Samstag, 7. September 2013

Gelesen: "Schlafen und Wachen - Ein Elternbuch für Kindernächte" von William Sears

Mein Schlaf kommt in letzter Zeit leider zu kurz. Ach, was heißt "in letzter Zeit"? Im Grunde genommen leide ich seit fast sechs Jahren an chronischem Schlafmangel. 
In der ersten Schwangerschaft war ich ja am Anfang ganz entzückt, als ich schon in der 18. Woche das Baby gefühlt habe. Dieses süße Stupsen, immer wenn ich still gesessen oder gelegen habe. Nur wenn ich in Bewegung war, hielt das Baby still. Die Wochen vergingen, das Baby in meinem Bauch wuchs und das Stupsen wurde stärker. Aber das Muster blieb: War ich in Ruhe, bewegte sich das Kind. Bewegte ich mich, schlief es. Schon zu Weihnachten vor sechs Jahren lag ich Stunden lang wach, weil meine Leibesfrucht unermüdlich Purzelbaum schlug. Als der Platz im Bauch knapp wurde, kamen noch heftige Tritte dazu. Ich war fast dankbar, als das Baby sich nicht mehr umdrehen und mir wahlweise in die Blase oder in den Magen, sondern "nur" noch in die Rippen treten konnte. Über den guten Rat anderer Eltern, vor der Geburt auf Vorrat zu schlafen, konnte ich nur müde lächeln. Naja, nach der Geburt gab es natürlich genug Gründe für Schlafmangel: nächtliches Wickeln, Stillen, 3-Monats-Koliken, die ersten Zähne usw.
Dazu kam, dass das Haus sehr dünne Wände hatte und die Nachbarn rücksichtslos die Haus-, Wohnungs- und Schranktüren zugeknallt haben, egal zu welcher Tageszeit. Jedes Mal wachte das Baby mit Gebrüll auf. Erst als wir vor drei Jahren umgezogen sind, hat das Kind endlich durchgeschlafen. Allerdings war ich da schon mit Nummer zwei schwanger und der Spaß begann von vorn...

Vor ungefähr fünf Jahren habe ich mir das Buch "Schlafen und Wachen" gekauft, als wir eine besonders anstrengende Phase hatten. Aber irgendwie kam ich nicht dazu, es zu lesen. Erst jetzt habe ich das nachgeholt...


(Mini-Coverbild von La Leche Liga, dem Verein, der das Buch auch verlegt und verkauft)

Klappentext:
Die eigenen Erfahrungen des Autors Dr. med. William Sears als Kinderarzt und mehrfacher Vater, sowie seiner Frau, einer La Leche Liga Beraterin, und Erfahrungsberichte anderer Eltern machen das Buch zu einer begleitenden Hilfe. Es lässt Eltern verstehen, wie und warum Babys anders schlafen als Erwachsene und bestärkt sie in ihren Fähigkeiten für sich und ihre Kinder, funktionierende Lösungen zu finden. 

Meine Meinung:
Der Ansatz des Buches entspricht größtenteils meiner Einstellung: Wenn man das Baby stillt, bei ihm schläft und auch sonst schnell auf seine Bedürfnisse eingeht, den Alltag dem Rhythmus des Babys anpasst, verläuft alles harmonischer. Viel neues habe ich aus dem Buch zwar nicht gelernt, aber es ist beruhigend, dass ich nicht so viel falsch gemacht zu haben scheine. Besonders gut finde ich das Kapitel für die Väter. Schon allein dafür lohnt es sich, das Buch zu kaufen!

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