin seitenlang grübelt, lösen sich immer wie von Zauberhand.
Schade, denn das Personal hat so viel Potential. Es gibt so einige interessante Liebespaare abseits des Gewohnten: Da liebt ein jüngerer Mann eine ältere Frau, ein kleiner Mann eine sehr große Frau und es gibt sogar ein älteres homosexuelles Paar. Diese Ansätze finde ich wunderbar.
Aber eine Sache ist an diesem Buch wirklich wunderbar: das bezaubernde Inselfeeling. Die namenlose Insel ist so schön, dass ich am liebsten sofort hinfahren und für immer dort bleiben will.



Dienstag, 17. November 2020

Hörbuch: "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque

 




Autor: Erich Maria Remarque
Titel: Im Westen nichts Neues
Ungekürzte Lesung mit August Diehl
(5 CDs, Laufzeit: 6h 7)
Preis: 19,99 € [D], 20,60 € [A], CHF 28,90
ISBN: 978-3-8445-1225-0
Erschienen am 21. Oktober 2013


Klappentext:
Die URKATASTROPHE des 20. JAHRHUNDERTS.
Getrieben von den Hetzreden ihres Lehrers Kantorek melden sich Paul Bäumer und seine Klassenkameraden freiwillig für den Kriegsdienst. In den Schützengräben der Westfront erleben sie hautnah und brutal die Sinnlosigkeit und das Grauen des Krieges.
Die Lesung von August Diehl öffnet uns Augen und Ohren, wenn sie ungekürzt und in bestechender Einfachheit alles einer Stimme überlässt – einzigartig ergreifend und immer wieder hochgelobt.

Meine Meinung:
Lange habe ich mich nicht an dieses Werk herangetraut, aber jetzt war es endlich so weit. Ich hatte von Remarque schon vor vielen Jahren "Die Nacht von Lissabon" gelesen und wusste, wie großartig er schreiben konnte. Trotzdem bin ich erschüttert, wie eindringlich "Im Westen nichts Neues" geschrieben ist. Es ist gleichzeitig grausam und poetisch, historisch und zeitlos, aber vor allem ist es ein wirklich wichtiges Buch! August Diehl liest es genau richtig und der Hörverlag hat das Hörbuch perfekt produziert.


Donnerstag, 12. November 2020

Hörbuch: "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" von Marc-Uwe Kling

 



Autor: Marc-Uwe Kling
Titel: Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat, Der Ostermann, Prinzessin Popelkopf
Inszenierte Lesung mit Musik mit Marc-Uwe Kling
Preis: 10,00 € [D], 11,30 € [A]
Altersempfehlung: Ab 5 Jahren
1 CD, 40 Minuten Laufzeit
ISBN 978-3-7456-0013-1
Erschienen am 28.06.2018


Klappentext:
Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat: 
Tiffany versteht sofort: Oma hat das Internet kaputt gemacht. Und zwar das ganze. Auf der ganzen Welt! Ihr Bruder Max kann es kaum glauben, er hat schließlich Ahnung und weiß, dass man das Internet nicht per Doppelklick kaputt machen kann. Aber tatsächlich – nichts geht mehr. Max' und Tiffanys große Schwester Luisa kann keine Musik mehr hören, Opa kann keine Serien mehr schauen, Max kann keine Nachrichten mehr schreiben und Mama und Papa können nicht mehr arbeiten. Zuerst ist das ganz schön komisch so ohne Internet. Aber als der Pizzabote vorbeikommt (der kann nämlich die richtige Straße nicht finden, weil sein Navi nicht mehr funktioniert), wird es doch noch ganz gemütlich. Die ganze Familie sitzt zusammen, isst Pizza, erzählt Geschichten, macht Musik, spielt tolle Spiele und denkt darüber nach, wie Oma wohl das Internet kaputt gemacht hat. Eigentlich könnte das jetzt immer so weitergehen, finden Tiffany und ihre Geschwister … 
Der Ostermann: 
Wenn es nach dem Weihnachtsmann und seiner Frau geht, soll der Sohn später in die Stiefelstapfen des Vaters treten. Aber der Junge hat andere Pläne! Winter, Schnee, Orangen, Bärte, Rot und Weiß – all das kann der Kleine nicht leiden. Blühende Blumen, Bienen, kurze Hosen und bunt bemalte Eier sind dafür ganz nach seinem Geschmack. Und deswegen möchte er Ostermann werden. Seine Eltern sind natürlich überhaupt nicht begeistert, Weihnachtsmann sein ist schließlich Familientradition! Zum Glück ist der Kleine nicht auf den Kopf gefallen. Er weiß genau, dass sein Vater, der Weihnachtsmann, einem Kind keinen Wunsch abschlagen darf, so verlangt es das alte Gesetz … 
Prinzessin Popelkopf: 
»Es war einmal eine hübsche Prinzessin mit viel Rosa drumrum. Und wie die meisten Prinzessinnen war sie sehr dumm.« Und nicht nur dumm ist Prinzessin Popelkopf, sondern auch gemein. Als sie aber eine kleine Hexe beleidigt, wird sie von dieser verflucht, so zu sein, wie sie heißt. Fortan hat die Prinzessin tatsächlich einen riesigen Popelkopf auf ihrem Hals und überlegt, wie sie ihn schnell wieder loswerden kann. Ein neuer Name muss her. Aber soll sie deshalb wirklich Fürst Furzgesicht heiraten? Oh nein! Lieber ehelicht sie den gutaussehenden Grafen Grützhirn. Ob das eine weise Entscheidung war?

Meine Meinung:
Dieses Hörbuch ist absolut bezaubernd!
Es ist klug und superlustig.
Es ist von den Großeltern bis zum Kleinkind für die ganze Familie geeignet.
Am besten zu Weihnachten der Familie schenken und dann gemeinsam hören!

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.


Dienstag, 10. November 2020

Gelesen: "Land of Stories - The Wishing Spell" von Chris Colfer



Titel: The Wishing Spell
Reihe: The Land of Stories, Teil 1
Autor: Chris Colfer
Illustrationen: Brandon Dorman
Taschenbuch
438 Seiten
Veröffentlicht: 2.7.2013
Verlag: Little, Brown Books for Young Readers
ISBN: 9780316201568


Klappentext:
Alex and Conner Bailey's world is about to change, in this fast-paced adventure that uniquely combines our modern day world with the enchanting realm of classic fairy tales.
The Land of Stories tells the tale of twins Alex and Conner. Through the mysterious powers of a cherished book of stories, they leave their world behind and find themselves in a foreign land full of wonder and magic where they come face-to-face with the fairy tale characters they grew up reading about.
But after a series of encounters with witches, wolves, goblins, and trolls alike, getting back home is going to be harder than they thought.

Meine Meinung:
"Land of Stories - The Wishing Spell" von Chris Colfer ist spannend, actionreich und märchenhaft. Mich erinnert die Geschichte an "Die Märchenbraut" und ich hatte viel Spaß beim Lesen.
Dies ist zwar der erste Teil einer Reihe, die bisher 6 Bände umfasst plus einige Extrabücher, aber man kann das Buch auch einzeln lesen.


Sonntag, 8. November 2020

Gelesen: "Mäc Mief und das Gruselgewusel im Spukschloss" von Carola Becker






Titel: Mäc Mief und das Gruselgewusel im Spukschloss
Autorin: Carola Becker
Illustriert von Ina Krabbe
Preis: 8,99 €
Altersempfehlung: ab 7 Jahren

92 Seiten, 148 x 210 mm

Hardcover mit Spotlack
s/w-Illustrationen auf jeder Seite

ISBN 978-3-943086-55-3

Klappentext:
Gruselspuk für Mäc Mief-Fans: Da kräuselt sich die Schafwolle!
Mäc Mief hat doch glatt den schlimmsten Tag des Jahres vergessen: den Tag der Schafschur! Sogar sein Lieblingsmensch Finn kann ihm da nicht helfen. Ihm bleibt nur eins – er muss sich verstecken! Mäc Miefs Flucht wird zu einem haarsträubenden Abenteuer: Als plötzlich ein Gewitter aufkommt und er in einem alten Schloss Unterschlupf sucht, spukt es dort gewaltig ...

Meine Meinung:
Mäc Mief ist ein echt knuffiges Schaf! Man schließt es sofort ins Herz und fühlt mit ihm mit. Dieses Mal geht es darum, dass die Schafschur ansteht und Miefi sich davor drücken will. Das ist ein guter Anlass, um mit Kindern über ungeliebte Dinge zu sprechen wie z.B. Nägelschneiden, Friseurbesuche oder Zahnarzttermine. Aber man kann das Buch natürlich auch einfach so als spannende, leicht gruselige Geschichte lesen.
Es gibt inzwischen schon 5 Bände von dieser Reihe, die man aber nicht unbedingt in der "richtigen" Reihenfolge lesen muss. 

Tipp:
Die ersten 35 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

Samstag, 7. November 2020

Gelesen: "Staubgeboren" von Fabio Geda und Marco Magnone





Autoren: Fabio Geda und Marco Magnone
Titel: Staubgeboren - Die Stadt der Vergänglichen
Verlag: Ueberreuter
Originaltitel: Berlin - 1. I fuochi di Tegel
Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt
Seitenzahl: 224
Lesealter: ab 12 Jahre

Hardcover
Preis: 14,95
ISBN: 978-3-7641-7067-7

eBook
€ 12,99
ISBN eBook: 978-3-7641-9160-3

Klappentext:
Das Spiel um Leben und Tod.
Berlin, 1978: Ein mysteriöses Virus hat alle Menschen über 18 Jahre ausgelöscht. Innerhalb der Mauern von West-Berlin kämpfen die Kinder und Jugendlichen auf sich alleingestellt ums nackte Überleben. Aufgeteilt in vier Clans – die friedliche Havel-Gruppe, die solidarisch-kooperative Gropiusstadt-Gruppe, die anarchistische Reichstag-Gruppe und die nihilistisch-gewalttätige Tegel-Gruppe -, versucht jede Gruppe für sich das Beste aus ihrer verbleibenden Zeit zu machen, ohne sich in die Quere zu kommen. Dies ändert sich schlagartig, als der zweijährige Theo aus der Havel-Gruppe von Mitgliedern der radikalen Tegel-Gruppe entführt wird. Um ihn zu retten, müssen sich die Havel-Mädchen auf feindliches Terrain begeben, denn sie wissen: In Tegel sollen die Todesspiele gefeiert werden und Theo ist in größter Gefahr! Doch ehe sie sich’s versehen, findet sich das Rettungskommando als Hauptattraktion inmitten der tödlichen Spiele wieder, der Einsatz nicht weniger als das Leben …

Meine Meinung:
In diesem Roman geht es um Berlin im Jahre 1978. Ein Virus hat alle Erwachsenen getötet, die Kinder sind in der geteilten Stadt allein. Es haben sich verschiedene Gruppen mit sehr unterschiedlichen Konzepten gebildet. Eine wohnt im Flughafen Tegel, eine auf der Pfaueninsel, eine im Reichstagsgebäude usw. Manche setzen auf Solidarität, andere auf Anarchie oder Autokratie.
Die Geschichte erinnert natürlich an "Der Herr der Fliegen", aber auch an die Star Trek Episode "Miri" (Staffel 1, Folge 8).
Aber vor allem: Dies ist das perfekte Buch für jetzt!
Wir haben eine Pandemie, ein Virus tötet vor allem alte Menschen. 
Außerdem wurde gerade der Flughafen TXL in Rente geschickt.
Kann bitte jemand dieses Buch verfilmen? Der TXL ist doch jetzt frei!
Ich bin so froh, dass Christiane Burkhardt dieses Buch übersetzt hat, die auch schon "Der Sommer am Ende des Jahrhunderts" aus dem Italienischen ins Deutsche übertragen hat. (Vielleicht könnte sie bitte "Ein Sonntag mit Elena" neu übersetzen? Dann gefällt mir das Buch bestimmt auch.)
Man kann "Staubgeboren" gut als einzelne Geschichte lesen, allerdings ist es der Beginn einer Reihe, von der bisher leider nur dieser erste Band auf deutsch erschienen ist. Ich kann das gar nicht verstehen. Die Story ist spannend, es ist eine zeitlich und räumlich sehr interessante Dystopie, es gibt starke Mädchen und starke Jungen, es geht um Freundschaft, um Familie, ums Überleben.

Tipp:
Die ersten 33 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Donnerstag, 5. November 2020

Gelesen: "Moral - Wie man richtig gut lebt" von Rainer Erlinger






Titel: Moral - Wie man richtig gut lebt
Autor: Rainer Erlinger
ISBN: 978-3-596-18852-9
Taschenbuch
9,99 €
Erscheinungstermin: 23.08.2012
Fischer Verlag
368 Seiten

Klappentext:
Wir alle wollen gute Menschen sein. Wir alle wissen eigentlich, was dafür zu tun wäre. Doch dann wird es konkret: Darf ich lügen, wenn es die Situation erfordert? Wie viel Rücksicht muss ich auf meine Nachbarn nehmen? Muss ich mein Geld ethisch anlegen? Rainer Erlinger, Moralinstanz und Autor der inzwischen als Klassiker geltenden Kolumne ›Die Gewissensfrage‹ im Magazin einer großen Münchner Zeitung, kennt wie kein anderer die konkreten moralischen Probleme, die uns alle bewegen. Nun hat er endlich seinen großen Entwurf einer Moral für unsere Zeit vorgelegt – alltagstauglich, beispielgesättigt, philosophisch begründet, leicht verständlich und unterhaltsam.

Meine Meinung:
Der Autor zitiert in etwas kleinerer Schrift immer wieder lange Abschnitte u.a. von Philosophen, vor allem Kant, um sie danach zu interpretieren oder zu erklären. Hierfür nimmt er sich wirklich viel Zeit. Es geizt auch nicht mit Beispielen für die jeweiligen Themen wie Höflichkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Sex, Umweltschutz usw.
Aber wenn es dann darum geht, ein Thema wirklich von allen Seiten zu beleuchten, macht er eigentlich nur seine eigene Meinung deutlich. Beim Sex z.B. schreibt er zwar immer wieder von der "seelischen und körperlichen Verletzlichkeit der anderen Person", aber die Risiken von Schwangerschaft oder übertragbaren Krankheiten erwähnt er mit keiner Silbe.
Dieses Buch kann als Ausgangspunkt für Diskussionen genutzt werden. Allerdings gibt es dafür sicher auch genügend kostenlose Listen im Internet.


Sonntag, 1. November 2020

Gelesen: "Ein Sonntag mit Elena" von Fabio Geda





Autor: Fabio Geda
Titel: Ein Sonntag mit Elena
übersetzt aus dem Italienischen von Verena von Koskull
Erscheinungsdatum: 17.08.2020
240 Seiten
Verlag: hanserblau

Fester Einband
ISBN 978-3-446-26795-4
Preis: 20,00 € (D), 20,60 € (AT)

eBook
ISBN 978-3-446-26879-1
Preis: 15,99 €

Klappentext:
Einst reiste er als Ingenieur um die Welt und baute riesige Brücken. Nach dem Tod seiner Frau aber ist es still geworden in der Turiner Wohnung am Fluss. Sein Sohn lebt in Finnland, mit der jüngeren Tochter hat er keinen Kontakt, nur die älteste sieht er ab und zu mit ihrer Familie. An einem Sonntag kocht der ältere Mann ein traditionelles Mittagessen für sie. Doch sie sagt kurzfristig ab. Im Park lernt er Elena und ihren Sohn kennen und lädt sie spontan zum Essen zu sich ein. Diese zufällige Begegnung wird alle drei für immer verändern.

Meine Meinung:
Von Fabio Geda hatte ich vor ein paar Jahren "Der Sommer am Ende des Jahrhunderts" gelesen und war sehr begeistert. Als ich neulich in einer Büchersendung im Radio von "Ein Sonntag mit Elena" hörte, habe ich mich gefreut und mir das Buch in der Onleihe sofort vorgemerkt. Nachdem ich es gelesen habe, bin ich froh, dass ich es nur geliehen und nicht gekauft habe. Dieser Roman funktioniert für mich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine Abneigung gegen selbstmitleidige alte Männer habe. Vielleicht liegt es an der Übersetzung? Vielleicht liegt es an dieser merkwürdigen Erzählperspektive? Vielleicht liegt es daran, dass Fabio Geda zwar wunderbar über Frauen schreiben kann, aber nicht aus ihrer Sicht erzählen sollte? Ich weiß es nicht. 

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