Donnerstag, 20. Dezember 2018

Gelesen: "Als die Worte tanzen wollten" von Felicitas Brandt



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Als die Worte tanzen wollten
Reihe: Die Geschichtenspringer (Band 2 von 3)
Autorin: Felicitas Brandt
Verlag: Carlsen
empfohlen ab 14 Jahren
erschienen am 30. April 2018

Taschenbuch
D: 12,99 €
A: 13,40 €
Seiten 256
ISBN 978-3-551-30110-9

e-Book
D: 3,99 €
A: 3,99 €
Seiten 315
ISBN 978-3-646-60365-1


Klappentext:
Bei Sam hat Hope endlich das Zuhause gefunden, nachdem sie sich so lange gesehnt hat. Doch ein »normales« Leben zu führen, stellt sich als weitaus schwieriger heraus als erwartet. Nicht nur die vielen neuen Regeln, die nun zu ihrem Leben gehören, setzen ihr zu und treiben sie immer wieder zwischen die Seiten ihrer geliebten Bücher. Während Hopes Sehnsucht nach der Welt hinter den Worten immer größer wird, fürchtet Sam mehr und mehr, dass sie sich in den Geschichten verlieren könnte. Besonders, da sich im Reich der Feen ein Krieg zusammenbraut…

Meine Meinung:
Wie schon beim ersten Teil fielen mir wieder viele Details auf, die von den Buchspringern geklaut sind. (z.B. träumt Sam davon, Sherlok Holmes zu besuchen; die Hexen aus MacBeth belästigen Leute aus anderen Geschichten). Die Zwillingssteine erinnern mich an diese Walkie-Talkie-Spiegel aus Harry Potter, sie tauchten irgendwie sehr unmotiviert auf und später spielten sie keine Rolle mehr. Die Idee mit dem magischen Ring ist auch nicht neu. Der Herr der Ringe lässt grüßen. Bay ist in meinen Augen eine sprachlose Kopie von Xemerius aus der Edelsteintrilogie.
Was die Geschichtenspringerei betrifft, so bin ich eher enttäuscht. Aus dieser Idee könnte man so viel machen. Aber bis auf ein paar kurze Begegnungen mit ein paar fiktiven Figuren plätschert die Geschichte in der Realität so dahin. Mir ist auch noch immer nicht klar, wie die Realität, die Bücherwelt und das Feenreich zusammenhängen.
Es werden auch sehr viele Andeutungen gemacht, die ich nicht verstehe. Und an einer Stelle bin ich nicht sicher, ob ich richtig interpretiere, dass Hope Sam verführt. Jedenfalls geht sie abends mit einer DVD in sein Zimmer und wacht am nächsten Tag in seinem Bett auf. Aber in ihrem sonst permanentem inneren Monolog verliert sie kein Wort über diese Nacht.
Die Bücher sind zwar sprachlich ganz ordentlich geschrieben für heutige Verhältnisse. Wenn es jedoch heißt: "Mulan schien Sams Worte zu beruhigen", dann frage ich mich schon, wer da wen beruhigt?
Oder "Ich habe Mulan versprochen, bei der Königin für sie zu sprechen."
Robin Hood redet an einer Stelle von Latrinen, dabei ist seine Legende viel älter als dieses Wort.
Immerhin habe ich den ewigen Schlagabtausch zwischen Hope und Sam ebenso wie ihre manchmal ungerechte Art zu streiten wieder sehr genossen. Die Darstellung, wie Hope verzaubert/besessen ist, fand ich sehr überzeugend. Sams Abneigung gegen Spinnen auch.
Die Cover und Titel der Reihe finde ich sehr ansprechend, allerdings trägt Hope auf beiden Coverbildern einen Rock bzw. ein Kleid, während sie tatsächlich Hosen bevorzugt und sich das eine Mal im Rock sehr unwohl fühlt. Und die Titel haben nichts mit der Handlung zu tun. Im ersten Teil haben die Bücher nicht das Flüstern gelernt, denn das konnten und taten sie bereits seit vielen Jahren. Und im zweiten Band tanzen auch keine Worte. Solche leeren Werbeversprechen mag ich gar nicht.
Alles in allem ist es ein typischer zweiter Teil einer Trilogie, der natürlich auf einem Cliffhänger endet. Da der Showdown der ersten beiden Teile leider nur mäßig war, erwarte ich nicht allzu viel Action vom dritten Teil. Aber wenn es ihn auch in der Onleihe gibt, werde ich ihn lesen.

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