Bei Distel habe ich diesen Link hier entdeckt:
http://www.feministfrequency.com/2012/01/lego-gender-part-1-lego-friends/
http://www.feministfrequency.com/2012/02/lego-gender-part-2-the-boys-club/
Schaut es Euch an!
Bisher habe ich darüber nie nachgedacht, aber es stimmt. Habe ich in meiner Kindheit noch mit LEGO Fabuland gespielt, mit Doc David, Cathy Katze, Mo Maus und Willi Waschbär, mit Häusern, die man in unzähligen Varianten aufbauen konnte, mit einer Welt, in der es männliche und weibliche Figuren gab, die keineswegs stereotyp waren (Ich denke da gern an Blondie Schwein, die am liebsten an ihrem Taxi herumbastelt), so wurden die Sets im Laufe der Jahre immer technischer, aggressiver und immer weniger kreativ. Hausdächer z.B. wurden nicht mehr aus den normalen Steinen gebaut, sondern aus Sondersteinen, die man nur für Dächer benutzen konnte. In der Werbung sah man nur noch Jungen spielen, höchstens mit ihren Vätern zusammen.
Ich finde es allgemein sehr traurig, dass die Unterschiede zwischen Spielsachen für Jungen und Mädchen immer krasser werden. Für Mädchen ist alles nur noch rosa und mit Glitzer, während für Jungen nur noch Superhelden, Waffen und dickbereifte Autos angeboten werden. Und das setzt sich ja z.B. auch bei der Kleidung fort. Ab einem gewissen Alter kann man für Jungen nur noch Sachen mit Superhelden, Cars, Batman und Konsorten kaufen. Warum gibt es da nichts mit Häusern, Bäumen, Teddys oder Sternen???
Klar gab es früher auch typische Mädchenspielzeuge wie z.B. Puppen und typische Jungenspielzeuge wie z.B Autos. Aber es war nicht so extrem. Man konnte auch prima in gemischten Gruppen spielen. Und es gab hauptsächlich Spielsachen, die für Mädchen und Jungen gleichermaßen gemacht waren.
Im Zuge der Emanzipation sollte Kinderspielzeug auch dazu da sein, Kindern zu zeigen, dass sie ALLES machen können, was sie wollen, also dass auch Jungs z.B. kochen können und Mädchen Autos reparieren. Aber das Spielzeug grenzt Mädchen und Jungen immer mehr voneinander ab. Was soll das?
Wie seht Ihr das?
ich denke, es ist immer das, was man selbst draus macht.
AntwortenLöschenich find eja, jeder junge sollte einen puppenwagen/buggy und eine puppe haben. unbedingt! was ist das denn für ein rollenverständnis, wenn die väter (oder auch mütter) dieses spiel ihren söhnen verwehren? vorallem aus mitunter absolut zweifelhaften gründen bzgl. der homosexualität.
hier wird eh kein glitzerplastikkram gekauft, der höchstens wenige wochen überlebt.
(an dieser stelle verfluche ich die fillypferderfinder ;))
die industrie stellt ja nur her, was auch verkuaft wird. demnach sollte man den ganzen kram einfach nicht mehr kaufen. jawohl!
glg
halitha
Das ist mal ein Thema, über das ich mich stundenlang aufregen könnte! Aber ich werd mich mal etwas kürzer fassen :-) Ich finde es auch ganz schrecklich, dass es sowohl bei Spielzeug als auch bei Kleidung nur sehr wenig neutrale Sachen gibt. Meine Tochter ist eines der wenigen Mädchen z.B. in ihrem Kindergarten, die keine bis nur ganz wenig rosa Dinge haben. Bisher hat ihr das gar nichts ausgemacht, aber ich merke schon ein bisschen, dass ihr das jetzt auffällt. Grundsätzlich muss ich Halitha zustimmen, die sagt, es kommt drauf an, was man selber draus macht. Als Eltern kann man seine Kinder ja doch beeinflussen und die ganze Sache so ein bisschen steuern. Aber es sind eben gerade die Eltern/Erwachsenen, die diese Geschlechtertrennungen so stark betonen. Die Erwachsenen kaufen rosa Glitzerlego (das gibt es nämlich auch - aber dafür kaum noch "normales") und achten penibel darauf, dass selbst Lätzchen, Autositz, Kinderwagen und Bettwäsche entweder rosaglitzernd oder mit Monstern bedruckt sind. Kein Wunder, wenn die Kinder dieses Muster irgendwann übernehmen, wenn sie von Geburt an darauf getrimmt werden.
AntwortenLöschenKlar, meine Tochter kann auch Kleider oder Blusen anziehen, aber ich versuche doch, sie in "neutrale" Farben zu kleiden und sie trägt auch schon mal Sachen aus der Bubenabteilung oder Kleidung von ihrem älteren Neffen. Aber es ist wirklich schwer, was zu finden - da tut man sich leichter beim selbernähen.
Schlimm finde ich es auch, dass viele Kinderbücher als "Mädchen-" oder "Buben-"-Bücher verkauft werden. Ich/wir versuchen, unserer Tochter einfach aus allen Bereichen etwas anzubieten, damit sie selber auswählen kann. Ich bin sowieso der Meinung, dass Kinder von alleine spielen können und einfach ihre Fantasie einsetzen dürfen sollten, und ob dann auf der Verpackung steht "für Mädchen" oder "für Jungen" sollte einem kleinen Kind eigentlich völlig egal sein!
Wie gesagt, darüber könnte ich mich lange aufregen - aber ich mach mal Schluss!
LG Steffo