Freitag, 29. Januar 2021

Gelesen: "The Romance Reader" von Pearl Abraham







Titel: The Romance Reader
Autorin: Pearl Abraham
Taschenhuch
Preis: $16.00 
Veröffentlicht am 1. September 1996
ISBN 9781573225489
Verlag: Riverhead Books
296 Seiten


Klappentext:
Rachel Benjamin is the daughter of a quixotic rabbi who dreams of building a synagogue in the secluded upstate New York bungalow colony where his family now lives. As the rabbi’s eldest daughter, Rachel is expected to set an example for her five siblings and for the other girls in the community: she must wear thick opaque tights with seams; she is forbidden to wear a bathing suit in public; and she can never read books in English. But like all young adults, Rachel bristles at the stringent rules set by her family and her religion, rebelling in ways that become increasingly apparent. Whether sneaking sheer nylons in and out of the house or applying for an illicit library card that will allow her access to the romance novels that she loves, Rachel is determined to do things her way. Dreaming of a life that mirrors that of the heroines in her favorite novels, Rachel craves the independence she will never have as a Hasidic woman in an arranged marriage. And yet, as her impending marriage draws inevitably nearer, the pulls of family and faith weigh against the frightening and unknown world beyond her own.

Meine Meinung:
Der Titel dieses Romans ist leider irreführend. Ich hatte erwartet, dass es viel mehr um die Bücher geht, die Rachel liest und was sie darüber denkt, aber in diesem Punkt wurde ich enttäuscht.
Dennoch hat mir das Buch sehr gefallen, stellenweise war es (für mich) spannender als jeder Krimi. 
Es geht um Rachel, die am Anfang zwölf Jahre alt und am Ende erwachsen ist. Ihre Familie ist streng religiös und Rachel als ältestes Kind hat viele Pflichten, aber auch viele Fragen, auf die sie selten befriedigende Antworten erhält. Sie sieht in ihrem Umfeld, wie andere Menschen leben und sie selbst möchte auch so modern sein. Aber es gibt viele strenge Regeln, was sie alles nicht darf und es gibt niemanden, der sie unterstützt. Sie sucht Antworten und Auswege in Büchern, die sie aber nicht lesen darf. Sie rebelliert bei jeder Gelegenheit, verstößt heimlich gegen die Regeln, wird auch erwischt und ich habe beim Lesen so mit ihr gelitten und mitgefiebert. Das Ende ist mir ein wenig zu offen, ich hätte gern noch gelesen, wie es weitergeht. Dafür war der Einblick in diese religiöse Familie und ihre Kultur sehr interessant.
Ich bin kein religiöser Mensch und manchmal bin ich ein wenig neidisch auf Leute, denen der Glaube Halt und Sinn gibt. Und ich verstehe auch, dass Familie und Glaube oft so stark miteinander verbunden sind, dass man das eine nicht ohne das andere haben kann. Ich verstehe auch, dass man eine Kultur, die über Jahrhunderte immer wieder so stark bekämpft wurde, schützen, stärken und pflegen will. Aber ich sehe auch, wie viel Leid durch streng religiöse Glaubensgemeinschaften entsteht. Ich finde vieles an den Weltreligionen einfach nicht mehr zeitgemäß, z.B. ist der Planet eindeutig überbevölkert, während gläubige Menschen nach wie vor möglichst viele Kinder haben sollen. Diese Religionen verbieten deshalb auch Verhütung und Abtreibungen, schreiben Ehepaaren teilweise sogar vor, wie oft "die Ehe vollzogen werden" muss. Es würde der Menschheit gut tun, wenn die Weltreligionen ihre Lehren mal mit der Realität abgleichen würden!


Montag, 25. Januar 2021

Hörbuch: "The Bear And The Nightingale" von Katherine Arden

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt



Titel: The Bear And The Nightingale
Autorin: Katherine Arden
gelesen von Kathleen Gati
Audiobook Download | $20.00 
Published by Random House Audio
erschienen am 10.01.2017
Dauer: 708 Minuten
ISBN 9780399567179


Klappentext:
Winter lasts most of the year at the edge of the Russian wilderness, and in the long nights, Vasilisa and her siblings love to gather by the fire to listen to their nurse’s fairy tales. Above all, Vasya loves the story of Frost, the blue-eyed winter demon. Wise Russians fear him, for he claims unwary souls, and they honor the spirits that protect their homes from evil.
Then Vasya’s widowed father brings home a new wife from Moscow. Fiercely devout, Vasya’s stepmother forbids her family from honoring their household spirits, but Vasya fears what this may bring. And indeed, misfortune begins to stalk the village. 
But Vasya’s stepmother only grows harsher, determined to remake the village to her liking and to groom her rebellious stepdaughter for marriage or a convent. As the village’s defenses weaken and evil from the forest creeps nearer, Vasilisa must call upon dangerous gifts she has long concealed—to protect her family from a threat sprung to life from her nurse’s most frightening tales.

Meine Meinung:
Die Geschichte verbindet das historische Russland mit seiner Folklore, den Traditionen, Legenden und Mythen und eine epische Familiengeschichte mit der Emanzipation eines jungen Mädchens. Ich war erst skeptisch, ob eine Amerikanerin eine gute Geschichte schreiben kann, die in Russland spielt, aber sie hat mich angenehm überrascht. Inzwischen habe ich nachgelesen, dass Katherine Arden nach der Schule ein Jahr in Moskau verbracht und anschließend unter anderem Russisch studiert hat.
Vorgelesen wird die Geschichte von Kathleen Gati, einer Kanadierin, deren Eltern aus Ungarn stammten. Ob sie selbst so einen starken osteuropäischen Akzent hat oder ihn sich antrainiert hat, weiß ich nicht, aber er gibt der Geschichte auf jeden Fall eine passende Note. Die Handlung war mir persönlich zu langatmig, aber da sie sehr märchenhaft und auch spannend, die ewige winterliche Atmosphäre sehr eindringlich beschrieben ist, war es ganz nett, das Hörbuch zu hören.
Es ist zwar der erste Teil einer Trilogie, aber da die Story in sich abgeschlossen ist, kann man sie auch einzeln lesen bzw. hören. Ich werde diese Trilogie aber nicht weiter verfolgen.

Tipp:
Es gibt eine 5 Minuten lange, kostenlose Hörprobe.

Samstag, 23. Januar 2021

Mein Lesejahr 2020





Mein Lesejahr 2020 war großartig. Ich habe 100 Bücher gelesen, die mir mit überwältigender Mehrheit (77%) wirklich sehr gefallen haben (⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und ⭐️⭐️⭐️⭐️). Es wurden insgesamt nur 27 Bücher von Männern geschrieben, also nur ein gutes Viertel. Wobei 8 davon (also etwa ein Drittel der Männer) Bücher geschrieben haben, die mir nur mäßig (⭐️⭐️⭐️) bis gar nicht (⭐️) gefallen haben. Tendenziell haben mir also Bücher von Frauen besser gefallen als Bücher von Männern. Das ist aber nur Statistik. Es gibt durchaus Männer, die gute Bücher schreiben (z.B. Nils Pickert) und Frauen, die mich enttäuscht haben (z.B. Marah Woolf). 

Ich lese ja am liebsten Originale, allerdings kann ich das nur bei englischsprachigen Autor'innen. Mit meinem Französisch komme ich sehr schnell an meine Grenzen. Und mein Italienisch ist nur gut genug für den Urlaub, um ein Hotelzimmer zu buchen oder Essen zu bestellen. Und dann auch nur mit Händen und Füßen. Also bin ich manchmal auf Übersetzungen angewiesen. Und diese können sehr unterschiedlich sein, wie ich dieses Jahr am Beispiel von Fabio Geda feststellen musste. Seine Bücher "Staubgeboren" und "Ein Sonntag mit Elena" wurden von zwei verschiedenen Leuten übersetzt, was zur Folge hatte, dass das eine unter meinen absoluten Highlights ist und ich das andere wirklich schlecht fand.

Besonders freue ich mich, dass meine Lektüre vielfältiger war als früher: Ich habe mindestens 13 nicht-weiße Autor’innen und mindestens 6 queere* Geschichten bzw. Bücher von queeren Autor’innen gelesen. 

Ich würde mich deshalb über Eure Empfehlungen zu weiteren nicht-weißen oder queeren Autor’innen bzw. Geschichten freuen!

*(LGBTQAI+)

Donnerstag, 21. Januar 2021

Gelesen: "Das gestohlene Herz der Anderwelt" von Sandra Regnier

 





Titel: Das gestohlene Herz der Anderwelt 
Reihe: Pan-Spin-off, Band 2
Autorin: Sandra Regnier
Erscheinungstermin: 5. Oktober 2019
352 Seiten
ISBN 978-3-551-31708-7
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Preis: 8,99 €(D), 9,30 €(A), 13,50 CHF

Klappentext:
Mit der Existenz von Elfen kann Allison sich gerade so abfinden. Dass sie nun das Sterben eines ganzen magischen Reichs verhindern soll, ist da schon schwerer zu verkraften. Doch sie ist der Schlüssel und damit die Einzige, die es vermag, die Regenpforte zu schließen, sobald das Herz der Anderwelt wieder an seinem Platz ist. Dabei muss Allison erst einmal herausfinden, wie es um ihr eigenes Herz bestellt ist. Denn das wird nicht nur von dem gut aussehenden Wächter Finn erschüttert, sondern auch von einem dunklen Prinzen, mit dem sie mehr verbindet, als sie je geahnt hätte...

Meine Meinung:
Ich mag die Welt, die Sandra Regnier mit ihrer Pan-Trilogie erschaffen hat. Deshalb habe ich mich sehr über dieses zweibändige Spin-Off gefreut. Auch Edinburgh als Handlungsort im Herbst mit viel Regen und Kälte sind klasse gewählt. Die Figuren Allison, Finn, George, Chloe, Emma, Camilla und sogar Valérie gefallen mir auch gut. Die Story ist leider ziemlich unrund. Allison stolpert die ganze Zeit planlos durch die Gegend, am Ende bleiben einige Fragen offen. Mich nervt auch, wenn man ein ganzes Buch lang miterlebt, wie jemand versucht, die Wahrheit herauszufinden, damit dann am Ende jemand anderes langatmig erzählt, was das große Geheimnis ist. Dazu gibt es leider wieder einige Schreibfehler und die Bezüge stimmen oft nicht. Oft wusste ich auch gar nicht, wieso die Hauptfigur nun die eine oder andere Schlussfolgerung zog.
Aber alles in allem war es eine spannende, unterhaltsame, stellenweise auch lustige und romantische Lektüre. 

Tipp:
Die ersten 40 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe beim Verlag.
Meine Rezension zum ersten Teil der Pan-Spin-Off-Reihe gibt es hier.

Sonntag, 17. Januar 2021

Hörbuch: "Ich küss dich tot - (K)ein Familienroman" von Ellen Berg



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Ellen Berg
Titel: Ich küss dich tot. (K)ein Familien-Roman
Laufzeit: 846 Minuten
gekürztes Hörbuch
gelesen von Tessa Mittelstaedt
Verlag: Aufbau Audio

Download
ISBN 978-3-96105-016-1
Preis: 10,99 €

2 CDs
ISBN 978-3-945733-39-4 
Preis: 12,99 € (D), 13,40 € (A)


Klappentext:
Hotelmanagerin Annabelle hat gerade einen Superjob in Singapur ergattert, als sie das Alpenhotel ihrer Eltern retten soll. Fest entschlossen, den maroden Familienbetrieb zu verkaufen, reist sie in die verschneite Heimat – und findet eine Leiche im Straßengraben. Ist es einer der Investoren, die das verträumte Bergdorf touristisch aufmöbeln wollen? Welche Rolle spielt Andi, der charmante Sohn der Nachbarn, mit denen ihre Eltern eine alte Fehde verbindet? Als eine weitere Leiche auftaucht, beginnt für Annabelle ein Wettlauf um Liebe und familiäres Glück.

Meine Meinung:
Man könnte zusammenfassend sagen: Verehrer und Leichen pflastern ihren Weg.
Diese Liebes-Familien-Krimi-Weihnachts-Alpen-Winter-Geschichte ist turbulent, spannend, teilweise sehr makaber, aber es trifft zum Glück nie die Falschen.
Sie wird vorgelesen von Tessa Mittelstaedt, die mit ihrer großartigen Stimme alte und junge, bayerische und amerikanische, nette und ätzende Männer und Frauen zum Leben erweckt.
Die Auflösungen der Rätsel sind für mich zwar vorhersehbar gewesen, eine Sache am Ende fand ich etwas unrealistisch und irgendwie gehen im Laufe der Story ein Hubschrauber und ein Snowmobil verloren, was vermutlich daran liegt, dass die Geschichte für die Hörbuchfassung gekürzt wurde, aber trotzdem hat mir das Hörbuch großen Spaß gemacht.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.

Wenn Ihr (Hör-)Bücher kauft, dann macht das doch bitte im Buchladen in Eurer Nähe, damit es den auch nächstes Jahr noch gibt! Viele unabhängige Buchläden haben auch einen Onlineshop.
Oder Ihr bestellt bei genialokal.de, denn damit unterstützt Ihr einen Buchladen in Eurer Nähe.
Oder Ihr kauft bei ecolibri.de, denn dieser Onlineshop zahlt Steuern und ordentliche Löhne und vom Gewinn werden Bäume gepflanzt.


Mittwoch, 13. Januar 2021

Gelesen: "Die Welt der Drei Fragezeichen: Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren" von C. R. Rodenwald


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Die Welt der Drei Fragezeichen: Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren
Autor: C. R. Rodenwald
256 Seiten
Verlag: Riva/Münchner Verlagsgruppe
erschienen am: 16. Oktober 2017
ISBN 978-3742301239

gebundene Ausgabe
Preis: 14,99 €

eBook
Preis: 11,99 €


Klappentext:
Wusstet ihr, dass Skinny Norris und Morton etwas gemeinsam haben? Dass Bobs Vater ganze vier und seine Mutter gar keinen Vornamen hat? Wer den Ausdruck »spezialgelagerter Sonderfall« erfand? Und ob Hugenay eigentlich noch einmal aus dem Gefängnis kommt?
Die drei ??? haben sich in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren von einer ursprünglich US-amerikanischen Jugendbuchserie zu einem generationenübergreifenden Massenphänomen in Deutschland entwickelt. Dieses Buch fasst nun endlich (fast) alles zusammen, was über die drei Detektive aus Rocky Beach und ihre abenteuerlichen Erlebnisse bekannt ist: Wissenswertes zu allen wichtigen Figuren der Serie, die Hintergründe der Entstehung, Fakten und kuriose Gegebenheiten wie etwa die hypothetische Frage »Wie groß müsste die ›Kleinstadt‹ Rocky Beach eigentlich wirklich sein?«.
Ein spannendes Buch für alle Fans von Justus, Peter und Bob.

Meine Meinung:
Die drei ??? sind ein echtes Phänomen! Diese Serie hält sich nun schon über ein halbes Jahrhundert und die Fans bleiben ihr meist bis ins Erwachsenenalter treu. Ursprünglich kam sie aus den USA, war dort aber längst nicht so erfolgreich und wurde irgendwann eingestellt, sodass nun schon seit vielen Jahren deutsche Autor'innen die Geschichten schreiben. In den USA gab es auch gar keine Hörspielfassung. Diese Kulturform ist dort ja eher ausgestorben, während es in Deutschland eine ganze Generation von Kassettenkindern gab und auch heute viele Kinder Hörspiele auf CDs anhören. Die Sprecher der drei Fragezeichen sind zwar längst erwachsen, hauchen aber Justus, Peter und Bob noch immer mit ihren unverwechselbaren Stimmen Leben ein. Ich finde das faszinierend!
Meine erste Begegnung mit den drei ??? war in der Grundschule. Am letzten Tag vor den Ferien haben wir keinen Unterricht gemacht, stattdessen durften ausgewählte Kinder ihr Musikinstrument mitbringen und etwas vorspielen, aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen oder ihre liebste Hörspielkassette vorstellen. Jemand brachte also "Die drei ??? und der Ameisenmensch" mit und die ganze Klasse lauschte gebannt. Wahrscheinlich endete die Stunde mit einem Cliffhanger, weil sie ja nur 45 Minuten lang war, genauso wie das Hörspiel und da wir ja nicht genau bei Stundenbeginn angefangen hatten, wurden wir nicht ganz fertig. Jedenfalls schrieb ich die Folge auf meinen Wunschzettel und bekam sie zum nächsten Geburtstag. Seitdem habe ich diese Reihe mal mehr, mal weniger gehört. Den Rechtsstreit zwischen Europa und dem Kosmos Verlag habe ich noch mitbekommen und fand die Übergangslösung "Die DR3i" sehr elegant und witzig, vor allem wenn Justus die legendäre Visitenkarte zücken wollte, aber der potentielle Kunde nur müde abwinkte und sagt: "Ach, lass mal stecken."
Danach blieb ich nicht mehr so am Ball mit den neuen Folgen, aber die alten höre ich nach wie vor gern, inzwischen auch mit meinen Kindern zusammen. Von den Büchern habe ich auch einige gelesen, sie stehen hier im Regal und meine Kinder haben sie auch schon verschlungen. Nachdem ich das Buch "Die Welt der drei Fragezeichen" jetzt ausgelesen habe, stelle ich es dazu, mal sehen, ob sie es auch lesen werden.
Nur eins verstehe ich nicht: Warum ist da auf dem Buchcover die Pfaueninsel abgebildet???

Tipp:
Die ersten 16 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

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Samstag, 9. Januar 2021

Hörbuch: "Der Schneesturm" von Vladimir Sorokin






Titel: Der Schneesturm

Autor: Vladimir Sorokin
Fassung: Ungekürzte Lesung
Gelesen von: Stefan Kaminski
Erschienen: 18. Nov. 2015
Spieldauer: 5 Std. 44 Min.
Verlag: Argon
Preis: 15,95 €

Klappentext:
Garin, ein Landarzt, will so schnell wie möglich in den Ort Dolgoje, um die Menschen dort gegen eine rätselhafte Krankheit zu impfen, die jeden Infizierten zum Zombie macht. Doch es herrscht Schneesturm, und Garins Pferde sind erschöpft. Also heuert er den einfältigen Brotkutscher Kosma an, dessen Schneemobil von fünfzig winzigen Pferdchen angetrieben wird. Und damit beginnen die Merkwürdigkeiten erst: Auf seiner Reise durch das Schneetreiben begegnet das ungleiche Paar Zwergen und Riesen, es gibt ein Radio mit »lebendigen« Bildern, eine Paste, die Filz »wachsen« lässt, eine pyramidale Wunderdroge und vieles mehr – eine Märchenwelt mit Ingredienzien einer Hochtechnologie-Gesellschaft.
Was beginnt wie eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert, entpuppt sich als fantastische Irrfahrt durch das ländliche Russland einer nahen Zukunft. Ein überraschend zartes Buch des bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellers Russlands – meisterhaft interpretiert von Stefan Kaminski.

Meine Meinung:
Das Genre - phantastische, historische Fantasy-Steampunk-Science-Fiction - ist nicht mein Ding. Die Hauptfigur ist mir leider total unsympathisch und das Ende mag ich auch nicht. Aber die Geschichte ist sehr gut geschrieben, das Hörbuch ist sehr gut vorgelesen und vor allem ist das Thema hochaktuell: Ein Arzt muss dringend Impfstoff zu Menschen bringen, die von einer schlimmer Epidemie bedroht sind. Deshalb hat es sich auf jeden Fall gelohnt, die Geschichte zu hören. Sie passt auch nicht nur jetzt gut zum Winter. Ich könnte mir vorstellen, dass es recht vergnüglich ist, sie im Hochsommer zu hören und die eine oder andere Gänsehaut zu genießen, denn die Kälte ist wirklich eindringlich beschrieben.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.



Dienstag, 5. Januar 2021

Gelesen: "Mein Sommer mit Anja" von Steffen Schroeder





Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Mein Sommer mit Anja
Autor: Steffen Schroeder
Verlag: Rowohlt Berlin
Erscheinungstermin: 28.01.2020
208 Seiten

gebundene Ausgabe
20,00 €
ISBN: 978-3-7371-0071-7

Taschenbuch
12,00 €
ISBN: 978-3-499-00045-4

eBook
14,99 €
ISBN: 978-3-644-00318-7

Klappentext:
Ein heißer Sommer in den Achtzigern. Konrad verbringt die großen Ferien zusammen mit seinem geistig leicht zurückgebliebenen Freund Holger im Freibad. Hier begegnen sie Anja, die ganz anders ist als andere Mädchen. Sie ist zuhause abgehauen, schläft in einem Versteck im Park. Konrad bringt ihr Essen, hilft ihr, gemeinsam unternehmen sie Ausflüge. Als Konrad begreift, wie eigensinnig und gefährlich Anja wirklich lebt, ist er längst in sie verliebt. Aber warum ist Anja von ihrer Familie weg? Stückweise gibt sie ihre Geschichte preis. Doch von ihr selbst darf niemand erfahren, Konrad muss immer mehr lügen, kümmert sich kaum mehr um Holger. Und er muss sich fragen, wohin er selbst eigentlich gehört.

Meine Meinung:
Dieses Buch wurde im Februar 2020 bei "Fröhlich lesen" vorgestellt und das Setting hat mich sehr angesprochen. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis es in der Onleihe aufgetaucht ist und verfügbar war. So kam es, dass ich über Konrads Erlebnisse im heißen Sommer im Freibad las, während hier in Wirklichkeit Winter war. Aber das war genau richtig. Manchmal tauche ich beim Lesen gern sehr weit ab und träume mich ganz weit weg.
Die Erlebnisse von Konrad, Holger und Anja sind sehr schön beschrieben. Es ist allerdings kein seichtes Buch, definitiv keine Wohlfühllektüre. Es tut manchmal richtig weh beim Lesen, aber dafür sind die Momente, in denen alles perfekt ist und die Zeit stillzustehen scheint, umso kostbarer. Beim Lesen gab es immer wieder Momente, in denen ich wirklich alles um mich herum vergessen konnte und die Reflektion der Sonne auf den Wellen sehen, den heißen Asphalt unter den Füßen fühlen und die Schwimmbadpommes oder das alte Dolomiti schmecken konnte.
Die Geschichte lässt sich leider zeitlich nicht so richtig einordnen. Einerseits singt Konrad die neuesten Hits von Spliff. Diese Band hat sich 1985 aufgelöst. Andererseits wird der Bravo-Starschnitt von A-ha (1986), das Parfum "Loulou", das erst 1987 auf den Markt kam und "Wetten dass...?" mit Thomas Gottschalk erwähnt, der die Sendung erst ab 1987 moderierte. Die erwähnte Stadtwette mit den Pfarrern ist aus dem Jahr 1989. Damals hat man auch keine "alte Musik" gehört, Songs waren nach ein paar Jahren eher peinlich. Ich bin da vielleicht pingelig, aber wenn man solche Dinge schon erwähnt, dann sollten sie zusammen passen. Sonst kann man das auch weglassen.
Die zweite Zeitebene, in der Konrad als Erwachsener auf jenen Sommer zurückblickt, fand ich überflüssig. Das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Ich weiß nicht so richtig, wie sehr mir das Buch gefällt.


Freitag, 1. Januar 2021

Hörbuch: "Rückkehr in die Tuchvilla" von Anne Jacobs

 




Autorin: Anne Jacobs
Titel: Rückkehr in die Tuchvilla
Reihe: Die Tuchvilla-Saga (4)
leicht gekürzte Lesung mit Anna Thalbach
Preis: 15,00 € [D], 15,50 € [A], CHF 21,90
Verlag: Randomhouse Audio
Hörbuch MP3-CD
2 CDs, Laufzeit: 12h 42min
ISBN: 978-3-8371-5236-4
Erschienen am 16. November 2020


Klappentext:
Augsburg 1930. Marie und Paul sind eigentlich glücklich. Ihre Liebe ist stärker denn je und inzwischen haben sie einen gemeinsamen Sohn, den vierjährigen Kurt. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise kämpft Paul hart um das Überleben der Tuchvilla. Als er an einer Herzmuskelentzündung erkrankt, muss Marie ihr geliebtes Atelier aufgeben, um das Familienunternehmen vor dem Ruin zu retten. Dabei macht sie eine Entdeckung, die das Leben aller Familienmitglieder für immer verändern könnte. Wird es ihr gelingen, das Erbe der Tuchvilla zu bewahren und ihr zu neuem Glanz zu verhelfen?

Meine Meinung:
Hach, es war wieder so schön zu hören, wie es mit der Tuchvilla weitergeht. Wie auch schon in den vorangegangenen drei Bänden wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was die Menschen in den herrschaftlichen Räumen, aber auch in der Küche, im Garten und in der Fabrik so erleben. Dazu kommen noch Kitty und ihre Familie aus der Frauentorstraße, Tilly aus München und Großtante Elvira auf dem Gut in Pommern. Dieser Clan ist ziemlich groß, aber man weiß immer, wo und bei wem man gerade in der Geschichte ist. Anna Thalbach liest wieder wunderbar mit sehr unterschiedlichen Stimmen die vielen verschiednen Figuren.

Tipp:
Es gibt eine Hörprobe.


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