Freitag, 5. Oktober 2018

Tagebuchbloggen am 5. Oktober 2018 - WMDEDGT


Es ist der 5te und Frau Brüllen fragt wie jeden Monat: 
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

6:00
Der Wecker piept. Ich drücke auf "später". Irgendwann in den letzten Wochen hab ich leider wieder mit dem Snoozen angefangen, nachdem ich viele Jahre "clean" war. Aber ich mache es immer nur einmal für 5 Minuten. Trotzdem eine schlechte Angewohnheit.

6:05
Der Wecker piept wieder und ich stehe auf, gehe ins Bad.

6:15
Mir ist kalt, ich hänge mir mein Cape um, das ich neulich aus vielen einzelnen Knäulen Schurwolle gestrickt aber nicht gebloggt habe. Ich sehe nach, ob das Oberschulkind wach ist. Dann koche ich Kaffee und hole mein Strickzeug.


Mein Cape

6:25
Das Oberschulkind ist angezogen, nimmt sich Frühstück und beginnt zu essen. Ich  sitze daneben, trinke Kaffee und stricke. Wir hören das Grundschulkind im Schlaf husten. *seufz*

6:30
Mein Mann verabschiedet sich und geht zur Arbeit.

6:45
Ich schneide für die Kinder Brot in Scheiben, das Oberschulkind füllt die Brotbox und die Trinkflasche, putzt die Zähne, wäscht Gesicht und Ohren.

7:00
Das Grundschulkind steht auf, zieht sich an und kommt erstmal auf meinen Schoß zum Kuscheln. Die kleinen Hände, die schon gar nicht mehr so klein sind, sind ganz kalt. Ich wickle uns beide ins Cape ein.

07:10
Das Oberschulkind macht sich fröhlich auf den Weg. Das Grundschulkind nimmt sich Frühstück. Ich stricke. (Die Kinder kämen morgens eigentlich allein zurecht, zumindest theoretisch. Praktisch lassen sie sich noch sehr leicht ablenken, verlieren sich in Diskussionen miteinander und achten nicht auf die Uhrzeit.)

07:20
Das Grundschulkind füllt die Brotbox und die Trinkflasche, putzt die Zähne und wäscht sich Gesicht und Ohren. Ich ziehe alle Rollläden hoch, weil es draußen langsam hell wird. Dann stellen wir gemeinsam das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine, wischen die Krümel vom Esstisch, nehmen die Wäsche von der Leine, verteilen sie in die Wäschekörbe, das Kind räumt die eigene Wäsche in den Schrank.

07:30
Wir spielen "Risiko", das das Kind nach eigenen Vorstellungen gebastelt hat, nachdem ich neulich mal davon erzählt habe. Wir befreien dabei nach und nach die ganze Welt von bösen Machthabern und sorgen überall für Demokratie und Menschenrechte.


Risiko, selbst gebastelt

08:00
Das Grundschulkind geht los zur Schule. Ich schreibe hier. Später geht es  hier weiter.

8:45
Ich wühle mich durch die Wohnung: Heizungen aus, Fenster auf, Betten am Fenster ausschütteln, Fenster wieder zu, Heizungen wieder an, Wäsche einsammeln und sortieren. Handtücher, Geschirrtücher und Spüllappen kontrollieren und ggf. in die Wäsche, neue hinhängen. Müll rausbringen, Briefkasten kontrollieren, ist aber (noch) nichts drin. Essen für das Wochenende planen und Einkaufszettel schreiben, natürlich auf Fehldrucken aus dem Büro der Nachbarn. Dann räume ich meinen Schreibtisch auf und erledige ein wenig Papierkram.

10:00
Mit dem zweiten Kaffee und der kleinen Fußbodenheizung (heißes Kirschkernkissen unter den Füßen) an den Rechner setzen, E-Mails lesen und teilweise beantworten, Büchereibücher online verlängern und nachschauen, welche ich heute abgeben muss, hier schreiben und ein wenig auf Twitter lesen. Frage mich, wie andere, die dazu noch berufstätig sind, so viel Zeit mit Twitter, Facebook UND Instagram verbringen können.

11:00
Ich suche alle abzugebenden Bücher zusammen und bringe sie zur Stadtbücherei. Dort steht im Eingangsbereich ein Tisch mit Büchern zur aktuellen politischen Situation. Was für ein Schock: Ganz vorn stehen Bücher von T. Sarraz**! Die hab ich sofort in meinen Korb gelegt, nicht um sie auszuleihen, sondern um sie an ihren regulären Standort zu bringen. Wer den Dreck lesen will, kann ihn sich dort ja gern holen, aber dafür werben muss man nun echt nicht! Stattdessen stelle ich bessere Bücher hin, z.B. diesedas und das.
Danach leihe ich noch ein paar Bücher für die Kinder und mich aus.

12:00
Auf dem Heimweg höre ich im Auto laut "People are People" von Depeche Mode und singe laut mit:


"So we're different colours and we're different creeds. 
And different people have different needs. 
It's obvious you hate me though I've done nothing wrong. 
I've never even met you, so what could I have done? 

I can't understand
what makes a man
hate another man?
Help me understand!
...
And now you're punching and you're kicking
and you're shouting at me.
I'm relying on your common decency.
So far, it hasn't surfaced but I'm sure it exists.
It just take a while to travel from your head to your fist."

12:45
Ankunft des Grundschulkindes. Wir essen zusammen einen Apfel und ein belegtes Brot und spielen weiter "Risiko", bis die ganze Welt befreit ist. Anschließend repariere ich 6 Jeans, die mein Mann ausgemustert hat. Ursprünglich wollte ich sie "ausschlachten", um aus dem Stoff Taschen u.ä. zu nähen, aber er sortiert schneller aus, als ich Bedarf habe und nächste Woche werde ich zu einer Tagesstätte für Obdachlose fahren, um Sachen zu spenden, da nehme ich dann die reparierten Hosen mit.
Als ich fertig bin, räume ich meinen Nähplatz auf. Und weil er voller Fussel und Fädchen ist, hole ich den Staubsauger und weil ich gerade dabei bin, sauge ich gleich die ganze Wohnung. So führt immer eins zum anderen.

15:00
Mein Mann kommt nach Hause. Ich bereite das "Mittagessen" vor. Das Oberschulkind müsste jeden Moment da sein.

15:20
Das Oberschulkind ist da, hat aber gar keinen Hunger. Und weil das Grundschulkind lieber spielen will und vorhin ja Brot und Apfel gegessen hat, koche ich halt nicht, sondern wir spielen U-Bahn-Memory. (Mein Mann hat auf der Arbeit gegessen.)

15:45
Das große Kind zeigt uns einen NaWi-Test (3), eine Englischarbeit (2) und einen Mathetest (1). Wir schauen alles interessiert an, sprechen über die Aufgaben und am Ende unterschreibe ich alles.

16:00
Ich weise die Kinder an, die Schultaschen zu "versorgen" (Brotboxen in den Abwasch bringen, Postordner checken, Trinkflaschen auffüllen) und die Sporttaschen vorzubereiten (Trinkflaschen reintun, Taschen an die Wohnungstür stellen).

16:15
Ich fahre das große Kind zum Judo, das kleine Kind zum Basketball, gehe in zwei Supermärkten einkaufen, hole das große Kind vom Judo und das kleine Kind vom Basketball ab.

19:00
Ankunft zuhause. Hände waschen, Abendessen, dann machen die Kinder sich bettfertig. Die Kinder versorgen ihre Sporttaschen. Die Basketballtasche wird gleich wieder für das Spiel morgen früh vorbereitet. Dazu stellen wir noch die Tasche mit den Mannschaftstrikots an die Tür. Jede Familie ist reihum einmal dran, die Trikots nach einem Spiel zu waschen und zum nächsten Spiel wieder mitzubringen. Diese Woche waren wir dran.

19:30
Die Kinder sitzen in ihren Betten und lesen. Das kleine Kind verschlingt derzeit die Bücher vom magischen Baumhaus mit 100 Seiten pro Stunde. Wie gut, dass ich einen großen Stapel davon heute ausgeliehen habe. Ich sitze noch mit meinem Mann zusammen, wir besprechen den Tag und das Wochenende und schauen noch eine Folge TBBT (die mit dem Pullover und der DVD).

20:30
Wir sagen den Kindern gute Nacht, mein Mann geht auch schon schlafen.

21:00
Ich checke per Routenplaner, wann wir morgen früh losfahren müssen, wann wir dementsprechend aufstehen müssen und stelle den Wecker. Dann schreibe ich hier noch. Vielleicht lese ich noch ein paar Seiten. Dann werde ich schlafen gehen.

1 Kommentar:

  1. Gute Idee, die T.S.-Bücher wieder zurück ins Regal zu stellen!

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