Damit Ihr nicht denkt, dass ich immer alle Bücher bis zu Ende lese, werde ich ab jetzt auch zeigen, welche Bücher ich abgebrochen habe und versuchen zu erklären, warum.
Über "Besser allein als in schlechter Gesellschaft" von Adriana Altaras habe ich so viel Gutes gehört. "Titos Brille" mochte ich sehr, deshalb habe ich gedacht, dieses Buch hier wird mir auch gefallen. Aber nach dem dritten Anlauf und 10% gebe ich jetzt auf. Es deprimiert mich einfach. Vielleicht passt es gerade nicht in mein Leseleben. Ich schließe nicht aus, dass ich es irgendwann noch ein viertes Mal versuche.
Die Bücher von Rose Snow wurden mir immer wieder in die Timeline gespült, also habe ich mir einfach mal den ersten Teil einer der vielen Reihen in der Onleihe ausgeliehen, also "13 - Das erste Buch der Zeit" (erinnert sehr an die Silber-Trilogie von Kerstin Gier). Das Setting fand ich ganz gut. Es geht um zwei Schwestern, die erst ihre Eltern durch einen Autounfall verloren haben, dann bei einer Tante aufgewachsen sind, die dann aber an Krebs gestorben ist. Jetzt müssen sie zum Taufpaten ihres Vaters in eine weit entfernte Kleinstadt. Der ist ein alter Mann, der nie Kinder hatte und im Umgang mit den Mädchen sehr unbeholfen ist. Er stellt ein paar strenge Regeln auf ("Kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Jungs!") und ansonsten soll jeder bitte seins machen. Das ist doch mal ein Setting, das mir so noch in keinem Buch begegnet ist. Aber die Story schleicht nur so vor sich hin. Es passiert wenig und das, was dann passiert, finde ich schwierig. Die Aufmachung des Buches und der Schreibstil wirkt, als wäre die Zielgruppe um die 12 Jahre jung. Aber dann werden sexistische Sprüche gemacht, die ich eher für 16- bis 18-jährige zumutbar finde. Und natürlich gibt es so einen Bad Boy, der furchtbar arrogant und übergriffig ist, bei dem die eine Schwester aber ganz seltsame Gedanken und Gefühle bekommt. Ich habe nach ca. 40% aufgegeben. Ich kann damit leben, nie zu erfahren, was es mit den blauen und lila Blitzen auf sich hat und welche Form von Zeit-Magie hier das Thema ist.
Ich liebe Nordseeromane, die müssen auch nicht unbedingt viel Tiefgang haben, manchmal brauche ich auch leichte Kost. Aber bei "Ein Jahr Inselglück" stimmt für mich schon die Prämisse nicht. Da nörgelt die Hauptfigur herum, weil sie ein Jahr auf Amrum bleiben muss, um das Haus ihrer Tante zu erben. Also selbst wenn man lieber die Berge mag, kann man doch trotzdem das beste draus machen und die Zeit nutzen, wenn man am Ende dafür das Haus für mehrere Millionen Euro verkaufen kann. Das ist doch ein guter Lohn. Aber nein, sie meckert und jammert, als müsse sie nach Guantanamo. Und überhaupt frage ich mich, ob man nicht einfach mal einen anderen Aufhänger findet, als dass man ein Haus erbt oder das Café übernimmt oder zur Oma auf die Insel geht, um ihr zu helfen. Das alles setzt nämlich voraus, dass man schon mit jemandem verwandt ist, der dort lebt. Ich lese solche Geschichten auch immer, um mich selbst in die Situation zu träumen. Aber damit kann ich mich leider nicht identifizieren. Darüberhinaus ist die Geschichte extrem langatmig geschrieben, es wird jedes Detail erzählt, das ist so langweilig und man wartet dauernd, dass es endlich mal losgeht. Besonders viel Insel- bzw. Nordseeatmosphäre kam trotzdem nicht auf, das muss man erstmal schaffen. Der Verlauf der Geschichte ist dazu noch total vorhersehbar. Jung Frau kehrt auf die Insel zurück, auf der sie aufgewachsen ist. Dort trifft sie ihre Jugendliebe wieder, mit der sie sich natürlich nur zofft. Und ihr Partner, mit dem sie nun eine Fernbeziehung hat, verhält sich sehr unsympathisch. Oh je, wie soll das nur enden? Das sieht doch ein Sehbehinderter mit Gehilfe!
Ich habe das jetzt nach 30% abgebrochen, weil es mich so genervt hat.
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