Montag, 3. Oktober 2022

Tipps zum Energiesparen - direkt und indirekt

Alles wird teurer.
Gas ist knapp.
Der Winter steht vor der Tür.
Was kann man tun?
Man kann eine Menge tun:


Mobilität

Geht zu Fuß, wenn die Strecke bis zu 3 km weit ist. Bewegung ist gesund! Lasst das Auto stehen. Ersetzt ein großes Auto durch ein kleineres. Macht den Motor aus, wenn Ihr irgendwo wartet, ob nun an der roten Ampel, an der Bahnschranke oder auf Eure Verabredung. Schaltet immer möglichst früh in den nächst höheren Gang. Ist die Ampel vor Euch rot, nehmt den Fuß vom Gas und den Gang raus, damit das Auto einfach nur rollt. Bündelt Fahrten, also erledigt mehrere Sachen auf einmal wie z.B. Supermarkt, Post, Zahnarzt. Wenn Ihr mit dem Auto einkaufen fahrt, dann macht einen großen Wocheneinkauf, anstatt mehrmals kleinere Mengen zu kaufen.

Essen

Krabben werden im gekühlten LKW von der Nordsee nach Afrika transportiert, dort gepult und wieder zurück gefahren, weil es sich finanziell lohnt. Diesen Irrsinn kann man nur boykottieren. Esst Krabben, wenn Ihr an der Nordsee seid und sie dort selber pulen könnt.

Vegane Lebensmittel verderben nicht so schnell wie tierische, deshalb müssen sie nicht so stark gekühlt werden. Das gilt sowohl für den Transport und den Supermarkt als auch für Euren Kühlschrank. Verzichtet auf Fisch, Fleisch und Milchprodukte, dann könnt Ihr den Kühlschrank ein paar Grad wärmer einstellen und spart somit eine Menge Strom. Vegane Lebensmittel sind im Gegensatz zu tierischen in letzter Zeit nicht teurer, sondern teilweise sogar billiger geworden. Da spart Ihr also doppelt! Falls Ihr doch mal ein Schnitzel essen wollt, könnt Ihr ja den Kühlschrank vom Einkauf bis zum Verzehr wieder kälter einstellen. Oder einfach direkt nach dem Einkaufen braten. Und falls Ihr vor Jahren mal Sojamilch probiert und nicht gemocht habt: Es hat sich sehr viel getan und es gibt jetzt so viele neue vegane Produkte, die wirklich lecker sind! Ich mag z.B. auch kein Soja und kein Tofu, aber es gibt inzwischen noch ganz andere Produkte. Vor ein paar Jahren fand ich Hafermilch eklig, aber jetzt habe ich mal wieder ein paar Varianten ausprobiert und eine gefunden, die mir wirklich sehr gut schmeckt (es ist die Hafermilch von Share). Margarine mochte ich früher gar nicht, aber jetzt gibt es sehr viele Alternativen zu Butter. Wir mögen hier den Vioblock am liebsten, damit kann man sogar backen und braten. Gebt veganen Lebensmitteln einfach mal wieder eine Chance!

Heizen

Heizung nur auf 18 °C einstellen und lieber warme Kleidung tragen.

Stoßlüften statt Kippfenster!

Türen und Fenster gut abdichten.

Zusätzliche Vorhänge aus dickem Stoff, die nicht nur vor dem Fenster, sondern vor der gesamten Außenwand hängen, sorgen für zusätzliche Isolierung. Wenn man die Vorhänge täglich öffnet und schließt und auch täglich stoßlüftet, schimmelt auch nichts.

Wir nutzen nachts unsere Rollläden für bessere Isolierung.  

Wohnraum

In ungenutzten Räumen schimmelt auch nichts, weil die für Schimmel benötigte Feuchtigkeit ja aus unserer Atemluft kommt. Deshalb im Winter lieber mit der Familie enger zusammen rücken und weniger Zimmer mehrfach nutzen, vielleicht kann man sogar in eine kleinere Wohnung umziehen. Wenn es Räume gibt, die Ihr selten benutzt, sucht Euch eine kleinere Wohnung oder vermietet diese leerstehenden Zimmer. So kommt sogar noch Geld in die Kasse. 

Wenn Ihr vom Aufstehen morgens bis zum Schlafengehen abends nicht im Schlafzimmer seid, muss das in dieser Zeit auch nicht geheizt werden. Dreht morgens beim Aufstehen das Thermostat runter auf das Schneeflockensymbol und abends vor dem Zähneputzen wieder auf 18°C. 

Ihr habt zu viel Zeug für eine kleinere Wohnung? Dann sortiert radikal aus und verkauft Euren Ballast. Das bringt Geld. Derzeit ist die Nachfrage hoch, weil ja alle den Gürtel enger schnallen müssen. Gebrauchte Sachen weiterzugeben spart indirekt Energie, weil diese Dinge nicht neu produziert werden müssen, ob Legosteine, Kuscheltiere, Brettspiele, Kleidung, Bücher, Möbel oder Geschirr. Wer weniger Zeug hat, muss auch weniger aufräumen. Das spart Zeit. Und dann genügt auch eine kleinere Wohnung, die weniger Miete kostet und für die man weniger Heizkosten hat.

Warmwasser

Wenn Ihr einen Durchlauferhitzer mit Temperatureinstellung habt, stellt immer direkt ein, welche Temperatur Ihr haben wollt. Das ist viel schlauer, als das Wasser erst auf 60°C hochzuheizen und dann am Waschbecken oder in der Dusche wieder mit kaltem Wasser zu mischen, zumal es ja immer eine Weile dauert, bis man die richtige Temperatur erreicht hat. Stellt einfach 36°C ein, das ist genug zum Duschen und Händewaschen und dann bekommt Ihr direkt diese Temperatur, wenn Ihr an der Armatur nur "heißes" Wasser zapft. Für Kinder ist das so auch besser, die können sich so nicht verbrühen. Zum Putzen kann man die Vorlauftemperatur für kurze Zeit auf 45 °C erhöhen, den Putzeimer füllen und dann wieder auf 36°C zurück stellen.

Licht

Tauscht Eure alten Stromfresserlampen, wenn sie kaputt gehen, gegen LEDs aus. Das spart eine Menge Strom.

Nutzt das Tageslicht! Setzt Euch zum Lesen ans Fenster, dann braucht Ihr kein elektrisches Licht.

Kleidung

Kleidung aus Polyester, Polyacryl, Polyamid oder sonstigem Polyzeugs müffelt schnell und muss gewaschen werden. Dabei landet jede Menge Mikroplastik im Abwasser. Für die Herstellung von allem, was mit Poly anfängt, wird Erdöl verwendet. Tragt lieber Kleidung aus Naturfasern, dann können wir noch etwas länger mit Öl heizen, bis alle eine Wärmepumpe haben. Kleidung aus Wolle, Baumwolle und Co. kann man nach dem Tragen lüften und ausbürsten, dann kann man sie mehrere Tage anziehen, das spart eine Menge Wäsche, also Energie, Wasser, Waschmittel, also Geld und natürlich auch Eure Zeit.

Damit wir nicht frieren, ziehen wir uns halt warm genug an mit Socken oder Kniestrümpfen aus Wolle, Wollpullovern und Langarmshirts drunter. Wolle wärmt einfach viel besser als Polyester, Polyamid, Polyacryl oder sonstige Kunstfasern. Ich stricke mir gerade sogar eine Bettdecke aus Wolle, die ich selber mit der Hand gesponnen habe. Als ich das Spinnen gelernt habe, waren meine ersten Garne noch sehr ungleichmäßig, teilweise kratzig oder hart wie Paketschnur. Die verarbeite ich jetzt alle zu einer schönen Decke. Ob ich die dann mit in den Bezug stecke oder darüber oder darunter benutze, weiß ich noch nicht.

Konsum

Allgemein gilt: Kauft Dinge aus Plastik nur, wenn es unbedingt sein muss! Plastik wird aus Erdöl gemacht und das ist eh schon knapp. Wenn Ihr künstliche Fingernägel, Handyhüllen, Haarspangen oder Plastiktüten kauft, steht weniger Erdöl für die Stromerzeugung zur Verfügung, das treibt die Preise noch mehr in die Höhe. Das gilt natürlich auch für die Plastikverpackungen von Lebensmitteln und anderen Dingen. Vom Apfel bis zum Radiergummi gibt es auch lose Ware zu kaufen!

Kauft gebrauchte Dinge! Das spart nicht nur Geld, sondern auch indirekt viel Energie, weil diese Dinge nicht neu produziert und transportiert werden müssen. Bücher, Kleidung, Werkzeug, Küchengeräte, Geschirr, Gläser, Besteck, Töpfe, Möbel usw. bekommt man teilweise sogar neu und unbenutzt über Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, nebenan.de, Kleiderkreisel (heißt jetzt vinted.de), Rebuy, Medimops und vielen weiteren Platformen.

Elektrogeräte

Bei Geräten wie Wasch- und Spülmaschine immer das Ökoprogramm benutzen. Das dauert zwar viel länger, spart dafür aber viel Strom. Das lohnt sich allerdings nur, wenn man die volle Ladung wäscht. Aber das macht ja auch weniger Arbeit, als wenn man ständig halbvolle Ladungen wäscht.

Bewegung wärmt auch, also lieber das Brot mit der Hand schneiden als mit der Maschine, spart auch Strom. Dasselbe gilt für das Kneten von Teig. Glatte Böden fegen/kehren (je nach Dialekt) statt staubsaugen. Haare mit dem Handtuch trockenrubbeln, längere Haare ins Handtuch wickeln, statt fönen. Glätteisen, Lockenstab etc. nur für besondere Gelegenheiten benutzen. Papierbücher lesen statt eBooks. Brettspiele oder Karten spielen statt am Handy oder Rechner daddeln oder Fernsehen/Zeug streamen.

Haltung

Schicksal als Chance! Betrachtet diese Zeit als interessante Herausforderung!

Nebenbei freuen sich die Umwelt und das Klima, wenn wir Energie sparen und den CO2-Ausstoß senken.


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