Freitag, 24. Juni 2016

Sommer, Sonne, Sonnenschutz für Kinder (und Erwachsene)


Solange ich mit Baby zuhause war, brauchte ich keine Sonnencreme. Im Sommer sind wir früh morgens und am späten Nachmittag unterwegs gewesen. In den Mittagsstunden mit hoher UV-Strahlung waren wir im Haus. Das Kind hat eh lange Mittagsschlaf gemacht und ich brauchte auch eine Pause, da kann man die Mittagshitze gut nutzen.

Aber wenn man dann mal als Familie Sommerurlaub macht und der Mann sich diesem Rhythmus nicht anpassen will, weil die Urlaubstage dafür zu kostbar sind, braucht man Sonnencreme. Oder spätestens wenn das Kind in die Kita kommt, weil dort natürlich in der Mittagshitze bevorzugt im Garten gespielt wird.

Ich selbst habe sehr (sonnen-) empfindliche Haut, d.h. ich bekomme sehr schnell Sonnenbrand, vertrage aber leider auch viele Kosmetika nicht. Also habe ich die eierlegende Wollmilchsau unter den Sonnencremes gesucht. Sie sollte bitte sanft zur zarten Babyhaut und zu meiner empfindlichen Haut sein, aber gleichzeitig maximal vor UV-Strahlung schützen, dabei wasserfest und nicht so teuer sein. Okay, der letzte Punkt ist nice to have, aber nicht der wichtigste. Und nach einer Weile habe ich eingesehen, dass guter Sonnenschutz halt auch was kostet.

Beim Sonnenschutz gibt es ja zwei Möglichkeiten:

1. "Organischer" Sonnenschutz
"Organisch" steht in diesem Fall leider nicht für "bio", sondern für "organische Chemie". Und das hat nichts mit "natürlich" oder so zu tun, sondern es geht um chemische Verbindungen, die auf Kohlenstoff basieren. Man könnte also auch "chemischer Sonnenschutz" schreiben, aber damit würden die Firmen weniger Geld verdienen. Diese Chemikalien dringen in die Haut ein und wandeln die UV-Strahlung in der Haut in Wärme um. Das ist ein chemischer Prozess. Der Vorteil ist: Die Creme zieht ein und ist dann von außen nicht mehr zu sehen oder zu fühlen. Der Nachteil ist: Die Chemie dringt in die Haut, also in den Körper ein und stellt dort unter Umständen Dinge an, die nicht so gesund sind. Es findet eine chemische Reaktion im Körper statt, bei dem der Wirkstoff nach und nach verbraucht wird. Es gibt Reaktionsprodukte im Körper, die auf ihn einwirken können (Sonnenallergie ist z.B. eine Nebenwirkung von Sonnencreme). Ein wichtiger Bestandteil dieser Sonnencremes ist Oxybenzon, das leider Allergien auslösen kann und vor allem Korallenriffe und damit den Lebensraum vieler Meeresbewohner zerstört. Jedes Jahr gelangen weltweit 4000 bis 6000 Tonnen Sonnencreme zu den Korallenriffen. Ein Tropfen Oxybenzon genügt, um so viel Wasser zu vergiften, wie in ein Sportschwimmbecken passt.

2. "Mineralischer Sonnenschutz"
Klingt irgendwie nach Mineralöl, hat aber damit nichts zu tun. Es geht vielmehr um Mineralien, z.B. Titandioxid oder Zinkoxid. Diese legen sich beim Eincremen auf die Haut und reflektieren das Sonnenlicht wie viele kleine Spiegel, sodass die UV-Strahlung gar nicht bis zur Haut kommt und daher auch keine Schäden verursachen kann. Weil die Haut das Sonnenlicht reflektiert, sieht man mit dieser Creme aber etwas blass aus.

Die beste Sonnencreme, die ich damals gefunden habe, wurde leider gerade vom Markt genommen. Es war die Weleda Edelweiß Sonnencreme, die sich gut verteilen ließ, uns gut vor Sonnenbrand bewahrt hat, uns nicht so kalkweiß aussehen ließ und einen unaufdringlichen zitronigen Duft hatte. Schnell habe ich noch die Restbestände aus einigen Berliner Apotheken aufgekauft, denn ein großer Vorteil bei dieser Art Sonnenschutz ist, dass er viele Jahre haltbar ist, wenn man die Creme gut lagert und aufpasst, dass man keine Keime in die Tube oder Flasche bringt (einfach nicht die Öffnung anfassen und diese gelegentlich mit einem sauberen Tuch abwischen). Wenn sich die Bestandteile der Creme trennen, kann man die Flasche oder Tube einfach kräftig schütteln, dann verteilen sie sich wieder.

Dieser Vorrat ist leider schon lange aufgebraucht. Wir haben inzwischen viele Produkte getestet und sind jetzt bei zwei Marken angekommen, die wir ganz okay finden. Wenn Ihr wissen wollt, was ich für mich und meine Kinder benutze, schreibt mir einen Kommentar oder eine Mail (Adresse steht im Impressum). Ich will ja keine unerwünschte Werbung machen.


Der beste Sonnenschutz:
Im Schatten bleiben, lange, lockere Kleidung tragen und einen Hut mir Krempe aufsetzen 



Mittwoch, 22. Juni 2016

Me Made Mittwoch: Ceci n'est pas une Kittelschürze


Nein, es ist keine Kittelschürze, ich schwöre.
Es ist das Augenschmerzenkleid.


Heute mittag war es so warm, dass ich keine Ärmel mehr ertragen konnte, also habe ich dieses Kleid angezogen.


Es passt zwar immer noch gut, aber es ist leider ein Stehkleid. Sobald ich laufe oder mich hinsetze, krumpelt es ganz arg, zieht den Rock hoch und wirft wilde Falten.

Wie alltagstauglich selbstgenähte Kleidung sein kann, sehen wir beim Me Made Mittwoch. Dort zeigt  Tina Blogsberg heute eine schöne Kombination aus Rock und Top, die im Sitzen und Stehen gleichermaßen prima aussieht. ;-)



Dienstag, 21. Juni 2016

Täschchen über Täschchen


Neulich ist hier mal wieder ein kleiner Stapel Täschchen entstanden.
Der Auslöser war, dass ich meine Stickdateien geordnet habe. Dabei fiel mir auf, dass ich dieses hübsche Haus noch gar nicht getestet habe.


Das Sticken dauert recht lange, weil das Haus aus vielen kleinen Stoffstückchen besteht: Erst wird die Basis appliziert, dann Keller, Dach und Schornstein, als letztes die Fenster. Hier kann man endlich mal all die vielen kleinen Schnipsel verarbeiten, denn jedes Fenster wird einzeln gestickt. Mir war das aber zu fummelig, deshalb habe ich lieber einen einzelnen gemusterten Stoffrest für alle Fenster zusammen benutzt, das ergibt einen netten Effekt.


Das Abschneiden entlang der Fenster ist auch so schon eine langwierige Fitzelarbeit.


Ganz zum Schluss werden Dachziegel und Fensterkreuze aufgestickt.


Natürlich habe ich nur Stoffreste und Upcyclingmaterial verwendet. Das Futter bei diesem Täschchen hier gehört zu dem Satintop, aus dem ich einst die Schienen für das Bahnübergangskostüm genäht habe. Die Außenseite ist ein Rest von einer Hose, aus der ich damals die Käferhose genäht habe.
Gefüllt ist es mit den Frisierwerkzeugen meiner Schwester, der ich es geschenkt habe. Sie ist zwar keine gelernte Friseurin, schneidet aber meinen Kindern die Haare.


Dann hatte ich noch Kuhfellimitatreste, die stammen auch von einem Faschingskostüm.


Wenn man den "Strich" beachtet, klemmt es auch nicht im Reißverschluss ein.


Die Kuhtäschchen sind teilweise mit dem Satintop...


...und teilweise mit der Bespannung eines kaputten Regenschirms gefüttert, den mir mal meine Schwester überlassen hat.


Dann war da noch ein gelber Tischdeckenrest, der bei der Beutelnäherei übrig blieb. Den hab ich mit der süßen Schnecke bestickt, die ich auch schon zur Jeansrettung benutzt habe. Der Sternchenjeans stammt von einem Kinderhosen-Ufo der Schwiegercousine.
Dieses Täschchen habe ich zu Ostern einer lieben Freundin geschenkt.
Uff, so lange ist das schon her!


Auch mit Regenschirm gefüttert.

Die Täschchen machen mit bei:



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Dienstag, 14. Juni 2016

Kindlicher Patriotismus, aber nur in Maßen


Die Sonnenuntergangssocken sind nach über drei Jahren an mehreren Stellen kaputt und außerdem beiden Kindern zu klein. Also habe ich sie aufgetrennt. Das bunte Garn werde ich später verwenden. Rot und gelb kommen direkt wieder zum Einsatz.


Diese Deutschland-Socken* hat meine Mutter noch kurz vor ihrem Tod dem großen Kind gestrickt. Es liebt diese Socken sehr und trägt sie sehr oft. Leider musste ich sie schon entsprechend oft stopfen und inzwischen werden sie auch langsam zu kurz. Also habe ich erstens die Spitzen aufgetrennt und die Strümpfe etwas länger gestrickt. Zweitens habe ich die Fersenmaschen rundherum auf eine Rundstricknadel gefasst, die alte Ferse aufgetrennt und quasi als After-Thought-Heel mit doppeltem Faden neu gestrickt.


(Klick macht die Fotos größer!)

Nebenbei sind noch drei Armbänder in eins rechts / eins links entstanden (eins hängt am schlafenden Kinderarm und ist deshalb nicht im Bild). Darin habe ich diverse Reste verstrickt. Aber wie Ihr seht, habe ich noch genug Garn, vermutlich für einen ganzen Kinderpullover. Aber das wäre mir zu viel Patriotismus.

*Meine Mutter hat damals ganz viele Flaggen-Socken gestrickt: Griechenland, Litauen, Norwegen uvm., die hier ebenso gern getragen werden, aber jetzt zur Fußball-EM wollen meine Kinder schwarz-rot-gelb und ich finde das okay. Sie wissen auch gut bescheid über die deutsche Geschichte, über unsere privilegierte Lage und die Not der Flüchtlinge. Und ich finde es gefährlicher, bei Kindern das unschuldige Bedürfnis nach ein wenig Patriotismus zu unterdrücken, als sie mal drei Wochen lang mit solchen Armbändern und Socken herumlaufen zu lassen. Und wenn schon, dann finde ich diese Billig-T-Shirts in Trikotform viel schlimmer. Was glaubt Ihr wohl, wo und von wem die genäht wurden? Wir haben hier zwar auch ein paar solche Shirts, aber die haben wir gebraucht geschenkt bekommen und stammen von früheren Turnieren. Ich kaufe sowas nicht.

Und jetzt noch schnell ab damit zu:

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Dienstag, 7. Juni 2016

Upcycling: T-Shirts zu Servietten


Wenn T-Shirts nicht mehr schön genug sind, um die Wohnung verlassen zu dürfen, trage ich sie noch lange zum Schlafen. Aber wenn sie selbst dafür zu unansehnlich sind, müssen sie meinen Schrank verlassen. Und weil die Kinder inzwischen zu groß für Lätzchen sind (ist ja auch peinlich, wenn Besuch da ist), aber immer noch viel krümeln und kleckern, mussten große Servietten her, die man notfalls auch mal in den Ausschnitt stopfen kann.


(Ich weiß übrigens nicht, von welcher Grausamkeit der internationalen Tierschutz-Funds hier die Rede ist. Aber die Kinder lieben diese Robben seit Jahren.)


Ich habe einfach aus Vorder- und Rückenteil je ein 40 x 40 cm großes Quadrat ausgeschnitten... 


...und mit Zickzack gesäumt. Vier T-Shirts hab ich so zu acht Servietten verarbeitet. Und das ging wirklich schnell.

Die Kinder lieben die Servietten. Sie legen sie stilvoll auf den Schoß und wischen nach der Mahlzeit den Mund damit ab. Ich mag, dass sie ihre Kleidung weniger bekleckern und ich keine Papierservietten kaufen muss.

Nur mein Mann ist immer etwas irritiert, wenn er meine Schlafshirts auf dem Esstisch sieht. Aber das wird sich im Laufe der Zeit bestimmt geben.

Heute mache ich mit bei:


Mittwoch, 1. Juni 2016

Kinderbuch: "Robert und die Ritter - Das Zauberschwert" von Anu Stohner



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Anu Stohner
Titel: Robert und die Ritter 1. Das Zauberschwert
Illustrationen: Jörg Mühle
Verlag: dtv Reihe Hanser
Hardcover
Originalausgabe
160 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN 978-3-423-62479-4
Erscheinungsdatum: 1. Mai 2011
ISBN 978-3-423-62479-4
Preis: 12,95 € [D], 13,40 € [A] inkl. MwSt

Klappentext:
Vorwärts, Ritter von der Wackerburg!
Natürlich wäre es zu alldem nicht gekommen, wenn Robert von seinem Onkel nicht ein Zauberschwert geschenkt bekommen hätte, mit dem man Zeitreisen machen kann. So landen Robert und sein Freund Tim im Mittelalter, auf der Wackerburg. Dort leben die kleinen Ritter mit den kleinen Raubrittern von der Burg Wolfeck in einer Dauerfehde. Kann ja Robert nicht wissen. Aber wo Robert ist, da ist auch Chaos. Und tatsächlich, kaum stehen Tim und Robert auf dem Burghof, kommt ein Handschuh über die Mauer geflogen. Und eh man es begreift, hat ihn Robert schon in der Hand, den Fehdehandschuh.
Die wilden Wölfe haben endlich ihr Ziel erreicht. Endlich gibt es Keile für die Wackerburger! Oje! Müssen die netten kleinen Ritter gegen die Übermacht der Raufritter kämpfen? Und wenn ja, wie sehen sie hinterher aus? Robert und Tim wollen helfen. Aber wie?

Meine Meinung:
Robert und Tim sind eigentlich ganz normale Jungen, mit denen man sich gut identifizieren kann. Robert ist im normalen Leben ein gutmütiger, selbstbewusster Tollpatsch mit vielen lustigen Ideen, sein Freund Tim, der die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, ist im normalen Leben etwas vernünftiger, vorsichtiger und ängstlicher. Bei ihren Reisen in die Ritterzeit ändern sich aber ihre Eigenschaften: Tim ist auf einmal ungeschickter und Robert hat plötzlich alles im Griff. Das macht die Geschichte neben dem eigentlichen Abenteuer sehr interessant, weil doch jedes Kind gern gelegentlich anders wäre.
Die Illustrationen sind wirklich schön. Das Cover könnt Ihr ja hier oben sehen. Vorn im Buch sind alle wichtigen Personen in Farbe abgebildet, hinten im Buch gibt es eine farbige Landkarte mit den Burgen sowie dem umliegenden Gelände. Den Text begleiten Zeichnungen in schwarz-weiß, die mich vom Stil her an die Geschichten vom Kleinen Nick erinnern (schaut einfach mal in die unten verlinkte Leseprobe).
Wir hatten viel Spaß beim Lesen und haben gerade den zweiten Band angefangen. (Insgesamt gibt es bisher vier Bände.) Die Altersempfehlung finde ich angemessen.

Tipp 1:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine Leseprobe.

Tipp 2:
Der dtv hat extra eine eigene Seite über "Robert und die Ritter" eingerichtet.
Dort gibt es unter anderem Vorlagen und eine Bastelanleitung für coole Ritterschilde und ein Wörterbuch für mittelalterliche Begriffe und Gegenstände.

Tipp 3:
Auf der Homepage der dtv-Kinderbücher gibt es oben rechts einen witzigen "Bücherautomaten", mit dessen Hilfe man Kinderbücher Bücher z.B. als Geschenk aussuchen kann.

Das Buch ist (gerade so) älter als fünf Jahre, deshalb macht es bei der #GoldenBacklist Challenge 2016 mit.


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