Dienstag, 29. Juni 2021

Gelesen: "Vier Sterne für Vicky" von Evelyn Hardey





Die Covergestaltung ist echt schräg, typisch 80er Jahre...



Titel: Vier Sterne für Vicky
Autorin: Evelyn Hardey
Verlag: Ensslin & Laiblin
gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
erschienen: 1986
ISBN 377090611X
160 Seiten

Klappentext:
Den ganzen Tag Theater - so könnte man Vickys Ausbildung im Hotel kurz und bündig beschreiben. Menschen mit schwachen Nerven sind in diesem Beruf fehl am Platz. Anders Vicky: Die Achtzehnjährige mag das "Theater", den Trubel und die Geschäftigkeit in "ihrem" Viersternehotel. Sie wächst mit den täglichen neuen Anforderungen, die hier an sie gestellt werden - sei es durch ausgefallene Wünsche prominenter Hotelgäste, die Hektik des Reservierungsbüros, an der Rezeption, in der Hotelküche oder bei festlichen Empfängen im großen Bankettsaal. Sicher, Ärgernisse gibt es auch: nörglerische Gäste, pedantische Abteilungsleiter, den unvermeidlichen Hotelklatsch und unzählige Fettnäpfchen, die nicht immer alle zu umgehen sind. Doch wenn man Vicky fragt: Sie kann sich keinen faszinierenderen Arbeitsplatz vorstellen als ein großes, internationales Hotel.

Meine Meinung:
Dieses Buch hatte ich schon einmal als Jugendliche gelesen und sehr gemocht, denn es hat endlich einmal genau das Thema behandelt, das sonst überall fehlte: Wie das ist, wenn man erwachsen wird. Früher gab es nämlich keine New Adult oder Young Adult Romane. Da las man Jugendbücher wie Hanni & Nanni, Die drei Fragezeichen oder TKKG, in denen es um Jugendliche ging, die noch die Schule besuchten. Dann gab es noch die Denise Romane, in denen es meistens um Highschool-Geschichten und nur ganz selten um Jugendliche ging, die schon zuhause auszogen und einen Beruf lernten. Das nächste waren dann die Romane für Erwachsene, z.B. von Stephen King, Hera Lind, Sidney Sheldon oder Klassiker wie Theodor Fontane & Co.
Das war damals so ein krasser Sprung und ich glaube, dass genau an dieser Stelle viele aufgehört haben, Bücher zu lesen, weil auch parallel mehr im TV kam oder man sich mit dem Anbeten der Lieblingsbands beschäftigt hat.
Ich könnte "Vier Sterne für Vicky" gar nicht in einer dieser modernen Kategorien New Adult oder Young Adult einordnen, denn einerseits macht Vicky bereits eine Berufsausbildung, muss viel Verantwortung übernehmen, ihren weiteren Lebensweg planen und vielleicht bei den Eltern ausziehen. Andererseits spielt die Liebe keine so große Rolle und welche Zärtlichkeiten sie mit ihrem Freund nun genau austauscht, wird nur sehr zaghaft angedeutet. 
Das Buch ist mir in den letzten Jahren nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich wollte es gern noch einmal lesen. Allerdings hatte ich es seinerzeit aus der Bücherei bzw. dem Bücherbus ausgeliehen. Neu gibt es den Titel schon lange nicht mehr zu kaufen, aber gebraucht habe ich ihn zum Glück gefunden. Ich habe es mit viel Vergnügen gelesen, mich an einiges noch erinnert und bin vor allem beeindruckt, wie emanzipiert es ist. Vicky stellt sich und anderen eine Menge Fragen, z.B. über die Berufsaussichten für Männer und Frauen im Hotelgewerbe, über Gleichberechtigung in Liebesbeziehungen und über unangenehme Sprüche von Männern, die als Kompliment gemeint sind.

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