Titel: Wunder einer neuen Zeit
Reihe: Der Salon, Band 1
Autorin: Julia Fischer
Verlag: Bastei Lübbe
Paperback
512 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2760-7
Veröffentlichung: 25.02.2022
Klappentext:
1956. Die junge Leni aus dem ländlichen Hebertshausen kann ihr Glück kaum fassen: Die Anstellung bei dem vornehmen Friseur Keller in München ist der erste Schritt zur Verwirklichung ihres großen Traums - ein eigener Salon in der Stadt. Unterdessen hadert ihr Bruder Hans mit seinem Medizinstudium. Seine Leidenschaft gilt der Jazzmusik - und Lenis Freundin Charlotte, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist. Während sie alle darauf hoffen, ihr Glück zu finden, stellt ein Schicksalsschlag ihre Zuversicht auf eine harte Probe...
Meine Meinung:
Diese Geschichte ist nicht so seicht, wie das Cover vielleicht vermuten lässt. (Die Neuauflage von 2024 hat übrigens ein anderes Coverbild, das ich gar nicht verstehe. Da sind vier junge Frauen auf einer Rutsche zu sehen. Aber wer genau soll das sein? Leni unternimmt nie etwas mit mehreren Freundinnen gleichzeitig, höchstens mal mit einer.) Es geht um viele schwere Themen wie den Nationalsozialismus, Krieg, Tod, Trauer, häusliche Gewalt, das damals geltende Eherecht, Risiken damals moderner Kosmetik und Medizin,...
Manches wird auch nur sanft angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt wie z.B. das Produkt "Frauengold". Wer sich mit den 1950er Jahren schon gut auskennt, kann das alles gut einordnen. Ob man ohne Vorkenntnisse dieses Buch gern liest, kann ich nicht einschätzen.
Leni ist mir sehr sympathisch. Sie arbeitet unermüdlich an der Verwirklichung ihrer Träume, macht auch mal Fehler, setzt sich für andere ein, ist voller Mitgefühl für andere, setzt Grenzen und wächst im Laufe der Geschichte zu einer mutigen, verantwortungsbewussten und kreativen Unternehmerin heran. Die Geschichte hat ein paar Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Das Ende ist modern und hat mir deshalb gut gefallen.
Vieles ist gut recherchiert, aber einen Fehler habe ich gefunden: Im Prolog ist 1951 von Romy Schneider die Rede ("»Jetzt siehst aus wie die Magda Schneider«, hatte sie zu ihr gesagt. Käthe hatte sich im Spiegel betrachtet, aber die Ähnlichkeit mit Romy Schneiders Mutter beim besten Willen nicht erkannt."), dabei wurde Romy erst 1953 bekannt. Vorher kannte man natürlich ihre Mutter, aber man hätte diese nicht über ihre Tochter definiert.
Tipps:
Die ersten 51 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe. Das Hörbuch ist bei Lübbe-Audio erschienen und es gibt eine kostenlose Hörprobe.
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