Dienstag, 5. April 2016
Tagebuchbloggen am 5ten
Heute fragt Frau Brüllen wieder: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?"
06:15 Ich wache auf, obwohl der Wecker noch keinen Piep gesagt hat. Aber da ich gestern abend vergessen habe, die Kinder zu fragen, was ich in ihre Brotboxen tun soll, muss ich das heute früh erledigen und umsetzen, da ist es vielleicht ganz gut, etwas Vorsprung zu haben.
Ins Bad, Kaffee, Anziehen.
06:35 Nachsehen, wie weit die Kinder sind. Das große Kind heult, weil die Zahnfee anscheinend den Ausfall von Milchzahn Nummer vier am gestrigen Tag vergessen hat, aber wir finden die ersehnte Münze halb unter dem Bett. Tja, die ist der Zahnfee bestimmt runtergefallen und sie wollte nachts nicht lange suchen, um das Kind nicht zu wecken.
06:40 Das Kitakind möchte Brot mit Butter und Salami, dazu Apfelspalten in die Box.
06:45 Das Schulkind möchte Brot mit Frischkäse und Zimt, dazu ebenfalls Apfelspalten.
06:50 Kinder mit Milch und Müsli bzw. Cerealien versorgen.
06:55 Während die Kinder futtern, räume ich ein wenig die Küche auf, sammle die Wäsche ein und sortiere sie.
07:10 Alle putzen die Zähne.
07:15 Alle kämmen sich die Haare.
07:20 Allgemeines Anziehen von Jacken, Schuhen, Schirmmützen. An den Turnbeutel denken! Das Schulkind hat ja heute Sport.
07:25 Das Schulkind eine Ecke vor der Schule absetzen. Es ist ja noch Zeit bis zum Klingeln, das Kind kann ruhig ein paar Schritte zu Fuß gehen und außerdem ist direkt vor der Schule immer so ein Verkehrschaos. Ich erinnere es beim Abschied daran, dass es heute mit M. nach Hause geht.
07:30 Noch mal kurz nach Hause, weil ich erst unterwegs gesehen habe, dass das Kitakind einen total bekleckerten Pullover anhat. Somit fällt der gemeinsame Besuch im Supermarkt aus.
07:35 Dem Kind erklären, dass es heute sehr warm wird, sogenanntes T-Shirt-Wetter. Hurra, es darf das neue Star-Wars-Shirt anziehen. Aber für draußen bitte noch eine Fleecejacke drüberziehen.
07:55 Ankunft bei der Kita. Ich erinnere das Kind daran, dass es heute mit M. nach Hause geht. M. und M. sind Geschwister und mit meinen Kindern befreundet, sehr praktisch.
08:00 Einer anderen Mutter eine Sitzschale zurückgeben, die sie mir gestern geliehen hat, weil mein einer Kindersitz im Auto meines Mannes vergessen worden war. Noch kurz plaudern.
08:10 Ankunft beim Supermarkt. Einkaufen.
08:30 Warum dauert ein normaler Einkauf bei mir nur immer so lange? Ich habe eine Liste, ich weiß, was wo steht, aber trotzdem laufe ich immer wie ein kopfloses Huhn völlig planlos hin und her.
08:35 Einkauf in den Kofferraum wuchten und ab nach Hause.
08:45 Lebensmittel ins Haus schleppen und auf Kühlschrank und Schränke verteilen.
08:55 Die Kindersitze aus dem Auto holen und in der Wohnung abstellen. Heute brauche ich eine große Ladefläche.
09:05 Hunger! Ich mache mir ein Brot und rufe den Stiefpapa an, um zu sagen, dass ich bald losfahre, aber noch meine Schwester anrufen muss.
09:10 Schwester anrufen. Sie kann grad nicht, ruft mich gleich zurück.
Ich lese meine Mails und verlinke meinen heutigen Blogpost mit der Schultüte bei diversen Linkparties.
09:20 Der Rückruf. Wir besprechen diverses, ich erzähle, was ich heute vorhabe, sie will mitmachen.
10:00 Ich stelle das Telefon in die Ladeschale, weil der Akku leer ist, mache mir einen Kaffee für unterwegs und fahre los gen Norden.
11:00 Ankunft beim Stiefpapa. Er will Ballast abwerfen, darunter viel Zeug von unserer Mutter. Wir plaudern kurz, ich streichle diejenigen Katzen, die das zulassen.
11:10 Ankunft meiner Schwester. Wir begrüßen uns, tauschen diverse Dinge aus und fangen an, den Inhalt der Kisten zu sichten und in mein Auto zu laden. Dazwischen hopst ihr kleiner Hund herum und wird auch ab und zu gestreichelt oder mit einem Ball bespaßt.
13:00 Das Auto ist voll bis zum Rand, aber noch verkehrssicher. Ich fahre los und das Geschirr klappert bei jedem Abbiegemanöver und Kopfsteinpflaster. Wie wohl das Auto der Schwester klingt, das mit Altmetall vollgestopft ist und jetzt zum Schrotthändler fährt?
13:45 Nach Umfahrung einiger Staus (heute haben hier alle wohl einen Sonnenstich, so wie die fahren), komme ich beim Gebrauchtwarenhaus an. Die Leute dort sind sehr nett, sie freuen sich über die Spende und helfen mir beim Ausladen.
14:15 Ich verabschiede mich von den netten Leuten und erledige den zweiten Supermarktbesuch. Es wäre doch schön, einen Laden zu haben, wo ich alles bekomme. Aber ich muss leider immer drei bis vier verschiedene Läden besuchen, um die Lieblingserdnussbutter, die Lieblingsmaiswaffeln, das Lieblingsklopapier und den Lieblingsjoghurt zu kaufen. Verwöhne ich meine Familie zu sehr?
14:45 Nach dem gleichen planlosen Herumgeirre wie am Vormittag lade ich die Lebensmittel in das nun wieder leere Auto.
15:20 Ankunft zuhause, Einkauf Nummer zwei ausladen, ins Haus tragen und verräumen.
15:40 Ich räume die Spülmaschine ein, schalte sie an. Mit der Waschmaschine mache ich dasselbe.
15:50 Lüften und alle Betten aufschütteln.
16:00 Hunger! Wie gut, dass da noch Nudeln von gestern im Kühlschrank stehen. Ich fülle einen Teller und stelle ihn in die Mikrowelle.
16:20 Der Mann kommt nach Hause. Er schraubt den einen Jalousienkasten auf, während ich die Leiter festhalte. Die Jalousie klappert nämlich seit Wochen beim Hoch- und Runtermachen. Wir fürchten eine teure Reparatur, aber es ist zum Glück nur eine Kleinigkeit. Er schraubt, ich reiche Werkzeug an. Dann saugt er noch den Kasten sauber, während ich den Staubsauger hoch- und gleichzeitig die Leiter festhalte.
16:45 Noch schnell die Wäsche von gestern falten und in die Schränke räumen.
17:00 Weil das Wetter so schön ist und ich heute noch nicht genug Bewegung hatte ;-) gehe ich die Kinder zu Fuß vom Chor abholen.
17:10 Bis die Kinder, die heute nach der Probe noch für eine Seniorengruppe gesungen haben, fertig sind, ihren Belohnungskuchen zu essen, plaudere ich mit M., dem Vater von M. und M.
17:30 Die Kinder sind fertig mit Singen und Kuchen essen. Und auch sonst. Es war ein langer Tag. Wir gehen zu Fuß nach Hause, verabschieden uns auf halbem Weg von den drei Ms. Die Kinder laufen um fast jede Laterne dreimal im Kreis und halten sich dabei immer mit einer Hand daran fest. Wie nennt man das? Poledance?
Ich trage die Kitatasche, den Schulranzen und die Jacken. Meine Beine sind müde.
17:40 Ankunft zuhause. Allgemeines Schuheausziehen und Händewaschen.
17:50 Nach dem Kuchen haben die Kinder natürlich keinen richtigen Hunger, essen nur eine Kleinigkeit und machen sich bettfertig.
18:00 Ich putze den Kindern die Zähne nach und kontrolliere, ob die Ohren sauber sind.
18:10 Der Mann spielt mit den Kindern noch eine Runde, während ich die Wäsche aus der Maschine nehme, den Großteil in den Trockner fülle und ihn anschalte. Der Rest hänge ich auf die Leine.
18:25 Ich hole die Brotboxen aus Kitatasche und Schulranzen, kontrolliere das Hausaufgabenheft und den Postordner. Zum Glück gab es heute keine Hausaufgaben.
18:30 Die Kinder schlüpfen in die Betten, ich gebe dem einen noch zwei LTBs, dem anderen die Musikbüchse, auf der ich "Urmel aus dem Eis" abspiele, decke sie zu und sage ihnen gute Nacht.
18:40 Noch schnell den Tisch abräumen und sauber wischen.
Danach sitze ich auf dem Sofa und beschließe, erst wieder aufzustehen, wenn der Versicherungsmann klingelt. Warum habe ich den Termin eigentlich ausgerechnet auf heute abend gelegt? Ich bin so müde und unkonzentriert und will nur noch ins Bett fallen.
19:00 Ankunft des Versicherungsmannes. Wir reden mit ihm über diverse Versicherungen. Ich ertappe mich wiederholt dabei, dass ich einfach gar nichts denke und auch nicht zuhöre, nur mechanisch nicke. Hoffentlich hat der Mann aufgepasst.
20:40 Der Versicherungsmann geht und wir sacken erschöpft aufs Bett. Noch kurz reden, dann geht der Mann ins Bad. Ich schreibe hier noch kurz und gehe dann auch schlafen. Äh, naja kurz war wohl eher eine Illusion. Na wenigstens habe ich nebenbei eine halbe Dose Cashewkerne geknabbert, die sollen ja gut für die Nerven sein.
Jetzt ist es 23:15 und ich gehe auch ins Bett. Gute Nacht!
Edit: Irgendwann habe ich auch den Briefkasten geleert, Müll rausgebracht und ein Paket angenommen, aber ich weiß nicht mehr, wann. Und da waren bestimmt noch ein paar andere Sachen.
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