Titel: "Ein Haus in Berlin · 1890 · Luise, Hinterhof Nord"
Autorin: Waldtraut Lewin
ISBN: 9783473581566
Taschebuch
243 Seiten
Ravensburger Buchverlag
Erscheinungsdatum: 01.09.2010
Klappentext:
Berlin im Jahr 1890: Hausmeisterstochter Luise verliebt sich unsterblich in Bertram, Sohn eines vermögenden jüdischen Kaufmanns. Ihre Familien dürfen nichts von ihrer Liebe wissen, doch es kommt zum Eklat ...
Meine Meinung:
Das Cover und die Ravensburger-Ecke erwecken den Eindruck, dass dieses Buch eine Geschichte für junge Mädchen ist. Dabei ist es ein Gesellschaftsroman über die Bemühungen zweier Familien, ihr Leben zu meistern. Im Vorderhaus lebt Familie Glücksmann. Sie haben eine riesengroße Wohnung in der Beletage (das "schöne Stockwerk", also im 1.OG), sind reich, aber sie haben zwei Makel: Der Vater ist jüdischer Herkunft und obwohl schon mehrere Generationen getauft wurden, werden sie von der feinen Gesellschaft als Juden bezeichnet und ausgegrenzt. Außerdem wurden die Kinder unehelich geboren und daran ändert sich auch nichts, nachdem der Vater die Mutter später geheiratet hat.
Im Souterrain im zweiten Hinterhaus lebt Familie Sander. Der Vater ist Hausmeister, verbringt seine Freizeit in der Kneipe und wenn er nach Hause kommt, ist er für seine Frau und die vier Töchter die reine Hölle. Die Mutter ist Waschfrau und Quartalssäuferin. Die Kinder müssen ihr im Haushalt und bei der Arbeit helfen.
Die beiden Familien sind durch mehrere Dinge miteinander verbunden. Früher haben Frau Sander und Frau Glücksmann gemeinsam als Dienstmädchen gearbeitet. Jetzt macht die eine die Wäsche für die andere und sie schauen beide aufeinander herab. Der 17-jährige Bertram Glücksmann und die 16-jährige Luise Sander sind ineinander verliebt. Eine Liebe, die aus mehreren Gründen nicht sein darf.
Was diese Menschen erleben, ist sehr exemplarisch für die damalige Zeit und es ist spannend zu lesen, wie ein jeder mit seinem Schicksal umgeht.
Aufgrund der Darstellungen von Gewalt und Erotik würde ich es Kindern frühestens ab dem Alter von 12 Jahren zu lesen geben.
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