Im Sommer hatte ich im Rahmen meiner Blog-Reihe "Jetzt schon an die nächste Erkältungszeit denken!" auch über die positiven Effekte des Helfens geschrieben. Charity, Ehrenamt, Wohltätigkeit, der gute Zweck: Egal wie man es nennt, es tut so gut, anderen zu helfen.
Ich mache seit letztem Sommer bei "Helfen WOLLEn" mit. Das ist eine Gruppe, die für Berliner Obdachlose strickt und häkelt. Inzwischen habe ich so viele Sachen produziert und abgeliefert, das wollte ich Euch einfach mal zeigen:
Zum ersten Treffen habe ich alle Sachen mitgenommen, die ich mal für mich selbst gestrickt hatte, aber nie oder nur sehr selten getragen habe. Treue BlogleserInnen erkennen vielleicht das eine oder andere Stück.
Was ich für mein zweites Treffen gestrickt hatte, habe ich leider nicht fotografiert, aber hier kann man rechts einen zartlila Schal in eins rechts eins links sehen. Aus den anderen Farben habe ich einen ebensolchen Schal gestrickt, wobei ich jede Farbe einfach verstrickt habe, bis sie aufgebraucht war, um dann die nächste Farbe anzusetzen.
Im August habe ich drei lange Schals und zwei Paar Socken in Größe 44/45 gespendet. Der mittlere Schal ist quer in kraus rechts gestrickt. Die beiden anderen sind im Halbpatent gestrickt.
Im September war ein "Arbeitseinsatz". Da haben wir große Säcke voller Mützen, Schals, Socken, Handschuhe und Stulpen gepackt und beschriftet, damit sie an die vielen verschiedenen Einrichtungen im Herbst verteilt werden können. An dem Tag habe ich sieben Paar Socken mitgebracht und gleich direkt in einen dieser Säcke gepackt. Es war beeindruckend, diese große Menge an handgemachten Sachen zu sehen. Wer selber handarbeitet, weiß ja, wie viel Arbeit, wie viele Maschen in solche Stücke fließen. So viel Arbeit, so viel Liebe, so viel Wärme!
(Die eigentliche Arbeit war an diesem Tag schnell erledigt und wir saßen noch lange beisammen und ließen die Nadeln klappern.)
Im Oktober hatte ich "nur" zwei Paar Socken geschafft. Allerdings hatte das rechts im Bild Größe 46/47!
Im November ist zu sehen, dass ich eine Handstulpen-Phase hatte. 10 Paar Stulpen plus ein Paar Socken habe ich gespendet.
Im Dezember gab es eine sehr schöne Weihnachtsfeier. Jede hat etwas leckeres mitgebracht: Kekse, Kuchen, Saft, Kaffee, Tee etc. und wir saßen bei hübscher Weihnachtsdeko gemütlich zusammen. Die weibliche Form verwende ich übrigens, weil bei den Treffen, die ich besucht habe, immer nur Frauen waren. Obwohl jedes Mal ein Mann auftaucht, der uns kurz schüchtern grüßt, eine Tasche voll gestrickter Sachen abliefert und dann schnell mit einer Tasche neuer Wolle wieder verschwindet. Er beliefert damit seine Mutter, die zwar nicht mehr mobil genug ist, um zu den Treffen zu kommen, aber auf diese Weise fleißig mitstrickt.
Ich hatte drei Paar Socken in Größe 44/45 gestrickt. Dazu hatten meine Kinder ihre Sockenschubladen aufgeräumt und mir alle Paare mitgegeben, die ihnen zu klein geworden waren. Das meiste davon hatte meine Mutter damals in ihren letzten Lebenswochen gestrickt. Die Kindersocken gingen an eine Einrichtung für Frauen mit Kindern, dazu eine Tüte voll Zahnpasta, Cremes, Duschgel, Shampoo usw. Die Sachen hatte ich vorher aus unserem Bad aussortiert.
Im Januar habe ich diese zwei Paar Socken in Größe 44/45 und drei Paar Handstulpen gespendet.
Das sind insgesamt 17 Paar Socken, 5 lange Schals und 13 Paar Handstulpen, die ich in etwa einem halben Jahr für "Helfen WOLLEn" gestrickt habe. Die Sachen werden an verschiedene Berliner Einrichtungen verteilt, die die Sachen an hilfsbedürftige Menschen abgeben.
Wobei ich meist nur meine Arbeit bzw. Zeit spende. Die Wolle stammt größtenteils aus den Spenden anderer Leute, die uns ihre Wolle schicken oder bringen. Oft spenden auch Wollgeschäfte einzelne Sockenwollknäuel, wenn die Banderole fehlt oder es eine neue Kollektion gibt. Meine eigenen "Ladenhüter" und Reste habe ich aber auch schon gespendet oder selbst zu Spendenteilen verstrickt. Das finde ich sinnvoller, als die x-te Decke zu stricken.
Natürlich stricke ich auch noch für mich. Aber mein privater Bedarf ist gar nicht so groß, doch ich stricke einfach gern und nutze so z.B. Wartezeiten beim Arzt, in der Autowerkstatt, auf der Post, im Supermarkt an der Kasse oder während die Kinder beim Basketballtraining sind. So fällt eigentlich jede Woche ein Paar Socken oder Stulpen ab, ohne dass es mich wirklich etwas kostet. Im Gegenteil, ich stricke so auch mal mit Garnen, die mir selbst zu teuer sind oder mit Farben, die ich selber nicht trage. Ich kann auch Muster ausprobieren, ohne sie später anziehen zu müssen. Es macht einfach Spaß!
Eine tolle Aktion und eine wirklich beeindruckende Ausbeute!
AntwortenLöschenDanke für´s Zeigen
LG
Zottellotte Sonja
Das ist toll! Die Beschenkten werden sich ganz bestimmt freuen, denn so richtig gute warme Stricksachen sind doch viel besser als z.B. gekaufte Socken. Insbesondere, wenn man tatsächlich kein kuschelig-warmes Wohnzimmer besitzt.
AntwortenLöschenEine prima Aktion und echt toll, wie fleißig du warst!
Danke für das Lob!
AntwortenLöschenWahnsinn, was da alles zusammen gekommen ist bisher!
AntwortenLöschenToll, wie du dich engagierst!!!
Und irgendwann siehst du vielleicht einen der Schals in Berlin wieder, wie er getragen wird :-)
Liebe Grüße
Lara
(ich habe dir eine Mail geschrieben, ist die angekommen?)