Donnerstag, 25. Februar 2016

Shopaholic in Hollywood


Cover freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Sophie Kinsella
Titel:Shopaholic in Hollywood
Verlag: Goldmann
Taschenbuch, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-442-47987-0
erschienen am: 19.01.2015
Übersetzer: Jörn Ingwersen
Originaltitel: Shopaholic to the Stars
Originalverlag: Bantam Press
512 Seiten
ISBN: 978-3-442-47987-0
Preis: 9,99 € [D], 10,30 € [A], CHF 13,90
Verlag: Goldmann

Klappentext:
Becky Brandon, geborene Bloomwood, ist endlich angekommen – und das nicht nur im Leben und in der Liebe, nein, in Hollywood! Der Rodeo Drive und die Stars: Becky ist in ihrem Element. Und wie kombiniert man seine Leidenschaft fürs Shoppen mit dem Wunsch, selbst einmal über den roten Teppich zu laufen? Ganz einfach – der Shopaholic wird Stylistin für die Stars. Leichter gesagt als getan, denn die Crème de la Crème von Hollywood ist nicht gerade für jedermann offen. Doch Becky wäre nicht Becky, wenn sie nicht durch verrückte Aktionen auffallen würde. Nein, auch Hollywood kann ihr nicht lange widerstehen ...

Meine Meinung:
Bex ist wieder da! Und sie ist wie immer chaotisch, kaufsüchtig, naiv und ein hoffnungsloses Fashion Victim. Aber sie ist gleichzeitig wirklich liebenswert, mitfühlend, höflich und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. In L.A. gerät sie allerdings an die Grenzen ihrer Oberflächlichkeit.
Klar, es ist Chick-Lit. Aber wer solch ein Buch in die Hand nimmt, weiß das auch. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und mich gut amüsiert bzw. beim Arzt im Wartezimmer abgelenkt.
Die Story ist natürlich relativ vorhersehbar. Dass am Ende zwei dramatische Fragen offen bleiben, ärgert mich schon etwas. Aber ich glaube, in dieser Reihe gibt es am Ende immer irgendwie einen Cliffhanger, also ist das schon okay.

Tipp:
Es gibt eine Leseprobe.


Das Buch hat über 500 Seiten, deshalb gesellt es sich zur lesenden Minderheit.


Dienstag, 23. Februar 2016

Nuhr unterste Schublade


Früher mochte ich ihn. Er war witzig, sexy  und intelligent. Eine gute Mischung.
Aber seit einiger Zeit lässt er üble Dinge vom Stapel:

Als nach der Brüderle-Geschichte der #Aufschrei umging, fragte er: "Warum geht denn eine Frau abends in eine Bar, wenn sie nicht angebaggert werden will?"

Nach den Übergriffen in der Sylvesternacht in Köln stellte er fest, dass Frauen doch die Wahl hätten, ob sie zu solchen Festen gehen wollen oder nicht. Und wer hingeht, darf sich nicht beschweren, angefasst zu werden.

Und zum Thema Karneval empfahl er neulich: "Frauen, die nicht angefasst werden wollen, ziehen sich am besten ein Bettlaken über den Kopf mit einem Datumsstempel vom Vorjahr drauf und gehen so als abgelaufener Joghurt. Den packt bestimmt keiner an."

Wenn seine Tochter, Mutter oder Frau mal Opfer eines Übergriffs wird, ob er dann auch sagt: "Selber schuld, was gehst du da hin? Zieh halt keinen Rock an! Hab dich nicht so!" ?

Ich finde, Herr Nuhr sollte raus aus der ARD und sich bei IKEA bewerben. Als unterste Schublade.

(Ich habe ihm vor einigen Wochen einen freundlichen Brief geschrieben mit der Bitte, seine Haltung zu überdenken, aber leider keine Antwort erhalten. Vielleicht wollt Ihr ihm ja auch schreiben? Der ist auch auf Twitter zu finden, aber ich kann meine Empörung nicht auf 140 Zeichen reduzieren. Und Facebook ist nicht mein Ding. Dort ist er auch.)


Montag, 22. Februar 2016

Große Musik für kleine Hörer



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Komponist: Antonio Vivaldi
Titel: Die vier Jahreszeiten. Die Taschenphilharmonie. Große Musik für kleine Hörer
Dirigent und Erzähler: Peter Stangel
Verlag:  der Hörverlag
1 CD
Laufzeit: 1h 02
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Preis: 9,99 €[D], 11,20 € [A], CHF 14,90
ISBN: 978-3-8445-1001-0
Erscheinungsdatum: 10.06.2013

Klappentext:
Die weltberühmte musikalische Reise durch die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter wird hier von der Taschenphilharmonie für große und kleine Ohren neu interpretiert: Zu hören sind sanfte Winde, heftige Stürme und Gewitter, verschiedene Vogelstimmen und sogar ein Hund, eine Jagdgesellschaft, ein Bauerntanz, Schlittschuhlaufen im Winter inklusive Stolpern und Hinfallen u. v. m.

Meine Meinung:
Meine Kinder (4 und 7) haben einen sehr breiten Musikgeschmack (sie mögen z.B. ABBA, The Pogues, France Gall, Bill Haley), sind aber auch recht eigenwillig. Ich muss immer zaghaft vorfühlen, was ihnen gerade recht ist. Aber manchmal lege ich einfach eine CD ein und es gefällt ihnen. So auch hier. Die Musik von Vivaldi wird anhand der Geschichte des Jungen Sandro erzählt, der bei einem Freskenmaler in die Lehre geht. Es sieht im Frühling Lämmer auf der Wiese hüpfen, sucht Schutz vor einem Sommergewitter, feiert im Herbst Erntedank und hat im Winter Spaß im Schnee. Seine Eindrücke verarbeitet er in einem großen Fresko, das er im Auftrag des Meisters malen darf.
Die Geschichte ist nett erzählt und trotz mancher altmodischer Begriffe gut verständlich. Die Musik ist natürlich wunderschön und meine Kinder sind davon ganz verzaubert. Die Soundqualität ist wie immer beim Hörverlag perfekt.
Ich finde diese Geschichte für kleine Kinder besser geeignet als z.B. "Peter und der Wolf", weil sie den Kindern nicht so große Angst macht.

Tipp:
Auf der Homepage vom Hörverlag gibt es eine Hörprobe.


Sonntag, 21. Februar 2016

Biologisch und technisch unter aller Sau



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: David Safier
Titel: Muh!
gelesen von Nana Spier
Laufzeit: 6 Stunden, 48 Minuten
6 CDs in Multibox
autorisierte Lesefassung
ISBN 978-3-8398-9175-9
Erscheinungstermin: 22. August 2013
Preis: 12,95 €

Klappentext:
Kuh Lolles Traum vom glücklichen Leben ist wie eine Blase auf der heißen Milch zerplatzt: Nicht nur, dass ihr geliebter Stier Champion sie mit einer anderen betrügt, nein, der Bauer auf ihrem Hof beschließt auch noch, alle Kühe schlachten zu lassen. Die Rettung kommt in Gestalt einer charmanten italienischen Katers. Er verrät Lolle und ihren Freudinnen, dass es ein Land auf dieser Welt gibt, in dem Kühe nicht zu Bolognese verarbeitet werden: Indien. Auf der Suche nach dem ganz großen Glück erlebt die kleine chaotische Herde jede Menge gefährliche Abenteuer.

Meine Meinung:
Die Grundidee finde ich ganz gut. Ich mag es ja, wenn eine Geschichte aus der Perspektive von Tieren erzählt wird, wie z.B. die "Mrs. Murphy Mysteries" von Rita Mae Brown und ihrer Katze Sneaky Pie Brown oder die Schafkrimis Glennkill und Garou von Leonie Swann.
Nana Spier liest die Geschichte sehr gut, sie verleiht den verschiedenen Tieren und Menschen wirklich einzigartige Stimmen und sie passt diese Stimmen auch den jeweiligen Umständen an.
Dass die Hauptkuh ausgerechnet Lolle heißt, wie die Hauptfigur in der ebenfalls von David Safier geschriebenen Serie "Berlin, Berlin", verstehe ich zwar nicht, aber damit kann ich leben.
Dass die Botschaft, wir sollen keine Tiere essen, dermaßen demonstrativ in jedem Kapitel wiedergekäut wird, kann ich aushalten.
Aber dass die Kühe und überhaupt alle Tiere in dieser Geschichte furchtbar vermenschlicht sind, das nervt mich doch gewaltig. Im Grunde genommen sind das nur Menschen, die auf vier Hufen stehen und Gras fressen, so wie sie reden und fühlen.
Auch biologisch ist die Geschichte nicht korrekt: 
1. Kühe haben keine Menstruation. 
2. Wenn Milchkühe einfach von ihrem Hof weglaufen und deshalb nicht pünktlich gemolken werden, tut das furchtbar weh. (Das weiß jede Mutter, die ihr Baby gestillt hat.)
3. Dass eine Geburt beim Menschen so schmerzhaft ist, verdanken wir dem aufrechten Gang. Andere Säugetiere wie Kühe, Katzen und Hunde schreien nicht beim gebären. (Unsere Katze hatte damals eine wirklich komplizierte Geburt, die zwei der fünf Welpen leider nicht überlebt haben, und sie war zwar sichtlich nervös und angestrengt, aber sie hat nicht geschrien oder sonstige Zeichen von Schmerzen gehabt.) 
Und zu guter Letzt hat der Autor auch von Technik keine Ahnung:
Da stürzt ein Flugzeug ab, weil der Treibstoff alle ist. Aber dann beginnt ein Triebwerk zu brennen. Wie kommt das, wenn doch gar kein Kerosin mehr da ist? Und nach dem Absturz explodiert der Flieger auch noch. Wieso?
Nein, abgestürzte Flugzeuge explodieren nicht, es sei denn, sie haben Sprengstoff geladen. Für Autos gilt übrigens dasselbe. Das mit den explodierenden Fahrzeugen ist ein Hollywood-Mythos, der leider dazu führt, dass viele Leute sich nicht trauen, Menschen aus brennenden Fahrzeugen zu retten. Tragisch! Wer also in Büchern oder Filmen effekthaschend von explodierenden Fahrzeugen erzählt, sollte meiner Meinung nach wegen fahrlässiger Volksverblödung und Anstiftung zu unterlassener Hilfeleistung verklagt werden.



Donnerstag, 18. Februar 2016

Gelesen: "Witwe für ein Jahr" von John Irving


 
Autor: John Irving
Titel: Witwe für ein Jahr
Taschenbuch
Verlag: Diogenes
768 Seiten
ISBN978-3-257-23300-1
Erscheinungsjahr: 1998
Preis: 13.90 € (D),  14.30 € (A), sFr19.90

Klappentext:
Liebe und Tod, Leidenschaft und Vergänglichkeit, Wirklichkeit und Fiktion sind die Pole, zwischen denen der Puls des neuen Romans von John Irving schlägt. Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin Ruth Cole, eine starke und verletzliche Frau, die mit ihren Büchern Erfolg und mit ihren Freunden Pech hat... Umwerfend komisch und aufwühlend.



Autor: John Irving
Titel: A Widow for One Year
Taschenbuch
Verlag: Black Swan
672 Seiten
ISBN 978-0552146685
Erscheinungsjahr: 1998
Preis: 8,46 € (ungefähr, schließlich gilt die Buchpreisbindung nur für deutsche Bücher)

Jacket Text:
“One night when she was four and sleeping in the bottom bunk of her bunk bed, Ruth Cole woke to the sound of lovemaking—it was coming from her parents’ bedroom.”
This sentence opens John Irving’s ninth novel, A Widow for One Year, a story of a family marked by tragedy. Ruth Cole is a complex, often self-contradictory character—a “difficult” woman. By no means is she conventionally “nice,” but she will never be forgotten.
Ruth’s story is told in three parts, each focusing on a critical time in her life. When we first meet her—on Long Island, in the summer of 1958—Ruth is only four.
The second window into Ruth’s life opens on the fall of 1990, when she is an unmarried woman whose personal life is not nearly as successful as her literary career. She distrusts her judgment in men, for good reason.
A Widow for One Year closes in the autumn of 1995, when Ruth Cole is a forty-one-year-old widow and mother. She’s about to fall in love for the first time.


Meine Meinung:
Ich habe den Film damals im Kino gesehen und fand ihn sehr schön. Das Buch hat mir noch besser gefallen. Es ist so schön, in John Irvings Geschichten einzutauchen. Auch wenn er oft peinliche Dinge schreibt, über die ich eigentlich nichts lesen will... 
Als ich vor vielen Jahren "Gottes Werk und Teufels Beitrag" von Irving gelesen habe, fand ich den Roman großartig, war aber anschließend von der Verfilmung enttäuscht, weil viele Dinge, die mir im Buch wichtig waren, im Film gar nicht vorkamen. Bei der "Witwe für ein Jahr" war die Reihenfolge umgekehrt und mein Erleben entsprechend ein anderes: Einerseits bin ich angenehm überrascht, wieviel tiefer das Buch geht, wie viel Zeit die Geschichte wirklich umspannt. Andererseits habe ich bei dieser Reihenfolge immer das Problem, dass beim Lesen keine eigenen Bilder in meinem Kopf entstehen, sondern ich immer nur die Schauspieler aus dem Film sehe. Dieses Problem habe ich teilweise behoben, als ich nun mit etwas Abstand endlich die englische Ausgabe gelesen habe.

Tipp 1:
Wer zuerst das Buch liest und danach den Film sehen will, muss wissen, dass nur etwa das erste Drittel verfilmt wurde.

Tipp 2:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine (deutsche) Leseprobe.


Das Buch ist älter als fünf Jahre und macht deshalb bei der #GoldenBackList Challenge mit.
Außerdem hat es mehr als 500 Seiten und gesellt sich zur lesenden Minderheit.



Mittwoch, 17. Februar 2016

Me Made Mittwoch: ganz in Strick



Brrr, zurzeit kann man ja froh sein, wenn morgens Plusgrade herrschen.
Da ist mein roter Strickrock in Kombination mit meinem Senf-Curry-Lehm-Pulli und dem wollweißen Tuch genau richtig: kuschelig und warm.

(Man beachte, wie ich das Rot des Rockes in der Deko links im Bild aufgegriffen habe. Stylish!)

Wie sich andere Selbermacherinnen heute warm halten, sehen wir auf dem MMM-Blog.

Dienstag, 16. Februar 2016

Schreibtischstuhl Make-Over


Unsere Kinderzimmermöbel sind größtenteils gebraucht (hier habe ich sie mal teilweise gezeigt). Sie haben zwar hier und da eine kleine Schramme und entsprechen auch nicht der neuesten Mode, aber sie erfüllen ihren Zweck, kosten nichts und es ist kein Drama, wenn die Kinder sie bemalen oder sonstwie entwerten.
Das große Kind hat einen Drehstuhl, dessen Polsterbezüge inzwischen arg gelitten haben.


Leider habe ich kein komplettes Vorher-Foto, aber hier an der Rückenlehne kann man das Ausmaß erahnen.


Ich habe sie abgeschraubt und mit einem Stück Little Miss Liberty Popeline bezogen. Da die Lehne ein relativ zweidimensionales Objekt ist, ging das so einfach, dass ich gar keine Fotos gemacht habe. Ich habe den Stoff auf links über die Lehne gelegt, an den Seiten abgesteckt und mit der Maschine genäht (vorher natürlich die Lehne entfernt, es wäre sonst etwas sperrig beim Nähen). Dann auf rechts gewendet, über die Lehne gezogen und die Position der Schrauben markiert. An diesen Stellen mit der Maschine quasi runde Knopflöcher genäht (ja, vorher die Lehne wieder rausnehmen!), damit der Stoff dort später nicht reißt. Dann den Bezug auf die Lehne gezogen, die untere Naht von Hand im Matratzenstich geschlossen und die Lehne wieder am Stuhl festgeschraubt.



Und dann habe ich endlich mal meine Stecker markiert. Jahrelang immer wieder im Netz gesehen, aber nie gemacht. Dabei dauert es kaum fünf Minuten. Und ist sooo praktisch, wenn man eine Steckdose zu wenig hat.

Für die Sitzfläche wäre die Popeline zu zart gewesen, schließlich rutscht das Kind da mit nietenbesetzten Jeans drauf herum. Aber Farben und Thema wollte ich schon aufgreifen, also habe ich ein blaues Stück Jeans mit ganz vielen Sternen bestickt. Fragt mich bitte nicht, welche Stickdatei woher ist, es gibt ganz viele Freebies im Netz.



Da der Jeansstoff in einer Richtung etwas dehnbar war, brauchte ich eine feste Unterlage. Klar gibt es Stickvlies, aber das kostet Geld und muss umweltschädlich produziert werden. Also nehme ich lieber einen scheußlichen, alten Kissenbezug (schön fest und unelastisch) und stecke den Jeansstoff darauf fest.


Nach dem Sticken habe ich großzügig um die Sterne herum die Unterlage weggeschnitten.


Als genug Sterne gestickt waren, habe ich den Rand des Stoffes mit der Overlock versäubert. Hätte ich auch vorher machen können. Hab ich aber nicht. 


Dann habe ich mit Geradstich Gummilitze gedehnt auf den Rand genäht.
Der Bezug sieht dann aus wie eine Duschhaube, wenn er fertig ist.


Den Bezug über die Sitzfläche gezogen und voilà!
So sieht der Stuhl wieder passabel aus.

Mein Werk macht mit bei:




Donnerstag, 11. Februar 2016

Schön, aber es nervt mich kolossal...





Autorin: Nina George
Titel: Das Lavendelzimmer
Taschenbuch
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 01.04.2014
384 Seiten
ISBN: 978-3-426-50977-7
9,99 €

Klappentext:
Ein unwiderstehlicher Roman über die Macht der Bücher, die Liebe und die Magie des südlichen Lichts: „Das Lavendelzimmer“ – ein internationaler Bestseller, übersetzt in 30 Sprachen, gefeiert von der Presse wie von Lesern weltweit.
Er weiß genau, welches Buch welche Krankheit der Seele lindert: Auf seinem Bücherschiff, der »literarischen Apotheke«, verkauft der Pariser Buchhändler Jean Perdu Romane wie Medizin fürs Leben. Nur sich selbst weiß er nicht zu heilen, seit jener Nacht vor 21 Jahren, als die schöne Provenzalin Manon ging, während er schlief. Sie ließ nichts zurück außer einem Brief – den Perdu nie zu lesen wagte. Bis zu diesem Sommer. Dem Sommer, der alles verändert und Monsieur Perdu aus der kleinen Rue Montagnard auf eine Reise in die Erinnerung führt, in das Herz der Provence und zurück ins Leben.

Meine Meinung:
Paris, ein Bücherschiff auf der Seine, das von Kästners Lyrischer Hausapotheke inspiriert ist, Tango Argentino und ein Mann, der für jeden das passende Seelentrösterbuch findet, das klingt nach einer gelungenen Mischung für einen Roman. Das Setting und die Stimmung des Buches finde ich auch ganz wunderbar, man kann darin versinken wie in einer warmen Badewanne an einem verregneten Nachmittag.
Aber es nervt mich. Es beginnt damit, dass Monsieur Perdu einen zu demonstrativen Namen hat. Er trauert einer Frau nach, die eine egoistische, feige Kuh war. Es ist von einer Deutschen auf deutsch geschrieben, spielt jedoch in Frankreich. Lese ich es auf deutsch, passt die Sprache nicht zu der Geschichte. Lese ich es auf französisch, ist es nur eine Übersetzung und nicht mehr das Original. Was ich aber noch viel schlimmer finde: Es ist von einer Frau geschrieben, aber aus der Perspektive eines Mannes erzählt. Solange es um Frauen geht, ist alles sehr plastisch und vielfältig beschrieben, aber sobald es um Männer geht, wird die Perspektive total flach, besonders wenn sich amouröse Handlungen abzeichnen. Außerdem scheint es nur zwei Sorten Männer zu geben: kluge, sensible, wunderbare Liebhaber oder blöde Mistkerle. Dazwischen gibt es bei ihr nichts. Attraktive Frauen sind immer kurzhaarig, übrigens ebenso wie die Autorin. Stellenweise wird die Geschichte so kitschig, dass ich mich nur mit viel Sarkasmus gegen die aufkeimende Übelkeit wehren konnte. Und zu guter Letzt gibt es auch noch logische Fehler.
Ich finde das sehr schade, weil mir wie gesagt, die Grundstimmung sehr gefällt. Außerdem schreibt die Autorin zwischendurch sehr  kluge Dinge:

"Manche Väter können ihre Kinder nicht lieben. Sie sind ihnen lästig. Oder gleichgültig. Oder unheimlich. Sie ärgern sich über sie, weil sie anders sind, als sie es sich gewünscht haben. Sie ärgern sich, weil die Kinder der Wunsch der Frau waren, um die Ehe zu kitten, wo es nichts zu kitten gab. Ihr Mittel, ihn zu einer liebevollen Ehe zu zwingen, wo es keine Liebe gab. Und das lassen solche Väter an den Kindern aus. Egal, was diese tun, ihre Väter werden sie hässlich und gemein behandeln."

Das klingt echt und nicht zusammen phantasiert. Vielleicht sollte die Autorin lieber nur von Dingen schreiben, die sie kennt und aus ihrer eigenen Perspektive. Dann lese ich sie gern wieder.

Tipp:
Die Leseprobe auf der Verlagshomepage funktioniert bei mir leider nicht. Beim großen bösen Internetkaufhaus gibt es aber eine Leseprobe und auch eine Hörprobe. Zum Einkaufen geht aber doch bitte in den Buchladen um die Ecke, damit der auch nächstes Jahr noch da ist. In unserer Nähe musste vor Kurzem schon wieder ein Buchhändler sein Geschäft aufgeben, das finde ich wirklich schlimm.


Dienstag, 9. Februar 2016

"Not" macht erfinderisch...



Heute ist zwar Fasching, aber das große Kind trägt zur Abwechslung mal ein gekauftes Kostüm und das kleine Kind trägt das Drachenkostüm, das ich hier schon gezeigt habe.

Also zeige ich mal eine Kreation der Kinder:
Das große Kind baut ständig die Autorennbahn um und hat immer wieder neue Ideen. Natürlich gibt es für die meisten Streckenabschnitte spezielle Bausätze, aber erstens kostet das Zeug viel Geld und zweitens muss es auch noch irgendwo gelagert werden.


Also wird einfach benutzt, was eh schon da ist: Bausteine, Brückenteile usw.


Lasst die Kinder einfach mal kreativ kombinieren.
Das ist auch gut für ihr Gehirn.
"Think outside the box!"
Gibt es dafür eigentlich auch eine deutsche Redewendung?




Samstag, 6. Februar 2016

Ich bin in ein Kaninchenloch gefallen...


Heute habe ich die kostenlosen Lookbooks von Urban Threads entdeckt (den Shop kenne ich schon ganz lange) und ganz viel gestöbert. Ich weiß, im Grunde sind das nur Produktkataloge, aber viele Ideen kann man ja auch ohne die Stickereien umsetzen. Ich finde die Ideen jedenfalls sehr inspirierend.

Meine Favoriten aus den Urban Threads Lookbooks:

Das erste Lookbook noch ohne Nummer:
Ich liebe den Quilt mit Sternenhimmel und Milchstraße auf Seite 16/17!!!

Die Mondphasen auf Seite 14/15 sind sooo schöööön!!!
Und die Schreibmaschinentastatur auf Seite 18/19 ist echt cool!

Die Büchertasche auf Seite 4 finde ich toll. Meine Kinder haben Büchertaschen von der "Stiftung Lesen", ich brauche auch dringend eine schöne Büchertasche für unsere Büchereibesuche.

A propos Tasche, so eine Stricktasche wie hier auf der Titelseite brauche ich auch. Dingend!

Stickrahmen mal nützlich upgecycelt auf Seite 4.

Und dann habe ich festgestellt, dass es ja noch ganz viele andere, bezaubernde, kostenlose Lookbooks gibt, z.B. von Fleet & Flourish mit bezaubenden Patchwork-Ideen, z.B. das Kissen auf Seite 8, Nadelkissen auf Seite 37.

Ich kaufe ja schon seit über 10 Jahren keine Zeitschriften mehr. Mit Lookbooks und Pinterest bin ich vollkommen glücklich. Und Ihr?


Annas Perspektive



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Angela Sommer-Bodenburg
Titel: Anna von Schlottersteins Nächtebuch
illustriert von: Amelie Glienke
Verlag: rororo rotfuchs
Erscheinungstermin: 01.10.2012
192 Seiten
ISBN: 978-3-499-21560-5
Preis: 9,99 €

Klappentext:
Niemand, nicht einmal der kleine Vampir Rüdiger von Schlotterstein, durfte bislang lesen, was seine kleine Schwester Anna ihrem Nächtebuch anvertraut! Denn Nächtebuchschreiben ist für Vampire nicht nur verboten, es wäre auch für sie, ihren Bruder und dessen Menschenfreund Anton Bohnsack zu gefährlich. Wenn Lumpi oder gar Sabine die Schreckliche erfahren würden, was Anna alles erlebt hat – nicht auszudenken, was dann passieren würde! Also: Vorsicht bei der allergeheimsten Vampirlektüre!

Meine Meinung:
Die Idee, eine Vampirgeschichte später teilweise aus der anderen Perspektive zu erzählen, ist nicht neu (z.B. gab es schon vorher "Edward - Auf den ersten Blick" von Stephenie Meyer, übrigens kostenlos als PDF und für den Kindle erhältlich), aber mir gefällt das ganz gut. Ich war ja auch immer der Meinung, dass Anna von Schlotterstein viel zu selten bei Anton auftaucht, obwohl sie ein interessantes, starkes Vampirmädchen ist. Jetzt kommt sie endlich zu Wort!
Ihr Tagebuch enthält die Vorgeschichte der Familie von Schlotterstein, wie und warum Sabine damals zum Urvampir wurde, wie nach und nach alle anderen nachzogen, bis nur noch die kleine Anna ein Mensch war und allein die schwere Entscheidung treffen musste, ob sie sich ihrer Familie anschließt.
Anna beschreibt, wie die Familie mehrmals umziehen musste, wie Rüdiger Anton kennen lernte bis hin zu seinem Gruftverbot. Nebenbei schreibt Anna auch ganz ehrlich ihre Gedanken und Gefühle auf, es ist ja schließlich ein Nächtebuch. Und wir lernen die anderen Vampire aus der Gruft Schlotterstein etwas besser kennen, so dass z.B. Lumpi nicht mehr so eindimensional erscheint wie bisher.
Leider habe ich dieses Buch in der Bücherei erst entdeckt, nachdem ich den letzten Band "Die Frage aller Fragen" enttäuscht abgegeben habe. Wenn man das Nächtebuch zuerst liest, weiß man, was Anton alles weiß und kann sein Handeln etwas besser nachvollziehen. So bin ich ein wenig versöhnt, obwohl ich noch immer der Meinung bin, dass das Ende unverantwortlich ist.
Außerdem ist die Geschichte recht widersprüchlich, was die Verwandlung zum Vampir betrifft, wenn man "Die letzte Verwandlung", "Die Frage aller Fragen" und das Nächtebuch vergleicht.
Auch dieses Buch ist von Amelie Glienke illustriert, aber leider nicht mehr im gleichen Stil wie am Anfang. Ist ja nett, wenn sie sich weiterentwickelt und jetzt Graustufen (z.B. auf Seite 13 in der Leseprobe) verwendet, aber ich fand ihre Technik, wie sie nur mit Strichen die verschiedenen Formen und Strukturen erschaff, immer wunderschön. Naja, vielleicht soll der andere Stil auch verdeutlichen, dass dies Annas Sicht der Dinge ist. Und Frauen haben ja möglicherweise eine andere Wahrnehmung als Männer.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe.


Donnerstag, 4. Februar 2016

"Kleine Räume, viele Möglichkeiten"





Titel: Kleine Räume, viele Möglichkeiten. Tolle Ideen für platzsparendes Wohnen
Verlag: Stiftung Warentest
Erscheinungsdatum: 10. März 2015
gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3868514147
ISBN-13: 978-3868514148
Größe: 20,2 x 2,2 x 22,8 cm
Preis: 24,99 € als Hardcover, 20,99 € als PDF

Klappentext:
Kleine Räume haben Charme und Potenzial. Das sagt sich so leicht - und ist doch oft schwer zu glauben. Trauen Sie sich und machen Sie mehr aus Ihrem Zuhause! Das ist auch ohne Umbau möglich. Nutzen Sie den Platz, den Sie haben, bewusst und clever aus. Egal ob Wohnbereich oder Küche, Bad oder Kinderzimmer - dieses Buch liefert Ihnen jede Menge Ideen.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein "Coffee Table Book", sondern ein richtiges Arbeitsbuch. Zuerst werden Wohnung, vorhandene Möbel und Bedürfnisse analysiert. Dann wird gezeigt, wie man mit Licht, Farben, Mustern und Strukturen den Wohnraum gestalten kann. Anschließend geht es um die Möbel, deren Anordnung, Aufarbeitung und ggf. Maßanfertigung. Im viertel Kapitel werden Beispiele für die einzelnen Räume vom Flur bis zum Balkon gezeigt. Das letzte Kapitel behandelt das Ausmisten, das meiner Meinung nach an den Anfang gehört, denn wenn man erst einmal ordentlich entrümpelt, stellt man vielleicht fest, dass man gar nicht renovieren, umräumen oder Möbel kaufen muss.
Der theoretische Teil in den ersten drei Kapiteln hat mir sehr gut gefallen. Die Beispiele im vierten Kapitel sind eher enttäuschend. Ja, Regale, Schränke und Bettkästen sind tolle Erfindungen, Wahnsinn! Dass man Lampen an die Wand schrauben und einem Tisch mehrere Funktionen (z.B. essen und arbeiten) zuordnen kann, weiß ich auch schon.
Ich hatte das Buch aus der Bücherei ausgeliehen, weil ich gehofft hatte, Ideen für unsere Kinderzimmer zu finden, die nur ca. 8 qm klein und auch noch ungünstig geschnitten sind. Allerdings scheinen die Macher dieses Buches eine andere Definition von "kleinen Räumen" zu haben: Schlafzimmer 18 qm, Wohnzimmer 32 qm, wo leben die denn???

Tipp:
Bei der Stiftung Warentest gibt es eine Vorschau, die andere Seiten enthält als die im großen bösen Internetkaufhaus. Zum Einkaufen dann aber bitte wie immer in den Buchladen umme Ecke gehen. Danke!


Mittwoch, 3. Februar 2016

Die Geschichte der roten Wolle




Die Schwiegercousine mir hat vor langer Zeit drei große Tüten mit Garn und Stoff vermacht.


Das Garn war teilweise schon verstrickt. Also durfte das große Kind ribbeln und ich habe gewickelt.


Zunächst ist daraus ein Raglan-Pulli entstanden.
Ist das nicht süß, wie das kleine Kind sich auf die Zehenspitzen stellt, um die weiche Wolle (oder Mamas weichen Bauch?) anfassen zu können?


Leider lag der Pulli doch nur im Schrank, weil ich keine Jacke darüber ziehen konnte, dazu waren die Ärmel zu dick. Und wenn mir warm wurde, konnte ich ihn ja nur ausziehen. Eine Jacke wäre doch besser gewesen. Außerdem ist die Farbe für meinen Teint recht grenzwertig. Also noch einmal geribbelt.


(Leider wieder grottige Fotos, sorry)

Nachdem ich so viel Spaß mit meinem Schafrock habe, ist aus der roten Wolle auch ein Rock geworden. Mit Nadelstärke 9 gestrickt war der ruck zuck fertig. Mag übrigens jemand mit mir Stricknadeln tauschen?
Ursprünglich wollte ich das breite Rippenbündchen nach oben ziehen, aber es ist gar nicht enger als der glatt rechts gestrickte Teil. Also habe ich in die Unterkante einfach ein Gummiband gezogen (mit Schießpuffe!) und trage ihn jetzt falsch herum. Dazu passt mein Drachenshirt, das allerdings an allen Ecken und Enden auseinander fällt, ich habe es einfach schon zu oft getragen. Ich muss dringend neue Oberteile nähen. Und natürlich brauche ich für diese Rockform auch wieder eine andere Oberteillänge und -form als für Hosen oder weite Röcke. *seufz*


Immerhin habe ich jetzt auch herausgefunden, wie ich im Winter Röcke tragen kann: Sie müssen eng und kurz sein, dann passt auch meine Winterjacke drüber. Der nächste Rock ist schon in Arbeit, wenn der fertig ist, zeige ich mal ein Foto mit Winterjacke.

Als ich diese Fotos hier bearbeitet habe, kam übrigens das große Kind hinzu und sagte: "Mama, die Bilder sehen schön aus, weil du da so schön aussiehst." *schmelz*

Der Rock macht mit bei:


Dienstag, 2. Februar 2016

Grau und doch auch ein wenig bunt




Diese Handstulpen sind schon eine Weile fertig. Im Urlaub an der Nordsee haben sie mir sehr gute Dienste geleistet, z.B. am "Strand" von Friedrichskoog.


Ich habe einfach zwei gerade Schläuche in 2 rechts 2 links gestrickt und an der passenden Stelle jeweils ein Loch für den Daumen gearbeitet. Die Stulpen sind 25 cm lang.


Das Garn ist Fischer Wolle Feinstrumpf in der Farbe 2896 aus dem Nachlass meiner Mutter.


Von Weitem sieht es nur grau aus, aber aus der Nähe erkennt man zusätzlich rosa und schwarz.


Ich habe ein Knäuel mit 50 g und 205 m mit Nadelstärke 2,5 mm verstrickt. Das Garn fühlt sich beim Stricken herrlich an, daher waren die Stulpen schnell fertig.


A propos Stricknadeln, ich stricke ja normalerweise mit Metall oder Plastik (auch von meiner Mutter). Ich habe nur eine Holznadel, mit der ich leider nicht gern stricke. Es handelt sich um eine Knitpro Basix Birke 9 mm Rundnadel in 150 cm Länge. Die würde ich gern gegen eine Rundnadel gleicher Länge aus Plastik oder Metall in Stärke 5, 6, 8, 9 oder 10 mm tauschen. Falls sich eine Tauschpartnerin aus Berlin findet, könnten wir uns ja z.B. zum Tauschen und Stricken treffen, z.B. bei der Mittwochsmasche.


Und dann hätte ich noch diese vier einzelnen Nadeln abzugeben. Es sind alles Singles in den Stärken 5, 6, 8 und 10 mm. Damit kann man bestimmt spannende Effekte z.B. mit Lacegarn erzielen, wenn man die Reihen abwechselnd in verschiedenen Stärken abstrickt. Oder vielleicht hat jemand sogar passende Singles, damit wieder Paare entstehen können?

Wer mit mir tauschen will, findet meine Mailadresse im Impressum.

Die Stulpen machen heute mit bei:



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