In letzter Zeit ist es hier im Blog relativ ruhig. Das liegt daran, dass bei uns gerade so viel los ist. Ich hatte einen kleinen Autounfall (nur Blech, niemand verletzt, also nur teuer und nervig). Das große Kind war zum ersten Mal auf Klassenfahrt. Vom Geburtstag des kleinen Kindes hatte ich ja schon berichtet. Dort sind auch noch ganz viele andere meiner Ideen für Kindergeburtstage verlinkt. Kurz danach hatte das große Kind Geburtstag und der sollte im Zeichen von Star Wars stehen. Die Einladungen haben wir aus weißen Pappverpackungen geschnitten und mit freien Star Wars Bildern aus dem Netz beklebt. Leider habe ich sie nicht fotografiert.
Neulich war an der Schule eine Art Sportfest, nur viel schöner. Da gab es u.a. das allseits bekannte und bei "jungen Leuten" beliebte Twister, das meine Kinder immer wieder spielen wollten. Nach dem Fest wusste ich, dass wir auch unbedingt eins zuhause haben müssen. Aber beim bösen Internetkaufhaus bestellen? Kommt ja gar nicht infrage! Wir hätten in den schönen Spielzeugladen umme Ecke gehen können, aber dort haben wir in den letzten Wochen ehrlich gesagt genug Geld hingetragen. Und überhaupt muss man doch nicht immer was kaufen, wenn man es auch selber machen kann. Viel schöner sogar, ohne Plastikfolie, dafür aus Stoff mit ganz vielen Erinnerungen. Haltbarer dürfte es dann auch sein.
Also habe ich meine Stoffreste durchwühlt nach allem in rot, gelb, blau und grün.
Webware, Jersey, Frottee, Samt, völlig egal.
Eine runde Vorlage in geeigneter Größe war mein guter alter Stickrahmen.
Als Trägerstoff wurde eine alte Tischdecke mit weißer Rückseite bestimmt.
In regelmäßigen Abständen habe ich Kreise darauf gemalt. Dabei habe ich nur am Anfang gemessen und etwas gerechnet, später dann aber die Kreise nur ungefähr platziert und mich dabei am relativ regelmäßigen Blumenmuster orientiert.
Die Stoffreste habe ich à la Crazy Patchwork aneinander gestückelt und dann mithilfe des Stickrahmens den Kreis aufgezeichnet und diesen zuletzt ausgeschnitten.
Den Kreis auf die Tischdecke gepinnt...
...und im Zickzack festgenäht. Man kann das auch mit dem Applikationsstich oder so machen.
Und warum heißt das nun Memory-Twister?
Ganz einfach: Darin sind nicht nur Reste von meinen Nähprojekten verarbeitet, wie z.B. hier die große grüne Fläche, die vom Drachenkostüm stammt oder der Blümchenstoff, aus dem ich die allerersten Kita-Tütchen genäht hatte (prä-blog),...
...sondern auch Reste von (ausgeschlachteten) Altkleidern, z.B. das große orange hier ist ein Stück vom Tantenrock, der zur Turnhose wurde. Auf dem gelben Stoff daneben hat das große Kind die ersten Näh-Schritte gemacht, also verschiedene Stiche getestet.
Ein großes Stück Saunatuch, aus dem ich Waschlappen und kleine Handtücher gemacht habe.
Das hellblaue mit den Sternen waren mal Fleece-Hausschuhe.
Das dunkle mit Muster ist ein Rest von einer Stiftetasche, die ich dem großen Kind mal genäht habe.
Das helle ist ein Stück Schlafanzug, den ich zu mehreren Sachen verarbeitet habe.
Rechts unten ein Rest von der ersten, gestreiften Kitatasche.
Links unten roter Jeans, aus dem ich einen Sonnenhut für das große Kind genäht habe. Den habe ich nie gebloggt, aber er ist bei meinen Reisetricks gleich zweimal zu sehen.
Und so sieht das ganze dann aus.
Neben dem Spielfeld braucht man aber noch einen Zufallsgenerator, der vorgibt, welches Körperteil man auf welche Farbe platzieren soll. Natürlich hätte ich eine Drehscheibe basteln können. Es gibt auch Apps für Smartphones, aber ich hab nur ein ganz altmodisches Klapphandy. Stattdessen habe ich einfach einen Farbwürfel aus einem der vielen Brettspiele und einen normalen Würfel genommen. Die werden in einer alten Kekspackung gelagert und gewürfelt (damit sie nicht wegrollen). Für die Zahlen habe ich eine Liste (1=linke Hand, 2=rechte Hand usw.) geschrieben und auf den Deckel geklebt. Wenn eine andere Farbe als rot, gelb, blau und grün gewürfelt wird, dürfen die Spieler sich eine Farbe aussuchen.
Die Kinder waren beim Spielen hochkonzentriert.
- Wer keine Stoffreste hat, aber ganz viel Nähgarn, Stickgarn, Sticktwist oder Wolle, kann einfach die Flächen aus Garn in rot, blau, gelb und grün aufsticken. Das geht auch ohne Nähmaschine, einfach den Stoff in einen Stickrahmen einspannen und den Kreis mit Handstichen (Kreuzstich, Vorstich, Plattstich etc.) füllen.
- Man kann die Farbflächen auch mit Stoffmalfarbe aufmalen.
- Mit Wolle/Strickgarn kann man auch Kreise auf das Laken bringen, indem man die Farbflächen spiralförmig aus dem Garn auf das Laken legt und mit Stecknadeln festpinnt, anschließend von Hand oder mit der Maschine im Zickzack festnäht.
- Statt Kreisen kann man auch Quadrate, Sechsecke, Herzen oder sonstige Formen gestalten.
- Statt rot, blau, gelb und grün kann man auch andere Farbkombinationen nehmen. Oder (für Leute mit rot-grün-Schwäche) uni, kariert, gestreift und mit Punkten.
- Man kann die Flächen auch ganz aufwändig als Quilt gestalten, z.B. Sechsecke aus je sechs gleichseitigen Dreiecken.
- Die Kanten der Farbflächen kann man mit der Overlock versäubern oder (mit Hilfe einer Schablone) umbügeln oder man doppelt die Kreise rechts auf rechts und schneidet die zukünftige Innenseite (am besten ein blöder Stoff, der endlich weg muss) in der Mitte ein, wendet das ganze und näht es dann mit der schönen Seite nach außen auf.
- Die Farbflächen kann man auch füttern mit Volumenvlies oder einem dicken Fleece, der weg muss.
- Quilter könnten auch eine schöne Variante mit Verkehrszeichen machen: rote Stop-Schilder, blaue Radweg-Schilder, gelb(weiß)e Vorfahrtstraße, grüner Rechtsabbiegerpfeil. Oder man malt diese Variante mit Stoffmalfarbe.
Ich hab aber auch noch ein paar andere Sachen gebastelt:
Weil das Kind wieder elektrische Geburtstagskerzen haben wollte, habe ich wieder unseren Adventszug umfunktioniert. Dazu habe ich passende Rechtecke aus einer Pappverpackung geschnitten, Buchstaben und das Alter raufgeschrieben und auf die Waggons geklebt. Diesmal hebe ich sie auf, damit sie nächstes Jahr wieder zum Einsatz kommen können. Letztes Jahr waren sie nur aus Papier, das ist beim ablösen leider zerrissen.
Für die Gewinne gab es diesmal Star-Wars-Büchsen. Die bewährten Kaffeebüchsen habe ich dafür mit - ausnahmsweise neu gekauftem - Geschenkpapier beklebt. Dafür habe ich die Geschenke für das Kind in unseren bewährten, Mehrweg-Geschenkkartons verpackt.
Die Tischdecke ist ausnahmsweise aus Plastik und gekauft.
Die Becher haben wir seit Jahren und benutzen sie immer für Partys.
Die Strohhalme hat mir neulich die Nachbarin geschenkt, deren Kinder aus dem Alter leider schon raus sind.
Damit es keinen Streit gibt und jedes Kind seine Dose sofort erkennt, habe ich die Namen von Hand in schwarzem Outline-Font auf gelben Karton geschrieben. Das hat zehnmal so lange gedauert wie die Dosen zu bekleben. *ächz*
(Es gibt da einen kostenlosen Font-Generator im Netz, fragt bei Bedarf mal Tante Google, aber unser Drucker mag keinen Karton und gelbes Papier hatte ich nicht da.)
Aus den gelben Kartonresten habe ich noch Sterne ausgestanzt und zusammen mit den Namen auf die Deckel geklebt.
Die Girlande habe ich mal über Pinterest gefunden. Da waren ursprünglich ein paar sehr niedliche Fahrzeuge bei, die habe ich jetzt entfernt, damit es nicht so babyhaft ist.
Neben Twister ("Jedi-Training") haben wir Büchsenwerfen ("Zerstöre den Todesstern!") und Topfschlagen ("Finde den Yoda" mit "hell und dunkel" statt "heiß und kalt") gespielt.
Meine Kinder haben noch keinen der Star Wars Filme gesehen, aber es genügt ihnen, die Karten zu sammeln und ein T-Shirt zu besitzen. Man kann die Kinder nicht immer von allem fernhalten. Aber solange sie sich noch bei manchen Folgen von "Shaun das Schaf" fürchten, sind sie für Star Wars noch zu sensibel.
Abschließend waren wir noch auf dem Spielplatz, wo wir uns mit einer zweiten Kindergeburtstagsgesellschaft verabredet hatten, damit die beiden befreundeten Gastgeber auch ein wenig gemeinsam Geburtstag feiern können. Denn da sie an demselben Tag geboren sind, können sie sich ja nicht gegenseitig einladen, wenn sie beide genau am Geburtstag feiern.
In den nächsten Tagen werde ich hier ein Buch vorstellen, das mich teilweise beim Planen inspiriert hat (inzwischen erledigt und vorwärts verlinkt). Aber das würde jetzt wirklich den Rahmen sprengen.
So, jetzt noch schnell verlinken bei:
Hallo Linkshänderin!
AntwortenLöschenWas für eine nette Idee mit dem Patchwork-Twister! Die bunten Kreise sehen super aus, sehr geniale Umsetzung des Spiels.
Vielen Dank fürs Verlinken zu EiNaB!
lg
Maria
Auch mir gefällt die Patchwork-Twister Decke sehr gut. Ich erinnere mich auch dunkel, dass die Folie im Originalspiel seeeehr rutschig war.
AntwortenLöschenViele Grüße
Natascha
Stimmt - die Originalmatte war viel zu rutschig. Deswegen mochte mein Kind das Spiel nicht sonderlich. Deine Patchworkversion ist grandios!!!! Und auch das Wurfspiel ist klasse. Danke fürs teilen <3
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gusta