Samstag, 29. Februar 2020

Gelesen: "Die Ladenhüterin" von Sayaka Murata




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Sayaka Murata
Titel: Die Ladenhüterin
Übersetzerin Ursula Gräfe
145 Seiten
Aufbau Verlag
auf deutsch 2018 erschienen
Originaltitel: Konbini ningen
erschien 2016 bei Bungeishunju Ltd., Tokyo

Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-351-03703-1
18,00 € [D], 18,50 € [A]

Taschenbuch
ISBN 978-3-7466-3606-1
10,00 € [D], 10,30 € [A]

eBook
Veröffentl.: 09.03.2018
ISBN 9783841214805
3,99 €

Klappentext:
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

Meine Meinung:
Die Geschichte von Keiko hat mich sehr berührt. Der Konbini ist mit seinen Regeln und seinen ewig gleichen Abläufen wie für sie gemacht. Und Keiko ist für den Konbini gemacht. Alles ist perfekt, wenn da nicht die Mitmenschen wären, die eine andere Vorstellung von einem erfüllten Leben haben und sich einmischen. Ein wunderbares Buch!

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe.

Freitag, 28. Februar 2020

Gelesen: "Zero Waste - Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben" von Hannah Sartin und Carlo Krauss



Coverbild freundlicherweise von Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Zero Waste - Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben
Autorin: Hannah Sartin
176 Seiten
mvg Verlag
Erschienen am 23. Januar 2017
ISBN-13: 978-3868827217
Preis: 16,99 €

Klappentext:
Die Geburt des ersten Kindes verändert das Leben fast aller Eltern. Bei Hannah und Carlo jedoch ein wenig mehr als bei den meisten anderen. Als ihre erste Tochter geboren wurde, fragten sie sich, wie die Welt aussehen wird, wenn ihr Kind selbst einmal eine Familie gründet. Werden ihre Enkelkinder noch auf grünen Wiesen spielen oder auf Bergen von Plastik? Die beiden verfolgten schon seit längerer Zeit aufmerksam den Trend, überhaupt keinen Privatmüll mehr zu produzieren – Zero Waste. Nach der Geburt ihrer Tochter entschlossen sie sich, dies auch selbst konsequent zu leben. 
Hinter Zero Waste steckt mehr als nur Recycling. Es beinhaltet das Wiederverwenden, Reparieren und Selbermachen, vor allem jedoch die Philosophie, bewusster zu konsumieren. In ihrem Buch beschreiben Hannah und Carlo nicht nur, wie sie ihren persönlichen Zero Waste-Lifestyle gefunden haben, sondern sie informieren auch über Hintergründe der Müllentstehung und Recyclinglügen. Zugleich geben sie viele wertvolle Tipps, wie wir alle unseren Müll reduzieren können, und verraten Rezepte zum Selbermachen von Produkten, die man nicht verpackungsfrei kaufen kann. So ist „Zero Waste“ der perfekte Ratgeber für alle, die gesund, nachhaltig und bewusst leben wollen.

Meine Meinung:
Ich hab ja nun schon einige Bücher und Artikel über das Thema gelesen, bin bei Facebook in entsprechenden Gruppen und schaue die Videos von Fräulein Öko, aber trotzdem lese ich immer wieder gerne noch ein weiteres Buch darüber. Es motiviert mich, am Ball zu bleiben. Ich freue mich, wenn ich bestimmte Punkte abhaken kann: "Jepp, das mache ich schon", aber besonders freue ich mich, wenn ich auch ein paar neue Tipps finde. Dieses Buch hier ähnelt zwar den anderen, aber die Probleme mit dem Müll, insbesondere mit dem Plastik werden ausführlicher erklärt. Und wie lange machen wir Menschen eigentlich schon Müll? Seit wann gibt es eine Müllabfuhr? Darüber hatte ich noch nie nachgedacht und deshalb fand ich die Antworten in diesem Buch besonders spannend. Neben den üblichen Bereichen (Küche, Bad etc.) und Rezepten gibt es hier auch Kapitel über die Bereiche Party, Geschenke und Garten. 

Tipp:
Es gibt eine Leseprobe.

Donnerstag, 27. Februar 2020

Gelesen: "Projekt plastikfrei - Dein Zero-Waste-Neustart: Zimmer für Zimmer in 6 Wochen" von Svenja Preuster






Autorin: Svenja Preuster
Titel: Projekt plastikfrei - Dein Zero-Waste-Neustart: Zimmer für Zimmer in 6 Wochen
ISBN-13: 9783772449505
Erscheinungstag: 16.01.2020
112 Seiten
Preis: 17 € (Hardcover), 13,99 € (eBook)


Klappentext:
Dieses Buch von Svenja Preuster ist dein praktischer Guide auf dem Weg zum Weltretter. Du wirst sehen: ein nachhaltiger Lebensstil muss gar nicht so kompliziert sein! In nur 6 Wochen kannst du dein Leben ganz easy auf einen Zero-Waste-Lifestyle umstellen.
So einfach war es noch nie! Jede Woche kümmerst du dich um einen eigenen Lebensbereich: So lernst du etwa, wie du in der Küche Plastik vermeidest oder erfährst die besten Rezepte für selbstgemachte Reinigungsmittel. Die Autorin setzt sich auf ihren Social-Media-Kanälen ein für eine grünere Welt. Auf Youtube zeigt sie unter dem Namen "Fräulein Öko", wie einfach ein nachhaltigeres Leben sein kann.

Meine Meinung:
Svenja Preuster hat als "Fräulein Öko" auf Youtube schon viele Videos darüber gemacht, wie man Plastik reduzieren, weniger Müll produzieren und einfach nachhaltiger leben kann. Ich schau ihre Videos schon lange und habe mich gefreut, dass es jetzt ein Buch von ihr gibt. "Projekt plastikfrei" ist übersichtlich aufgebaut. Zimmer für Zimmer, aber auch unterwegs und auf Reisen beleuchtet sie unser Leben und gibt Tipps und Denkanstöße, was wir mit einfachen Mitteln ändern können, um besser leben zu können und dabei die Umwelt zu schützen. Die hübsche Aufmachung sorgt für gute Laune und vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen ist für alle was dabei.

Tipps:
Es gibt ein kurzes Video zum Buch und beim Verlag könnt Ihr einen Blick ins Buch werfen.
Kauft das Buch bitte in Eurem Buchladen oder direkt beim Verlag oder bei Ecolibri oder gebraucht oder leiht es Euch.

Mittwoch, 26. Februar 2020

Gelesen: "Zero Waste - Weniger Müll ist das neue Grün" von Shia Su





Autorin: Shia Su
Titel: Zero Waste - Weniger Müll ist das neue Grün
Verlag: Freya

eBook 9,99 €
ISBN 9783990252789
160 Seiten 
Dateigröße: 9547 Kbytes
Hardcover 14,90 €
ISBN 9783990252734
160 Seiten 

Klappentext:
Jeder Konsument hat sich schon einmal über die zigfache Verpackung eines Produkts geärgert. Müll ist ein gravierendes Problem unserer Zeit. Dieses Problem wächst rasant, so wie die Müllberge an Größe zunehmen. Zeit, endlich einmal etwas Effektives dagegen zu tun! Und da Otto Normalverbraucher meist nicht im Gemeinderat sitzt, bleibt nur der Anfang bei sich selbst.Shia Su hat es getan. Konsequent. Und eine Statistik darüber geführt. Letzten Endes ihren Müll von einem Jahr in einem Einmachglas gesammelt - mehr war es nicht. Wie so etwas Unglaubliches möglich ist, erklärt sie in diesem Buch. Zur Nachahmung schwerstens empfohlen!

Meine Meinung:
Shia Su schreibt in kurzen Abschnitten ohne viel Gedöns, warum sie ihr Leben geändert hat. Es geht dabei um zero waste, also das Vermeiden von Müll, aber auch um Plastik und grundsätzlich um Nachhaltigkeit. Sie gibt viele Tipps und Denkanstöße.

Tipps:
Es gibt eine Leseprobe.
Leiht das Buch in der Onleihe oder in Eurer Stadtbücherei, kauft es gebraucht oder wenn es neu sein muss, im Buchladen um die Ecke oder, falls es online sein muss, direkt beim Verlag oder bei Ecolibri.

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Dabei fällt mir ein, dass ich vor ein paar Wochen gefragt habe, ob ich die acht großen R erklären soll. Eine Leserin hatte geantwortet, dass das interessant sei, also los:

Refuse
Auf Dinge verzichten reduziert nicht nur Müll, sondern vor allem die Produktionskosten (Rohstoffe, Wasser, Energie). Ich kaufe und trage z.B. keinen Nagellack mehr. Und ich lebe noch. Ich besitze weder Lockenstab noch Glätteisen. Ich war noch nie in einem Nagelstudio. Wir benutzen keinen Weichspüler.

Reduce
Weniger Zeug zu besitzen macht das Leben leichter. Wenn wir Sachen aussortieren und z.B. über Kleinanzeigen verkaufen, reduziert das die Nachfrage nach Neuwaren. Außerdem brauchen wir weniger Wohnfläche und weniger Möbel, um unseren Besitz aufzubewahren, müssen weniger aufräumen und reinigen. Ich sortiere z.B. regelmäßig meine Kleidung, Bücher, CDs, DVDs, Lebensmittelvorräte, Gebrauchsgegenstände aus. Die Kinder und ich haben eine Seife fürs Händewaschen und Duschen. Wir teilen uns ein festes Shampoo. Das macht das Badezimmer übersichtlich.

Reuse
Das einfachste Beispiel ist die Einkaufstasche. Ich hab noch nie eine Einkaufstasche oder Plastiktüte gekauft. Taschen und Tüten kommen immer wieder ungefragt in unseren Haushalt. Einen Teil davon benutze ich, vieles gebe ich weiter. Obdachlose freuen sich z.B. immer über die großen Taschen vom Hackbällchenmöbelhaus, von Supermärkten oder Drogerien. Wenn ich mir überlege, wie viele Einkaufstüten manche Menschen im Laufe ihres Lebens kaufen und in den Müll werfen, wird mir ganz schlecht. Was für eine Verschwendung von Erdöl und Geld!

Repair
Mit meiner Nähmaschine repariere ich alles, was aus Stoff ist, von der Hose über die Tasche bis hin zum Klettverschluss am Kinderschuh. Mein Mann hat im Keller eine gut eingerichtete Werkstatt. Dort rettet er den Rasenmäher, klebt seine Schuhsohle und schraubt an Elektrogeräten herum.

Restyle
Manchmal mag ich zwar den Schnitt eines Kleidungsstücks, aber nicht die Farbe. Dann färbe ich es. Je nach Material geht das sogar mit Zwiebelschalen oder Ostereierfarben. Oder ich mache einen Rock länger, eine Hose kürzer, ein T-Shirt enger, damit es mir besser passt.

Recycle
Glasmüll sammeln wir in einer Kiste und wenn diese voll ist, bringe ich sie zum Glascontainer. Papier und Pappe kommen in die blaue Tonne. Aus alten T-Shirts von Erwachsenen nähe ich Kleidung für die Kinder. Aus alten Jeans nähe ich Säcke, in denen ich Kartoffeln anbaue. Unsere Nachbarn sammeln Fehldrucke aus dem Büro und geben sie uns zum Bemalen, als Schreibpapier, zum Basteln usw.

Rot
Unsere Küchenabfälle, also Schalen von Kartoffeln oder Zwiebeln, Brotkrümel usw. kompostieren wir im Garten. So müssen wir auch keine Blumenerde oder Dünger kaufen.

Regrow
Wenn Kartoffeln im Schrank schon keimen, gebe ich ihrem Willen nach und pflanze sie ein. Wenn eine Erdbeere matschig ist, verschmiere ich sie auf ein Küchenpapier (recyceltes!), lasse sie trocknen und benutze die Samen, um Erdbeerpflanzen wachsen zu lassen. Ich hab auch schon Pflanzen aus Tomaten- und Paprikasamen gezogen. Wichtig ist hierbei, dass es sich um biologische, samenfeste Ware handelt!

Dienstag, 25. Februar 2020

Gelesen: "Als die Seiten träumen durften" von Felicitas Brandt





Titel: Als die Seiten träumen durften
Reihe: Die Geschichtenspringer Band 3
Autorin: Felicitas Brandt
e-Book
Preis: 3,99 €
371 Seiten
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
ISBN 978-3-646-60420-7


Klappentext:
Hope und Sam reisen zurück in die Welt hinter den Worten, wo die Feenkönigin Hope ein verlockendes Angebot macht. Sie soll sich der Wilden Jagd anschließen und einen geheimnisvollen maskierten Mann ausfindig machen. Ein Abenteuer, dem Hope sich nur schwer entziehen kann, schließlich hat sie bereits eine Vermutung, wer sich hinter der Maske verbirgt. Eine Hoffnung, die stärker ist als die Angst vor den Gefahren der Reise. Noch ahnt sie nicht, dass ihre Entscheidung sie den Jungen kosten kann, den die Magie der Geschichten untrennbar mit ihrem Leben verbunden hat. Denn Sam würde ihr überall hin folgen, auch wenn das bedeutet die dunkelsten Seiten der Bücher zu lüften...

Meine Meinung:
Vieles war für mich vorhersehbar. Der Rest wirkte sehr wischiwaschi, da wurden Rätsel nicht gelöst, sondern schulterzuckend mit "Ja, sowas haben wir auch noch nicht erlebt. Du bist halt was Besonderes" kommentiert. Wie nun die "normale" Welt, das Feenreich und die Bücher zusammenhängen, wird überhaupt nicht erklärt.
Ich fand Hope und Sam auch nicht so besonders verantwortungsbewusst. Im einen Moment denken sie: "Um Himmels Willen, wie konnte ich uns nur so in Gefahr bringen? Das werde ich nie wieder tun." Sie entschuldigen sich bei Sams Eltern und versprechen, in Zukunft vorsichtiger zu sein, nur um sich kurz danach wieder kopfüber ins nächste Abenteuer bzw. den Endkampf zu stürzen.
Nett waren wieder die heftigen Wortwechsel zwischen Hope und Sam. Außerdem gibt es in dieser Geschichte eine Menge starker weiblicher Figuren, das liest man ja leider immer noch viel zu selten.



Sonntag, 23. Februar 2020

Gelesen: "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" von Genki Kawamura




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: Genki Kawamura
Titel: Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Hardcover
Preis: 18,00 € [D], 18,50 € [A], CHF 25,90
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
Originaltitel: If cats disappeared from the world
Originalverlag: Kodansha International Ltd Japan, Tokyo 2012
Hardcover mit Schutzumschlag
192 Seiten
ISBN: 978-3-570-10335-7
Erschienen am 23. April 2018


Klappentext:
Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes ...

Meine Meinung:
Obwohl diese Geschichte sehr philosophisch und traurig ist, liest sie sich leicht und lässt uns anschließend dankbarer durchs Leben gehen.

Tipp:
Die ersten 18 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

Donnerstag, 20. Februar 2020

Gehört und gelesen: "Die Unausstehlichen & ich - Das Leben ist ein Rechenfehler" von Vanessa Walder



Coverbild freundlicherweise vom HörVerlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Vanessa Walder
Titel: Das Leben ist ein Rechenfehler
Reihe: Die Unausstehlichen & ich (1)
gekürzte Lesung
gelesen von Maximiliane Häcke
Hörempfehlung: ab 9 Jahren
Preis: 12,99 € [D], 14,60 € [A], CHF 18,90
3 CDs
Laufzeit: 3h 33min
ISBN: 978-3-8445-3590-7
Erschienen am 24. Juni 2019

Klappentext des Hörbuchs:
Die 11-jährige Enni hat Grund zu fluchen: Ihre Pflegeeltern haben sie ins Internat gesteckt. Vom ersten Tag an will sie nur so schnell wie möglich wieder weg und zurück zu ihrem Bruder. Anfangs findet sie die anderen Internatsschüler unausstehlich. Doch Enni weiß, dass sie bei ihrem Ausbruch auf deren Hilfe angewiesen ist. Im Gegenzug fordern ihre Mitschüler auch Ennis Unterstützung. Sie wollen dem schüchternen Karan helfen, seine größte Angst zu überwinden: Durch eine heimliche, nervenzerfetzende Aktion.



Coverbild freundlicherweise vom Loewe-Verlag zur Verfügung gestellt


Illustrationen: Barbara Korthues
Leseempfehlung: ab 10 Jahren
Gebundene Ausgabe
272 Seiten
Loewe Verlag
erschienen: 19. Juni 2019
ISBN 978-3-7855-8901-4
Hardcover
Preis: 12,95 € [D], 13,40 € [A]


Klappentext des Buchs:
LIFE SAAKS – kommt drauf an, was du draus machst! 
Ennis Wutanfälle haben ihren Grund: Ihre Pflegeeltern stecken sie in ein abgelegenes Internat, und nehmen ihren Bruder Noah mit in die Schweiz. Aber Enni hat einen Plan: Ausbrechen und ihn finden. Zu dumm, dass sie dafür die Hilfe der anderen Schüler braucht, denn die findet Enni unausstehlich. Doch dann stellt sich raus, dass die Unausstehlichen eine eigene, nervenzerfetzende Geheimaktion planen und dafür Ennis Hilfe brauchen … 

Meine Meinung:
Enni schreibt die Geschichte, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Aber die Schimpfworte streicht sie durch bzw. piept sie aus (im Hörbuch), weil Fluchen in Saaks verboten ist. So kann jede'r bei Lesen die Worte einsetzen, die seinem Schimpfniveau entsprechen, das macht Spaß. Oder man überliest die Lücken, was beim Buch in den meisten Fällen ganz gut geht.
Enni ist ein toughes Mädchen, dass sich schon lange in Pflegefamilien und Kinderheimen durchboxen muss. Ihre Weisheiten und Tricks erzählt sie eher nebenbei, sie kann verdammt gut Pläne schmieden, betrachtet immer die aktuelle Situation und was sie daraus machen kann, das zeigt, wie intelligent Enni eigentlich ist. Sie hat ein großes Herz, das sie aber hinter einer fast brutalen Fassade aus Gleichgültigkeit und Flüchen versteckt.
Ennis Geschichte ist spannend, lustig und sehr berührend. Am Ende bleiben leider viele Fragen offen, weil dies der erste Band einer Reihe ist. Im März erscheint der zweite Teil.

Tipp:
Hört Euch die Hörprobe an, schaut die Leseprobe an. Beide Ausgaben sind so liebevoll gemacht!


Mittwoch, 12. Februar 2020

Gelesen: "Dreck am Stecken" von Alexandra Fröhlich



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Alexandra Fröhlich
Titel: Dreck am Stecken
Paperback 
Preis: 15,00 € [D], 15,50 € [A], CHF 21,90
Verlag: Penguin
320 Seiten
ISBN: 978-3-328-10231-1
Erschienen am 09. September 2019


Klappentext:
Opa Heinrich ist tot. Sein Vermächtnis: ein vergilbtes Tagebuch. Johannes und seine Brüder beschließen erst mal, seine Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch zur Beerdigung erscheinen lauter Menschen, die sie noch nie gesehen haben, eine alte Dame ist sogar aus Argentinien angereist. Was hatte der Großvater mit diesen Leuten zu schaffen? Aus Neugierde beginnt Johannes, das Tagebuch zu lesen. Danach ist klar: Die vier Brüder müssen ihrer Familiengeschichte auf den Grund gehen. Denn Opa hatte Dreck am Stecken. Und zwar nicht zu knapp ...

Meine Meinung:
Die manisch depressive Mutter hat bei ihrem Selbstmord vier sehr verschiedene Halbbrüder und deren pflegebedürftigen Opa zurückgelassen. Aus den Jungs werden Männer. Der erste ist ein stotternder Journalist, der zweite ein arroganter Manager, der dritte ein alkoholsüchtiger Arzt und der vierte ein manisch depressiver Künstler. Als der Opa stirbt, entdecken sie, dass er früher bei der SS war und seine Frau, also ihre Oma, eine Nazi-Sau übelster Sorte ist. Und noch lebt. In Argentinien.
In dieser Geschichte prallen die Nazi-Verbrechen der Großeltern auf das Chaos der Enkelsöhne, die mit ihren unterschiedlichen Charakteren, Berufen und Talenten ein wunderbar schräges Team bilden, zuerst um die Wahrheit zu erforschen und dann, um das Unrecht ihrer Großeltern wenigstens ein Stückchen wieder gut zu machen.
Kann und darf es Spaß machen, ein Buch über so schlimme Themen zu lesen?
Ja, das geht! Alexandra Fröhlich hat diese Geschichte mit so viel Leichtigkeit und Witz geschrieben, dass ich es mit großem Vergnügen gelesen habe und sich mir trotzdem die Nackenhaare angesichts der Altnazis aufgestellt haben.

Tipp:
Die ersten 31 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Dienstag, 4. Februar 2020

Gelesen: "Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre" von Maria Nikolai



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
Autorin: Maria Nikolai
Verlag: PENGUIN
Taschenbuch, Klappenbroschur
720 Seiten
ISBN: 978-3-328-10406-3
Erschienen am 14. Oktober 2019
Preis: 10,00 € [D], 10,30 € [A], CHF 14,50

Klappentext:
Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in dessen prächtiges Familienanwesen, das alle nur »Die Schokoladenvilla« nennen. Denn die Rothmanns sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre feinen Schokoladenkreationen, von denen sich auch Serafina nur zu gern verführen lässt. Mit ganzem Herzen stürzt sie sich in die Verlockungen der aufregenden neuen Zeit, und als sie den attraktiven Anton kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Anton ist im Begriff, sich mit einer anderen zu verloben. Derweil wird das Schokoladenimperium der Rothmanns durch heimtückische Sabotageakte bedroht – und Serafina von einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit eingeholt ...

Meine Meinung:
Nachdem der erste Band 1903 gespielt hat, befinden wir uns nun im Jahre 1926. Es ist eine spannende Zeit, vor allem gesellschaftlich und kulturell. Frauen sprengen ihre Fesseln, nicht nur befreien sie sich vom Korsett, auch die bürgerlichen Zwänge scheinen überwunden. Frauen sind berufstätig, sie sind allein unterwegs, sie leben teilweise recht offen ihre Liebe zu anderen Frauen aus.
Mit den Nachwirkungen des ersten Weltkriegs auf der einen Seite und dem Wissen, dass sieben Jahre später die Nazis die Macht ergreifen und damit die grausamste Phase Europas beginnt, in der 80 Millionen Menschen sterben, fühlt man sich beim Lesen wie in einem Schwebezustand.
Glück ist so zerbrechlich.


Samstag, 1. Februar 2020

Gelesen: "Alte weiße Männer" von Sophie Passmann



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Sophie Passmann
Titel: Alte weiße Männer - Ein Schlichtungsversuch
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungstermin: 07.03.2019
288 Seiten

Taschenbuch 12 €
ISBN: 978-3-462-05246-6

E-Book 9,99 €
ISBN: 978-3-462-31967-5


Klappentext:
Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden? Sophie Passmann gehört zu einer neuen Generation junger Feministinnen; das sind Frauen, die stolz, laut und selbstbestimmt sind. Sie wollen Vorstandschefinnen werden oder Hausfrauen, Kinder kriegen oder Karriere machen oder beides. Und sie haben ein Feindbild, den alten weißen Mann. Dabei wurde nie genau geklärt, was der alte weiße Mann genau ist. Eines ist klar: Er hat Macht und er will diese Macht auf keinen Fall verlieren. Doch Sophie Passmann will Gewissheit statt billiger Punch-lines, deswegen trifft sie mächtige Männer, um mit ihnen darüber zu sprechen: »Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?« Die Texte, die daraus entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man hierzulande finden kann.
Sophie Passmann war im Gespräch mit:
Christoph Amend, Micky Beisenherz, Kai Diekmann, Robert Habeck, Carl Jakob Haupt, Kevin Kühnert, Rainer Langhans, Sascha Lobo, Papa Passmann, Ulf Poschardt, Tim Raue, Marcel Reif, Peter Tauber, Jörg Thadeusz, Claus von Wagner

Meine Meinung:
Sophie Passmann stellt für dieses Buch verschiedensten Männern Fragen zu Feminismus, Frauenquote und was eigentlich ein alter weißer Mann ist bzw. ob sie sich selbst dafür halten. Manche dieser Männer sind sehr klug, nachdenklich, geben sogar interessante Denkanstöße, andere sind in ihrer Machohaltung kaum auszuhalten und allein schon dafür, dass die Autorin diese Typen ertragen hat, hat sie meinen größten Respekt.
Aber diese Frau hat vor allem einen staubtrockenen Humor, dazu ist sie sehr scharfsichtig und smart. Allein schon die Fußnoten sind der Knaller!
Hoffentlich schreibt sie noch viele weitere Bücher!

Tipp:
1. Es gibt eine kostenlose Leseprobe.
2. Es gibt ein Video, in dem Sophie Passmann 200 Fragen zum Buch bzw. zum Thema beantwortet.


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