Sonntag, 16. Oktober 2016

Herbstjacken Knit Along: 2. Zwischenstand


Fast fertig? Oder viel aufgetrennt? Oder die zweite Jacke begonnen?


Der Hauptteil meiner Jacke ist fertig.
Es fehlt "nur" der Schalkragen.
Und die Fäden müssen vernäht werden, wobei sich das relativ in Grenzen hält, weil ich beim Ansetzen neuer Knäule den Faden immer angefilzt habe.


Und gegen das deutlich unterschiedliche Maschenbild muss ich etwas tun.
Die "frische" Wolle sieht verstrickt natürlich viel glatter aus als die geribbelte.

Kommen wir nun zum Schalkragen. Ich habe ein paar Sockenwollen in der engeren Auswahl.


Diesen Schlauchschal habe ich letztes Jahr gestrickt, aber nie getragen.


Das Garn ist Trekking-Sockenwolle, schön weich und für meine Verhältnisse recht bunt. Der wurde geribbelt und gewickelt.


Um zu beurteilen, wie sie zur Jacke passen, habe ich die Maschenproben direkt an die Kante gestrickt. Zuerst in kraus rechts, das wäre schön einfach und würde sich an der Abkettkante nicht einrollen. Aber es sieht mir zu unruhig aus.


In glatt rechts sieht es sehr schön aus, aber da rollt sich die Kante ein, es sei denn, ich stricke doppelt so lang, lege das Gestrick doppelt und nähe die Kante fest.


Oder in Rippen eins rechts eins links. Das finde ich anstrengendsten zu stricken, sieht auch nicht so schön aus wie glatt rechts, ergibt aber eine ordentliche Kante.
Die Farben harmonieren wunderbar mit dem Hellblau, aber ich glaube, es ist mir zu schrill, um es nah am Gesicht zu tragen.


Dann habe ich noch Sockenwolle in schwarz und verschiedenen Blautönen von Wollbutt. Hier habe ich auch die drei Varianten getestet, aber schnell gemerkt, dass die Farben nicht passen, denn das hellblau sieht neben der Sockenwolle so stumpf aus.


Der dritte Kandidat ist Sockenwolle aus dem Paket von Lara aka Loh-La. Objektiv betrachtet vielleicht am langweiligsten in der Kombination, aber subjektiv genau das Richtige für mich!

Die letzte Etappe beginnt also mit dem Aufnehmen der Maschen aus der vorderen Kante. Den Schalkragen stricke ich dann in eins rechts eins links Rippen, das ist zwar am anstrengendsten, gefällt mir im Ergebnis aber am besten.

Der Poncho ist nur wenig gewachsen und sieht nicht viel anders aus als beim letzten Mal.

Alle Teilnehmer treffen sich diese Woche bei Sylvia.


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Mittwoch, 12. Oktober 2016

Me Made Mittwoch: Häkel-Blazer und Tuch-TAG



Dies ist ein Häkel-Blazer.
Zuerst war ich unsicher, wie diese Jackenform heißt, aber ich fand diese Definition sehr bequem: "In der Frauenmode ist der Blazer jede Art von Jacke im Stil eines Herrensakkos oder einer Herrenanzugsjacke." (Quelle: Bernhard Roetzel Stilblog - Betrachtungen eines unmodischenEs ist also ein Blazer. Und ich habe ihn gehäkelt. Mit einer großen Portion Selbstironie.


Die Anleitung stammt aus dem Buch "Maschen Ware - Heiße Teile zum Selberhäkeln" von Debbie Stoller. Beim Goldmann Verlag ist das Buch zwar nicht mehr erhältlich, aber beim großen, bösen Onlinekaufhaus schon. Schaut aber doch bitte zuerst bei Eurem Buchdealer umme Ecke, damit der auch nächstes Jahr noch da ist!
Das Original heißt übrigens "Happy Hooker", was ja ein sehr provokanter Titel ist. Allerdings wird im Buch auch erklärt, warum die Häklerin irgendwann zur Prostituierten wurde. 


Das Modell im Buch ist länger, hat dafür kürzere Ärmel und Taschenklappen, die allerdings Fake sind. Und es wird eigentlich von unten nach oben gehäkelt.


Ich habe also die Anleitung auf den Kopf gestellt und von oben nach unten gearbeitet. Als die Armausschnitte fertig waren, habe ich die Ärmel gehäkelt und dann erst den Körper, so weit das Garn reichte. Häkeln frisst viel Garn, gestrickt wäre das Teil viel länger, aber auch dünner und labberiger.


Das Garn stammt aus dem Nachlass meiner Mutter, leider ohne Etikett. Dafür gelegentlich mit solchen eingesponnenen stacheligen Stückchen. Ich vermute also Schafwolle. Warm ist es jedenfalls.


Die Jacke ist größtenteils in Stäbchen gehäkelt, aber bei den verkürzten Reihen z. B. für Kragen und Brust"abnäher" werden auch feste Maschen und Kettmaschen verwendet. Die Knöpfe stammen aus dem Fundus. Wenn schon selbstironisch, dann aber mit Glitzer!


Laut Anleitung sollte man eigentlich richtige Knopflöcher "on the go" einhäkeln, aber ich weiß doch nicht, wo am Ende die Knöpfe hinmüssen, bevor ich fertig bin. Außerdem passen die Knöpfe durch die Stäbchen. Wozu also überhaupt Knopflöcher machen? Damit ich aber weiß, in welche Reihe ich ungefähr knöpfen muss, habe ich die entsprechenden Stäbchen mit einem Stück Nähgarn markiert. Das ist von Weitem nicht zu sehen und verschwindet auch beim Schließen hinter dem Knopf.


Auf der Rückseite habe ich weiße Gegenknöpfe angenäht, das macht die Sache stabiler.


Die Ecken von Kragen und Revers habe ich festgenäht, damit sie sich nicht verbiegen.

Mehr selbstgemachte Kleidung an echten Menschen gibt es auf dem MMM-Blog, wo uns heute Katharina von Sewing Addicted ein wunderbares Kleid und eine kuschelige Strickjacke zeigt.

Es geht aber noch weiter:


Diese Woche habe ich alle Sommertücher gewaschen und eingemottet, sowie die Übergangstücher und Schals rausgeholt und in den Garderobenschrank geräumt. Aber wie faltet man eigentlich diese bananenförmigen Dinger? Und wie lagert man sie?


So sieht das bei mir aus.


Leider befinden sich im Fach unter den Tüchern meine Tanzschuhe. Eine eher suboptimale Nachbarschaft. Ich stecke immer ganz viele Seifenstücke zwischen die Stricksachen, damit sie frisch bleiben. Außerdem hält das Motten ab.

Meine Fragen also an Euch:
Wie sieht Euer Tuchlager aus?
Faltet oder rollt Ihr die Tücher oder knüllt Ihr sie einfach zusammen?
Wie haltet Ihr Motten fern?
Wie oft wascht Ihr die Tücher/Schals?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Tuchlager zeigt (im eigenen Blog oder Video) oder davon erzählt (im Audiopodcast oder hier schriftlich als Kommentar).

Inzwischen haben ganz viele per Video geantwortet:

Vielen Dank an alle, die geantwortet haben!
Ich finde es total spannend, die verschiedenen Varianten zu sehen!


Montag, 10. Oktober 2016

Gehört: "Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten" von Kerstin Gier, gelesen von Maria Ehrich und Josephine Preuß



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.


Titel: Smaragdgrün
Autor: Kerstin Gier
gelesen von Maria Ehrlich und Josephine Preuß
Erscheinungstermin: Juni 2016
Artikelnummer: 978-3-401-24040-4
Preis: 24,99 € [D], 28,10 € [A]
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
ungekürzte Lesung
Laufzeit: 700 Minuten, 9 Audio-CDs

Klappentext:
Gwendolyn ist am Boden zerstört. War Gideons Liebesgeständnis nur eine Farce, um ihrem großen Gegenspieler, dem düsteren Graf von Saint Germain, in die Hände zu spielen? Fast sieht es für die junge Zeitreisende so aus. Doch dann geschieht etwas Unfassbares, das Gwennys Weltbild einmal mehr auf den Kopf stellt. Für sie und Gideon beginnt eine atemberaubende Flucht in die Vergangenheit. Rauschende Ballnächte und wilde Verfolgungsjagden erwarten die Heldin wider Willen und über allem steht die Frage, ob man ein gebrochenes Herz wirklich heilen kann ...

Meine Meinung:
Als ich neulich das Filmhörspiel gehört habe, war ich etwas verwirrt, weil ich die Geschichte ganz anders in Erinnerung hatte. Aber so ist das bei Roman-Verfilmungen nun eimal. Umso mehr habe ich die ungekürzte Lesung des Originals genossen. Maria Ehrlich und Josephine Preuß könnte ich stundenlang zuhören. Habe ich ja auch, und ich habe jede der 700 Minuten genossen!

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Herbstjacken Knit Along: 1. Zwischenstand


Der Herbstjacken-Knitalong hat ein paar Fragen:

1. Wie lange strickst du schon ?
2. Wer hat dir das Stricken beigebracht ?
3. Kannst du dich an dein erstes Strickstück erinnern und was war es ?

Als ich vier oder fünf Jahre alt war, habe ich die ersten Strickversuche gemacht. Keine Ahnung, was der Auslöser war, aber ich weiß noch genau, dass es ein Topflappen werden sollte aus dunkelgrüner Baumwolle (das war bestimmt nicht meine Idee). Das Garn war hässlich, hart und blöd, außerdem hat der Faden mir den linken Zeigefinger abgeschnürt, den ich somit auch nicht abspreizen konnte, wie es meine Mutter und meine älteste Schwester immer forderten: "Halt den ganz weit weg, als ob er stinkt!" Ich hab geheult und das doofe Strickzeug hingeschmissen.
Etwas später hatte ich ein kleines Kunststoffpüppchen namens Emily Erdbeer. Für sie wollte ich einen Schlafsack haben. Meine Mutter meinte, ich könne das selber stricken. Also schlug sie mir die Maschen an, in sonnengelbem Polyacryl, ich strickte kraus rechts, bis das Teil groß genug war, also so ungefähr 10 x 7 cm. Sie hat für mich abgekettet und das Teil zusammengenäht. Ich war selig und so stolz, dass ich diesen Schlafsack selbst gemacht hatte!
Meine ersten Socken habe ich mit acht oder neun Jahren gestrickt, sie waren hellblau mit bunten Ringeln am Schaft, das hatte ich selbst entworfen. Mein erstes Oberteil (an das ich mich erinnere) war eine wollweiße, kurze Zopfmusterjacke aus der Zeitschrift Carina, da war ich ungefähr 15 Jahre alt.

4. Wie alt ist das älteste Strickstück, welches du noch besitzt? Hast du ein Foto davon?

Ich weiß es nicht genau, aber dieser Sternenpullover ist schon sehr alt.

5. Wird bei dir in der Familie gestrickt ?

Meine Mutter und Oma haben gestrickt, aber sie leben beide leider nicht mehr.
Meine Schwester am anderen Ende der Welt strickt und häkelt viel.
Meine Schwägerin und die Schwiegercousine haben früher gestrickt, aber das hat auch stark nachgelassen.

6. Strickst du nur für dich oder auch für Andere ?

Hauptsächlich für mich, aber auf Anfrage auch für andere.

7.Wie reagiert deine Umgebung auf dein Hobby ?

Unterschiedlich. Viele sind ganz ehrfürchtig. Andere halten es für Zeitverschwendung, weil man doch so tolle Sachen im Diskounter kaufen kann. :-(

8. Hast du Lieblingswolle oder Lieblingsnadeln ?

Ich stricke größtenteils mit Nadeln, die schon meiner Mutter gehört haben: Prym und Inox.
Aber wenn ich eine neue Nadel kaufen muss, nehme ich die Metallnadeln von Addi.
Und ich stricke eigentlich alles auf Rundnadeln. Nadelspiele kommen nur noch für iCords oder 10-Stitch-Blankets zum Einsatz. Die Jackennadeln stauben seit Jahren vor sich hin.
Was das Garn betrifft, so hat jede Sorte ihre Vor- und Achteile. Dünne Garne machen ein leichtes, feines Gestrick. Dafür kommt man mit dicken Garnen schneller voran. Ich mag die wärmeregulierenden Eigenschaften von Schurwolle, aber wenn sie nass ist, nimmt mir der Geruch den Atem. Alpaka ist ebenfalls wunderbar temperaturausgleichend und stinkt auch nicht so im nassen Zustand, aber es ist teurer, es piekst mich phasenweise sogar durch mein Shirt hindurch und ein Alpaka-Pullover von mir hat viel gepillt und ist unter den Armen heftig verfilzt.
Baumwolle ist schön glatt und kühl, aber meist unangenehm zu stricken und auch schwer z.B. als Pullover. Acryl ist pflegeleicht und leicht, wird aber leider aus Erdöl hergestellt. Merino und Seide fühlen sich zwar wunderbar an, aber ich hätte lieber ein gutes Gewissen den Tieren gegenüber (Stichworte: Mulesing und brutale Schafschur, ich verlinke lieber nix). Bambus, Seacell, Tencel, Modal und so weiter habe ich noch nicht verstrickt.
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Kommen wir nun zu meiner Jacke:


Wie geplant habe ich einen Raglan von oben begonnen, dabei die Zunahmen nach dem Rezept vom Simple Summer Dingens gearbeitet, allerdings an meine Maschenprobe angepasst. Die Anleitung ist nämlich für Nadelstärke 4 mm, aber diesmal stricke ich mit Stärke 3 mm. An den Vorderteilen habe ich keine Zunahmen gearbeitet, weil ich sie wie beim Featherweight Cardigan später noch mit einem Schalkragen ergänzen will.


Ich stricke immer zuerst die Ärmel, weil ich so viel weniger wurschteln muss. Dabei ist besonders hilfreich, dass ich beide Ärmel auf eine gemeinsame Rundnadel nehme. Außerdem muss ich so kein Yarn Chicken erleben, weil für die Ärmel definitiv genug Garn da ist. Den Körper kann ich dann so lange stricken, bis das Garn aufgebraucht ist. So gibt es keine Stash-Leichen.


Das Garn stammt ja von einem geribbelten Pullover. Ich habe es in Ermangelung einer Haspel nicht zum Strang gewickelt und gewaschen, sondern lebe mit dem unregelmäßigen Maschenbild. Das wird sich später bestimmt entspannen.


Also, einen Bolero hätte ich schon. Jetzt geht's nur noch abwärts. ;-)


Und dann ist da noch der Bonus-Poncho:


Der startet ja außer Konkurrenz, weil er nicht gestrickt, sondern gehäkelt wird.
Hier seht Ihr, wie weit er schon ist.


Und hier seht Ihr das Muster, leider nur auf dem Kopf stehend.
Das sollen Schmetterlinge sein.



Der Herbstjacken-Knitalong trifft sich diese Woche bei Sylvia.


Mittwoch, 5. Oktober 2016

Me Made Mittwoch: Longpulli und Kuscheltuch (Garngeflüster Nr. 3)



Diesen Raglan habe ich im Sommerurlaub gestrickt (mal wieder mit den Schrägen vom Simple Summer Dingens). Diesmal mit V-Ausschnitt, an den ich in einer Kontrastfarbe ein Bündchen stricken wollte. Aber welche Farbe? Die dunklen Farben waren mir eigentlich zu langweilig, die hellen zu schrill. Na gut, also doch schwarz.


Die Länge hat sich aus der Garnmenge ergeben. Ich habe einfach alles verbraucht. Das Garn ist übrigens gefachte Wolle, die mir mal vor Jahren eine liebe Blogleserin geschenkt hat. Leider weiß ich nicht mehr, wer das war. Falls Du hier noch mitliest: Vielen lieben Dank!!!

Und weil mich auch im letzten Kitajahr die Kinderkeime wieder fest im Griff haben und meine Bronchien bei jedem Atemzug rasseln, aber eine Hausfrau nicht krankgeschrieben werden kann, wickle ich mich in meinen neuen Puschelschal, der vor wenigen Tagen fertig geworden ist.


Das Garn hat mir meine Schwester, die inzwischen jenseits der Stadtgrenze wohnt, aber leider jener am anderen Ende der Stadt, letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt.
Es ist "Peppina - Microfaser mit Merinowolle" von Lana Grossa.
60 % Polyamid
25 % Schurwolle
15 % Polyacryl
Lauflänge: 85 m auf 50 g
Ich hab je 50 g in den Farben 002, 004 und 020 verstrickt.

Meine Schwester hatte tolle Designideen, z.B. es für Pulloverbündchen zu verwenden oder als Akzent eine einzelne Reihe im Vorderteil eines Pullovers damit zu stricken, das habe ich auch alles versucht, aber Peppina hat mir schon beim ersten Anfassen zugeflüstert: "Ich will Dein Schal sein!"
Wann lerne ich es endlich? Man muss auf Garngeflüster hören!


Es ist ein langes Dreieck, das je nach Wickeltechnik mal die eine und mal die andere Farbe mehr zeigt. An den Füßen trage ich wieder meine Lochmusterstulpen.


Mehr selbstgeamchte Kleidung an echten Erwachsenen seht Ihr auf dem MMM-Blog. Dort zeigt Susanne alias Sujuti heute unter anderem eine wunderbare Hose, die zwar unauffällig, aber dadurch umso alltagstauglicher ist und vom Stehempfang bis zur Hängematte bestimmt alles mitmacht.


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