Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt
Titel: Muh!
gelesen von Nana Spier
Laufzeit: 6 Stunden, 48 Minuten
6 CDs in Multibox
autorisierte Lesefassung
ISBN 978-3-8398-9175-9
Erscheinungstermin: 22. August 2013
Preis: 12,95 €
Klappentext:
Kuh Lolles Traum vom glücklichen Leben ist wie eine Blase auf der heißen Milch zerplatzt: Nicht nur, dass ihr geliebter Stier Champion sie mit einer anderen betrügt, nein, der Bauer auf ihrem Hof beschließt auch noch, alle Kühe schlachten zu lassen. Die Rettung kommt in Gestalt einer charmanten italienischen Katers. Er verrät Lolle und ihren Freudinnen, dass es ein Land auf dieser Welt gibt, in dem Kühe nicht zu Bolognese verarbeitet werden: Indien. Auf der Suche nach dem ganz großen Glück erlebt die kleine chaotische Herde jede Menge gefährliche Abenteuer.
Meine Meinung:
Die Grundidee finde ich ganz gut. Ich mag es ja, wenn eine Geschichte aus der Perspektive von Tieren erzählt wird, wie z.B. die "Mrs. Murphy Mysteries" von Rita Mae Brown und ihrer Katze Sneaky Pie Brown oder die Schafkrimis Glennkill und Garou von Leonie Swann.
Nana Spier liest die Geschichte sehr gut, sie verleiht den verschiedenen Tieren und Menschen wirklich einzigartige Stimmen und sie passt diese Stimmen auch den jeweiligen Umständen an.
Dass die Hauptkuh ausgerechnet Lolle heißt, wie die Hauptfigur in der ebenfalls von David Safier geschriebenen Serie "Berlin, Berlin", verstehe ich zwar nicht, aber damit kann ich leben.
Dass die Botschaft, wir sollen keine Tiere essen, dermaßen demonstrativ in jedem Kapitel wiedergekäut wird, kann ich aushalten.
Aber dass die Kühe und überhaupt alle Tiere in dieser Geschichte furchtbar vermenschlicht sind, das nervt mich doch gewaltig. Im Grunde genommen sind das nur Menschen, die auf vier Hufen stehen und Gras fressen, so wie sie reden und fühlen.
Auch biologisch ist die Geschichte nicht korrekt:
1. Kühe haben keine Menstruation.
2. Wenn Milchkühe einfach von ihrem Hof weglaufen und deshalb nicht pünktlich gemolken werden, tut das furchtbar weh. (Das weiß jede Mutter, die ihr Baby gestillt hat.)
3. Dass eine Geburt beim Menschen so schmerzhaft ist, verdanken wir dem aufrechten Gang. Andere Säugetiere wie Kühe, Katzen und Hunde schreien nicht beim gebären. (Unsere Katze hatte damals eine wirklich komplizierte Geburt, die zwei der fünf Welpen leider nicht überlebt haben, und sie war zwar sichtlich nervös und angestrengt, aber sie hat nicht geschrien oder sonstige Zeichen von Schmerzen gehabt.)
Und zu guter Letzt hat der Autor auch von Technik keine Ahnung:
Da stürzt ein Flugzeug ab, weil der Treibstoff alle ist. Aber dann beginnt ein Triebwerk zu brennen. Wie kommt das, wenn doch gar kein Kerosin mehr da ist? Und nach dem Absturz explodiert der Flieger auch noch. Wieso?
Nein, abgestürzte Flugzeuge explodieren nicht, es sei denn, sie haben Sprengstoff geladen. Für Autos gilt übrigens dasselbe. Das mit den explodierenden Fahrzeugen ist ein Hollywood-Mythos, der leider dazu führt, dass viele Leute sich nicht trauen, Menschen aus brennenden Fahrzeugen zu retten. Tragisch! Wer also in Büchern oder Filmen effekthaschend von explodierenden Fahrzeugen erzählt, sollte meiner Meinung nach wegen fahrlässiger Volksverblödung und Anstiftung zu unterlassener Hilfeleistung verklagt werden.
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