Meine Kinder spielen gern und je weniger Zubehör sie dazu brauchen, desto schöner ist es. Für dieses Spiel braucht man nur eine Sitzgelegenheit, z.B. einen Stuhl, Sessel oder ein Sofa. Das eine Kind spielt die Waschanlage, es sitzt ganz normal z.B. auf dem Sofa, die Beine etwas auseinander und die Arme angewinkelt vor dem Körper. Das andere Kind spielt ein beliebiges Fahrzeug. Eine Dampflok erkennt man z.B. daran, dass sich die Arme seitlich wie Pleuelstangen bewegen. Eine E-Lok erkennt man am Stromabnehmer: Das Kind hält beim Fahren die Arme über den Kopf. Der Phantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt, die Kinder verwandeln sich in Kranwagen, Betonmischer, Müllautos usw.
So kommt also das Fahrzeug angefahren und parkt rückwärts vor der Waschanlage ein. Die Waschanlage schließt die Schranken, d.h. sie legt die Arme um den Bauch Fahrzeugs. Nun kann das Fahrzeug fragen: "Welche Programme gibt es?" und die Waschanlage antwortet z.B.: "Vollwäsche, Kitzeln, Drehen." Das Fahrzeug wählt ein Programm, z.B. durch Ansagen: "Einmal Vollwäsche, bitte!" oder auch per Knopfdruck und Münzeinwurf auf dem Arm der Waschanlage und schon geht es los. Kitzeln sollte klar sein. Drehen bedeutet, dass das Fahrzeug im Stehen um die eigene Achse, also linksrum oder rechtsrum gedreht wird. Dazu fasst die Waschanlage das Fahrzeug mit den Händen am Bauch und bewegt es sanft in die gewünschte Richtung. Zum Waschen wird imaginierter Seifenschaum mit den Händen auf dem Fahrzeug verteilt und dann verrieben, danach abgespült und trocken gepustet. Die Geräusche (brummen, blubbern, zischen, klingeln,...) machen dabei mindestens die Hälfte des Vergnügens!
Man kann auch bei den Programmen die Optionen "spar, normal oder intensiv" anbieten.
Manchmal ist auch die Waschanlage kaputt, dann klemmt die Schranke oder geht immer wieder auf und zu, piept dabei und sagt mit mechanischer Stimme: "Error, Anlage defekt. Bitte rufen Sie den Kundendienst!" Da kann man sich dann weitere Varianten ausdenken, z.B. dass da an der Anlage eine Gegensprechanlage angebracht ist.
Tzsch! Die Schranke schließt sich.
Gleich wird gekitzelt.
Das Schöne ist, dass man dieses Spiel wirklich fast überall spielen kann, wo die Kinder sich ein wenig bewegen können, einer sitzen kann und sie nicht leise sein müssen (z.B. an der Bushaltestelle). Die Waschanlage bietet nur Programme an, die sie auch mit dem Fahrzeug machen will. Und das Fahrzeug wählt, was ihm gefällt. Und wenn es als Programm nur Kitzeln oder Kuscheln gibt, und das Fahrzeug das gerade nicht möchte, kann es einfach "Nein, Danke!" sagen und wieder wegfahren. Nach einer Weile wechseln meine Kinder immer von selbst, weil jedes eine Idee hat, was man in der anderen Rolle noch Neues machen könnte. So beschäftigen sie sich miteinander, haben auch teilweise intensiven Körperkontakt und sind kreativ. Zwei weitere Vorteile: Das Spiel kostet nichts und man muss hinterher nichts aufräumen!
Genial!!!
AntwortenLöschenNoch viel besser als unsere Waschanlage :-)
So schön zu sehen, wie kreativ Kinder sind! (und wie unsinnig das meiste Spielzeug)
Liebe Grüße
Lara
Wunderbares Spiel
AntwortenLöschenDas wird bei uns am Ende der Tanzstunde mit allen Kindern gespielt, da muß das "Auto" vorher sagen, was es ist (Farbe, Größe ect.), dann "durchfahren". Die anderen Kindern waschen, streicheln, klopfen das "Auto" und das letzte Kind hat die Beine gespreizt und ist der "Fön" - lustig ist immer die Tränerin, die sich durchzwängt und richtig platt machen muß.
Danke für die Anregung daheim.
Zottellotte Sonja