Mittwoch, 12. Oktober 2016

Me Made Mittwoch: Häkel-Blazer und Tuch-TAG



Dies ist ein Häkel-Blazer.
Zuerst war ich unsicher, wie diese Jackenform heißt, aber ich fand diese Definition sehr bequem: "In der Frauenmode ist der Blazer jede Art von Jacke im Stil eines Herrensakkos oder einer Herrenanzugsjacke." (Quelle: Bernhard Roetzel Stilblog - Betrachtungen eines unmodischenEs ist also ein Blazer. Und ich habe ihn gehäkelt. Mit einer großen Portion Selbstironie.


Die Anleitung stammt aus dem Buch "Maschen Ware - Heiße Teile zum Selberhäkeln" von Debbie Stoller. Beim Goldmann Verlag ist das Buch zwar nicht mehr erhältlich, aber beim großen, bösen Onlinekaufhaus schon. Schaut aber doch bitte zuerst bei Eurem Buchdealer umme Ecke, damit der auch nächstes Jahr noch da ist!
Das Original heißt übrigens "Happy Hooker", was ja ein sehr provokanter Titel ist. Allerdings wird im Buch auch erklärt, warum die Häklerin irgendwann zur Prostituierten wurde. 


Das Modell im Buch ist länger, hat dafür kürzere Ärmel und Taschenklappen, die allerdings Fake sind. Und es wird eigentlich von unten nach oben gehäkelt.


Ich habe also die Anleitung auf den Kopf gestellt und von oben nach unten gearbeitet. Als die Armausschnitte fertig waren, habe ich die Ärmel gehäkelt und dann erst den Körper, so weit das Garn reichte. Häkeln frisst viel Garn, gestrickt wäre das Teil viel länger, aber auch dünner und labberiger.


Das Garn stammt aus dem Nachlass meiner Mutter, leider ohne Etikett. Dafür gelegentlich mit solchen eingesponnenen stacheligen Stückchen. Ich vermute also Schafwolle. Warm ist es jedenfalls.


Die Jacke ist größtenteils in Stäbchen gehäkelt, aber bei den verkürzten Reihen z. B. für Kragen und Brust"abnäher" werden auch feste Maschen und Kettmaschen verwendet. Die Knöpfe stammen aus dem Fundus. Wenn schon selbstironisch, dann aber mit Glitzer!


Laut Anleitung sollte man eigentlich richtige Knopflöcher "on the go" einhäkeln, aber ich weiß doch nicht, wo am Ende die Knöpfe hinmüssen, bevor ich fertig bin. Außerdem passen die Knöpfe durch die Stäbchen. Wozu also überhaupt Knopflöcher machen? Damit ich aber weiß, in welche Reihe ich ungefähr knöpfen muss, habe ich die entsprechenden Stäbchen mit einem Stück Nähgarn markiert. Das ist von Weitem nicht zu sehen und verschwindet auch beim Schließen hinter dem Knopf.


Auf der Rückseite habe ich weiße Gegenknöpfe angenäht, das macht die Sache stabiler.


Die Ecken von Kragen und Revers habe ich festgenäht, damit sie sich nicht verbiegen.

Mehr selbstgemachte Kleidung an echten Menschen gibt es auf dem MMM-Blog, wo uns heute Katharina von Sewing Addicted ein wunderbares Kleid und eine kuschelige Strickjacke zeigt.

Es geht aber noch weiter:


Diese Woche habe ich alle Sommertücher gewaschen und eingemottet, sowie die Übergangstücher und Schals rausgeholt und in den Garderobenschrank geräumt. Aber wie faltet man eigentlich diese bananenförmigen Dinger? Und wie lagert man sie?


So sieht das bei mir aus.


Leider befinden sich im Fach unter den Tüchern meine Tanzschuhe. Eine eher suboptimale Nachbarschaft. Ich stecke immer ganz viele Seifenstücke zwischen die Stricksachen, damit sie frisch bleiben. Außerdem hält das Motten ab.

Meine Fragen also an Euch:
Wie sieht Euer Tuchlager aus?
Faltet oder rollt Ihr die Tücher oder knüllt Ihr sie einfach zusammen?
Wie haltet Ihr Motten fern?
Wie oft wascht Ihr die Tücher/Schals?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Tuchlager zeigt (im eigenen Blog oder Video) oder davon erzählt (im Audiopodcast oder hier schriftlich als Kommentar).

Inzwischen haben ganz viele per Video geantwortet:

Vielen Dank an alle, die geantwortet haben!
Ich finde es total spannend, die verschiedenen Varianten zu sehen!


7 Kommentare:

  1. Großartig ist Dein Blazer! Das ist das erste Exemplar, das ich nachgearbeitet sehen. Das Buch habe ich auch. Meine Stricktücher habe ich zwei Kartons, dadurch werden sie nicht so zerdrückt. Zum Sainsonwechsel werden sie ordentlich gefaltet und bei Bedarf gewaschen. LG Kuestensocke

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  2. Toll, der Blazer ist ja super geworden! Ich bin ganz begeistert von dem schönen Revers und der guten Passform (und solange du dir nicht noch ne Hose dazu häkelst, sieht es auch nicht nach Comedian aus - im Gegenteil, eher seriös.)
    Für die Stricktücher habe ich kein System: Manche hängen den ganzen Sommer unter irgendwelchen Jacken am Garderobenhaken (nicht optimal). Manche wasche ich im Frühjahr und räume sie in den Schrank auf das Brett über der Kleiderstange. Da habe ich ein paar viereckige Körbe, wo im Sommer auch Handschuhe udn Mützen drin sind, da liegen sie obenauf. Viel Platz ist da aber auch nicht. Ich wasche sie nach Bedarf, also auch mitten im Winter, wenn ich den Eindruck habe, dass es nötig ist, z. B. wenn sie in den Schneematsch gefallen sind.

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    1. Bring mich nicht auf Ideen!
      ;-P

      Obwohl, da bin ich traumatisiert, schließlich musste ich in den 80er Jahren eine dunkelgrüne, gehäkelte Schlaghose mit roten, runden Häkelflicken auf den Knien auftragen, die meine Mutter in den 70ern für meine Schwester gemacht hat.

      Aber einen gehäkelten (Glocken-)Rock in schwarz könnte ich mir schon dazu vorstellen. Im Buch ist sogar ein Modell drin, vielleicht mach ich das mal.

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  3. Dein Blazer ist toll, den möchte ich am liebsten gleich nachmachen.
    Meine aktuellen Tücher hängen im Flur an der Garderobe wüst durcheinander. Und die anderen liegen im Kleiderschrank gefaltet in einem Karton.
    LG Sandy

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  4. Na da sage ich auch mal was, Ich habe 2 tchibo Kisten in der einen sind dünnere Dinge wir Tücher, dünne Stulpen usw...
    In dem.andern die dicken wie schals, Tücher Mützen dicke Stulpen...
    Einmal im jahr sind die alle zusammen gelegt danach herscht da meist etwas kaos drinn

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  5. Ach ja vergessen ein tuch oder schal trägt im Winter Herbst oder Sommer zu dem noch Egon mein Skelett

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Danke für Deine Nachricht!

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