Donnerstag, 5. Januar 2017

WMDEDGT - Tagebuchbloggen am 5. Januar 2017



06:25 Der Wecker dudelt. Ich stehe auf, gehe ins Bad und schaue unterwegs beim Schulkind rein. Es zieht sich gerade an. Brav.

06:35 Der Mann verabschiedet sich und verlässt die Wohnung. Kaffee. Das Schulkind mampft Müsli und erzählt mir was. Keine Ahnung was, mein Kopf schläft noch. Hoffentlich nichts Wichtiges.

06:45 Das Schulkind wechselt das Thema: Die Klassenlehrerin hat die Kinder für die Hofpause in Spielgruppen eingeteilt, weil M. immer der Bestimmer sein und inzwischen niemand mehr mit ihm spielen will. Er wechselt jetzt täglich die Gruppe und in jeder Gruppe ist jeden Tag ein anderes Kind der Bestimmer. Interessant. Als mit meinem Kind niemand gespielt hat, weil es introvertiert und hochsensibel ist und von den anderen ausgegrenzt wurde, hat es die Lehrerin nicht die Bohne interessiert. Aber um den Bully (er boxt, tritt und schubst kleinere Kinder gegen die Wand) muss man sich kümmern. Ich weiß noch nicht, was ich davon halte.

06:50 Das Schulkind hat aufgegessen und geht sich die Zähne putzen. Ich suche alle Zutaten und Utensilien zum Brotbacken zusammen.

06:55 Das Schulkind bestückt die Brotbox, während ich die Brotzutaten in die Form fülle. Währenddessen erzählt es mir von dem Hörbuch, das es gestern abend gehört hat ("Hinter verzauberten Fenstern" von Cornelia Funke, die Printausgabe hat es im Dezember gelesen). Schade, dass meine Aufnahmefähigkeit und seine Redseligkeit im Tagesverlauf so unterschiedlich stark ausgeprägt sind. *seufz*

07:10 Ich bringe die Brotform in den Keller (dort steht die Maschine, weil sie so viel Lärm macht), das Kind steckt die Brotbox in den Schulranzen, kontrolliert die Trinkflasche, zieht Schuhe, Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe an und verlässt das Haus.

07:20 Ich wecke das Kitakind. Es steht zwar zügig auf, quengelt aber, dass Donnerstage doof seien. Wir besprechen zum x-ten Mal, dass es selbst entscheiden darf, ob es in der Kita zur musikalischen Früherziehung gehen will oder nicht. Das Kind nörgelt, dass das beides doof ist, denn alle Großen gehen zum Musikunterricht, nur die Kleinen bleiben im Spielzimmer. Es will zu den Großen gehören, aber nicht zu Musik gehen. Tja, ich kann leider nicht bestimmen, dass alle Kinder auch im Spielzimmer bleiben, nur weil mein Kind die eierlegende Wollmilchsau haben will. Das Kitakind geht endlich ins Bad.

07:30 Ich ziehe alle Rolläden hoch und entdecke, dass es geschneit hat. Als das Kind fertig angezogen ist, schauen wir gemeinsam aus dem Fenster. Der Nachbarkater zieht seine übliche Morgenrunde durch unseren Garten und wir singen spontan: "ABC die Katze lief im Schnee" und weil es so schön ist anschließend "Schneeflöckchen Weißröckchen". Zum Abschluss singe ich noch: 

Schnee und Eis, Schnee und Eis, silber-, silber-, silberweiß.
Dächer, Bäume, Zäune, Hecken,
alles hat 'ne weiße Decken.
Schnee und Eis, Schnee und Eis, silber-, silber-, silberweiß."

(Kennt das noch jemand?)

07:40 Das Kind futtert Müsli und packt anschließend seine Brotbox. Ich suche inzwischen das Leergut, die Einkaufstaschen, den Einkaufszettel und sonstigen Kram zusammen.

08:00 Wir ziehen uns schneefest an und verlassen das Haus. Das Auto ist unter einer hübschen Schneehaube versteckt. Das Winterlied, das ich vorhin gesungen habe, dudelt in meinem Kopf, während ich das Auto von Schnee und Eis befreie.

08:10 Beim Einsteigen bemerke ich, dass wir die Frühstückstasche des Kitakindes nicht dabei haben. Also noch einmal aussteigen, zurückgehen, Tasche holen.

08:20 Wir fahren zur Kita und hören dabei "Die schönsten Lieder von Pettersson und Findus".

08:25 Eigentlich sind wir ja spät dran, aber bisher sind kaum Kinder da, aber direkt nach uns muss ein Bus angekommen sein, denn plötzlich ist die Garderobe gerappelt voll und es ist ein Chaos aus Schneehosen, Rucksäcken, Hausschuhen, Eltern und Kindern aller Größen. Sogar ein ungeborenes, auf das alle schon sehnsüchtig warten, denn die Mama ist nun schon mehrere Tage über den Termin. Ich bewundere sie ja in ihrer Ruhe und Gelassenheit, die sie ausstrahlt. Es ist schon ihr viertes Kind in fünf Jahren (und bisher geht nur das älteste in die Kita, obwohl Nummer zwei und drei auch schon alt genug wären) und sie wird auch dieses, wie die anderen vorher auch, zuhause zur Welt bringen.

08:30 Ich bringe das Kind ins Spielzimmer, wo es sich mit diversen Wangen- und Handküssen von mir verabschiedet.

08:40 Zwischenstopp beim Supermarkt. Eigentlich stehen nur vier Dinge auf meiner Liste, trotzdem kaufe ich großen einen Berg Lebensmittel. Und gerade bevor ich zur Kasse gehe, fällt mir die Tasche mit dem Leergut auf, die am Wagen baumelt, also noch schnell zum Automaten, danach zur Kasse. Anstehen, bezahlen, Einkäufe in die Taschen verteilen, Taschen ins Auto laden, Einkaufswagen wegbringen, nach Hause fahren, Taschen reinschleppen, Einkäufe in Kühl- und sonstige Schränke räumen. Ich frage mich, wie viel ich in zehn Jahren an Lebensmitteln anschleppen muss, wenn die Kinder pubertätsbedingt noch viel mehr futtern werden???

09:10 Fenster auf, Heizungen aus, Betten aufschütteln, schmutzige Wäsche einsammeln und sortieren, Fenster wieder zu, Heizungen wieder an.

09:30 Die erste Ladung Wäsche waschen. Den zweiten Kaffee trinken und dabei ein paar Seiten "Der Circle" von Dave Eggers lesen. Das Buch war ein Bestseller und wurde mit Emma Watson und Tom Hanks verfilmt. Aber irgendwie ist es so langweilig geschrieben. Die Figuren sind flach, die Dialoge hölzern, mir fehlen Kapiteleinteilungen. Also schau ich mal bei Booktube, was andere so meinen. Ich verbringe eine geschlagene Viertelstunde damit, eine Rezension zu suchen, in der das Buch nicht "Der Zirkel" und die Hauptfigur nicht "Mäh" genannt wird. Schließlich finde ich ein paar gute Rezensionen, bin aber hinterher noch immer nicht entschlossen, ob ich das Buch weiter lesen soll oder nicht. Dann fällt mir ein, dass heute der fünfte ist und ich beginne, hier zu schreiben.

10:45 Das Brot ist fertig und ich hole es aus dem Keller.

11:00 Die Wäsche ist fertig. Ich hänge einen Teil auf, der andere kommt in den Trockner. Dann starte ich die zweite Ladung. Anschließend koche ich Mittagessen.

12:00 Zeit, die Kinder einzusammeln. Ich stelle die Waschmaschine auf "Pause", befreie das Auto von der neuen Schneedecke und fahre zur Schule.

12:20 Das Schulkind steigt ein. Wir fahren zu einer anderen Grundschule, vor der heute der Bücherbus steht, geben dort einen Stapel Bücher, CDs und DVDs ab und leihen neue Sachen aus. (Der Bücherbus hält zwar auch bei unserer Grundschule, aber das Kitakind will nicht in den Bücherbus, also machen wir das lieber heute auf dem Weg zur Kita.)


Lesefutter-Nachschub

12:45 Wir holen das Kitakind ab. Die Kinder toben noch eine Weile im Schnee vor der Kita, während wir Erwachsenen uns unterhalten.

13:10 Ankunft zuhause. Ich hole die Post aus dem Briefkasten. Wir ziehen Schuhe, Jacken und das ganze warme Gedöns aus. Die Kinder tragen brav ihre leeren Brotboxen in die Küche. Wir essen zu mittag. Anschließend kontrolliert das Schulkind den Postordner und das Hausaufgabenheft, füllt die Trinkflasche nach und packt die Judotasche. Danach macht es Hausaufgaben, während ich die Küche aufräume, den Geschirrspüler einräume und mit dem Kitakind ein paar Lieder singe.

14:15 Das Schulkind geht zum Judo. Mir fällt die pausierte Waschmaschine ein. Ich schalte sie wieder ein.

14:50 Die Waschmaschine ist fertig. Wieder sortieren, einen Teil auf die Leine hängen, den anderen Teil in den Trockner werfen und diesen einschalten. Vorher reinige ich noch schnell das Flusensieb. Dann ziehe ich das Waschmittelfach aus der Waschmaschine, stelle es zum Trocknen umgekehrt in die Badewanne und wische das Siffwasser aus der Bullaugendichtung.

15:15 Ich habe Hunger und schmiere mir eine Stulle. Die Butter ist fast alle. Im Kühlschrank ist keine mehr, also gehe ich in den Keller, um welche zu holen. Dabei trage ich gleich noch den Papiermüll runter.

15:25 Ich lese dem Kitakind eine Jeremy-James-Geschichte vor. Anschließend zieht es die alte Kindermatratze unter dem Sofa hervor und macht etwa 100 Purzelbäume, während ich noch ein paar Seiten lese.


15:55 Wir graben gemeinsam mein Auto aus dem Schnee, um das Schulkind vom Judo abzuholen.

16:20 Wieder mit beiden Kinder zuhause. Uns ist kalt. Während die Kinder noch mit Jacken, Schuhen und Co. kämpfen, bereite ich schnell heißen Kakao zu.


Supersüßer dänischer Instant-Kakao. 
Eine Tassenportion reicht bei uns für etwa 10 Tassen.

16:30 Die Kinder trinken heißen Kakao und ich lese noch eine Jeremy-James-Geschichte vor.

16:45 Der Mann kommt nach Hause und fragt nach Frostschutzmittel. Leider habe ich keins. Er verschwindet in Keller und Garage, taucht irgendwann wieder auf. Ob er noch welches gefunden hat?

17:00 Wir essen gemeinsam zu abend. Danach machen die Kinder sich bettfertig, ich räume die Küche auf und schalte die Spülmaschine an. Zwischendurch kommen die Kinder zu mir, damit ich ihnen die Zähne nachputze.

17:30 Die Kinder machen mit Papa Abendprogramm. Jedes darf 30 Minuten Filme gucken (z.B. Shaun das Schaf) oder ein harmloses Spiel auf dem Tablet machen. Ich bearbeite die Post. Dabei ist ein Brief von Payback mit den neuesten Prämien. Nichts davon interessiert mich und spontan spende ich an je ein regionales und ein internationales Projekt zusammen 5000 Punkte .

18:30 Kinder in die Betten bringen. Das Schulkind darf noch bis 20:30 lesen (nur Lesebücher, keine Comics!) und das Kitakind darf noch bis 19:30 CDs hören (zurzeit liebt es Bullerbü). Dann wird das Licht gelöscht.

18:40 Ich kuschle mich an meinen Mann und wir sehen zwei Folgen Big Bang Theory.




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