Der Notstand in der Geburtshilfe ist allgemein bekannt.
Nun gibt es eine Aktion, um die Politik zum Umdenken und Handeln zu bewegen.
Mitmachen ist ganz einfach: Schreibt einen Brief!
Alle Informationen zur Aktion findet Ihr hier:
http://westfam.info/ein-weltrekord-fuer-hebammen/
Als Inspiration zeige ich mal, was ich geschrieben habe:
Als Mutter von zwei Kindern habe ich direkt erlebt, wie wichtig es ist, eine gute Hebamme zu haben, die mich während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im ersten Lebensjahr des Babys begleitet.
Es reicht nicht aus, in der Schwangerschaft nur zum Frauenarzt/zur Frauenärztin zu gehen. Dort werden zwar auch lebenswichtige Vorsorgeuntersuchungen gemacht, die unverzichtbar sind. Aber man wird dort - vor allem beim ersten Kind - nicht auf die Geburt vorbereitet.
Meine Hebamme war telefonisch rund um die Uhr erreichbar und ich konnte ihr jederzeit Fragen stellen und von meinen Sorgen erzählen. Das kann keine gynäkologische Praxis leisten.
Während der Geburt sind freiberufliche Hebammen viel geduldiger. Sie machen der Gebärenden Mut, geben ihr Geborgenheit und strahlen Ruhe aus, sodass die Geburt möglichst sanft verläuft. Das reduziert auch das Risiko von Geburtsverletzungen, die ja nicht nur für die Mutter schmerzhaft sind und unter Umständen ein Leben lang Probleme machen, sondern auch Kosten verursachen, angefangen beim Zunähen nach der Geburt über die Nachsorge bis hin zu später notwendigen Operationen.
Im Wochenbett kümmert sich die Hebamme bei Hausbesuchen um Mutter und Kind. Die Alternative wäre, dass die Mutter in den Tagen nach der Geburt, eigentlich der Zeit, die der Erholung von den Strapazen, dem Kennenlernen des Babys und dem Erlernen des Stillens dient, mit dem Kind mehrfach zu Frauenarzt/ärztin und Kinderarzt/ärztin fahren muss, möglicherweise noch mit Geschwisterkindern im Schlepptau. Dabei muss sie vereinbarte Termine einhalten, egal ob das Baby gerade Hunger oder die Windel voll hat. Das verursacht unnötigen Stress. Vermeidbaren Stress!
Die Hebamme macht Hausbesuche und falls die Mama das Baby gerade z.B. stillt, kann die Hebamme gleich schauen, ob alles gut funktioniert und ggf. eine besser geeignete Technik zeigen. Das macht weder der Frauenarzt noch der Kinderarzt, sondern vielleicht eine Stillberaterin, also noch eine weitere Praxis, die man ohne Hebamme aufsuchen müsste. Das verursacht wieder Stress für die Mutter und höhere Kosten als nötig!
Natürlich könnte man auf freiberufliche Hebammen verzichten. Aber dadurch würden Mütter und Kinder schlechter versorgt, sie hätten mehr Stress, der nachweislich krank macht.
Insgesamt würde es auch viel höhere Kosten verursachen, nicht nur für die Krankenkassen, sondern auch für die Volkswirtschaft.
Wenn freiberufliche Hebammen den Beruf aufgeben müssen, war ihre Ausbildung vergeblich, aber für uns alle ja nicht kostenlos. Und wenn sie dann arbeitslos sind oder eine neue Ausbildung oder ein Studium beginnen, kostet das auch wieder Geld.
Wir brauchen diese Hebammen und deshalb brauchen wir Gesetze, auf deren Grundlage Hebammen von ihrer Arbeit leben können, auch freiberuflich!
Es sind am Ende vier Seiten geworden.
Und meine Kinder haben auch noch Briefe geschrieben.
Macht alle mit!!!
Bravo!
AntwortenLöschenMit sonnigen Grüßen, Heidrun