Montag, 7. Dezember 2020

Gelesen: "Prinzessinnenjungs - Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien" von Nils Pickert

 





Autor: Nils Pickert
Titel: Prinzessinnenjungs - Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien
254 Seiten
Erschienen: 11.03.2020
BELTZ Verlag

Paperback/Klappenbroschur
18,95 €
ISBN:978-3-407-86587-8

eBook
17,99 €
ISBN:978-3-407-86627-1

Klappentext:
Wir haben feste Erwartungen an die Geschlechterrollen, die Jungen zu erfüllen haben. Noch immer sollen sie stark sein, ab einem gewissen Alter lieber nicht mehr weinen und keine Röcke tragen. 
Der Feminist, Journalist und Vater Nils Pickert hat ein leidenschaftliches, gedanklich präzises und berührendes Plädoyer für die Freiheit von Geschlechterrollen in der Erziehung unserer Söhne geschrieben. Er beschreibt, wo diese Männlichkeits-Normierung beim Spielzeugkauf, auf dem Schulhof oder im Gefühlsleben stattfindet und wie sehr sie Jungen in ihrer Entfaltung schadet. Der Autor zeigt, wie sehr viele Jungen Fürsorglichkeit und Puppen lieben – und brauchen. Es gibt eine unendliche Vielfalt an Wegen, vom Jungen zum Mann zu werden. Wie Eltern ihre Söhne dabei unterstützen können, schildert Nils Pickert mit vielen Hinweisen und Beispielen.

Meine Meinung:
Das Bild auf dem Cover kennt vermutlich jede'r, denn es ging vor ein paar Jahren um die Welt.
Ja, das ist dieser Vater, der aus Solidarität mit seinem Sohn Röcke getragen hat und dafür zwar eine Menge Applaus bekam, der aber auch viel Hass aushalten musste.
Ich liebe dieses Foto. Den Buchtitel finde ich eher ungünstig, weil er so wirkt, als würde sich das Buch nur an eine bestimmte Sorte Jungen mit gewissen Neigungen wenden. Dabei geht es hier um alle Jungen, egal ob sie gern mit Puppen oder schon immer nur mit Autos spielen. Egal ob sie die Welt in Jungen- und Mädchensachen einteilen oder nicht.
"Rettet Eure Söhne und damit die Welt" würde besser passen.
Oder "Schluss mit dem Identitätskrampf! Männlichkeit kann so viele Gesichter haben!"
Zum Glück wissen die meisten Menschen, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover oder Titel beurteilen sollte. Es geht um den Inhalt. Und der ist hier lebenswichtig für die gesamte Menschheit!
Würden Männer die starren Regeln zum Thema Männlichkeit aufgeben, hätten sie viel mehr Freiheiten und könnten entspannter leben. Frauen würden automatisch davon profitieren. Allen würde es besser gehen. Nicht nur den Menschen, sondern dem gesamten Planeten, denn dann gäbe es mehr Umweltschutz, keine Kriege, keine Gewalt, keine Ausbeutung. Das ist meine ganz persönliche Meinung. Der Autor hat das so nicht gesagt. Aber es ist die logische Konsequenz.
Das Buch ist teilweise etwas sperrig, an anderen Stellen schmerzhaft deutlich geschrieben, vor allem in den Beispielen. Aber ich hätte am liebsten fast jeden Satz angestrichen, kam aus dem Nicken kaum heraus. Nils Pickert fasst in Worte, was ich seit Jahrzehnten denke und fühle, aber oft nicht ausdrücken kann. Ein wenig habe ich ja ab und zu schon mal hier im Blog geschrieben, ich verlinke unten in den Tipps mal ein paar Blogposts.
Ich wünsche mir, dass dieses Buch von ganz vielen Leuten gelesen wird: von Eltern, Großeltern, Onkeln, Tanten, Nachbarn, Bekannten, Lehrer'innen, Trainer'innen, einfach allen Menschen, die mit Jungen zu tun haben.

Tipps:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe. Bitte gebt dem Buch eine Chance, auch wenn Ihr den Titel komisch findet und auch wenn Ihr gar keine eigenen Kinder habt oder wenn Ihr zwar Söhne habt, die aber kein Interesse an "Mädchenkram" haben. Bitte lest es und macht die Welt ein kleines Stückchen besser!


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