Dienstag, 27. Oktober 2015

Gelesen: "Are you finished? - No, we are from Norway" von Sophie Seidel



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Autorin: Sophie Seidel
Titel: Are you finished? - No, we are from Norway. Eine Kellnerin am Rande des Wahnsinns
Taschenbuch, Broschur
272 Seiten
ISBN: 978-3-7341-0053-6
€ 8,99 [D], € 9,30 [A], CHF 12,50
Verlag: Blanvalet

Klappentext:
Wer Menschenkenntnis entwickeln will, sollte Psychologie studieren – oder in der Gastronomie arbeiten. Denn: Die wahren menschlichen Abgründe tun sich dort auf, wo der Mensch isst, trinkt und am Stammtisch sitzt. Als Sophie Seidel sich als Kellnerin etwas Geld dazuverdienen will, geben ihr die Kollegen keine zwei Wochen. Sie beißt sich durch, stemmt Bierkrüge und vollgeladene Teller und hört nachts zum Abreagieren Metallica. Doch schuld am täglichen Irrsinn sind weder die Kollegen noch der diktatorische Koch: Es sind die Gäste, die Sophie Seidel an den Rand des Wahnsinns treiben. Ein humorvoller Bericht aus dem Leben einer Kellnerin.

Meine Meinung:
Dieses Buch vereint Anekdoten aus der Gastronomie mit Gedanken der Autorin zu Gesellschaft und Moral. Ich habe selbst früher gekellnert und kenne viele der beschriebenen Situationen und Gedanken, wenn ich auch nicht immer der Meinung von Sophie Seidel bin. Es ist locker geschrieben, lässt sich gut "häppchenweise" lesen und ist für alle zu empfehlen, die in der Gastronomie arbeiten oder selbst gelegentlich dort zu Gast sind.
Obwohl die Autorin ausgiebig über das Thema "Trinkgeld" schreibt, möchte ich an dieser Stelle eine Sache dazu klarstellen: Man rundet nicht einfach auf den nächsten Euro oder den nächsten Zehner auf, sonst könnte es z.B. passieren, dass eine Bedienung nur 10 oder 20 Cent Trinkgeld bekommt, nachdem sie sich den ganzen Abend für einen Tisch mit 20 Personen die Hacken abgelaufen und Speisen und Getränke für einen dreistelligen Betrag geschleppt hat. Nein, sie hat dann nicht einfach Pech gehabt! Durch das simple Aufrunden zeigt sich der Gast ihr gegenüber respektlos. (Ich habe die 20 Pfennig damals auf den Tisch geknallt und gesagt, dass ich es unpassend finde und nicht annehmen werde).
5 bis 10 Prozent von der Rechnung sind als Trinkgeld üblich (je nachdem wie "reich" man selbst ist und wie zufrieden man mit der Bedienung war). Die Zeit, um das mal grob zu überschlagen, kann sich jeder Gast nehmen (bestimmt gibt es auch eine App dafür ;-) ). Und wenn der Gast zu viel getrunken hat, um das Trinkgeld zur Rechnung zu addieren, dann bezahlt er halt erst ohne Trinkgeld und drückt es der Bedienung hinterher extra in die Hand. Das schafft jeder!

Tipp 1:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine Leseprobe.

Tipp 2:
Mehr über die Autorin erfahrt Ihr in diesem Interview.


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