Montag, 5. September 2016

Tagebuchbloggen am fünften - oder: WMDEDGT?


Frau Brüllen fragt auch heute mal wieder: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

07:00 Der Wecker piept. Aufstehen, ab ins Bad. Heute ist der erste Schultag nach den Sommerferien.

07:10 Das Schulkind ist bereits angezogen und liest Comics. Das Kitakind muss ich wecken und ins Bad schicken.

07:15 Frühstück. Wir diskutieren ein wenig, wie viel Müsli man morgens essen darf (50g) und ob man bei dieser Menge dann Körner vom Teller gegen Schokostückchen aus der Packung austauschen darf (nein). Wer noch Hunger hat, darf so viele ungesüßte Cornflakes essen, wie er mag.

07:30 Zähne putzen. Danach gehe ich mich anziehen, während die Kinder noch dringend was aus Lego bauen.

07:45 Sporttasche packen. Ich muss dringend eine Liste schreiben, was da rein muss. Zum Glück haben wir den Schulranzen gestern abend schon gepackt und Kleidung für die Kinder rausgelegt.

08:00 Schuhe anziehen. Es regnet, also Gummistiefel. Hab mir welche in Dänemark gekauft. Wasserdicht und bequem.


08:05 Alle Fenster schließen, Wohnungstür abschließen. Merken, dass Trinkflasche und Brotbox vom Schulkind fehlen. Also noch mal aufschließen, Flasche füllen, Brotbox aus dem Kühlschrank holen (die habe ich zum Glück schon gestern abend gefüllt). Noch schnell die zwei gestrickten Wickeljäckchen greifen, von denen sich eine befreundete Kitamama eins für ihr neues Baby aussuchen darf. Und das Freundebuch vom Kitakind. Raus, wieder abschließen.



08:20 Schulkind an der Schule absetzen. Wir haben vereinbart, dass es Dienstag bis Freitag morgens zu Fuß geht. Montags ist ab nächste Woche Schwimmunterricht und Schultasche plus Schwimmtasche ist noch etwas zu viel zu tragen. Und heute ist der Ranzen auch schwer, weil zwei Paar Hausschuhe (je eins für Klassenzimmer und Hort), Tuschkasten und so weiter zusätzlich zum üblichen Krempel transportiert werden müssen.

08:30 Kitakind gerade noch rechtzeitig in der Kita abliefern. Festellen, dass wir mal wieder kein Spielzeug dabei haben. Montag ist Spielzeugtag, wahrscheinlich werde ich das erst kurz vor den nächsten Sommerferien auf die Reihe kriegen, nach dann sieben Jahren. *seufz*

08:45 Ankunft beim Fitness-Center. Ein anderes Auto parkt gerade aus, was für ein Glück. Ich schnappe mir den Parkplatz, greife meine Sporttasche aus dem Kofferraum. Schlau gemacht: Der Eingang ist in der dritten Etage, wenn ich oben bin, schnaufe ich schon wie eine Dampflok. Meine Kinder hätten ihre helle Freude...

08:55 Vor mir muss ein Bus angekommen sein, da stehen zehn Leute, die alle einen Spindschlüssel haben wollen. Als ich endlich meinen habe, gehe ich mich umziehen. Flasche, Handtuch und Schlüssel nehmen und ab in den "Cardio-Bereich".

09:00 Ich strample auf dem Liegerad und höre dabei einen wunderbaren Näh-Podcast. Dabei kann ich die großen TV-Bildschirme nur schwer ignorieren. Weiß nicht, was ich ekliger finde: das Wahlergebnis in Meck-Pomm oder diese Musikvideos, in denen Frauen abwechselnd ihren Po in die Kamera recken und ihre Brüste unten aus den knappen Shirts raushängen lassen.

09:30 Genug gestrampelt, ab zum Zirkeltraining. Hab mal wieder meinen Trainingsplan in der Tasche vergessen, aber mit Trial & Error finde ich schon die richtigen Gewichte.

10:00 Nachdem alle Muskeln was tun durften und ich sie auch alle brav gedehnt habe, gehe ich auf den Crosstrainer.

10:15 Mein Fuß tut weh, ich hab genug für heute. Ab unter die Dusche.

10:20 Fühle mich hier wohl zwischen Frauen jeden Alters und jeder Größe. Alle strahlen diese Zufriedenheit aus, die ich auch empfinde, wenn ich Sport gemacht habe.

11:00 Noch schnell im Supermarkt einkaufen.

11:45 Zuhause Lebensmittel verräumen und schnell eine Kleinigkeit essen.

12:10 Schulkind abholen. Auf der Fahrt zur Kita hören wir "Peter und der Wolf", weil wir das gestern live in der Bibliothek im Schloss erleben durften.

12:30 Kitakind abholen.

13:00 Zuhause. Hände waschen. Kuschelhosen anziehen. Ich packe endlich die Sporttasche aus und gleich wieder frische Sachen rein, sortiere die Wäsche, schalte die Waschmaschine an. Sage dem Schulkind, dass es die Brotbox in die Küche bringen, die Trinkflasche nachfüllen und den Postordner checken soll. Hausaufgaben gab es heute noch keine.

13:30 Im Postordner war ein Brief der Schwimmlehrerin mit genauen Anweisungen. Also packen wir mal die Schwimmtasche. Ich schreibe den Namen des Kindes auf Duschgel und Badelatschen. Weil wir gerade so schön dabei sind, packen wir noch den Turnbeutel für den Schulsport und die Judotasche. Und wo lagern wir nun diese vielen Taschen???

14:00 Stelle fest, dass noch kein Mittagessen gekocht wurde. Die Kinder wollen kalte Küche. Okay, einmal pro Woche machen wir das.

14:30 Weil die Judotasche ein Zugband hat, üben wir mal wieder, mit Schnürsenkeln eine Schleife zu binden. Und nach ein paar frustrierten Versuchen funktioniert es plötzlich! Hurra!


15:00 Spülmaschine einräumen, trockene Wäsche abnehmen, falten und verräumen. Müll rausbringen. Mails beantworten.

16:00 Der Mann kommt nach Hause. Gibt mir seine Bürotasse und sein Bürohandtuch, damit ich die Sachen in den Abwasch bzw. in die Wäsche bringe. Er hat den Glasmüll weggebracht und drückt mir die versiffte Kiste in die Hand. Ich reinige sie.

16:30 Der Mann wird seit einiger Zeit im Büro von Hornissen belästigt, die durchs Fenster kommen. Ich nähe ihm also mehrere Stücke Fliegengitter zusammen, weil wir kein ausreichend großes Stück im Hause haben.

17:00 Die Waschmaschine ist fertig. Weil es heute regnet, stopfe ich die Wäsche in den Trockner und starte gleich eine weitere Ladung, um später beide zusammen zu trocknen.

17:25 Suche Schuhe im Netz. War schon in drei Läden, habe in einem ein Paar gesehen, das mir gefällt, aber aus Velours und somit nicht wasserfest ist. Fragte, wie diese Form heißt. Bekam drei Antworten: "Ballerina, Mokkassin, Pumps". Aha. Finde auch im Netz nichts. Kann mir jemand helfen? Ich suche Halbschuhe ohne Riemen, ohne Verzierungen, mit Blockabsatz, runder Kappe und geradem Ausschnitt wie Espandrilles.

18:00 Abendessen. Danach machen sich die Kinder bettfertig. Ich räume die Küche auf. Ermahne die Kinder, vor dem Schlafengehen ihre Zimmer so weit aufzuräumen, dass sie nachts ohne Hindernisse ins Bad finden.

18:30 Die zweite Ladung Wäsche ist fertig. Ich stopfe alles in den Trockner, was da rein darf, schalte ihn an und hänge den Rest auf den Wäscheständer im Bad.

18:45 Kontrolliere die Kinderzimmer. Weise das Kitakind an, den Weg vom Bett zur Zimmertür großräumig freizuräumen. Fordere beide Kinder auf, die Schmutzwäsche zur Wäschebank zu bringen.

19:00 Sage den Kindern gute Nacht. Das dauert immer eine Weile, weil sie plötzlich noch sooo viel zu erzählen haben. Und dann müssen wir uns noch ganz viel umarmen und Kusshände zuwerfen.

19:30 Sitze mit dem Mann auf dem Sofa und höre zu, was er von der Arbeit erzählt. Er hat sich einen Holzsplitter in den Finger gerammt. Ich gehe meine Pinzette holen. Danach gucken wir drei Folgen Gilmore Girls.

21:45 Der Mann geht ins Bett. Ich schreibe hier noch und gehe dann auch schlafen. Da ich vorhin vergessen habe, die Kinder nach ihren Brotboxbefüllungswünschen zu fragen, müssen wir das wohl morgen früh erledigen. Gute Nacht!


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