Mittwoch, 25. November 2020

Gehört/gelesen: "Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt" von Stephanie Schuster

 




Autorin: Stephanie Schuster
Titel: Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt
Reihe: Die Wunderfrauen-Trilogie, Band 1
Sprecherin: Elisabeth Günther
ISBN: 9783732454778
Dauer: 12:52:45
ungekürztes Hörbuch
ISBN 978-3-8398-1847-3
erschienen am 29. Juli 2020
Preis 19,95 €

Klappentext:
Vier Frauen und ein gemeinsamer Wunsch: Endlich wieder glücklich sein.
Inmitten der 1950er Jahre, den Zeiten des Aufbruchs, eröffnet Luise Dahlmann ein kleines Lebensmittelgeschäft in Starnberg, in der Nähe von München. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt: Obst und Gemüse, Frischwaren, Nylonstrümpfe, buttrigen Kuchen, Schokolade … und jede Menge Klatsch und Tratsch. Drei Frauen kreuzen dabei immer wieder Luises Weg und werden schließlich ihre Freundinnen: Annabel von Thaler, die neidische Arztgattin von nebenan, die junge Helga Knaup aus München und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien. Sie alle haben Träume und gemeinsam wagen sie den Neubeginn.

Meine Meinung:
Also vorneweg muss ich leider mal wieder sagen, dass der Klappentext Käse ist. Die vier Frauen wagen nicht gemeinsam einen Neubeginn. Ihre Wege kreuzen sich, wie sich Wege von Menschen eben so kreuzen. Helga arbeitet in der Klinik von Annabels Mann. Annabel ist die Nachbarin von Luise. Und Luises Bruder nimmt Marie auf seinem Hof auf. 
Helga und Marie haben keine große Wahl, sie sind eher auf der Flucht, als dass sie sich bewusst für etwas Neues entscheiden. Annabel macht gar nichts Neues. Nur Luise beginnt bewusst etwas Neues, indem sie einen Laden eröffnet.
Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive regelmäßig, wobei sich die Handlung meist ein gutes Stück überlappt. Dadurch wird sehr deutlich, wie sehr sich Selbstbild und Fremdbild manchmal unterscheiden und wie schnell man andere Menschen vorschnell verurteilt. Die vier Frauen sind mir alle sehr sympathisch, auch wenn bzw. vielleicht gerade weil sie nicht immer perfekt sind, sondern auch hin und wieder egoistisch, naiv oder ungerecht. Es werden sehr viele Erzählstränge begonnen, denn nicht nur Helga, Marie, Annabel und Luise erleben Höhen und Tiefen, auch die Männer, mit denen sie zu tun haben, kommen zu Wort und erzählen vor allem von früher, bevorzugt von dem großen Unrecht, das ihnen im Krieg angetan wurde oder davon, was sie Gutes getan haben bzw. dass sie ja gezwungen waren zu tun, was sie getan haben und jetzt auch endlich mal gut sein müsse. Ja, so war das in den 50er Jahren vermutlich wirklich. Da wurde beschönigt, unter den Teppich gekehrt und anderen die Schuld zugewiesen. Aber hier fragen ein paar Frauen endlich mal nach und machen sich Gedanken.
Diese Männer sind mir leider fast alle unsympathisch, auch wenn sie ab und zu mal wirklich nett sein können. Aber was sie die meiste Zeit so an sexistischen, rassistischen, antisemitischen und ableistischen Sprüchen vom Stapel lassen, geht oft an die Schmerzgrenze. Aber so waren halt die 50er Jahre.
Am Ende bleiben leider einige Fragen offen, aber da dies der erste Teil einer Trilogie ist, hoffe ich, in den weiteren Teilen dann Antworten zu erhalten.
Am besten haben mir zwei Dinge gefallen: Luises halsbrecherische Motorradfahrt und die Massenklopperei am Ende der Fußball-WM. Die Beschreibungen verlangen förmlich nach einer Verfilmung!

Tipp:
Es gibt eine sehr lange, kostenlose Hörprobe.


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