Mittwoch, 29. September 2021

Gelesen: "Like One of the Family" von Alice Childress

 




Titel: "Like One of the Family"
Autorin: Alice Childress
ISBN: 978-080705074-3
Erstveröffentlichung: 1956
Neuveröffentlichung: 24.1.2017
Preis: $18.00
Format: Paperback
264 Seiten

Klappentext:
First published in Paul Robeson’s newspaper, Freedom, and composed of a series of conversations between Mildred, a black domestic, and her friend Marge, Like One of the Family is a wry, incisive portrait of working women in Harlem in the 1950’s. Rippling with satire and humor, Mildred’s outspoken accounts vividly capture her white employers’ complacency and condescension—and their startled reactions to a maid who speaks her mind and refuses to exchange dignity for pay.
Upon publication the book sparked a critique of working conditions, laying the groundwork for the contemporary domestic worker movement. Although she was critically praised, Childress’s uncompromising politics and unflinching depictions of racism, classism, and sexism relegated her to the fringe of American literature. Like One of the Family has been long overlooked, but this new edition, featuring a foreword by best-selling author Roxane Gay, will introduce Childress to a new generation.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist wunderbar zeitlos in seiner Gesellschaftskritik gepaart mit einem bezaubernden Humor. Es ist kaum zu glauben, dass Alice Childress diese Texte in den 1950er Jahren geschrieben hat. Absolute Leseempfehlung für alle!

Samstag, 25. September 2021

Hörbuch: "Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen" von Brigitte Riebe

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Brigitte Riebe
Reihe: Die Schwestern vom Ku’damm (4)
Titel: Ein neuer Morgen
ungekürzte Lesung mit Tanja Fornaro
Preis: 20,95 €
Download
Laufzeit: 10 Stunden 58 Minuten
ISBN: 978-3-7324-5622-2
Verlag: Argon Hörbuch
Erscheinungsdatum: 14.09.2021

Klappentext:
Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku‘damm.
Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Sternberg hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Kundinnen keine elegante Kleidung in Pastell mehr tragen wollen, sondern Miniröcke und Knallfarben. Wenigstens Miriams Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Das Speiselokal ihres Mannes Schani floriert, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran, sie selbst ist durch ihre aufsehenerregenden Modekreationen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und hat ihren Platz in der Familie Thalheim gefunden. Ein schönes Leben, das sie sich nach vielen Schwierigkeiten aufgebaut hat, doch sie fragt sich: War das schon alles? Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist klar, dass auch ihr eigenes Leben im Umbruch ist. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Als Jüdin lebte sie damals im Untergrund. Die Begegnung führt sie in die Vergangenheit und zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …

Meine Meinung:
Erst war ich irritiert, dass es bei dieser Trilogie einen vierten, ach nein, sogar einen fünften Teil gibt, wenn man "Weihnachten am Ku'damm" mitzählt. Aber natürlich gibt es nicht nur drei Thalheim-Schwestern, sondern noch eine vierte. Und sie kam in den bisherigen Bänden viel zu kurz. Wie schön, dass wir jetzt endlich Miris Geschichte hören. Besonders ihre Flashbacks, ausgelöst von scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten, fand ich sehr berührend. Aber auch ihre Gegenwart ist spannend, denn zwischen ihrer Ehe, ihrer Arbeit, ihrer späten Schwangerschaft und ihrer adoptierten Tochter im besten Backfischalter ist ihr Leben sehr turbulent. Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Schwimmwettkämpfe, denn die genannten Hallenbäder kenne ich und als Basketballmama habe ich auch schon so viele Stunden bei Wettkämpfen meiner Kinder zugeschaut und sie angefeuert. Ich mochte auch die Nebenhandlung, in der immer wieder Rut Brandt auftaucht. Die Wahl ihres Mannes zum Bundeskanzler, der Baader-Meinhof-Komplex, die Kommune 1, der Mord von Benno Ohnesorg und das Attentat auf Rudi Dutschke bilden einen aufregenden Hintergrund zu diesem Buch.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.

Dienstag, 21. September 2021

Hörbuch: "Rebecca" von Daphne Du Maurier

 




Titel: Rebecca
Autorin: Daphne du Maurier
gelesen von Harriet Walters
Verlag: BBC Audio
veröffentlicht: 01 März 2006
ISBN 9781405628648
Laufzeit: 03:06:27

Klappentext:
When Maxim de Winter brings his shy new bride to his beautiful stately home on the Cornwall coast, it seems like all her dreams have come true. The terrace slopes to the lawns, the lawns stretch to the sea, and the gardens are full of scented flowers.
But she soon finds that Manderley is haunted by the shadow of Maxim's first wife, Rebecca, who died the year before. It was Rebecca who made the house and gardens the showpiece of the county and her memory is revered by all, especially the housekeeper Mrs Danvers.
As the hot summer fades, the mystery of Rebecca's death grows, weaving a spell of fear and foreboding. In a series of climactic revelations, Rebecca's memory is finally laid to rest.... but at what cost?

Meine Meinung:
Vor einigen Jahren hatte ich die Hitchcock-Verfilmung gesehen, deshalb kannte ich die Geschichte schon. Aber wie sie erzählt wird, ist wirklich gruselig. Harriet Walter liest sie außerdem wirklich faszinierend eindringlich.

Samstag, 18. September 2021

Hörspiel: "The Importance of Being Earnest" von Oscar Wilde

 



Titel: "The Importance of Being Earnest"
Autor: Oscar Wilde
Hörspiel
BBC Audio TheatreISBN 9781408425718
Laufzeit: 02:22:09


Klappentext:

Algernon Moncrieff, a bachelor-about-town, has invented an invalid friend called Bunbury in order to get out of tiresome family engagements. At the same time, his friend Jack Worthing has invented a wicked brother called Ernest to disguise his own misdemeanours. When Algernon poses as Ernest to win the heart of Cecily Cardew, confusion reigns, and it takes the discovery of an old black handbag to reveal the truth...

Meine Meinung:
Bei diesem raffinierten Verwirrspiel, das an eine klassische Komödie von Shakespeare erinnert, muss man gut aufpassen, damit man immer am Ball bleibt, wer jetzt wer ist, wer mit wem verwandt und wer mit wem verlobt ist. Die Figuren sind allesamt liebenswert und so schlagfertig, dass das Hörspiel großen Spaß macht.

Mittwoch, 15. September 2021

Hörbuch: "Wer alles weiß, hat keine Ahnung" von Horst Evers

 


Titel: Wer alles weiß, hat keine Ahnung
Autor: Horst Evers
ungekürzte Autorenlesung
Argon-Verlag
ISBN 978-3-7324-1810-7 
Laufzeit: 5 Stunden 32 Minuten 
Veröffentlicht: 26.01.2021

Download
Preis: 15,95 €

MP3-CD
Preis: 19,95 € (UVP)

Klappentext:
Horst Evers ist immer auf der Suche nach wahrer Schönheit oder schöner Wahrheit. Tatsächlich muss er dann aber oft auch nehmen, was auf den Tisch kommt. Dabei gerät er in Landfleischereien, die mit »veganfreier Wurst« werben, Imbissen, die »Kaffee zum Weglaufen« anbieten oder Restaurants, in denen man sich sein Essen selber kochen muss. Er lässt sich von höflichen Alarmanlagen beraten, verhandelt im Internet mit herrenlosen, marodierenden AlgorithmenGangs und wird zu seiner eigenen Überraschung versehentlich zum weltberühmten Ballettstar. Um nur einen kleinen Einblick in die mannigfaltigen Abenteuer zu geben, die unsere seltsame Zeit bietet.

Meine Meinung:
Ich mag die Art von Horst Evers einfach sehr gern, auch wenn manche Geschichten mich deutlich mehr zum Lachen bringen als andere. Manche kannte ich auch schon, aber ich weiß nicht, ob ich sie in seinen anderen Büchern gelesen oder bei einem seiner Auftritte im Fernsehen gehört habe. Aber manche kann man auch mehrmals hören und immer wieder darüber lachen, z.B. die mit dem kurzen Gang zum Briefkasten oder die mit dem eingeparkten Auto.

Sonntag, 12. September 2021

Hörbuch: "Miss Marple's Final Cases" von Agatha Christie

 





Titel: Miss Marple's Final Cases
Autorin: Agatha Christie
ungekürztes Hörbuch
Verlag: Harper Collins Audio
Reihe: Miss Marple Series, Book 14
veröffentlicht: 2005
Veröffentlichung der Buchvorlage: 1979
Laufzeit: 225 min.
ISBN 9780007199259


Klappentext:
A classic Marple title now available in CD for the first time. First, the mystery man in the church with a bullet-wound… then, the riddle of a dead man’s buried treasure… the curious conduct of a caretaker after a fatal riding accident… the corpse and a tape-measure… the girl framed for theft… and the suspect accused of stabbing his wife with a dagger.
Six gripping cases with one thing in common – the astonishing deductive powers of Miss Marple.

Meine Meinung:
Nachdem ich neulich beim ansonsten großartig gemachten BBC-Hörspiel leider nicht immer die Lösung der Fälle verstanden hatte, habe ich nun das ungekürzte Hörbuch gehört. Joan Hickson liest wieder großartig, allerdings lispelt sie sehr stark. Die letzte Kurzgeschichte wird von Isla Blair gelesen, die das auch sehr gut macht. Trotzdem musste ich gerade diesen Fall dreimal hören, bis ich wirklich die komplette Erklärung verstanden habe. Aber das liegt daran, dass Agatha Christie sich hier eine besonders raffinierte Variante ausgedacht hat. Und ich will mich nicht beschweren. Schließlich hat sich mein Hörvergnügen dadurch ja verlängert.


Donnerstag, 9. September 2021

Gelesen: Der große Sommer" von Ewald Arenz





Autor: Ewald Arenz
Titel: Der große Sommer
320 Seiten
Erscheinungstag: 26.03.2021 

Hardcover
Preis: 20,00 €
ISBN 978-3-8321-8153-6

eBook
Preis: 14,99 €
ISBN 978-3-8321-7077-6


Klappentext:
Der Zauber des ersten Erlebens.
Der erste Sprung, die erste Liebe, das erste Unglück.
Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.
Hellsichtig, klug und stets beglückend erzählt Ewald Arenz von den Momenten, die uns für immer verändern.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr an "Mein Sommer mit Anja" von Steffen Schroeder erinnert. Und auch hier hat mich die Rahmenhandlung eher gestört. Aber ansonsten ist das ein ganz berührendes Buch über einen Jugendlichen, seine Familie und seine Freunde, erste Male, Nachmittage im Freibad, die große Sehnsucht, Angst, Übermut, Verantwortung, Hoffnung, den Tod und das Leben. Diese großen Themen werden mit einer beeindruckenden Leichtigkeit erzählt, die immer wieder kippt und sich doch wieder fängt.

Tipp:
Die ersten 33 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

Mittwoch, 8. September 2021

Ihr habt die Wahl.

 

Habt Ihr schon Eure Wahlbenachrichtigung bekommen?

Falls nicht, kümmert Euch drum! Sie müsste längst da sein.

Wisst Ihr schon, was Ihr wählt?

Falls nicht, benutzt doch mal z.B. den Wahl-O-Mat.de oder eine der vielen Apps, die es gibt.

Und vor allem: Überlegt bitte mal, was jetzt wichtig ist!

Die Pandemie ist noch immer nicht vorbei. Die Zahlen steigen, die Kinder unter 12 können noch nicht geimpft werden. Gleichzeitig werden sie gezwungen, in die Schule zu gehen. Eine Durchseuchung, auch mit schweren Verläufen, mit Longcovid und sogar Todesfällen wird in Kauf genommen, nur für die heilige Kuh namens Wirtschaft.

Dabei brauchen wir nicht immer mehr Wirtschaftswachstum. Wo soll es denn bitte noch hinwachsen? Wo sollen die Rohstoffe und die Energie für immer mehr Konsumgüter herkommen? Was wird aus dem Müll, den Abwasser und dem Kohlendioxid?

Wir haben eine lebensbedrohliche Klimaerhitzung, da sind sich tausende von Wissenschaftlern einig und man kann es auch selber sehen, wenn man sich mal umschaut und die Überflutungen, die Dürresommer, das Artensterben usw. anschaut.

Das ist keine Kleinigkeit, die schon ein paar Ökos retten werden, indem sie Recyclingklopapier benutzen und ihren Joghurt selber machen.

Wenn alle ihren Müll auf den Gehweg werfen und ein Mensch erbarmt sich und sammelt den Müll auf, dann ist das Problem weg. Aber die Klimaerhitzung ist nicht wie ein Gehweg voll Müll. Er ist wie ein Waldbrand. Der endet nicht von selber. Schon gar nicht, wenn alle noch ihre Zigarettenkippen und ihre noch brennende Grillkohle reinwerfen. ALLE müssen jetzt mitmachen beim Löschen! Denn der Planet brennt tatsächlich!

Wenn Ihr Euch bisher noch nicht so viel damit beschäftigt habt, dann schaut mal das aktuelle Video von Rezo an, der hat sehr gründlich recherchiert, nennt alle Quellen und erklärt sehr verständlich, was los ist.

Wir brauchen einen Planeten, auf dem und von dem wir leben können. Vieles können wir in kleinen oder großen Schritten tun, z.B. freiwillig nicht schneller als 130 km/h mit dem Auto fahren, an roten Ampeln den Motor abschalten, überhaupt weniger und kleinere Autos fahren, auf Flugreisen und Kreuzfahrten verzichten, weniger oder kein Fleisch essen, Milchprodukte reduzieren, weniger heizen und lieber warm anziehen im Winter, auf Klimaanlagen verzichten und lieber sinnvoll lüften, Kleidung einfach länger tragen und auf die Mode pfeifen, gebrauchte Sachen verkaufen, verschenken oder spenden, bei Anschaffungen gebrauchte Dinge bevorzugen, alle freien Flächen bepflanzen (Garten, Balkon, Terrasse, Fensterbretter, Baumscheiben), denn wir brauchen jetzt jeden Löwenzahn, jede Brennessel, jeden Baum und jeden Grashalm, um Sonnenlicht nicht in Wärme, sondern in Biomasse zu verwandeln und dabei Kohlendioxid abzubauen.

Aber vor allem brauchen wir einen Bundestag, in dem endlich die Schritte unternommen werden, die unsere Lebensgrundlage sichern. Wir brauchen mehr Solarenergie, mehr Windkraft, einen höheren CO2-Preis, mehr ÖPNV, mehr und bessere Radwege, keine Inlandsflüge, dafür preiswertere Bahnreisen usw.

Wenn Ihr Kinder, Enkelkinder, Nichten, Neffen oder einfach nur Nachbarskinder habt, dann übernehmt jetzt bitte Verantwortung für ihre Zukunft! Diese Kinder können noch nicht wählen, aber sie werden die Folgen der Klimaerhitzung in vollem Ausmaß erleben. 

Meine Kinder wären Euch echt dankbar, wenn Euch der Planet nicht egal ist und Ihr klimafreundlich wählt.

Danke!

Montag, 6. September 2021

Gelesen: "Die Glücksschneiderin" von Ulrike Sosnitza

 



Autorin: Ulrike Sosnitza
Titel: Die Glücksschneiderin
Taschenbuch, Klappenbroschur
384 Seiten
Verlag: HEYNE
ISBN: 978-3-453-42489-0
erschienen am 14. Juni 2021
Preis: 9,99 € [D], 10,30 € [A], CHF 14,50


Klappentext:
Der Stoff, aus dem die Liebe ist.
Clara hat sich ihren Traum erfüllt und in Würzburg ein Nähcafé eröffnet. Dort gibt sie Nähkurse, verwandelt alte Kleidungsstücke in neue und macht die Menschen mit maßgeschneiderten Röcken, Jacken und Hosen glücklich. Auf einem Flohmarkt findet sie eines Tages ein ganz besonderes Vintage-Kleid aus den Zwanzigerjahren. Als sie es anprobiert, steht plötzlich Finn, ihre erste große Liebe, vor ihr und behauptet, dass dieses Kleid ein Familienerbstück von ihm sei. Mit einem Schlag kehrt das Gefühlschaos von damals wieder. Was will er mit diesem Kleid? Und warum hat er sie vor vielen Jahren ohne ein Wort verlassen? Fragen, die Claras Leben vonn Jetzt auf Gleich völlig durcheinanderwirbeln.

Meine Meinung:
Diese Geschichte liest sich leicht, ist aber alles andere als seicht, denn es geht nicht nur um Kuchen, Upcycling und Guerilla Gardening, sondern auch um Krankheiten, Familie, Freundschaft und Liebe. Besonders gut hat mir gefallen, dass Bodyshaming, Fast Fashion und Steingärten deutlich kritisiert werden. Das große Rätsel um das alte Kleid rundet das Buch wunderbar ab.

Tipp:
Die ersten 38 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Freitag, 3. September 2021

Hörbuch: "Die Seebadvilla" von Kathleen Freitag

 



Titel: Die Seebadvilla
Autorin: Kathleen Freitag
gelesen von Victoria Schätzle
ungekürztes Hörbuch
Verlag: Harper Audio
Dauer: 09:43:13
ISBN: 9783959674966
veröffentlicht: März 2020


Klappentext:
Drei Generationen und eine Vergangenheit, die sie alle vereint Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge. München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henriette findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren ...


Meine Meinung:
Diese Geschichte beginnt relativ harmlos, nimmt dann aber immer mehr Fahrt auf, wird sehr dramatisch, bis sie am Ende sanft ausklingt wie die Wellen nach einem langen Sommertag am Strand.
Es gibt zwei Zeitebenen: zum Einen die frühen 50er Jahre, zum Anderen die frühen 90er. Hauptschauplatz ist Ahlbeck auf der Insel Usedom, aber München und Berlin spielen auch eine Rolle.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Familie Faber und ihre Pension an der Ostsee. Nebenbei werden auch Themen wie Asthma, Spätheimkehrer und das Nähen von Kleidung, teilweise aus alten Textilien (Upcycling!) behandelt. Besonders schön fand ich, dass sich die Autorin einigen Details wie Telefonzellen und Farbfilmen widmet, das macht die Geschichte authentisch. Leider hat sie aber auch Fehler gemacht wie z.B. dass eine Person 1992 mit der Bahn von München nach Berlin-Südkreuz fährt. Dieser Bahnhof wurde erst 2006 als Fernbahnhof in Betrieb genommen. Vorher war er nur ein S-Bahnhof und hieß Papestraße. 1992 fuhr man noch mit der Fernbahn von München zum Bahnhof Zoo. Und auch die Reichsbahn gab es anders als im Buch behauptet noch bis Ende 1993. Solche Details kann man ganz einfach in der Wikipedia nachlesen. Aber es sind halt auch nur Details, die mir als gebürtiger Berlinerin halt sofort auffallen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich mag ja Hotelromane und das Meer. Zudem war meine Oma als Kind nach Ahlbeck "verschickt" worden, davon hat sie mir immer wieder erzählt. Ich selbst war im Sommer 1993 auf Rügen, als dort alles noch den gewissen DDR-Charme hatte. (2007 war ich auch mal auf Usedom, aber das war dann schon viel zu überlaufen.) So musste ich beim Hören immer wieder an meine eigenen Erinnerungen denken, das war sehr schön.

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