Montag, 30. März 2020

Was kommt nach der Pandemie?


Unser aller Leben ist ja nun deutlich anders als noch vor ein paar Wochen. Wer kann, arbeitet im Home Office. Die Schulkinder machen ihre Aufgaben zuhause. Im Supermarkt freut man sich wie Bolle, wenn es Klopapier, Mehl oder Flüssigseife gibt. Wir waschen uns sehr oft und sehr gründlich die Hände. Wenn es im Hals kratzt, beobachten wir das sehr streng und schränken den Kontakt zu anderen Menschen noch mehr ein. Wir sind als Familie viel mehr zusammen als sonst und das ist ganz schön. Wir müssen auch nicht dauernd irgendwohin fahren: zum Sport, zum Elternabend, zu Partys, zu Wettkämpfen. Ja, manche Dinge vermissen wir. Aber einiges genießen wir auch, zum Beispiel dass wir einfach jeden Tag ausschlafen und die Schulaufgaben einfach ein paar Stunden später, dafür im eigenen Tempo erledigen.

Deshalb würde ich mir wünschen, dass ein paar Dinge nach der Pandemie so bleiben bzw. dann anders sind, als es vor der Pandemie war:
  • dass Menschen mehr im Home Office arbeiten, denn das spart CO2, Verkehrsstaus, Reifenabrieb, man braucht weniger Business Kleidung, man kauft weniger Fast Food in Plastikverpackung
  • dass mehr Menschen Fahrrad fahren
  • dass Menschen zuhause bleiben, wenn sie sich krank fühlen
  • dass alle sich weiterhin oft die Hände waschen
  • dass alle nur noch in die Armbeuge niesen und husten
  • dass man sich nicht mehr die Hand gibt, denn ich will nicht immer diese Hände anfassen, die vorher sonstwo waren und die meine Hand zerquetschen, die ich auch erst umständlich frei machen muss, weil ich gerade ein Strickzeug oder Buch halte
  • dass alle im Supermarkt Abstand halten
  • dass alle auf den Gehwegen die anderen Menschen anschauen und Abstand halten, nicht wie früher ins Handy glotzen und die Mitmenschen anrempeln
  • dass mehr Menschen ihr Brot selber backen und nicht mehr dieses Zeug mit fiesen Zusatzstoffen in Plastiktüten kaufen
  • dass Menschen, die jetzt zum ersten Mal Recycling-Klopapier benutzen, dabei bleiben, weil das nämlich gar nicht schlimm ist und viele Bäume spart
  • dass Menschen, die in der Medizin und im Supermarkt arbeiten, endlich die Bezahlung, Wertschätzung und Arbeitsbedingungen erhalten, die sie verdienen.
Ja, es wäre auch schön, wenn wir einfach immer bis ans Ende des Lebens ausschlafen könnten, aber ich sehe ein, dass das wirklich utopisch ist.

Und nachdem ich nun schon ca. 40 Mundschutze genäht habe, weil die überall ausverkauft sind, aber in der Medizin dringend gebraucht werden, hoffe ich doch sehr, dass da auch mal überlegt wird, ob man statt der Einwegdinger vielleicht doch in Zukunft auf eine waschbare Variante umsteigt. Dasselbe gilt für Kittel und all das Zeug, das jeden Tag in der Medizin riesengroße Müllberge verursacht.

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