Donnerstag, 31. Oktober 2019

Gelesen: "Die Wanderhure" von Iny Lorentz




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Tital: Die Wanderhure
Autorin: Iny Lorentz
Verlag: Knaur
Erscheinungstermin: 08.10.2009
624 Seiten
 E-Book: 9,99 €, ISBN: 978-3-426-55569-9
Taschenbuch: 10,99 €, ISBN: 978-3-426-62934-5
gebundene Ausgabe: 19,99 €, ISBN: 978-3-426-66112-3


Klappentext:
Eine Frau kämpft in der grausamen Welt des Mittelalters um ihr Glück. 
Konstanz im Jahre 1410: Als Graf Ruppert um die Hand der schönen Bürgerstochter Marie anhält, kann ihr Vater sein Glück kaum fassen. Er ahnt nicht, dass es dem adligen Bewerber nur um das Vermögen seiner künftigen Frau geht und dass er dafür vor keinem Verbrechen zurückscheut. Marie und ihr Vater werden Opfer einer gemeinen Intrige, die das Mädchen zur Stadt hinaustreibt. Um zu überleben, muss sie ihren Körper verkaufen. Aber Marie gibt nicht auf ...

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich das gar nicht lesen. Schon der Titel ist mir zu demonstrativ mittelalterlich-verrucht. Als diese Filme damals im TV liefen, hing an allen Bushaltestellen die Werbung und ich war froh, dass meine Kinder noch nicht lesen konnten. Zu "Die Rache der Wanderhure" meinte mein Mann damals nur trocken: "Die Wunderhure hurt zurück."
Wie das halt so ist, wenn man Vorurteile hat und dann lästert.
Neulich lag dann dieses Buch in der Stadtbücherei plötzlich vor meiner Nase und irgendwie hab ich es in meinen Korb gelegt und ausgeliehen. Ich wollte das gar nicht. Und mögen wollte ich es auch nicht. Zuhause hab ich dann abends ein wenig reingelesen. Bis nach über 70 Seiten mein Blick auf die Uhr fiel. Ich erzähle lieber nicht, wie spät es da war...
Die Geschichte liest sich einfach gut weg. Sie ist spannend und das Schicksal der Marie hat mich sehr berührt. Dieses Mädchen hat eigentlich alles richtig gemacht und ist trotzdem so tief gestürzt wie man es im Mittelalter nur konnte. Überhaupt das Mittelalter! Also ich fand dieses Schwärmen gewisser Leute für diese Epoche schon immer etwas seltsam. Aber jetzt kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Ich rief beim Lesen immer wieder: "Was bin ich froh, NICHT im Mittelalter zu leben. Dieser Dreck! Dieser Mangel an..." Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte. "...einfach allem?", sagte mein Mann mal wieder auf seine trockene Art. Ja, dieser Mangel an Hygiene, Gerechtigkeit, medizinischer Versorgung. Es muss so übel gewesen sein damals!
Umso schöner ist es, in so einem "Historienschinken" (wie manche das abschätzig nennen) zu versinken und dabei den modernen Komfort zu genießen: Zentralheizung, künstliches Licht, fließendes Wasser,...
In diesem Roman folgen wir Marie, wie sie ihr Schicksal annimmt und dann in die eigene Hand nimmt. Sie passt sich an, setzt aber auch Grenzen, sie ist mutig, beharrlich und klug. Sie sammelt Informationen, knüpft Kontakte, spinnt ein feines Netz aus Bündnissen und Verpflichtungen und wartet auf den richtigen Moment, um den raffinierten Intrigen ihres ehemaligen Bräutigams ein Ende zu setzen, ihre Familie zu retten und sich zu rächen.
Das Ende ist nicht so kitschig, wie ich befürchtet hatte. Ich finde es für die Epoche angemessen.
Das Einzige, was ich wirklich kritisieren muss, ist die Sprache. Hat man damals schon "Hallo!" gesagt oder "Scherz beiseite"???
Hinten im Buch gibt es eine Leseprobe vom zweiten Band, aber die hat mich jetzt wirklich nicht angesprochen. Gut so, denn die Reihe besteht aus sieben dicken Wälzern.

Tipp:
Es gibt eine Leseprobe, die aber sehr langsam lädt.


Mittwoch, 30. Oktober 2019

Gelesen: "Nächster Halt: Schweden" von Nadine Haertl




Coverbild von der Homepage der Selbstversorgerfamilie


Titel: Nächster Halt Schweden: Vom Loslassen, Aufbrechen und Ankommen
Autorin: Nadine Haertl
ISBN-13: 978-3752811926
248 Seiten
Verlag: Books on Demand
erschienen: 28. März 2018
Preis: 5,99 € (E-Book), 12,90 € (Taschenbuch)


Klappentext:
Warum alles zurücklassen, was man sich aufgebaut hat? Warum aufbrechen in ein fremdes Land, wenn man doch eigentlich alles hat, wovon man immer träumte? In ihrem Erfahrungsbericht nimmt Nadine Haertl den Leser mit auf die abenteuerlichste Reise ihres Lebens: Wie die Familie fast ihr gesamtes Hab und Gut, ihre Tiere und ihren Hof verkauft, ihre Heimat verlässt und mit dem Wohnwagen durch Deutschland bis nach Italien reist. Wie die Vier anschließend vorübergehend in ihr Ferienhaus ohne Strom und fließend Wasser im Wald von Småland ziehen und bald darauf einen Hof in ihrer neuen Wahlheimat Schweden finden, wo sie sich endlich wieder der Selbstversorgung widmen können.
Mal emotional, mal spannend, mal humorvoll, dabei aber immer ehrlich, zeigt die Autorin schonungslos Höhenflüge und Tiefpunkte ihrer Auswanderung nach Schweden. Wird die Familie am Ende finden, wonach sie gesucht hat?
Nächster Halt: Schweden ist eine Liebeserklärung an das einfache Leben. Es beschreibt den Prozess des Loslassens, das Überbordwerfen von unnötigem Ballast, die Magie von Aufbruch und Neuanfang. Dieser Erfahrungsbericht macht Mut, neue Wege zu gehen, Zweifel hinter sich zu lassen und dem Ruf seiner Träume zu folgen. Dabei geht es vielleicht gar nicht darum, irgendwann anzukommen, sondern nur darum, erst einmal loszugehen.

Meine Meinung:
Nadine Haertl beschreibt, wie sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern versucht, naturnah als Selbstversorger zu leben. Sie erzählt, wie sie erst innerhalb von Nordfriesland umgezogen sind, aber die Natur um sie herum immer weiter zurück gedrängt wurde. Die Straßen kamen näher, der Lärm, die Abgase, dazu die vielen Windräder in nächster Nähe.
Auswandern nach Schweden? Oder doch lieber in den Süden? Oder in Deutschland bleiben? Es beginnt eine emotionale Berg- und Talfahrt.
Ich hab diesen Erfahrungsbericht gern gelesen. Die Autorin und ihren Mann kannte ich schon von ihrem Youtube-Kanal "Die Selbstversorger Familie". Die Videos sind eine schöne Ergänzung zum Buch.

Tipp:
Die Selbstversorgerfamilie hat auch ein Blog und einen Youtubekanal.
Kauft das Buch bitte im Buchladen bei Euch um die Ecke, sonst gibt es den bald nicht mehr!

Samstag, 26. Oktober 2019

Gelesen: "Müllkommanix - Ohne Abfall lebt's sich leichter"




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Verena Klaus
Titel: Müllkommanix - Ohne Abfall lebt's sich leichter
208 Seiten
Ersterscheinung: 31.08.2018
Verlag: Bastei Lübbe
E-Book: 9,99 €
ISBN: 978-3-7325-6060-8
Paperback: 12,90 €
ISBN: 978-3-404-61013-6
(auf nachhaltigem Papier gedruckt)

Klappentext:
Mit der Tupperdose zur Käsetheke, mit Jutebeutel zum Bäcker und den Magerquark direkt in das Pfandglas – so sieht ein ganzer normaler Einkauf bei Familie Klaus aus. Ohne jede Tüte, ohne jedes Papierchen, ohne sonstige Verpackung. Denn Verena und Orlando Klaus wollen keinen Müll produzieren – oder zumindest fast keinen. Der Abfall einer Woche passt bei ihnen in ein Marmeladenglas. Aber wie lässt sich so ein Vorhaben realisieren, wenn man noch zwei kleine Kinder im Haus hat? Verena Klaus zeigt in ihrem Buch, wie einfach dies Schritt für Schritt gelingen kann.

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich "Wenn nicht jetzt, wann dann? Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen" von Harald Lesch lesen. Aber für mich war das nicht das richtige Buch. Denn es rennt bei mir offene Türen ein. Es ist ein sehr ausführliches Werk, dass zum Nach- und Umdenken anregen kann. Aber das ist ja bei mir gar nicht mehr nötig. Denn ich bin seit den frühen 80er Jahren schon leidenschaftliche Umweltschützerin und mache in meinem Alltag, was ich kann, um Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen.
In einem Strickpodcast (welcher war es nur?) wurde zur gleichen Zeit "Müllkommanix" empfohlen, also hab ich den Lesch abgebrochen und stattdessen dieses Buch gelesen. Und es ist genau das richtige für mich! Die Autorin schreibt, wie sie zur Müllvermeiderin und Konsumverweigerin wurde, bietet Rezepte und Ideen, aber völlig undogmatisch. Bei manchen Dingen geht sie weiter als ich, bei anderen bin ich ihr voraus. Das ist mir sehr sympathisch und es regt mich an, noch ein paar weitere Dinge auszuprobieren. So mag ich das!

Tipp:
Die ersten 20 Seiten gibt es online als kostenlose Leseprobe.


Montag, 21. Oktober 2019

Gelesen: "Die Karlsson-Kinder: Spukgestalten und Spione" (Band 1) von Katarina Mazetti




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Die Karlsson-Kinder: Spukgestalten und Spione" (Band 1)
Autorin: Katarina Mazetti
Übersetzerin: Anu Stohner
Preis: 7,95 € [D], 8,20 € [A]
Verlag: dtv Reihe Hanser
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
ISBN 978-3-423-62663-7


Klappentext:
Sommer, Sonne, Knäckebrot.
Ferien bei Tante Frida auf ihrer kleinen Insel. Das kann heiter werden! Vor allem, weil sich die vier Karlssons vorher noch gar nicht kannten und die Tante mit Kindern null Erfahrung hat. Als sie dringend aufs Festland muss und die Kinder alleine lässt, passieren plötzlich seltsame Dinge. Spukt es etwa auf der Insel?


Meine Meinung:
Die Grundidee dieser Geschichte kennen wir z.B. von den berühmten 5 Freunden: 4 Geschwister bzw. Cousins und eine Kampfkatze verbringen - anfangs eher widerwillig - ihre Ferien bei einer verschrobenen Tante. Dann entdecken sie erstens, dass es dort ganz prima ist und sie sich gut verstehen und zweitens, dass dort irgendwas nicht stimmt. Sie erleben ein spannendes Abenteuer, halten dabei zusammen, haben auch mal Angst und am Ende wird alles gut.

Was die Sache modern macht:
  • Ein Kind ist dick, wird aber nicht gehänselt oder auf Diät gesetzt. Es ist selbstbewusst und lebensfroh und mag seinen runden Bauch.
  • Ein Junge kocht immer für alle und er reitet gern.
  • Jungen und Mädchen waschen gleichermaßen ab.
  • Mal sagt ein Mädchen, wo's langgeht, mal übernimmt ein Junge das Kommando.
  • Jungen geben zu, dass sie Angst haben, dass sie sich geirrt haben und dass ein Mädchen Recht hat.
  • Niemand muss wegen des Alters oder Geschlechts zuhause bleiben, weil es zu gefährlich ist. Aber wer Angst hat, darf zuhause bleiben.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich freu mich schon auf die weiteren Bände. Die Altersempfehlung finde ich angemessen. Ein besonderes Lob möchte ich der Übersetzerin Anu Stohner aussprechen. Ich kenne sie ja vor allem als Autorin von "Aklak, der kleine Eskimo" und "Robert und die Ritter", meine Kinder und ich mögen beide Reihen sehr. Bei den Karlsson-Kindern trifft sie genau den richtigen Ton für jede der Figuren und auch die Beschreibungen von Landschaften, Gebäuden und Atmosphären lesen sich einfach geschmeidig.


Tipp:
Die ersten 20 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.
Beim dtv gibt es sogar eine eigene Homepage über die Karlsson-Kinder.

Dienstag, 15. Oktober 2019

Gelesen: "So was passiert nur Idioten. Wie uns." von Sabine Schoder







Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt




Autorin: Sabine Schoder
Titel: So was passiert nur Idioten. Wie uns.
Preis: Paperback 12,99 €, Taschenbuch 9,00 €, E-Book 8,99 €
ISBN: 978-3-7335-0428-1
368 Seiten
FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch

Klappentext:
Vicki und Jay sind das absolute Traumpaar, das auch nach Monaten noch auf Wolke sieben schwebt. Endlich ist alles gut, endlich hat Viki jemanden gefunden, dem sie vertrauen kann, der ohne Wenn und Aber zu ihr steht. Doch dann findet Viki heraus, dass Jay sich nachmittags heimlich duscht. Das tut doch nur jemand, der etwas zu verbergen hat. Oder?
Da ist etwas, das Jay ihr verschweigt. Etwas, das sich eiskalt in Vikis Herz bohrt.
Setzt er alles, was sie hatten, einfach so aufs Spiel?

Meine Meinung:
Ich hab mich gefreut, dass es mit Vicky und Jay weitergeht. Die multiperspektivische Erzählweise fand ich auch gut, vor allem weil die Geschichte sich bei jedem Perspektivwechsel etwas überlappt. Außerdem erfahren wir in Rückblenden, wie Jay die Geschichte, die im ersten Band erzählt wird, erlebt und empfunden hat.
Die Handlung hat mich leider teilweise genervt. Ich wollte die beiden oft schütteln und anmeckern, dass sie diesen Quatsch lassen und sich mal auf das Wesentliche konzentrieren sollen. Und falls das geschilderte Chaos tatsächlich realistisch sein soll, sehe ich echt schwarz für die Generation Smartphone.

Tipp:
Und wer dann noch nicht sicher ist, kann hier die Leseprobe konsultieren.


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