Autorin: Tsh Oxenreider
Titel: At Home In The World
Verlag: Harper Collins
Veröffentlichung: 18.04.2017
eBook
288 Seiten
Preis: 19,99 $
ISBN 9781400205608
Klappentext:
As Tsh Oxenreider, author of Notes From a Blue Bike, chronicles her family’s adventure around the world. Americans Tsh and Kyle met and married in Kosovo. They lived as expats for most of a decade. They’ve been back in the States—now with three kids under ten—for four years, and while home is nice, they are filled with wanderlust and long to answer the call, so a trip—a nine-months-long trip—is planned.
At Home in the World follows their journey from China to New Zealand, Ethiopia to England, and more. And all the while Tsh grapples with the concept of home, as she learns what it means to be lost—yet at home—in the world.
Meine Meinung:
Als Tsh Oxenreider noch als "Simple Mom" gepodcastet hat, habe ich mir alle Folgen immer sofort angehört, viele sogar mehrfach, weil es um das einfache Leben ging. Ihre Idee, mit Mann und drei Kindern ein Jahr lang um die Welt zu reisen, fand ich sehr absurd, aber ich war neugierig, schließlich lasse ich mich ja gern eines Besseren belehren. Das Lesen ihres Buches über diese Reise hat mich leider nur sehr müde gemacht. Ständig beschreibt sie, wie sie hin und her fliegen, um Geld zu sparen. Sie sitzen viele Stunden in Wartesälen herum, sind permanent übermüdet, dauernd verlieren die Kinder ihre Sachen (Schuhe, Jacken, Kuscheldecken,...), sie kotzen im Auto, werden von Moskitos geplagt, gruseln sich vor Taranteln in der Dusche und frieren, weil in die Rucksäcke kein Pullover gepasst hat.
Ein paar der besuchten Orte kenne ich, das ist natürlich nett, von Singapur, Australien, England, Italien, Frankreich und Ruhpolding zu lesen, wenn man schonmal dort war. Aber über die anderen Länder zu lesen hat mich jetzt wirklich nicht motiviert, dorthin zu reisen. Bezeichnend fand ich am Ende des Buches, dass die Kinder am schönsten fanden, wenn sie längere Zeit am selben Ort und dort Teil einer Gemeinschaft waren. Tja, das hätten sie auch zuhause haben können, nur für weniger Geld, mit weniger Stress und viel weniger CO2-Ausstoß.
Die Autorin stellt auch für sich abschließend fest, dass Zuhause durch Familie und Freunde definiert ist. Natürlich vermisst man geliebte Menschen, wenn die sehr weit weg wohnen. Trotzdem muss man doch nicht ständig um die Welt jetten, um sich geborgen zu fühlen. Man lässt sich halt in der Nähe von Freunden oder Familie nieder und geht dann dort weitere neue Verbindungen zu seiner Umgebung ein (auch zur Natur, anstatt sie durch extremen CO2-Ausstoß zu zerstören). Wer zu weit weg ist, kann ja per Videochat den Kontakt halten.
Sie nennt Sydney die Hauptstadt Australiens, das ist schon etwas peinlich. Dass Quick angeblich Europas Antwort auf McDonalds sein soll, ist lächerlich. Dass sie Europa ein "small slice of land" nennt, ist wirklich herablassend. Auch wie sie von der Küche und Kunst Europas schwärmt, als gäbe es keine Unterschiede z.B. zwischen Polen und Spanien oder Norwegen und Griechenland, ist völlig absurd. Naja, das ist halt typisch amerikanisch...
Eine sehr große Rolle spielt auch die Religion. Tsh ist auf der Reise anglikanisch, orientiert sich aber immer mehr in Richtung Katholizismus. Den Schritt zur Konvertierung macht sie allerdings erst sehr viel später, das bleibt im Buch noch ungelöst, das macht es auch unrund. Und wie man heutzutage diesen Schritt gehen kann, ist mir auch unbegreiflich. Aber es passt ins Gesamtbild...
Tipp: