Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt
Titel: Die Buchspringer
empfohlen ab 12 Jahren
empfohlen ab 12 Jahren
erschienen 2015
384 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7855-7497-3
17,95 € (D)
18,50 € (A)
ISBN 978-3-7855-8595-5
9,95 € (D)
10,30 € (A)
E-Book
ISBN ePub 978-3-7320-0253-5
ISBN Mobi 978-3-7320-0254-2
8,99 €
Klappentext:
ISBN ePub 978-3-7320-0253-5
ISBN Mobi 978-3-7320-0254-2
8,99 €
Klappentext:
Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste …
Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?
Meine Meinung:
Endlich mal ein Buch, das in Bochum beginnt!
Wann hat man das schon mal?
Und dann spielt die Geschichte auf einer Shetlandinsel! Wunderbar!
Eine uralte, gigantische Bibliothek voller lockender Bücher und wispernder Worte...
Bücher die verheißungsvoll schimmern und in Gedanken „Lies mich!“ rufen...
Kennt Ihr das Gefühl, dass Geschichten sich im Laufe Eures Lebens verändern? Hier erfahren wir, wie das passieren kann.
Die Geschichte ist wunderbar geschrieben. Allein schon wie die Buchspringer in die Geschichten tauchen: Die Buchstaben verschwimmen vor den Augen zu einem Strudel aus Druckerschwärze, wirbeln durcheinander, verformen sich. Worte krümmen und biegen sich, bis sie zum Setting der Geschichte werden.
Die Buchspringer können sich vorwärts und rückwärts durch die Geschichten blättern, aber sich auch abseits der Handlung bewegen und von einem Buch ins andere wandern. Dabei werden sie teilweise von Figuren begleitet. Großartig, wie Amy mit Goethes Werther auf Shir Khan aus dem Dschungelbuch reitet! Es gibt in der Buchwelt einen Ort „zwischen den Zeilen“, z.B. mit einer Apotheke, die „Mittel gegen schwache Verben“ verkauft, einem Händler, der Punkte und Kommata zum Selbstabwiegen anbietet (das könnten heutzutage leider viele Autoren gebrauchen!) und einem Heldenausstatter, der auch Nebenfiguren bedient. Der Pub heißt „Zum Tintenfass“. So viele liebevolle und auch zum Brüllen komische Details, das macht einfach Spaß! Vor allem Werther hat mir sehr gefallen. Dabei mochte ich das Buch damals gar nicht so besonders.
Aber auch in der realen Welt finden sich so treffende Beschreibungen wie „Ich war viel zu höflich, um ihr Gebäck abzulehnen. Eine Staubwolke breitete sich in meinem Mund aus, als ich abbiss. Der Staubkeks hatte sich an meinem Gaumen festbetoniert und schob sich nun bedrohlich in Richtung meiner Luftröhre, während ich versuchte zu schlucken.“ Solche Kekse und Situationen kennen wir doch alle!
Ich bin dankbar, dass der Roman über weite Strecken ohne unnötig in die Länge gezogenes Liebesdrama auskommt. Es gibt zwei Missverständnisse, die aber schnell aus dem Weg geräumt werden.
"Die Buchspringer" ist ein Märchen voller Spannung, Romantik und Abenteuer, wunderschöner Landschaftsbeschreibungen gepaart mit trockenem Humor, ein Krimi, in dem Sherlok Holmes mal eine ganz unerwartete Rolle spielt.
Und es ist eine Warnung, dass man keine Ideen aus Büchern klauen soll. Das macht diese nämlich kaputt!
„Die Buchspringer“ hätte das Potential zu einer wundervollen Buchreihe. Schade, dass die Geschichte sehr abgeschlossen wirkt. Oder kommt da vielleicht doch noch mehr? Ich könnte mir die Geschichte auch sehr gut als Kinofilm vorstellen.
Ein paar Ungereimtheiten sind mir allerdings aufgefallen. So schwankt Amy anfangs, ob sie ihre Großmutter siezen oder duzen soll. Dabei gibt es dieses Problem im Englischen nicht. Oder spricht die schottische Oma etwa zufällig deutsch?
Dann hat Amy einerseits einen E-Reader (für die breite Masse erst seit 2007 wirklich erhältlich) und kennt Facebook (gibt es seit 2004), andererseits fällt sie an einer Stelle in ihr Bett „im 20. Jahrhundert“.
Außerdem hat mich der ständige Wechsel zwischen Amys Ich-Perspektive und Wills Perspektive in der dritten Person sehr gestört, vor allem wenn es mitten im Kapitel vorkommt.
Aber das sind wirklich nur sehr kleine Details. Ansonsten finde ich dieses Buch wirklich großartig!
Tipp:
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