Freitag, 1. Februar 2013

Gelesen: "Der König von Berlin" von Horst Evers


die lesende Minderheit hat für Januar und Februar 2013 das Thema "Lies ein Buch, welches Du geschenkt bekommen hast!"


(Coverbild direkt von Rowohlt zur Verfügung gestellt und verlinkt. Wenn das Buch nicht mehr lieferbar ist, wird das Bild hier hoffentlich auch verschwinden.)

Ich liebe Horst Evers und habe alle seine Bücher gelesen. Alle! Ja, auch sein allererstes "Wedding - 37 Geschichten über die Perle unter Berlins Stadtteilen", als ich damals in ebendiesen Bezirk gezogen bin. Sein Humor, seine Beobachtungsgabe und sein Schreibstil sind einzigartig. Deshalb habe ich seinen ersten Kriminalroman sofort nach Ankündigung auf meine Wunschliste geschrieben und meine Mutter hat mir dieses Buch direkt zum Geburtstag, wenige Tage nach der Veröffentlichung geschenkt. Jetzt habe ich es endlich gelesen. 

Auf den ersten Seiten fand ich seinen Stil dann doch etwas anstrengend. Diese mit Adjektiven und Nebensätzen dicht gepackten Gedankengänge sind für seine üblichen, kurzen Texte genau richtig, aber im Roman darf man sich doch auch mal Zeit lassen und einen komplexen Zusammenhang auf zwei oder drei Sätze verteilen, dachte ich. Keine Ahnung, was dann passiert ist, ob sich sein Stil geändert hat oder ich mich dran gewöhnt habe, nach ein paar Seiten jedenfalls war ich plötzlich so in der Geschichte drin, dass ich nicht mehr darauf geachtet habe. 

Horst Evers verteilt in seinem Krimi jede Menge Seitenhiebe z.B. auf das Krimi-Genre, auf Aktion-Filme, die Medien, die Politik und viele mehr. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, haben alle Charakter und bis auf die bösesten Bösewichter findet man an jeder etwas zum Gernhaben. 

Die Geschichte ist an manchen Stellen ein wenig eklig, dennoch ist sie relativ unblutig, ohne dabei langweilig zu sein. Mehrere Abende musste ich mich zwingen, das Buch beiseite zu legen und ins Bett zu gehen, denn eigentlich hätte ich lieber weiter gelesen. Das ist doch immer ein gutes Zeichen. Die Handlung ist total alltäglich und gleichzeitig völlig absurd, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren. 

Ich hoffe, das war der erste Band einer sehr langen Lanner-Reihe. Von "Lannerweile" keine Spur!

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