Sonntag, 31. Januar 2016

Gehört und gelesen: "Sternschanze" von Ildikó von Kürthy


Das Buch hat mir meine Lieblingsschwiegermutter letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt. Als ich das Hörbuch neulich zufällig in der Bücherei entdeckt habe, dachte ich erst "Ach, da hab ich ja das Buch zuhause", aber dann habe ich es trotzdem ausgeliehen. Ich habe teilweise das Hörbuch gehört, teilweise aber selbst das Buch gelesen. Deshalb schreibe ich hier mal über beide Teile zusammen:



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Ildikó von Kürthy
Titel: Sternschanze
illustriert von: Gisela Goppel
Verlag: Rowohlt
Erscheinungstermin: 26.06.2015
352 Seiten
ISBN: 978-3-499-26690-4
Preis: 9,99 € (Taschenbuch), 17,95 € Hardcover, 9,99 € E-Book




Coverbild vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt

gelesen von der Autorin
Preis: 7,99 €
ISBN 3839892767
Argon Verlag
Laufzeit 4 Stunden, 47 Minuten
4 CDs
ISBN 978-3-8398-9276-3
Erscheinungstermin: 23. Juli 2015
Preis 12,95 €

Klappentext:
Das ist keine Krise. Das ist eine Katastrophe! 
Bis eben war ich noch wohlhabend, verheiratet und gut frisiert. Und jetzt? Mein Leben ist nicht mehr wiederzuerkennen: Mein Mann will die Scheidung, meinen Liebhaber möchte ich behalten und meinen Friseur kann ich mir nicht mehr leisten. 
In diesem Moment sitze ich in einem sehr preiswerten Motel mit Raufasertapete und frage mich: War mein Betrug wirklich unverzeihlich? Was will ich retten – meine Ehe, meine Affäre oder mich? Brauche ich Hummer und eine professionelle Fußpflege zu meinem Glück? Und: Wer könnte ich werden, jetzt, wo ich niemand mehr bin?

Meine Meinung:
Ildikó von Kürthy schreibt wie immer gnadenlos ehrlich, was natürlich manchmal peinlich, aber oft auch sehr lustig ist. Dieses Buch ist aber darüber hinaus sehr philosophisch, manchmal auch traurig. Vielleicht berührt es mich aber so besonders, weil Ernte 23, Tabac, Schwimmunfall und Krebstod auch in meiner Familiengeschichte vorkommen.
Nach Mondscheintarif hat sich das Thema "Er ruft nicht an" ja immer nur wiederholt, aber hier ist das Haupthema ein anderes. Trotzdem zitiert sich die Autorin selbst, aber das fand ich ganz lustig.
Die Autorin liest das Hörbuch sehr gut und die Papierausgabe enthält viele schöne Illustrationen. Allerdings find ich es schade, dass auf dem Cover nur der Name der Autorin plastisch hervorgehoben ist, da hätte man viel mehr mit den Sternen spielen können.
Das Ende ist sehr vorhersehbar und ich hätte es mir anders gewünscht, aber alles in allem hat mir das Buch schon gut gefallen. Natürlich jammert die Protagonistin auf sehr hohem Niveau, aber ich finde es in Ordnung, sich gelegentlich mit solcher Lektüre von der wirklichen, grausamen Welt da draußen abzulenken.

Tipp:
Auf der Homepage des Rowohlt Verlags gibt es eine Leseprobe und beim Argon Verlag gibt es eine Hörprobe, im Downloadstore gibt es sogar drei Hörproben.


Donnerstag, 28. Januar 2016

Gelesen: "Aklak, der kleine Eskimo. Das große Rennen um den Eisbärbuckel" von Anu Stohner




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Anu Stohner
Titel: Aklak, der kleine Eskimo. Das große Rennen um den Eisbärbuckel
Illustrationen: Henrike Wilson
Preis: 12,99 € [D], 13,40 € [A], 17,90 CHF
gebundenes Buch
ISBN: 978-3-570-17227-8
Erschienen: 23.11.2015
144 Seiten
Verlag: cbj

Klappentext:
Eisschollefahren strengstens verboten! Das weiß doch jedes Eskimokind. Doch für Aklak, den kleinen Eskimo, gibt es nichts Schöneres als sich zusammen mit seinen Freunden vom großen Wal durch die Bucht schieben zu lassen und die Eisberge zu beobachten. Man darf sich eben nur nicht erwischen lassen ... 
Aber ausgerechnet die großen Eskimojungs aus der dritten Klasse ertappen die Freunde dabei. Sie haben den kleinen Eskimo schon lange auf dem Kieker und fordern ihn zum Schlittenrennen heraus: Dreimal um den Großen Eisbärbuckel und zurück - das können Aklak und sein braver Husky Tuktuk unmöglich gewinnen, niemals. Doch manchmal kommt es auch im Leben eines kleinen Eskimojungen unverhofft anders und sogar noch besser als in einem Traum.

Meine Meinung:
Die Hörbuch-CD ist noch immer ein großer Hit bei uns. Den Inhalt hatte ich bereits ausführlich gelobt. Deshalb wollten wir noch das Buch dazu haben, denn da ist die Geschichte noch ausführlicher erzählt und es gibt wunderschöne Bilder.
Das große Kind (7 Jahre, 2. Klasse) hat das Buch neulich an einem einzigen Abend durchgelesen, die große Schrift war dabei eine gute Motivation. Es liest die Geschichte auch gern dem kleinen Kind vor und imitiert dabei sogar die verschiedenen Stimmen und Betonungen der Hörbuchversion, was eine deutliche Verbesserung gegenüber seiner bisherigen, eher gleichmäßigen (*räusper*) Vorlesetechnik ist.
Fazit: Das Buch ist ebenso bezaubernd wie die CD und beide Teile ergänzen sich hervorragend.

Tipp:
Auf der Homepage des Verlags gibt es zwei verschiedene Leseproben (*klick* und *klick*)

Mittwoch, 27. Januar 2016

Rock "Schafe bei Nacht"

(Klick macht die Fotos größer.)


Als ich neulich die Schaf-Mütze für meine Freundin gestrickt habe, wollte ich mir unbedingt auch ein paar Schafe stricken. 
Aber ich mag solche Mützen an mir nicht. Also habe ich mir etwas anderes überlegt, wie Ihr sehen könnt: "Schafe bei Nacht" als Rock. 
Er war sooo schnell gestrickt und trägt sich ganz wunderbar. Hach, ich bin richtig verliebt!
(Der Rest ist Kaufkleidung, unter anderem eine Lammwolljacke, die mal meiner Schwester gehört hat, Danke!)


Und weil das Tragefoto so grottig ist, zeige ich Euch noch ein Foto vom Rock ohne Inhalt.


Die Schafe noch etwas näher.
Hier sieht man auch meine Lösung für den unteren Rand: Ich habe einen Schlingenanschlag gemacht, 10 Runden glatt rechts gestrickt, dann eine Runde linke Maschen und anschließend im Schaf-Muster. Nach 10 Reihen, das war bei mir die letzte Reihe vor den Hufen, habe ich die Anschlagsschlingen auf eine zweite Nadel genommen und immer paarweise mit den Maschen der aktuellen Reihe zusammen gestrickt.  Leider habe ich da wohl etwas zu fest gestrickt, sodass der Rock unten etwas absteht (vielleicht habe ich auch bei den Schafen zu fest gestrickt, keine Ahnung). Aber das stört mich kaum. Man könnte auch einen provisorischen Anschlag machen und die Maschen dann später auf die Nadel nehmen oder gleich eine Rundstricknadel in der Kante hängen lassen.
Ich habe den unteren Rand in Nadelstärke 3,5 und den Rest mit 4,0 mm gestrickt. Das grüne ist Merino von Doppler-Effekt-Pullover. Der Rest ist Polyacryl aus dem Nachlass meiner Mutter. Bei einem Rock finde ich das nicht so schlimm, denn darunter trage ich eh Leggins oder Strumpfhosen, außerdem schwitze ich in diesem Bereich auch nicht. Und warm genug ist der Rock trotzdem.


Diesmal habe ich außer in der obersten Schneeflockenrunde keine Fäden auf der Rückseite verkreuzt.  Die Spannfäden sind so kurz, dass ich da kaum beim Anziehen mit dem Fuß hängenbleiben werde. Und der Umfang ist groß genug, sodass der Rock ausreichend dehnbar ist.

Ich glaube, ich mach mir noch einen, vielleicht "Schafe in der Dämmerung" oder so.

Der Schaf-Rock macht mit bei:




Dienstag, 26. Januar 2016

Notizbücher verschönern mit Upcycling



Erstens: 
Werbung wird gnadenlos überklebt mit einem Stück von einem alten Kalenderblatt.


Viel schöner so!


Zweitens: 
Beschriebene Innenseite des Buchdeckels wird mit einem Stück aus einer Zeitschrift kaschiert.


Drittens: Genauso wie bei zweitens.

Die nun hübschen Notizbücher machen mit bei:


Sonntag, 24. Januar 2016

Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen


Vorbemerkung:
Ich liebe den kleinen Vampir. Der erste Band war eins der ersten "richtigen" Bücher, die ich als Kind selbst gelesen habe. Jeder neue Band wurde sofort gekauft, verschlungen und immer wieder gelesen. Das sieht man den Exemplaren in meinem Regal auch deutlich an. 
Die Geschichte ist romantisch, ohne kitschig zu sein. Der Zauber der Nacht, der Traum vom Fliegen, das ewige Leben versus die ewige Verdammnis, das alles hat mich und viele andere Kinder fasziniert.  Und wenn man sich den Erfolg von Twilight, Black Dagger usw. anschaut, hält die Begeisterung für diese Themen nach wie vor bei Jugendlichen und Erwachsenen an.
Die Freundschaft zwischen dem Menschenjungen Anton Bohnsack und den Vampirkindern Anna und Rüdiger von Schlotterstein ist etwas ganz besonderes, weil sie neugierig auf die Welt und das Leben des jeweils anderen sind, sie tolerieren das Anderssein und schützen sich gegenseitig vor den Gefahren der Welt, in der sie eigentlich fremd sind.
Anton ist ein ganz normaler Junge aus einer ganz normalen Familie. Er ist weder super beliebt noch wird er in der Schule gemobbt, sondern er lebt ein Leben, wie viele Kinder damals auch, zumindest tagsüber. Ich konnte mich mit ihm identifizieren, obwohl ich ein Mädchen war, Geschwister hatte und meine Eltern geschieden waren.
Die Geschichten sind spannend, geheimnisvoll und manchmal gefährlich, ohne jedoch brutal zu sein.
Die TV-Serie fand ich damals auch ganz gut, obwohl da die Geschichte sehr verändert wurde. Dafür gab es eine tolle Titelmelodie, einen großartigen Gert Fröbe als Geyermeier und Jim Gray als Lumpi, den ich nach wie vor zum Niederknien sexy finde. *schmacht*
Nach dem achten Band "Der kleine Vampir liest vor" war für mich aber erstmal die Luft raus. Die Handlung wurde dünn, gleichzeitig gab es die Bücher nur noch als unhandliche, teure Hardcover. Ein paar Bände hatte ich in der Bücherei ausgeliehen, aber der Zauber war weg.
Den 20. Band "Die letzte Verwandlung" habe ich vor ein paar Jahren quer gelesen und das Ende fand ich ganz okay. Als ich nun dieses Buch hier in der Bücherei zufällig entdeckt habe, war ich doch neugierig und habe es mir ausgeliehen:



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Angela Sommer-Bodenburg
Titel: Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen
illustriert von Amelie Glienke
Verlag: Rowohlt
240 Seiten
ISBN: 978-3-499-21725-8
Preis: 12,00 €
Erscheinungstermin: 25.09.2015

Klappentext:
Seit dreihundertdreiundvierzig Nächten hat Anton seine Freunde, den kleinen Vampir Rüdiger von Schlotterstein und dessen Schwester Anna, nicht mehr gesehen. Umso größer ist Antons Freude, als Anna eines Nachts auf seinem Fensterbrett sitzt. Als Obervampirin hat Anna eine Menge neuer Aufgaben und bittet Anton, ihr den Sommer über zur Seite zu stehen. Das kommt Anton wie gerufen, denn seit seine Eltern sich getrennt haben, haben sie kaum noch Zeit für ihn. Mit Anna aber versprechen es aufregende Ferien voller Abenteuer zu werden! Doch da ist auch noch die Frage aller Fragen, die Anna ihm nur dreimal stellen kann – und die Anton vor eine endgültige, unwiderrufliche Entscheidung stellt: Will er selbst zum Vampir werden?
Der spannende letzte Band der erfolgreichen Serie um den kleinen Vampir Rüdiger, seinen Freund Anton und Anna von Schlotterstein!

Meine Meinung:
Meiner Meinung nach ist dies ein alternatives Ende für alle, die mit dem Ende von Band 20 nicht zufrieden waren.
Die Grundstimmung ist auf einmal anders. Antons Eltern sind getrennt, wir erfahren aber nicht so richtig, warum, nur dass es einen großen Streit gegeben hat. Mich nervt das, wenn das Setting auf einmal so anders ist. Es scheint mir auch eine Modeerscheinung zu sein, dass bei Fortsetzungen nach langen Pausen die Paare grundsätzlich getrennt sind (mit fallen gerade nur Beverly Hills 90210 und Bridget Jones ein, aber es gibt noch mehr Beispiele). Natürlich ergeben sich daraus neue Problemstellungen und es passt ja auch zur Realität, trotzdem nervt es mich. (Sogar Tante Dorothee lässt sich scheiden, also ist die Liebe bei Vampiren wohl auch vergänglich, das war es mit der Romantik...)
Antons depressive Stimmung nach der Trennung seiner Eltern und durch das Hin und Her Dank geteiltem Sorgerecht ist nachvollziehbar. Hinzu kommen die für (Vor-)Pubertiere üblichen Stimmungsschwankungen, denn Anton ist irgendwas zwischen 10 und 14 Jahren alt. Nur schade, dass Antons Eltern das nicht begreifen und ihm helfen, damit umzugehen.
Es war relativ schnell klar, wie die Geschichte endet. Und ich finde das Ende wirklich schlecht. Anton setzt sich gar nicht richtig mit den Konsequenzen auseinander (im Gegensatz zu Louis in "Interview mit einem Vampir", der sich z.B. einen letzten Sonnenuntergang ansieht) und ich finde es sehr gefährlich, Kindern zu vermitteln, dass man aus Trotz und weil die Eltern gerade mal blöd sind, sein Leben buchstäblich wegwerfen sollte. Wäre seine Entscheidung anders hergeleitet, würde ich vielleicht anders darüber denken, aber so finde ich es wirklich verantwortungslos von Frau Sommer-Bodenburg.
Dass in diesem Buch eigentlich kaum etwas passiert, ist dabei eher nebensächlich.
Diese Rezension zu verfassen, hat fast länger gedauert, als das Buch zu lesen.

Tipp 1:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine Leseprobe.

Tipp 2:
Unbedingt vorher "Anna von Schlottersteins Nächtebuch" lesen!

Samstag, 23. Januar 2016

Das große Liederbuch von Pettersson und Findus (mit CD)




Coverbild vom Verlag zur Verfügung gestellt

Titel: Das große Liederbuch von Pettersson und Findus / Do Re Mi - Kikeriki / mit CD
Text und Musik von Dieter Faber / Frank u. Rale Oberpichler
mit farbigen Bildern von Sven Nordqvist
44 Seiten
gebunden
21,0 x 29,7 cm
ab 5 Jahren
Preis: EUR 16,90 € (D), 30,10 SRF, 17,40 € (A)
ISBN-13: 978-3-7891-4314-4
Erscheinungstermin: Februar 2001


Klappentext:
Das erste Liederbuch von Findus und Petterson.Randvoll mit hinreißenden Kinderliedern zum Singen, Hören und Tanzen. Mit CD.
Pettersson und Findus machen Musik! Und wie - mit Klavier, Gitarre und Mundharmonika, mit Nägeln, Dübeln und einem alten Ölfass. Mit allem, was der alte Pettersson in seinem unerschöpflichen Tischlerschuppen findet. Mit ihnen musizieren Caruso, der Hahn, die Hühner und sogar der Fuchs. Es geht ums Eierlegen, darum, wie man den Fuchs am besten überlistet, um Fleischklößchen und natürlich um die Pfannkuchentorte. Und das Geburtstagslied von Findus ist so leicht auf jedes kleine Geburtstagskind umzudichten, dass es alle Chancen hat, ein neuer Kindergartenhit zu werden.
Dieter Faber, Frank und Rale Oberpichler haben für das Pettersson-Liederbuch vierzehn mitreißende Kinderlieder geschrieben, in denen die ganze Welt der Pettersson-Geschichten erklingt. Jedes Lied ist von Sven Nordqvist witzig illustriert. Dazu gibt es den Text und die Noten mit Gitarrengriffen, sodass die Lieder im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause einfach nachgespielt werden können. Zum Mitmachen, Mitsingen und Tanzen - denn die schönsten Lieder von Pettersson und Findus gehen ins Ohr und in die Beine.

Meine Meinung:
In der Bücherei war ich neulich in der Musikabteilung, weil ich immer noch den speziellen Text zu "Gloria in excelsis deo" suche (hier hatte ich schon davon erzählt). Den habe ich zwar nicht gefunden, aber dafür stand dort "Das große Liederbuch von Pettersson und Findus" im Regal. Das war schon lange auf unserer ewigen Wunschliste, also habe ich es natürlich mitgenommen. Wir haben uns zuhause gemeinsam die CD angehört, mitgesungen und das Buch angeschaut, das war ein so schöner Nachmittag. Bis wir es wieder abgeben mussten, wurde die hier CD rauf und runter gehört und das Buch jeden Tag angeschaut. Also haben wir uns das Buch gekauft.
Ich muss dazu sagen, dass wir auch wirkliche Fans von Pettersson und Findus sind. Wir haben alle Geschichten als Buch und fast alle als Hörspiel-CD, teilweise in mehreren verschiedenen Versionen. Deshalb kannten wir viele Lieder auch schon (z.B. "Ich bin doch nur ein Fuchs", mein persönlicher Favorit, wenn auch die Melodie teilweise von Marlene Dietrichs "Paff der Zauberdrache" geklaut ist), aber manche auch nicht, z.B. "Aufruhr im Gemüsebeet", da haben wir wohl nur die Hörspielversion ohne Lieder.
Die Kinder mögen zwar zurzeit nicht die Hörspiele anhören, aber das kleine Kind schaut gern die Bücher an und hört die Lieder. Das große Kind hört die Lieder und liest dabei die Texte, schaut auch die Noten an und fragt sich, was diese ganzen Zeichen bedeuten und singt viel. Also das Buch mit der CD ist ein absoluter Volltreffer für uns.
Einzige Kritik: Die CD ist in einer Hülle aus billigem Plastik lieblos hinten ins Buch gepappt. Die Hülle reißt leicht ein, selbst für geschickte Kinderhände ist das Herausnehmen und Eintüten schwierig. Das könnte man sicher schöner gestalten. Wir haben sie jetzt einfach in eine richtige CD-Hülle gelegt.

Tipp:
Auf der Homepage des Verlags kann man ein wenig im Buch blättern und in die Musik reinhören.
Im großen bösen Internetkaufhaus und bei iTunes kann man in alle Lieder reinhören, wenn auch etwas umständlich. Aber zum Einkaufen geht doch bitte in den Buchladen, damit es auch in Zukunft noch Buchläden gibt. Danke!

Und weil das Buch älter als 5 Jahre ist, macht es mit bei #GoldenBacklist.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Me Made Mittwoch: kuschelig und selbst entworfen



(Klick macht die Fotos größer! Ich übe noch, brauchbare Fotos zu produzieren. Heute seht Ihr flaue, unscharfe Bilder von drinnen sowie zu dunkle Schattenbilder als auch überbelichtete Sonnenbilder von draußen.)

Meine Mutter war eine leidenschaftliche Schnäppchenjägerin. Worte wie "reduziert" oder "Angebot" zogen sie magisch an. So fanden sich in ihrem Nachlass drei Packungen Ilona von Aldi für je 6,50 €. Darin enthalten waren je 300 g Garn aus 40 % Polyacryl, 30 % Wolle, 20 % Polyamid und 10 % Alpaka. 50 g haben 65 m Lauflänge, es ist also recht dickes Garn.


Das Garn fand ich ganz schön, vor allem die graublaue Farbe passt gut zu mir (Sommertyp). Für einen Pullover wäre es mir zu dick, aber für eine Jacke ist es genau richtig. Nur so graublau all over war mir doch zu fad. Und ich hatte auch Sorge, dass mich das Garn am Hals und Ausschnitt kratzt, also habe ich es mit Karisma von Drops in Lavendel (Farbe 74) kombiniert. So wurden Kapuze, Knopfleisten und Armbündchen zart lila. Verbraucht habe ich ca. 400 g Ilona und 200 g Karisma. (Es ist also noch eine Menge übrig, mal sehen, was ich daraus mache.)


Schon vor etwa einem Jahr hatte ich angefangen, eine Jacke daraus zu stricken, ursprünglich sollte sie zweireihig geknöpft werden, aber das mit einer Kapuze zu kombinieren ist doch nicht trivial. Also habe ich das UFO irgendwann vergangenen Herbst aufgetrennt und neu angefangen.


Die Jacke ist ein Raglan von oben, begonnen bei der Kapuze. Diese habe ich wie eine sehr breite Sockenferse gestrickt, weil ich die Naht am Scheitel und/oder am Hinterkopf bei normalen Kapuzen nicht mag.


Außerdem habe ich hinten an der Kapuze viel Platz gelassen, damit ich sie auch dann aufsetzen kann, wenn ich mal einen Zopf oder Dutt trage. Ich kann es nämlich auch nicht leiden, wenn die Kapuze mir gegen den Zopf drückt bzw. wenn der Zopf mir die Kapuze vorn vom Gesicht wegzieht.


Beide Ärmel habe ich gleichzeitig auf einer gemeinsamen Rundnadel gestrickt, um mir keine Notizen wegen Muster, Abnahmen etc. machen zu müssen. Von der Schulter bis zum Handgelenk verläuft ein Zopf.


Den Zopf habe ich am Oberarm einmal sehr weit auseinander und dann wieder zusammen laufen lassen. Im Inneren hatte ich ursprünglich glatt links gestrickt, aber dann fand ich das doch zu langweilig.


Also habe ich bei beiden Ärmeln diese Maschen nacheinander fallen lassen und wieder hoch gehäkelt, im Perlmuster wohlgemerkt! Man gönnt sich ja sonst nix.


Aber es hat sich gelohnt.
So gefällt es mir viel besser.


Nebenbei habe ich meine Knopfbüchse geplündert, um zu schauen, welche Art Knöpfe und welche Größe am besten passt. Das bunte Sammelsurium hat mich inspiriert, einfach ganz viele verschiedene Knöpfe zu verwenden. So musste ich mich nicht entscheiden (außer natürlich, welcher Knopf dann an welche Stelle kommt) und auch keine neuen Knöpfe kaufen.


Von innen habe ich kleine Gegenknöpfe aus rotem Plastik angenäht.
Ein kleiner unerwarteter Blickfang, wenn die Blende mal aufklappt.

Die Jacke und vor allem die Ärmel werden beim Waschen noch länger werden, das hat mir die Maschenprobe verraten. Im Moment ist alles noch ein klein wenig knapp. Aber sie hat mir bei dieser Kälte (gestern früh -9°C) schon gute Dienste geleistet. Ich kann sie unter meiner Winterjacke tragen. Zuhause zum Kuscheln auf dem Sofa ist sie auch prima. Und wenn die Außentemperaturen wieder mal oberhalb des Gefrierpunktes liegen, ist sie für draußen auch eine vollwertige Jacke, das konnte ich auch schon testen. Besonders mag ich die großen, schräg geschnittenen Taschen. Da passt sogar ein Buch rein!

Meine neue Strickjacke macht mit bei:


Dienstag, 19. Januar 2016

Mäh! 2 und "Das große Stricken"



Inspiriert von Angiie habe ich für eine liebe Freundin zum Geburtstag einen Baa-Ble-Hat gestrickt. Modell "Der Himmel brennt" oder so. Ich hatte kein blaues Garn für den Himmel, das zu dem recht blaustichigen Grün (stammt vom Doppler-Effekt-Pulli, den ich vor einiger Zeit geribbelt habe) gepasst hätte, also gab es einen knallroten Sonnenuntergang. Allerdings fürchte ich, dass die Mütze nicht zu den Handstulpen passt, die ich ihr letztes Jahr geschenkt habe, denn dort ist das Gras eher ein gelbliches Grün.


Leider habe ich die Mütze zur Post gebracht, ohne vorher ein ordentliches Foto zu machen, deshalb gibt es heute nur unvollkommene Bilder aus dem Urlaub. (Ich mag es so gern, wenn es in Ferienhäusern schöne Kaffeebecher gibt, Ihr auch?) Wer die genaue Form und die Schafe sehen will, folgt einfach dem Link zur Anleitung. Diese ist übrigens kostenlos und sehr gut geschrieben. Die Schafe sind auch so logisch aufgebaut, dass man sie gut stricken kann, ohne dauernd in die Anleitung schauen und Maschen zählen zu müssen. Mir hat es großen Spaß gemacht und ich habe nach der Rückkehr gleich neue Schafe angeschlagen, aber die zeige ich Euch erst, wenn sie fertig sind.

Die Mütze macht mit bei:



Und jetzt noch ein kleiner Rant:
Da gibt es eine Saftfirma, die zum "großen Stricken" aufruft. Man soll bitteschön kleine Mützen stricken und einsenden, die werden dann den Flaschen aufgesetzt und von jeder verkauften Mützenflasche spendet die Firma 20 Cent an das Rote Kreuz, um damit „ältere Menschen warm durch den Winter zu bringen.“ Hm, da würde ich den älteren Menschen lieber direkt was zum Anziehen stricken. Und was die „soziale Wärme“, betrifft, so sollen angeblich „Begegnungstage und Freiwilligenarbeit“ mit den Spenden finanziert werden. Hm, mal rechnen, wie viele Stunden muss man stricken, um eine Stunde „soziale Wärme“ zu finanzieren? (Und wie viel Geld hat die Saftfirma dadurch nebenbei verdient? Wie viel Garn, Benzin und wertvolle Lebenszeit wurde verschwendet?) Also da kann man doch besser direkt in die Kirchengemeinden oder Pflegeheime oder Krankenhäuser gehen und helfen. Oder mal der älteren Nachbarin was vom Supermarkt mitbringen oder mit ihr einen Kaffee trinken…
Und wer keinen direkten Kontakt will, kann auch schöne Sachen stricken, bei Dawanda oder auf dem Basar verkaufen und das Geld direkt dem Roten Kreuz spenden.


Sonntag, 17. Januar 2016

Gelesen: "Die Tuchvilla" von Anne Jacobs




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Anne Jacobs
Titel: Die Tuchvilla
Verlag: blanvalet
ISBN 978-3-442-38137-1
Preis: € 9,99 [D], € 10,30 [A], CHF 13,90
Taschenbuch
704 Seiten
erschienen Dezember 2014

Klappentext:
Ein Herrenhaus. Eine mächtige Familie. Ein dunkles Geheimnis ... 
Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet ... 

Meine Meinung:
Das Setting dieses Romans erinnert stark an die erste Staffel von Downton Abbey: ein Herrenhaus mit einer großen Dienerschaft, das Leben kurz vor dem ersten Weltkrieg, Liebe, Intrigen und Geheimnisse...
Allerdings spielt die Geschichte in Augsburg und die Melzers sind nicht adlig, sondern neureich. Die Geschehnisse sind auch nicht ganz so dramatisch wie bei Downton Abbey, aber genau das hat mir gut gefallen.
Es wird in der dritten Person abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt (ich glaube, das heißt "multiperspektivische Erzählhaltung"), so kommen Bedienstete und Herrschaften gleichermaßen zu Wort. Man versteht so besser die Motive und Zusammenhänge.
Die dargestellte Diplomatie und das Fingerspitzengefühl der Damen fand ich sehr bewundernswert, ebenso haben mich die Einblicke in die Aufgaben z.B. der Kammerzofen schwer beeindruckt. Sie müssen den gnädigen Damen nicht nur beim Ankleiden und Frisieren helfen sowie die Kleiderkammer aufräumen, sondern auch die Kleidung der Herrschaften ohne Aufforderung kontrollieren, reinigen und ausbessern, dabei beachten, was diese heute noch vorhaben, dürfen sie aber unter keinen Umständen stören. Wenn z.B. die Gnädige mit Migräne im Bett liegt, gibt es keinen Weg in ihre Kleiderkammer.
Die Sprache finde ich angemessen, sie ist weder zu modern noch zu gestelzt. Nur ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Sprach man damals schon von "leckerem" Essen? Und hat man den Stein auf der Straße schon an die Seite "gekickt"?
Der zeitliche Rahmen und die politische Lage werden meist nur grob umrissen, so gefällt es mir.
In der Tuchfabrik wird gesponnen, gewoben und gedruckt, Marie entwirft und näht Kleider, aber mir als Hobbyschneiderin und Ingenieurin war das alles leider etwas zu oberflächlich, da hätte ich mir mehr Details gewünscht.
Am Ende des Romans verwischen leider die Perspektiven und es wird für meinen Geschmack ein wenig zu kitschig. Manche Fäden wurden auch nicht zu Ende gesponnen, aber da hoffe ich auf den zweiten Band "Die Töchter der Tuchvilla", der hier schon bereit liegt. Immerhin gibt es auf den letzten Seiten noch zwei kleine Überraschungen, die mir gefallen haben.

Tipp:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine Leseprobe.

Und weil dieses Buch über 500 Seiten hat, verlinke ich es Ende März bei der lesenden Minderheit.

Freitag, 15. Januar 2016

Hörspiel: "Böses Ende" mit Bjarne Mädel und Florian Lukas



Autor: Sven Stricker
Titel: "Böses Ende"
Sprecher: Bjarne Mädel, Florian Lukas u.a.
ISBN 3785747551
1 CD, 64 Minuten
Erscheinungsdatum: 18. März 2011

Klappentext:
Die beiden Call-Center-Agenten Kuli (Bjarne Mädel) und Paul (Florian Lukas) werden am Telefon unfreiwillig Zeugen eines Verbrechens - und befinden sich schon bald in einem Chaos aus Mord, Eifersucht, Friedenspolitik und thematisch sortierten Schallplatten ...

Meine Meinung:
Ein spanndender Krimi, perfekt inszeniert. Die beiden Schauspieler Bjarne Mädel ("Mord mit Aussicht", "Der Tatortreiniger") und Florian Lukas ("Weißensee") mag ich sehr. Dass sie gut zusammen spielen können, ist seit der Tatortreiniger-Folge "Angehörige" klar.
Ich fand auch gut, dass die Geschichte ohne einen Erzähler auskommt, so wirkt es irgendwie echter.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Gelesen: "Da geht noch was. Mit 65 in die Kurve" von Christine Westermann



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Christine Westermann
Titel: Da geht noch was. Mit 65 in die Kurve
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04561-1
192 Seiten, gebunden
Preis: 17,99 € [D], 18,50 € [A]
Erschienen am: 11.05.2015

Klappentext:
Was geht noch, wenn man 65 ist? Ebenso neugierig wie ängstlich sieht Christine Westermann einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Offen, glaubwürdig und humorvoll schreibt sie über das Älterwerden. Ihr Buch ist kein Ratgeber, sondern ein Versuch, sich mit dem Alter anzufreunden.
Es kommt ja nicht wirklich überraschend, das Alter. Aber doch gibt es den Moment, in dem man erschrocken feststellt: Mensch, ich bin alt. Und jetzt? Kommt noch was? Geht noch was? Das kann nicht mehr viel sein, dachte Christine Westermann, als sie das Buch zu schreiben begann. Und war überrascht, welche Wendungen, welche Entwicklungen sich unverhofft auftaten. Welche Schalter sie noch umlegen konnte. Jetzt, zwei Jahre später, schaut sie mit anderen Augen auf den vor ihr liegenden Weg: Die Reise ins Alter lässt sich nicht aufhalten, aber nun ist die Vorfreude auf das, was kommen kann, größer als die Angst vor dem, was passieren könnte. Warum das so ist, das erzählt sie in ihrem aufrichtigen und sehr persönlichen Buch, das vieles, nur kein Ratgeber sein will.


Meine Meinung:
Ich mag Christine Westermann sehr, seit vielen Jahren sehe und höre ich sie gern in "Zimmer frei!" und diversen Büchersendungen in Radio und TV. Deshalb habe ich sofort zugegriffen, als ihr Buch in der Bücherei endlich vom Bestseller-Tisch auf den das-waren-Bestseller-Tisch gewandert ist.
Ich mag ihre Geschichten, ihre Art zu schreiben finde ich ganz bezaubernd. Beim Lesen dieses Buches hörte ich ihre sanfte, manchmal schmunzelnde Stimme ganz automatisch, fast wie bei einem Hörbuch.
Das Buch ist allerdings etwas unstrukturiert, so als würde man viele Stunden mit ihr zusammen am Küchentisch sitzen, Kaffee trinken und reden, dabei vom Thema abschweifen und später im großen Bogen zurück kommen. Macht nix, mir passiert das ständig in guten Gesprächen. Ich würde das gern mal in echt tun: Einfach mit ihr reden bzw. ihr stundenlang zuhören.

"Egal, wer mir wo gegenübersitzt, es interessiert mich zu erfahren, wie er sein Leben lebt, was ihn bewegt, wie er Niederlagen wegsteckt, Siege erkämpft. Ich will aus den Antworten immer auch etwas für mich lernen, mir was abgucken, was für mein eigenes Leben begreifen, mitnehmen, vielleicht übernehmen." (Seite 179)


Sonntag, 10. Januar 2016

2 Hörbücher von Anette Göttlicher


Coverbilder vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Anette Göttlicher
Titel: Wer ist eigentlich Paul?
gelesen von Irina von Bentheim
Preis: 9,90 €
ISBN 3899641531
Verlag: Audiobuch
Spielzeit: 84 Minuten (1 CD)
gekürzte Lesung
Veröffentlicht am 1. September 2005

Klappentext:
Marie ist 27, Vollblut-Münchnerin und Langzeitstudentin, die gerade versucht, ihre Magisterarbeit abzuschließen. Und sie ist vor allem eins: verliebt in Paul. Der allerdings lässt nichts von sich hören. Und so wartet MArie oft tagelang auf die erlösende SMS. Zum Glück gibt es da noch ihre beste Freundin Vroni und viele weitere Möglichkeiten, sich vom bangen Hoffen abzulenken...


Autorin: Anette Göttlicher
Titel: Sind sie nicht alle ein bisschen Paul?
gelesen von Irina von Bentheim
Preis: 9,90 €
ISBN 3899641523
Verlag: Audiobuch
Spielzeit: 77 Minuten (1 CD)
gekürzte Lesung
1. September 2005

Klappentext:
Marie und Paul sind ein Paar. Doch ihr Glück währt nicht lang, denn Paul geht für zwei Jahre nach Lesotho. Und obwohl Marie ihn fürchterlich vermisst, funktionieren ihre Ablenkungsstrategien wie Weiberabend, Urlaub, Shoppen etc. prima. Auch neue Männerbekanntschaften bleiben nicht aus...


Meine Meinung:
Maries Tagebücher standen lange auf meinem Wunschzettel, weil mich die Titel damals angesprochen haben, die beide auf seinerzeit aktuelle Werbespots anspielen (Diätprodukte und Brause), das fand ich witzig. Neulich fand ich die beiden Hörbücher zufällig in der Bücherei, also habe ich sie mitgenommen, gehört und die Bücher vom Wunschzettel gelöscht.
Maries Erlebnisse erinnern mich tatsächlich ein wenig an meine Zeit damals im Studium und an jene Sorte Männer, die bindungsunfähig ist. Aber das Thema "Warum ruft er nicht an?" ist schon in Büchern wie "Mondscheintarif" (mit dem Begriff kann die heutige Jugend auch nix mehr anfangen oder?), in der Serie "Sex and the City" und in dem wunderbaren Film "He's just not that into you" mehr als erschöpfend dargestellt worden.
Leider gibt es in Maries Tagebüchern keinen Erkenntnisgewinn. Sie wartet, ist verfügbar und leidet, während er sein Ding macht, nicht anruft, sie versetzt und nicht über sich, sein Leben oder seine Gefühle reden will.
Dabei sind die Regeln wirklich ganz einfach: Wenn er nicht anruft und nicht zum Date kommt, dann hat er kein Interesse. Wenn man jemanden mag, dann muss man das auch mal sagen. Wenn man etwas wissen will, muss man fragen.
Irina von Bentheim liest gewohnt gut, aber die vielen Anspielungen auf die Serie "Sex and the City" fand ich sehr verwirrend, weil sie da schließlich auch die Synchronstimme von Carrie war.

Weil diese Hörbücher älter als 5 Jahre sind, machen sie mit bei #GoldenBacklist.

Freitag, 8. Januar 2016

Gelesen: "Reise Know-How: Nordseeküste Schleswig-Holstein"



Zur Abwechslung habe ich mal selber das Buch fotografiert, um die roten und blauen Klebchen zu zeigen, mit denen ich alle Tipps markiert habe, die ich interessant fand.

Hans-Jürgen Fründt
Nordseeküste Schleswig-Holstein
Reise Know-How Verlag
4. Auflage von 2008
ISBN 9783831716326
Preis: 10,50 €
312 Seiten, broschierte Ausgabe

Klappentext:
komplett in Farbe
13 Ortspläne und Karten
ca. 100 Fotos
ausführliches Register
Orientierunsgsystem mit Kartenverweisen und Griffmarken
interessante Exkurse
strapazierfähige* PUR-Bindung

Meine Meinung:
Kurz nach Weihnachten habe ich mit den Kindern eine Woche Urlaub in Dithmarschen gemacht. Der Mann hat inzwischen kleinere Renovierungsarbeiten an der Wohnung vorgenommen, diversen Verwandten bei Computer-Problemen geholfen und ansonsten die Ruhe zuhause genossen.
Als Vorbereitung auf den Urlaub habe ich mir den oben gezeigten Reiseführer aus der Bücherei ausgeliehen und gelesen. Den Reise Know-How Verlag kenne ich schon lange, seine Bücher haben mir z.B. auch damals (1997) in Australien gute Dienste geleistet. 
Wenn man die Broschurklappen öffnet, findet man die Übersichtskarten von Nordfriesland (vorn) bzw. Dithmarschen und Eiderstedt (hinten), mit denen man sich grob orientieren kann. Der Reiseführer beginnt mit allgemeinen Informationen wie praktischen Tipps und Wissenswertem zu Land und Leuten. Wie z.B. die Sturmfluten auf der einen Seite und die Landgewinnung auf der anderen Seite diese Region verändert und geprägt haben, finde ich wirklich spannend.
Dann folgen die Kapitel über Dithmarschen, Eiderstedt und Nordfriesland, immer jeweils beginnend mit einer Landkarte (die mich bei der Anreise echt gerettet hat, weil ich auf meinem Ausdruck von Google Maps das Kaff nicht finden konnte, in dem unser Ferienhäuschen stand, Smartphone oder Navi besitze ich nicht), dann folgt allgemeines über die Gegend und schließlich werden die Orte mit ihrer Historie, ihren Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten vorgestellt.
Meine Ausgabe (bzw. die der Bücherei) ist schon etwas älter, deshalb habe ich Restauranttipps und Preise oder Öffnungszeiten weitgehend ignoriert.
Ich würde immer wieder unbesehen zu Reiseführern dieser Reihe greifen. Ich finde sie prima!

*Mein einziger Kritikpunkt: Es heißt "strapazierbar", denn die Bindung ist nicht fähig, andere zu strapazieren.


Dienstag, 5. Januar 2016

Tagebuchbloggen am fünften oder: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?


06:35
Der Wecker klingelt. Ich stehe leise auf. Der Mann schläft noch. Das ist seltsam und schon seit Jahren nicht passiert. Aber da er keinen dringenden Termin erwähnt hat, lasse ich ihn schlafen und schleiche ins Bad.

06:45
Ich schau ins Zimmer des Schulkindes. Es zieht sich an. Ich sage: "Prima. Sei bitte leise, Papa schläft noch."

06:50
Kaffee. Dann der Kampf mit der Brotbackmaschine. Die Form will das Brot nicht loslassen. Das Schulkind setzt sich an den Tisch, futtert Müsli und schaut neugierig meinen Bemühungen zu und lauscht meinen leisen Flüchen: "Blödes Mistding, verdammtes..."

06:55
Das Kitakind torkelt Richtung Klo und zieht dabei sein Schlafanzugoberteil aus. Ich sage: "Lass das bitte an. Erst aufs Klo, dann im Zimmer umziehen."

07:00
Ich habe den Kampf gewonnen, schneide ein paar Scheiben Brot ab, schmiere Leberwurst und Erdnussbutter drauf (getrennt!), schneide eine Paprikaschote in Streifen und befülle die Frühstücksboxen der Kinder.

07:18
Allgemeines Anziehen von Stiefeln, Jacken, Mützen, Schals und Handschuhen. Draußen sind -9°C.

07:31
Es liegt nur ein wenig Schnee und zum Glück habe ich gestern abend die Windschutzscheibe zugedeckt. Alle einsteigen. Abfahrt Richtung Schule. Die erste Stunde beginnt schon um 07:40 und das Kind hat Sport, muss aber vorher die Schulmappe beim Klassenzimmer abstellen.

07:40
Zwischenstopp beim Supermarkt. Wir geben das Leergut ab und kaufen ein.

07:58
Ankunft bei der Kita. Wir wünschen einem Kitakumpel nachträglich alles Gute zum Geburtstag, sowie ihm, seiner Mama, dem Hausmeister und der Erzieherin ein gesundes neues Jahr. Wir denken sogar daran, die Frühstückstasche und den Beutel mit der Wechselwäsche mit rein zu nehmen.

08:00
Leider haben wir die Hausschuhe zuhause vergessen. Nach einigem Hin und Her willigt das Kitakind ein, abgelegte Hausschuhe eines größeren Kindes ersatzweise anzuziehen.

08:05
Wir bestaunen das frisch renovierte Spielzimmer. Allerdings nervt es mich, dass wir wegen der Renovierungen jedes Jahr zwei Betreuungstage weniger haben.

08:10
Abschied vom Kitakind, noch kurz mit anderen Eltern plaudern, dann weiter zum nächsten Supermarkt.

08:40
Zweiter Einkauf erledigt.

08:50
Ich wanke mit dem vollbeladenen Wäschekorb (ein alter, bei den die Griffe abgebrochen sind, den wir eigentlich nur zum Sammeln des Leerguts nehmen, aber heute hatte ich die Einkaufstasche vergessen, deshalb habe ich alles im Korb getragen) im Arm Richtung Haus, da kommen meine Lieblingsnachbarn gerade heraus und halten mir die Tür auf. Glück muss man haben!
Der Mann scheint inzwischen aufgestanden und zur Arbeit gefahren zu sein. Stiefel, Jacke, Schal und Mütze ausziehen. Lebensmittel wegräumen, lüften, Betten machen, Wäsche einsammeln, eine Ladung Wäsche in die Maschine stopfen und starten.

09:30
Frühstücken und Versicherungsunterlagen raussuchen. Ich erwarte einen mir bisher unbekannten Versicherungsvertreter, weil mein alter zu krank ist, um seine Kunden weiter selber zu betreuen. Bin etwas nervös, weil ich allein zuause bin und ein fremder Mann zu mir kommt. Habe schon meinem Mann alle wichtigen Daten gegeben und dem Nachbarn gesagt, dass er die Polizei rufen darf, wenn er komische Geräusche hört oder so...

10:17
Anruf vom Versicherungsmenschen, dass er sich verspätet.

10:20
Ankunft Versicherungsmann. Älterer Herr, sieht seriös aus. Ich mache ihm einen Kaffee und er erzählt mir was über meinen Vertrag.

11:50
Versicherungsmann geht wieder. Kaffeetassen und Unterlagen wegräumen. An die Hausschuhe denken!!!

12:10
Schulkind einsammeln.

12:30
Ankunft Kita.

13:00
Kitakind ist endlich fertig mit Essen und zieht Jacke usw. an. Die alten Hausschuhe passen nicht mehr.

13:20
Im Spielzeugladen ein Geschenk (eine Schleich-Kuh und Dino-Sticker) für einen Kindergeburtstag am Wochenende kaufen. Meine Kinder wollen auch etwas haben. Ich verlege die Diskussion nach draußen und erkläre dort, dass sie ganz viel zu Weihnachten bekommen haben und erstmal damit spielen sollen. Außerdem haben sie beide im Frühling Geburtstag, da dürfen sie sich vorher auch ein Geburtstagskörbchen im Laden zusammenstellen.

13:45
Im Schuhladen neue Hausschuhe für die Kita kaufen.

14:10
Ankunft zuhause. Mittagessen.

14:25
Die Kinder machen Mittagsruhe. Ich hänge endlich die Wäsche auf und schalte den Luftentfeuchter im Bad an. Seitdem wir den haben, verbrauchen wir deutlich weniger Heizungswärme. Ja, das Gerät verbraucht Strom, aber der ist bei uns aus regenerativer Energie, während die Heizung mit Öl läuft. Und insgesamt sparen wir auch noch Geld. Außerdem entfällt das ständige Lüften, weil ich das Wasser aus der Wäsche einfach aus dem Behälter vom Gerät in den Abfluss gießen kann. Jetzt überlege ich gerade, ob man das nicht auch fürs Bügeleisen nehmen könnte, ist doch quasi destilliert...? Kann mir das jemand sagen?

15:25
Mittagsruhe ist beendet. Die Kinder suchen sich Naschkram aus und basteln anschließend mit dem Looming-Zubehör. Ich räume die Küche auf.

16:00
Ich schicke die Kinder aufs Klo, dann ziehen wir wieder unsere Wintersachen an und gehen zu Fuß zum Kinderchor. Dabei lasse ich sie immer wieder vorlaufen und rufe sie dann zurück, um ihnen schöne Lichterdeko in den Vorgärten zu zeigen. So hoffe ich, dass sie überschüssige Energie abbauen und beim Chor brav sind.

16:30
Während die Kinder singen, plaudere ich mit anderen Müttern und stricke dabei.

17:30
Alle wieder die Wintersachen anziehen und ab nach Hause. Es ist dunkel und schneit. Die Kinder rennen begeistert, sperren die Futterluken auf und freuen sich: "Mama, es hat mir in den Mund geschneit! Das ist lecker!" Mir ist kalt.

17:50
Ankunft zuhause. Der Mann ist schon da und versorgt die Kinder mit Abendessen. Ich gehe ganz heiß duschen und habe nach viel zu vielen Litern endlich wieder Gefühl in meinen Füßen, Fingern und im Gesicht.

18:10
Leider müssen die Kuschelklamotten noch warten, weil wir noch zu den Nachbarn rübergehen müssen, um etwas zu besprechen.

18:15
Ich putze dem großen Kind die Zähne nach. Das kleine Kind kuschelt schon mit Papa.

18:30
Die Kinder handeln eine längere Lesezeit heraus, weil wir doch morgen etwas länger schlafen können. Wir genehmigen 15 Minuten länger.

18:50
Babyphone und Wohnungsschlüssel einstecken und nebenan klingeln. Die Nachbarn sind aber noch nicht mit Abendessen fertig. Wir gehen also zurück in unsere Wohnung. Ich schmiere mir noch ein Käsebrot, während der Mann mit seinem Telefon beschäftigt ist.

19:00
Die Nachbarn klopfen. Wir gehen rüber, trinken einen Tee zusammen und reden.

19:45
Die Männer gehen zu uns rüber und bereden noch irgendwas technisches, während wir Frauen kurz über Haushaltskram und -geräte reden. Was für ein Klischee.

20:00
Mir fällt ein, dass ich mein Auto noch zudecken muss. Als ich das erledigt habe, ist mir wieder kalt.

20:15
Der Mann und ich fallen auf das Sofa und gucken noch eine Runde Big Bang Theory.

21:00
Der Mann geht duschen und dann ins Bett. Ich schreibe hier, stricke noch eine Runde und schaue die aktuelle Sendung vom Literaturclub. Danach falle ich auch ins Bett. Gute Nacht!

Wer noch alles vom heutigen Tag erzählt, könnte Ihr bei Frau Brüllen sehen.




Und morgen räume ich den Weihnachtsbaum weg. Das dauert etwa 2 Minuten.


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