Samstag, 12. August 2023

Gelesen: "Das Tor zur Welt: Träume" von Miriam Georg

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Miriam Georg
Titel: Das Tor zur Welt: Träume
Reihe: Die Hamburger Auswandererstadt, Band 1
Verlag: Rowohlt 
656 Seiten
Veröffentlichung: 19.07.2022

Taschenbuch
Preis: 12,00 €
ISBN: 978-3-499-00921-1

eBook
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-644-01279-0


Klappentext:
Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblasst, kaum weiß sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden. 
Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde …
Hamburg ist in Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Zahllose Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Auswandererstadt begegnen sich Ava und Claire – zwei Frauen, verschieden wie Ebbe und Flut.
Doch das Schicksal schweißt sie untrennbar zusammen.

Meine Meinung:
Die Geschichte von Ava und Claire ist sehr spannend und berührend. Obwohl die beiden Frauen so unterschiedlich sind, hat jede ihr Päckchen zu tragen und letztendlich leiden beide unter Patriarchat und Kapitalismus. Außerdem ist die Geschichte der Auswanderungsindustrie genauso wie die anderen Themen, die gestreift werden - Polizeiarbeit, Psychiatrie, Kolonialismus - sehr interessant. Ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Band weitergeht.
Nur in einem Punkt muss ich der Autorin widersprechen: Im Nachwort heißt es, dass Hysterie heute kein Thema mehr sei. Vielleicht nicht in der Medizin und nicht unter diesem Namen. Aber dass Frauen, die irgendwie "nerven" (Umweltschützerinnen, Feministinnen, Antifaschistinnen) schnell als ungebumst bezeichnet werden und das Internet voll ist von Hasskommentaren, dass diese Frauen nur mal ordentlich durchgef***t werden sollten, ist doch im Prinzip dasselbe. Ich war über diesen Abschnitt des Nachworts sehr überrascht, denn ich hatte die Sache mit dem Arzt als Kritik an der bis heute allgegenwärtigen Misogynie verstanden.

Tipps:
Achtung, dies ist der erste Teil einer Dilogie und er ist nicht in sich abgeschlossen. Man sollte ihn nur lesen, wenn man auch Zugang zum zweiten Band hat!
Die ersten 50 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


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