Montag, 31. Januar 2022

Hörbuch: "Die Wunderfrauen - Freiheit im Angebot" von Stephanie Schuster



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Stephanie Schuster
Titel: Freiheit im Angebot
Reihe: Die Wunderfrauen, Band 3
gelesen von Elisabeth Günther
Veröffentlichung: 25.08.2021

Download / Streaming
ungekürzt 
Preis: 24,95 €
ISBN: 978-3-7324-5546-1 
Laufzeit: 12 Stunden 15 Minuten 

Download / Streaming
gekürzt 
Preis: 15,95 €
ISBN: 978-3-7324-1869-5 
Laufzeit: 10 Stunden 32 Minuten 

MP3-CD
gekürzt 
Preis: 19,95 €
ISBN: 978-3-8398-1869-5 
Laufzeit: 10 Stunden 32 Minuten 


Klappentext:
Anfang der 1970er Jahre leidet Luises Laden unter der Supermarkt-Konkurrenz. Auch Annabel droht ein großer Verlust, als die Vergangenheit sie einholt. Marie nimmt ihr Leben in die Hand und beginnt, für ihre Träume zu kämpfen. Helga gewinnt an Einfluss in der Seeklinik, aber dann gesteht sie ihren Freundinnen ein Geheimnis, das alles verändern wird.

Meine Meinung:
Wow! Was für ein Epos! Was für ein Abenteuer! Was für wunderbare Frauen, die auch Ecken und Kanten haben, aus unterschiedlichen Welten stammen, verschiedene Wege gehen, auch mal streiten, aber nach so vielen Jahren zu einem unschlagbaren Team zusammenwachsen. Ich muss ja gestehen, dass mich die Enden der ersten beiden Teile etwas genervt haben, weil es so viele offene Fragen gab, aber jetzt nach dem abschließenden dritten Teil ist alles geklärt, alle Rätsel und Geheimnisse sind entschlüsselt. Ich glaube, ich werde diese Trilogie ganz bald noch einmal hintereinanderweg lesen oder hören und dann jeden einzelnen Strang genussvoll verfolgen, bis sie sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Hach, so viele schöne (Hör-)Bücher, so wenig Zeit...
Da mindestens eine der vier Wunderfrauen über 45 ist und alle vier schon erwachsene Kinder haben, ist dies ein Beitrag zur #Ü45_Protagonistinnen Challenge.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe, aber man sollte unbedingt bei Band 1 anfangen!

Freitag, 28. Januar 2022

Gelesen: "Die Raststätte - Eine Liebeserklärung" von Florian Werner

 




Autor: Florian Werner
Titel: Die Raststätte - Eine Liebeserklärung
Erscheinungsdatum: 15.02.2021 
192 Seiten
Verlag: Hanser Berlin

Fester Einband
ISBN 978-3-446-26794-7
Preis: 22,00 € (D), 22,70 € (AT)

E-Book
ISBN 978-3-446-27019-0
Preis: 16,99 €


Klappentext:
Die deutschen Raststätten haben mehr Besucher als der Kölner Dom, das Brandenburger Tor und das Oktoberfest zusammen. Gerade in einer Autofahrernation wie der unseren sind sie die wichtigsten Bauwerke überhaupt. Florian Werner nimmt diese ungeliebten Orte unter die Lupe. Er spricht mit Lastwagenfahrern, Flaschensammlern und Autobahnpolizisten. Er trifft einen Raststättenbetreiber, der den Lärm der Autobahn liebt, er lernt von einem Botaniker, wie man sich von den Pflanzen am Parkplatzrand ernährt, und er entwickelt eine kleine Philosophie der Sanifair-Toilette. Das Ergebnis ist eine liebevolle, komische und sehr persönliche Hommage an einen Ort, der weitaus faszinierender und vielschichtiger ist als sein Ruf.

Meine Meinung:
Dies ist ein überraschend interessantes Buch zu einem ungewöhnlichen, meist übersehenen Thema. Was weiß man schon über Raststätten? Wer macht sich schon darüber Gedanken? Nichts muss man über Raststätten wissen, deshalb ist es so entspannend, etwas über sie zu lesen.

Dienstag, 25. Januar 2022

Hörbuch: "Marzahn, mon amour" von Katja Oskamp

 




Autor:Katja Oskamp
gelesen von der Autorin
Länge:4:05 h
Format:Mp3 Download
Verlag:Tacheles!
erschienen: 2019


Klappentext:
Katja Oskamp ist Mitte vierzig, als ihr das Leben fad wird. Das Kind ist aus dem Haus, der Mann ist krank, die Schriftstellerei, der sie sich bis dahin gewidmet hat: ein Feld der Enttäuschungen. Dann macht sie etwas, was für andere dem Scheitern gleichkäme: Sie wird Fußpflegerin. Und schreibt auf, was sie dabei hört - Geschichten voller Menschlichkeit und Witz.

Meine Meinung:
Katja Oskamp hat mir mit ihrer Geschichte über scheinbar unscheinbare Menschen einen Stadtteil von Berlin sehr viel näher gebracht, über den ich vorher ehrlich gesagt vor allem Vorurteile hatte. Mit relativ wenigen Worten erzählt sie die Lebensgeschichten von vielen sehr unterschiedlichen Menschen. Es ist schön, es ist traurig, es ist klug, es ist lustig, es ist wahr und vor allem ist es immer berührend. Dieses Buch hat sich ganz leise mit seiner zarten Poesie ganz tief in mein Herz geschlichen.
Die Ich-Erzählerin ist Mitte bis Ende vierzig, deshalb zählt das Buch zur #Ü45_Protagonistinnen Challenge.


Samstag, 22. Januar 2022

Gehört: "Evers Box 2" von Horst Evers

 





Titel: "Evers Box 2"
Autor: Horst Evers
ISBN: 978-3-8371-2759-1
Umfang: 4 CDs
Laufzeit: 04:56:41
erschienen: 15. September 2014
Preis: 12,99 € als CD-Box, 11,99 € im Download


Klappentext:
Horst Evers erzählt Geschichten. Liest, ruft, dröhnt, zischt und wummert sie heraus, dass es nur so eine Art hat. Die Leute lachen sehr, sehr viel, und selbst wenn er mit großer Freude ein Lied ganz ohne Musik singt, nimmt ihm das keiner krumm. Die „Evers Box²“ vereint die CDs „Herzlichen Glückwunsch“, „Großer Bahnhof" und „Hinterher hat man's meist vorher gewusst“ sowie bisher unveröffentlichte Geschichten auf der Bonus-CD "Knapp über'm Schuss".

Meine Meinung:
Horst Evers macht einfach gute Laune. Völlig uneitel erzählt er die trotteligsten Geschichten, beschreibt seine Mitmenschen mit viel Augenzwinkern, ohne auf sie herabzuschauen und macht sich zu ungewöhnlichen Themen mit viel Kreativität sehr spannende Gedanken. Ich kannte von den vier enthaltenen Programmen eines bereits vorher, aber auch das habe ich gern wieder gehört.

Tipp:
Wenn Ihr die Box kaufen wollt, dann tragt doch Euer Geld bitte zum Buchladen in Eurer Nachbarschaft, damit es den auch nächstes Jahr noch gibt. Oder bestellt direkt beim Verlag (Wortart) oder bei Ecolibri oder über Genialokal.

Mittwoch, 19. Januar 2022

Hörbuch: "Miss Merkel - Mord in der Uckermark" von David Safier



Coverbild freundlicherweise vom Argon-Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: David Safier
Titel: Miss Merkel - Mord in der Uckermark
Reihe: Merkel Krimi, Band 1
gelesen von Nana Spier
Format: Download / Streaming
ungekürzt
Preis: 20,95 € (UVP)
ISBN: 978-3-7324-5535-5
Laufzeit: 8 Stunden 54 Minuten
Veröffentlichung: 23.03.2021

Klappentext:
Vergesst Miss Marple, hier kommt Miss Merkel! 
Angela ist seit sechs Wochen in Rente und mit Mann und Mops in die Uckermark gezogen, genauer gesagt nach Kleinfreudenstadt, gelegen am schönen Dumpfsee. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das beschauliche Landleben einzulassen. Nur zu backen und zu wandern, wird dann doch schnell langweilig.
Als jedoch der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet und nur mit einer Ritterrüstung bekleidet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Endlich wieder ein Problem, das gelöst werden will! Unterstützt von ihrem liebenden Ehemann Achim und dem sanften Bodyguard Mike macht sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder.

Meine Meinung:
Neulich habe ich mal ein paar Sendungen "Fröhlich lesen" in der Mediathek angeschaut, darunter auch die, in der David Safier über "Miss Merkel" redet (hier geht's zur Sendung). Seine sympathische Art, mit der er über Angela Merkel spricht, hat mir sehr gut gefallen. Letztes Jahr hatte ich ja die Miss Marple Krimis verschlungen und dieses Jahr will ich mehr Geschichten mit Protagonistinnen über 45 lesen, da kam mir "Miss Merkel" sehr gelegen. 
Nana Spier liest das Hörbuch großartig, sie trifft genau den Ton, den man aus den Interviews und Reden  von Angela Merkel kennt. Aber auch die anderen Figuren wie Ehemann Achim, Bodyguard Mike usw. haben jeweils eine eigene Stimme, die zur Person passt.
Die Geschichte ist eine sehr unterhaltsame Mischung aus Krimi und liebevoller Karikatur. Besonders die Idee, dass Achim seiner Frau einen Mops schenkt, den sie Putin nennt, führt zu vielen sehr lustigen Situationen. Angela Merkel könnte auch durchaus so sein, wie sie hier dargestellt wird: sehr analytisch, manchmal tolpatschig, oft pragmatisch und vor allem hartnäckig und eigensinnig. Es gibt auch Momente, in denen sie selbstkritisch ist, das stimmt beim Lesen etwas versöhnlicher mit der Zeit, als sie an der Macht war, aber von Klimarettung über E-Mobilität bis Internetausbau einige Themen nicht angepackt hat. Ich gebe zu, ich bin kein großer Fan ihrer Politik. Aber trotzdem hatte ich viel Spaß mit diesem Krimi. Und ich freue mich, dass es bald einen zweiten Band geben soll.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.

Sonntag, 16. Januar 2022

Hörbuch: "Das kleine Eiscafé" von Fenna Janssen

 




Autorin: Fenna Janssen
Titel: Das kleine Eiscafé
Hörbuch-Download
Gelesen von: Rebecca Madita Hundt
Verlag: Aufbau Audio
Erschienen: 29. Jul. 2021
Spieldauer:6 Std. 15 Min.
Preis: 9,99 €


Klappentext:
Der Geschmack von Himbeereis und Liebe.
Als Sophie von ihrem Freund verlassen wird, steht ihr Leben kopf. Angelo hat sich mit ihrem ganzen Ersparten davongemacht, nur seine alte Eismaschine ist noch da. Um Trost zu finden, fährt Sophie zu Tante Freda nach Langeoog. Aber statt sich im Strandkorb ihrem Liebeskummer hinzugeben, soll sie Fredas kleinen Kiosk hüten. Die Geschäfte laufen nur schleppend, nebenan wurde gerade ein Eiswagen aufgestellt. Aus Langeweile fängt Sophie an, ihre eigenen Eiskreationen herzustellen, was bei den Insulanern für großen Anklang sorgt. Besonders bei Matteo, dem Besitzer des Eiswagens ... 

Meine Meinung:
"Das kleine Eiscafé" ist eigentlich eine Kurzgeschichtenreihe, was man zwischendrin deutlich merkt, wenn die Situation und die Figuren erneut ausführlich beschrieben werden, obwohl man sie doch schon längst kennt. Insgesamt ist alles ein wenig unrund. Die Protagonistin benimmt sich ziemlich pubertär und die Handlung plätschert relativ belanglos vor sich hin. Der Titel nimmt schon das Ende vorweg, der Klappentext ist totaler Käse und die große Lösung für alle Probleme liegt schon von Anfang an auf der Hand. Aber die Atmosphäre mit Sandstrand, Kuchen und Eiscreme ist sehr schön. Und mitten im dunklen Winter träume ich mich gern weg auf eine Insel mitten im Sommer.

Tipp:
Es gibt drei kostenlose Hörproben.

Donnerstag, 13. Januar 2022

Hörbuch: "Inselsommerstürme" von Gabriella Engelmann

 



Titel: Inselsommerstürme
Autorin: Gabriella Engelmann
ungekürztes Hörbuch
gelesen von: Uta Simone
Verlag: Audiobuch
Laufzeit: 135 min.
veröffentlicht: September 2021


Klappentext:
Wiedersehen mit den Frauen vom "Büchernest": Buchhändlerin Bea beschließt, dass sie selbst und ihre Crew Urlaub vom Alltag benötigen. Die Freundinnen müssen dringend zur Ruhe zu kommen, zumal dieser August auf Sylt ungewöhnlich heiß ist und die Nerven aller blank liegen: Lissy plagt eine komplizierte Schwangerschaft, Nele kämpft mit Eifersucht, Bea mit einer Schreibblockade und Vero mit einem beruflichen Konkurrenten. Die vier genießen es, ihre Heimat von einer neuen Seite kennenzulernen, rechnen aber nicht mit den Sommerstürmen, die sich über der Insel zusammenbrauen und das Quartett vor die größte Bewährungsprobe von allen stellen ...

Meine Meinung:
Bücher, Gastronomie und ein heißer Sommer an der Nordsee, das klingt für mich nach einer schönen Mischung. Ich bin allerdings unentschlossen, wie ich diese Geschichte insgesamt finde. Sie ist zu aufregend für seichte Ablenkung, aber auch zu trivial für ein wirklich gutes Buch. 
Positiv ist auf jeden Fall, dass zwei der vier Hauptfiguren über 70 Jahre alt und weiblich sind. 
Deshalb ist dies mein zweiter Beitrag zur #protagonistinnen_Ü45 Challenge.

Tipp:
Die ersten drei Minuten gibt es als kostenlose Hörprobe.


Montag, 10. Januar 2022

Gelesen: "Pellkartoffeln und Popcorn" von Evelyn Sanders

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Pellkartoffeln und Popcorn
Autorin: Evelyn Sanders
Verlag: Knaur
Erscheinungstermin: 2002
416 Seiten
ISBN: 978-3-426-62111-0

Klappentext:
Kann man ein heiteres Buch über eine ganz und gar nicht heitere Zeit schreiben? Man kann!
Evelyn Sanders erzählt von Kriegs- und Nachkriegszeit in Berlin aus der Sicht eines Kindes, für das Geburtstag bei Kartoffelkuchen und Kinderlandverschickung nach Ostpreußen der ganz normale Alltag waren. Und danach? Mathe-Aufgaben bei Kerzenlicht, Christbaumklau im Grunewald, Chewing-Gum und „Backfisch-Party“ bei Musik von Glenn Miller...
Selten ist Zeitgeschichte so menschlich geschildert worden wie in diesem Buch, dem tatsächliche Geschehnisse zugrunde liegen.

Meine Meinung:
Ich hab früher sehr gern die Romane von Evelyn Sanders gelesen, deshalb habe ich mich gefreut, als ich dieses Buch entdeckt habe. Es liest sich auch sehr vergnüglich und erinnert mich an vieles, das meine Eltern mir aus jener Zeit berichtet haben. Es mag sein, dass Evelyn Sanders' Familie wirklich so viel Glück hatte und den Krieg und die Nazizeit nicht als so schlimm empfunden hat. Aber ich finde es trotzdem verantwortungslos, so heiter über diese Zeit zu schreiben und mit keiner Silbe die ganzen Menschenrechtsverbrechen und Massenmorde zu erwähnen. Sie verwendet auch das N-Wort, als wäre das heute noch normal. Das könnte natürlich daran liegen, dass sie an diesem Buch mehrere Jahrzehnte gearbeitet hat bzw. es so lange im Schreibtisch liegen hatte, denn an einer Stelle heißt es, dass sie ihre Freundin aus Erfurt wegen des Mauerbaus seit 20 Jahren nicht gesehen hat. Das irritiert schon etwas bei einem Buch, das laut Impressum von 2002 ist. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass das Buch eigentlich von 1981 ist. Das hätte man aber vielleicht in einem Vorwort oder so mal erwähnen oder besser noch den Text überarbeiten sollen.
Den Titel finde ich unpassend und ich habe den Eindruck, dass sie an die erfolgreiche Reihe von Horst Bosetzky anknüpfen will. Popcorn wird zwar einmal kurz erwähnt, spielt aber keine große Rolle. Und  Pellkartoffeln sind halt so alltäglich, dass sie genauso wie Steckrüben, Nudeln oder Brot vorkommen.
Und was ist das bitte für ein seltsamer Kinderwagen auf dem Coverbild? Hat sich die Illustratorin einen Kinderwagen, insbesondere aus den 30er oder 40er Jahren mal genauer angesehen? Das Vehikel da sieht untenrum eher aus wie ein Einkaufswagen...


Freitag, 7. Januar 2022

Hörbuch: "Was bleibt" von Christa Wolf

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Christa Wolf
Titel: Was bleibt
Ungekürzte Lesung 
gelesen von Eva Garg
Laufzeit: 2 h 41 min
1 mp3-CD
ISBN 978-3-86231-732-5
Preis: 10,00 €
Veröffentlichung der mp3-CD: 18.03.16
aufgenommen: 1990
geschrieben: 1979


Klappentext:
Wie sieht das Leben eines Menschen aus, dessen Wohnung abgehört wird und der draußen auf Schritt und Tritt verfolgt wird? Mit dieser offenen Überwachung musste Christa Wolf ab 1976 leben, da sie zusammen mit elf weiteren Schriftstellern eine Unterschriftenaktion initiierte, um gegen die Ausbürgerung ihres Schriftstellerkollegen Wolf Biermann vorzugehen. Der zu dieser Zeit entstandene Klassiker »Was bleibt« war Auslöser des deutsch-deutschen Literaturstreits, in dem es um die gesellschaftliche Rolle von DDR-Schriftstellern und ihrer Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme durch ihre literarischen Werke ging.

Meine Meinung:
Christa Wolf kannte ich bisher nur dem Namen nach. Dieses Hörbuch ist also mein Einstieg in ihr Werk. Es ist großartig gelesen von Eva Garg. Sie transportiert die Stimmung der Autorin mit einer Mischung aus Ironie, Zerbrechlichkeit und Hoffnung, dass ich beim Hören Gänsehaut hatte. Wer verstehen will, warum die DDR sich selbst zerstört hat, sollte dieses Hörbuch hören oder das Buch lesen.Als Christa Wolf das Buch geschrieben hat, war sie 49 Jahre alt, deshalb ist dies mein erster Beitrag zur #protagonistinnen_Ü45 Challenge.

Tipp:
Die ersten 3 Minuten gibt es als kostenlose Hörprobe.


Dienstag, 4. Januar 2022

Gelesen: "Bühnenluft und Blümchenkaffee" von Evelyn Hardey




Titel: Bühnenluft und Blümchenkaffee
Autorin: Evelyn Hardey
Verlag: Ensslin
160 Seiten
erschienen: 1985
ISBN 3770905857
gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag


Klappentext:
Findigkeit und Humor sind nötig, um das Leben im Berlin der Nachkriegszeit zu meistern. Wer auf dem Schwarzmarkt ein paar Kaffeebohnen ergattert, fühlt sich wie ein König, auch wenn durch den dünnen Aufguss die Blümchen vom Tassenboden schimmern. Die Stadt liegt in Trümmern, aber sie lebt weiter; Improvisation ist Trumpf: Das "Theater am Nollendorfplatz" findet im Schöneberger Rathaus eine neue Spielstätte. Eingebunden in die Gemeinschaft des Ballett-Ensembles erlebt Sylvia als junge Elevin hartes Training und umjubelte Premieren, geniale Notlösungen und unvorhersehbare Pannen, Zusammenhalt, Mitgefühl und Eifersüchteleien: die schillernde Welt vor und hinter den Kulissen in einer außergewöhnlichen Zeit.

Meine Meinung:
Dieses Buch liest sich wie die Fortsetzung von "Kuckuck Kuckuck sag mir doch...", nur dass es nicht in Tagebuchform, sondern als Roman verfasst ist. Es hat dennoch deutlich autobiografische Züge, es liest sich wie ein Augenzeugenbericht über die ersten Nachkriegsjahre. Es geht um die allgemeine Warenknappheit, Lebensmittel- und Kleiderkarten, Schwarzmarktgeschäfte, Hamsterfahrten, Upcycling (auch wenn es damals noch nicht so hieß), um die Besatzer, die Währungsreform und vor allem um eine Generation von jungen Leuten, die zwar nicht im Krieg gekämpft haben, weil sie zum Glück noch zu jung waren, ihn aber erlebt haben und sich ihrer Jugend beraubt fühlen. Sie sind voller Lebenslust und Hoffnung, gleichzeitig aber unsicher, wie das Leben jetzt weitergeht.
In den letzten Jahren gab es ja viele historische Romane, die in jener Zeit spielen, die aber von deutlich jüngeren Autorinnen geschrieben wurden. Sie haben natürlich sehr gut recherchiert und wurden sicherlich durch die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern geprägt. Aber sie haben sie eben nicht selbst erlebt. Dafür haben sie einen objektiveren Blick auf jene Zeit und sie beleuchten Aspekte, die im Rückblick wichtig sind, aber damals für viele Menschen nichts mit ihrem Alltag zu tun hatten. Autorinnen wie Evelyn Hardey haben einen sehr subjektiven Blick, aber ihre Geschichten sind dafür absolut authentisch.
Ich finde beide Perspektiven wichtig. Bei Evelyn Hardey mag ich außerdem, wie emanzipiert ihre Hauptfiguren sind. Die Tänzerin Sylvia will Primaballerina werden und sie plant ihre Karriere. Nebenbei hat sie einen festen Freund. Die Liebe ist ihr auch wichtig, aber sie ist trotzdem noch lange nicht bereit, ihren Beruf, für dessen Ausübung sie eh nur ein relativ kleines Zeitfenster im Leben hat, für eine Ehe aufzugeben, so wie es manche ihrer Freundinnen und Kolleginnen tun.
Leider ist die Autorin relativ unbekannt und ihre Bücher sind auch nur noch gebraucht zu finden, aber ich finde, dass es sich wirklich lohnt, sie zu lesen.

Tipp:
Hier findet Ihr meine anderen Rezensionen der Bücher von Evelyn Hardey.


Sonntag, 2. Januar 2022

Gelesen: "Kuckuck, Kuckuck, sag mir doch... Tagebuch aus den Jahren 1942-1945" von Evelyn Hardey




Autorin: Evelyn Hardey
Titel: Kuckuck, Kuckuck, sag mir doch... Tagebuch aus den Jahren 1942-1945 
Wolfgang Mann-Verlag
erschienen: 1990
ISBN 392674023X
160 Seiten


Klappentext:
Detailreich, unbekümmert und beklemmend zugleich, beschreibt die zwölfjährige Evelyn, was sie in den Jahren 1942-1945 erlebt.

Meine Meinung:
Mal altklug, mal ängstlich, dann wieder nachdenklich dokumentiert ein Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren ihr Leben im Krieg. Sie sitzt im Luftschutzkeller, im Bunker, räumt Trümmer, organisiert Lebensmittel, liegt aber auch am Badesee, hat Ballettunterricht und ist verliebt. Im Laufe der Zeit geht es mehr und mehr ums nackte Überleben. Irgendwann findet kein Schulunterricht mehr statt, die Familie lebt nur noch im Keller, die Lebensmittel werden knapp und Wasser gibt es nur noch an der Wasserpumpe. Evelyn läuft bei Entwarnung sofort mit dem Eimer los, aber ob man die dreckige Brühe überhaupt trinken sollte?
Ich habe ja schon viele Bücher über die Kriegsjahre gelesen, aber dieses hier finde ich besonders eindringlich und erschütternd. Es ist meiner Meinung nach kein Kinderbuch, sondern viel mehr für Erwachsene geeignet, die das beschriebene besser einordnen können.
Es ist das zweite Buch von Evelyn Hardey, das ich gelesen habe, aber auf keinen Fall das letzte!
Schade, dass diese Autorin kaum bekannt ist.


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