"Tun Sie mal was für Ihre Abwehrkräfte!"
Diesen Rat gab mir meine Hausärztin. Ein ganz wichtiger Punkt ist dabei Sport. Ich habe eigentlich immer Sport gemacht. Als Kind rennt man ja eh dauernd rum, hüpft, krabbelt, dreht sich im Kreis, tobt stundenlang auf dem Spielplatz. Bevor ich selbst Kinder hatte, habe ich fast alle Wege in Berlin mit dem Fahrrad erledigt, auch von einem Ende der Stadt zum anderen. (Für alle Ortsfremden: Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Ost-West-Richtung beträgt rund 45 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung etwa 38 Kilometer.)
Ich habe Tischtennis gespielt, war im Turnverein, in einer Volkstanzgruppe, beim Ballett, in den Sommerferien fast jeden Tag im Freibad oder an einer der vielen Badestellen, die unsere Stadt zu bieten hat. Am und im Wasser bin ich einfach glücklich! Ich mag das schwerelose Gefühl, vor allem beim Tauchen. Im Winter waren wir auf der Havel oder auf einem der Seen Schlittschuhlaufen oder auf einem der vielen Hügel der Stadt Schlitten fahren.
Während des Studiums habe ich Tae Bo, Stepaerobic und jede Menge Tanzkurse gemacht. Es ist mir ein natürliches Bedürfnis, mich zur Musik zu bewegen. Wenn das Radio läuft, kann ich kaum still sitzen. Die Berliner Unis haben ein sehr breites Angebot an Sportkursen aller Art, die übrigens auch für "Externe" zugänglich sind. Beim Tanzen habe ich auch meinen Mann kennen gelernt. Sich zu zweit zur Musik zu bewegen, ist noch schöner. Diese Harmonie und der Körperkontakt beim Paartanz sind einfach wunderbar. Dazu trainiert man quasi nebenbei die Koordination, das Gleichgewicht, die Ausdauer und viele verschiedene Muskeln.
In den letzten Jahren habe ich unter anderem zur Entspannung und gegen Rückenschmerzen Pilates und Yoga gemacht, allerdings fanden diese Kurse zu festen Zeiten statt und mit den Kindern kommt es leider oft vor, dass ich es nicht schaffe, zum Kurs zu gehen, weil eines krank ist oder es sind Schulferien, Studientag, Betriebsausflug, Streik. Oder die Kinder haben mich nachts wach gehalten, sodass ich einfach den Schlaf nachholen musste. So hat sich bei mir unbemerkt ein gewisser Schlendrian eingeschlichen. Dazu kam noch, dass ich mir vor knapp zwei Jahren ein Auto gekauft habe, weil ich das Hin und Her mit Kita und Schule, Einkaufen, Arztterminen, Kinderchor, Schwimmschule etc. zu Fuß bzw. mit Bus & Bahn einfach nicht mehr geschafft habe. Dadurch sind aber viele Kilometer weggefallen, die ich vorher täglich gelaufen bin. Der Rat meiner Ärztin ließ mich die Sache mal genauer betrachten und ich musste erkennen: Ich könnte mehr Sport machen. Durch Zufall kam ich kurz danach an einem Fitness-Studio vorbei, das für die Sommermonate ein besonders günstiges Kennenlernangebot hatte. Spontan habe ich mir das Studio zeigen und alles erklären lassen und mich angemeldet. Ich kann dort im Cardiobereich meine Ausdauer und an den Geräten meine Muskeln trainieren, aber auch spontan an einem der vielen Kurse teilnehmen. Für mich ist das perfekt. Ich kann dort morgens hingehen, wenn ich die Kinder weggebracht habe oder abends, wenn mein Mann zuhause ist. Notfalls könnte ich die Kinder im Studio auch am Nachmittag betreuen lassen.
Außerdem hat das Studio einen großen Wellnessbereich.
Wie dieser mein Immunsystem auf Trab bringt, darüber schreibe ich morgen.