Montag, 30. März 2020

Was kommt nach der Pandemie?


Unser aller Leben ist ja nun deutlich anders als noch vor ein paar Wochen. Wer kann, arbeitet im Home Office. Die Schulkinder machen ihre Aufgaben zuhause. Im Supermarkt freut man sich wie Bolle, wenn es Klopapier, Mehl oder Flüssigseife gibt. Wir waschen uns sehr oft und sehr gründlich die Hände. Wenn es im Hals kratzt, beobachten wir das sehr streng und schränken den Kontakt zu anderen Menschen noch mehr ein. Wir sind als Familie viel mehr zusammen als sonst und das ist ganz schön. Wir müssen auch nicht dauernd irgendwohin fahren: zum Sport, zum Elternabend, zu Partys, zu Wettkämpfen. Ja, manche Dinge vermissen wir. Aber einiges genießen wir auch, zum Beispiel dass wir einfach jeden Tag ausschlafen und die Schulaufgaben einfach ein paar Stunden später, dafür im eigenen Tempo erledigen.

Deshalb würde ich mir wünschen, dass ein paar Dinge nach der Pandemie so bleiben bzw. dann anders sind, als es vor der Pandemie war:
  • dass Menschen mehr im Home Office arbeiten, denn das spart CO2, Verkehrsstaus, Reifenabrieb, man braucht weniger Business Kleidung, man kauft weniger Fast Food in Plastikverpackung
  • dass mehr Menschen Fahrrad fahren
  • dass Menschen zuhause bleiben, wenn sie sich krank fühlen
  • dass alle sich weiterhin oft die Hände waschen
  • dass alle nur noch in die Armbeuge niesen und husten
  • dass man sich nicht mehr die Hand gibt, denn ich will nicht immer diese Hände anfassen, die vorher sonstwo waren und die meine Hand zerquetschen, die ich auch erst umständlich frei machen muss, weil ich gerade ein Strickzeug oder Buch halte
  • dass alle im Supermarkt Abstand halten
  • dass alle auf den Gehwegen die anderen Menschen anschauen und Abstand halten, nicht wie früher ins Handy glotzen und die Mitmenschen anrempeln
  • dass mehr Menschen ihr Brot selber backen und nicht mehr dieses Zeug mit fiesen Zusatzstoffen in Plastiktüten kaufen
  • dass Menschen, die jetzt zum ersten Mal Recycling-Klopapier benutzen, dabei bleiben, weil das nämlich gar nicht schlimm ist und viele Bäume spart
  • dass Menschen, die in der Medizin und im Supermarkt arbeiten, endlich die Bezahlung, Wertschätzung und Arbeitsbedingungen erhalten, die sie verdienen.
Ja, es wäre auch schön, wenn wir einfach immer bis ans Ende des Lebens ausschlafen könnten, aber ich sehe ein, dass das wirklich utopisch ist.

Und nachdem ich nun schon ca. 40 Mundschutze genäht habe, weil die überall ausverkauft sind, aber in der Medizin dringend gebraucht werden, hoffe ich doch sehr, dass da auch mal überlegt wird, ob man statt der Einwegdinger vielleicht doch in Zukunft auf eine waschbare Variante umsteigt. Dasselbe gilt für Kittel und all das Zeug, das jeden Tag in der Medizin riesengroße Müllberge verursacht.

Sonntag, 29. März 2020

Gelesen: "Herrengedeck - Geschichten, die wir nüchtern niemals erzählen würden" von Ariana Baborie und Laura Larsson



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Herrengedeck - Geschichten, die wir nüchtern niemals erzählen würden
Autorinnen: Ariana Baborie und Laura Larsson
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungstermin: 22.08.2019
208 Seiten

Taschenbuch
ISBN: 978-3-462-05166-7
Preis: 10 €

eBook
ISBN: 978-3-462-32013-8
Preis: 9,99 €


Klappentext:
Achtung! Dieses Buch ist unter Alkoholeinfluss entstanden. Das ist ausnahmsweise mal gut so, denn sonst hätten Laura Larsson und Ariana Baborie sich niemals darauf eingelassen, diese Peinlichkeiten und Eigenarten aufzuschreiben. Aber wer öffentlich Katzen hasst, niemals ohne Badeanzug aus dem Haus geht, Gisela oder Apfelstrudel trinkt und Angst vor Duschkabinen in Hotels hat, der darf sich auch ruhig mal ein Herrengedeck genehmigen. Dieses Buch fängt da an, wo andere sich unangenehm berührt zurückziehen. Prost!

Meine Meinung:
Als ich mir dieses Buch gekauft habe, gab es den Herrengedeck-Podcast noch bei iTunes und Youtube kostenlos. Ungeduldig habe ich jede Woche auf die neue Folge gewartet und mich dann beim Hören prächtig amüsiert. Dann wechselte der Podcast exklusiv zu Spotify. Tja, das war's dann wohl. Tut mir leid, ich will nicht zu Spotify. Ich hab auch kein WhatsApp. Ich versuche mein Leben möglichst einfach zu gestalten, da kann und will ich nicht ständig den neuesten Technikkram mitmachen. Ich habe genug Podcasts zum Hören, dann höre ich halt kein Herrengedeck mehr. Aber das Buch habe ich jetzt trotzdem endlich mal gelesen. Und es ist genauso wie der Podcast: sehr albern, sehr lustig, sehr schräg.
Ob man an dem Buch auch Spaß hat, wenn man den Podcast nicht kennt, weiß ich nicht. Aber man kann ja auch erst einmal die Leseprobe (s.u.) lesen und sich dann entscheiden.

Tipp:
Die ersten 21 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Donnerstag, 26. März 2020

Gelesen: "Die Buchhandlung der Träume" von Cristina Di Canio



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Cristina Di Canio
Titel: Die Buchhandlung der Träume
Verlag: Goldmann
Taschenbuch
Preis: 10,00 € [D], 10,30 € [A], CHF 14,50
Übersetzerin: Ingrid Ickler
Originaltitel: La libreria delle storie sospese
Originalverlag: Rizzoli
256 Seiten
ISBN: 978-3-442-48899-5
Erschienen am 18. Juni 2019


Klappentext:
Mit ihrer kleinen Buchhandlung am Stadtrand von Mailand hat sich Nina einen Traum erfüllt. Und seit sie eine besondere Idee hatte, ist ihr Laden zu einem beliebten Treffpunkt geworden: Jeder Kunde kann ein Buch, das für ihn eine große Bedeutung hat, dem zufällig nächsten Kunden schenken. Auch wenn das Buchgeschenk anonym ist, entstehen auf diese Weise Freundschaften, ja sogar Liebespaare finden sich. Nur Nina selbst ist einsam, wenn sie abends die Türen ihrer Buchhandlung schließt. Bis eines Tages ein junger Musiker in einer Matrosenjacke in ihren Laden kommt und Nina eine Kiste voller antiquarischer Bücher bringt …

Meine Meinung:
Ich mag ja Geschichten über Buchhandlungen, Bücher und Leser'innen. Diese hier handelt von einem kleinen Buchladen in Mailand, seiner Besitzerin Nina, ihren Freund'innen und Kund'innen. Wir erleben die Geschichte aber aus der Perspektive von Adele, einer alten Kundin und Freundin von Nina, die dort in ihrem Sessel sitzt, liest, den Gesprächen lauscht und immer wieder in Gedanken zu ihrer eigenen Geschichte abdriftet.
Ich finde diese Geschichte ganz bezaubernd!

Tipp:
Die ersten 25 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Montag, 23. März 2020

Gehört: "Und ewig schläft das Pubertier" von Jan Weiler



Coverbild freundlicherweise vom Hörverlag zur Verfügung gestellt


Autor: Jan Weiler
Titel: Und ewig schläft das Pubertier
Gelesen von Jan Weiler
Verlag: der Hörverlag
Lesung, Live-Mitschnitt
ISBN: 978-3-8445-2656-1
Erscheinungstermin: 01. Dezember 2017
Laufzeit: 128 Minuten
Preis: € 14,99 [D], € 16,90 [A]* | CHF 21,90

Klappentext:
Wenn es erst einmal wach ist, hält es die Welt in Atem: Das Pubertier. Und inzwischen hat sich Nick zu einem Parade-Exemplar entwickelt. Als männliches Pubertier besticht auch er durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen, Umwelt und Politik sowie durch seine anhaltende Begeisterungsfähigkeit für ganz schlechtes Essen und seltsame Musik. Er wächst wie Chinagras und trägt T-Shirts und Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Ansonsten allerdings ist die Kommunikation mit dem Pubertier auf ein Mindestmaß reduziert, es spricht wenig, dafür müffelt und chillt es ausgiebig. Und die Liebe spielt in diesem dritten Teil der Pubertier-Saga eine immer größer werdende Rolle – wie auch die Wahl der richtigen Schuhmode. Im Pubertierlabor werden über einen möglichen Zusammenhang beider Phänomene Mutmaßungen angestellt. Gemutmaßt werden darf außerdem über die Frage, wann diese verfluchte Pubertät eigentlich aufhört. Der Erzähler schaut manchmal in den Spiegel und denkt: eigentlich nie.

Meine Meinung:
Unterhaltsam, tröstlich und philosophisch. Auch im dritten Teil seiner Pubertierreihe nimmt uns Jan Weiler mit in diese seltsame Welt, in der gechillt, der Anruf der Liebsten aus Liebe weggedrückt und über jeden Mist stundenlang diskutiert wird inclusive der Stimmungsschwankungen, Rebellionen und Hilflosigkeit auf beiden Seiten. Ein wunderbares Hörbuch für alle, die zukünftige, aktuelle oder ehemalige Pubertiere haben. Und auch für diejenigen, die (heimlich) froh sind, sich das Ganze Theater erspart zu haben.

Tipp:
Auf der Homepage des Verlags gibt es eine Hörprobe.

Sonntag, 22. März 2020

Gelesen: "Rückkehr nach Birkenau - Wie ich überlebt habe" von Ginette Kolinka




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Rückkehr nach Birkenau - Wie ich überlebt habe
Autorin: Ginette Kolinka
Übersetzerin: Nicola Denis
124 Seiten
Aufbau Verlag
veröffentlicht am 21.01.2020

gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
978-3-351-03463-4
Preis: 18,00 € (D), 18,50 € (A) 

eBook
Preis: 13,99 €
ISBN/EAN: 9783841219923


Klappentext:
Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. Sie schildert eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat. Und sie erzählt, wie notwendig das Festhalten an der Weiblichkeit für sie war. Ein Kleid, das Simone Veil ihr im Lager schenkte, gab ihr Würde und Kraft zum Überleben. Ginette Kolinka hat lange geschwiegen und ihre Geschichte zum ersten Mal erzählt, als Steven Spielberg Zeitzeugen für "Schindlers Liste" suchte. Heute führt sie regelmäßig Schulklassen durch Auschwitz. Sie ist 94 Jahre alt und lebt in Paris.

Meine Meinung:
Bitte lest dieses Buch!
Lasst Euch nicht von dem unpassenden Coverbild und dem schlechten Klappentext beirren.
Dieses Kleid kommt in der Geschichte zwar vor, aber es spielt gar keine so große Rolle.
Ich weiß ja nicht, wer sich den Quatsch mit "Festhalten an der Weiblichkeit" ausgedacht hat.
Lest dieses Buch und empfehlt es allen Leuten weiter.
Aber lest es nicht vor dem Schlafengehen.
Ich konnte es nur nachmittags lesen, wenn die Sonne schien. Sonst hätte ich es nicht ausgehalten.
Aber ich bin froh, dass ich es gelesen habe.
Denn es ist ein wichtiges Buch!


Freitag, 20. März 2020

Gelesen: "Im Reich der Pubertiere" von Jan Weiler




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Im Reich der Pubertiere
Autor: Jan Weiler
Illustrationen: Till Hafenbrak
Verlag: Rowohlt
176 Seiten
Erscheinungstermin: 20.01.2016

Hardcover:
ISBN: 978-3-463-40661-9
Preis: 12,00 €

eBook:
ISBN: 978-3-644-31431-3
Preis: 9,99 €


Klappentext:
Inzwischen hat es der Pubertier-Forscher nicht mehr nur mit einem weiblichen, sondern auch mit einem männlichen Exemplar der Gattung zu tun. Zu einigen Erkenntnissen ist er bereits gekommen: Pubertiere bewohnen am liebsten schlecht belüftete Räume, in denen sich Müllberge türmen. Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Vertretern dieser Art erscheinen signifikant: Während das weibliche Pubertier durch maßlosen Konsum, unverständliches Monologisieren und multiples Dauermeckern auffällt, verbringt das Pubertier-Männchen seine Lebenszeit im Wesentlichen mit drei lautlosen Tätigkeiten: Schweigen, Müffeln – und Zocken.
Das klingt alles schlimm, schlimm, schlimm. Doch ohne Pubertiere wäre das Leben arm und öde. Und das Haus zu still und zu leer.

Meine Meinung:
Jan Weiler schreibt auch im zweiten Band seiner Pubertier-Reihe so lustig wie scharfsinnig über Jugendliche im Allgemeinen und seine eigenen Kinder im Besonderen.


Mittwoch, 18. März 2020

Genäht: Mund-Nase-Schutz (Prototyp)




Neben Haushalt und Schularbeiten mit den Kindern habe ich heute meinen ersten Mund-Nase-Schutz genäht. Die Anleitung gibt es im Netz gratis von der Stadt Essen. 

Als Stoff habe ich alte Bettwäsche genommen und für die Bindebänder alte T-Shirt-Säume. Mein Basteldraht ist leider zu dünn. Den werde ich beim zweiten Modell doppelt legen.

Ich wünsche allen, die in diesen Wochen arbeiten müssen, im Krankenhaus, im Supermarkt usw. ganz viel Kraft. Wir sind so dankbar, dass Ihr da seid. Wenn diese Pandemie vorbei ist, müssen sich endlich die Bezahlung, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Anerkennung für diese lebenswichtigen Berufsgruppen verbessern!

Und auch allen Alleinerziehenden im Home Office wünsche ich gute Nerven und liebe Kinder!

Dienstag, 17. März 2020

Gelesen: "Die Frauen vom Alexanderplatz" von Elke Schneefuß




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Titel: Die Frauen vom Alexanderplatz
Autorin: Elke Schneefuß
Verlag: HEYNE
Taschenbuch, Klappenbroschur
448 Seiten
ISBN: 978-3-453-42356-5
Erschienen am 13. Januar 2020
Preis: € 10,99 [D], € 11,30 [A], CHF 16,90


Klappentext:
Berlin 1918: Das Land ist erschüttert von den Folgen des Ersten Weltkrieges. In Berlin tobt die Novemberrevolution. In diesen Tagen begegnen sich der Matrose Benno und die Schneiderstochter Vera und verlieben sich sofort ineinander. Was Benno nicht ahnt: Seine Jugendliebe Fritzi ist auf der Suche nach ihm und will ihn zurückholen. Auch die Fabrikantentochter Hanna reist in diesen Tagen in die verschneite Hauptstadt und schmiedet Pläne für eine selbstbestimmte Zukunft. Die drei Frauen sind davon überzeugt, dass endlich besser Zeiten vor ihnen liegen und sie sind bereit, alles dafür zu tun, ihre Träume zu verwirklichen.

Meine Meinung:
Historische Romane sind ja in den letzten Jahren ein sehr beliebtes Genre und auch ich hab schon vom Medicus bis zur Schokoladenvilla so einiges gelesen. Aber dieses Buch hier ist doch noch einmal anders. Fritzi, Vera und Hanna stehen vor den Trümmern des ersten Weltkriegs und ihrer Familien, inmitten der Unruhen in Berlin, wo Kommunisten und Freikorps sich erbitterte, aber sinnlose Straßenkämpfe liefern. Sie haben eigentlich nichts, aber sie nutzen ihre Chance. Und damit ist zum Glück nicht gemeint, dass sie sich prostituieren oder sonstwie verkaufen, sondern im Gegenteil! Sie haben nichts zu verlieren und erkennen deshalb, was sie wirklich wollen und gehen ihren Weg.
Die Aufmachung des Buches ist sehr hübsch, ich mag ja immer so erhabene Schrift und alte Stadtpläne in der vorderen und hinteren Broschur. Allerdings passt der Titel nicht, denn der Alexanderplatz spielt in der Geschichte gar keine Rolle. Und wenngleich es mehrere Verbindungen zwischen den drei Frauen gibt, so begegnen sich nur zwei von ihnen kurz. Und die Stadtpläne sind zwar hübsch, aber nutzlos, denn man findet auf ihnen weder die Palisadenstraße, in der Vera wohnt, noch die Schaperstraße, die Nürnberger Straße oder gar Dahlem, wo Hannas Elternhaus steht. Zum Glück kenne ich mich als Einheimische ja aus. Und auch Fritzis Wirkungsumfeld Rieseby, Süderbrarup und Eckernförde hab ich im letzten Herbst besucht. Aber wenn man schon Kartenmaterial verwendet, dann doch bitte passend zur Handlung.

Tipp:
Die ersten 39 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

Montag, 16. März 2020

Gehört: "Die Unausstehlichen & ich - Freunde halten das Universum zusammen" von Vanessa Walder




Coverbild freundlicherweise vom Hörverlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Vanessa Walder
Titel: Die Unausstehlichen & ich - Freunde halten das Universum zusammen
Serie: Die Unausstehlichen & ich (Band 2)
Gekürzte Lesung mit Maximiliane Häcke
Ab 9 Jahren
Preis: € 12,99 [D], € 14,60 [A] CHF 18,90
3 CDs
Laufzeit: ca. 3h 27min
ISBN: 978-3-8445-3591-4
Erscheinungstermin: 16. März 2020

Klappentext:
Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im abgelegenen Internat in den Bergen versöhnt, da läuft alles schief: Der Rasenmäher verschwindet spurlos, das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand klaut sämtliche Weinflaschen und vom Grund des Sees kommt ein seltsames Leuchten. Dazu deuten alle Beweise auf Enni als Täterin. Jemand scheint sie zu sabotieren. Dabei darf sie gerade jetzt nicht von der Schule fliegen! Ihr Bruder Noah ist nämlich von zu Hause abgehauen und sucht sie überall. Zum Glück stehen ihre unausstehlichen neuen Freunde ihr bei. Gemeinsam schmieden sie einen genialen Plan ...

Meine Meinung:
Ennis Geschichte geht weiter! Ich hab mich sehr über ein "Wiederhören" mit allen Figuren aus dem ersten Teil gefreut. Besonders beeindruckt hat mich, wie jedes der Kinder seine ganz speziellen Fähigkeiten nutzt, um Enni zu helfen. Enni wiederum lernt, sich helfen zu lassen und ihren Freunden zu vertrauen.
Ob die Geschichte schon für Kinder ab 9 Jahren geeignet ist, kommt allerdings darauf an, ob diese schon mit Begriffen wie Prostitution und Selbstbefriedigung konfrontiert werden sollen.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den dritten Teil.


Montag, 9. März 2020

Gelesen: "Traumspringer" von Alex Rühle



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: Alex Rühle
Titel: Traumspringer
Verlag: dtv Junior
256 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. Februar 2019
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren

Hardcover:
ISBN 978-3-423-76246-5 
Preis: 14,95 € [D], 15,40 € [A]

eBook
ISBN 978-3-423-43541-3
Preis: 12,99 € [D], 12,99 € [A]

Klappentext:
Leon ist ein Traumspringer: Eines Nachts bemerkt er, dass er in die Träume seiner Freunde schlüpfen kann. Vor allem aber entdeckt er dabei eine verborgene und geheime Welt. Hier sammeln und archivieren Morpheus und seine Geschwister seit vielen tausend Jahren die Träume der Menschen. Doch plötzlich werden die Traumregale geplündert. Nur Leon kann Morpheus, dem Hüter der Nacht, jetzt noch helfen. Aber auch die Traumjäger sind längst hinter Leon her ...

Meine Meinung:
Was für eine phantastische, spannende Geschichte!
Es geht um Freundschaft, Familie, Smartphonesucht, Mobbing und Hilfsbereitschaft, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Der Ich-Erzähler Leon ist ein ganz normaler 12-jähriger Schüler. Man kann sich sehr leicht mit ihm identifizieren. Was er erlebt, ist atmosphärisch sehr dicht beschrieben: Wie er sich fühlt, wenn er an Nina denkt oder wenn er einen Nachmittag mit Max verbracht hat, wie er in die Traumwelt gleitet oder wieder aufwacht.
Es werden am Ende zwar nicht alle offenen Fragen geklärt und die Lösung des Rätsels fand ich sehr offensichtlich, aber ich bin ja nun auch etwas älter als die Zielgruppe und insgesamt hat mir die Geschichte wirklich sehr gefallen.

Tipp:
Die ersten 18 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Freitag, 6. März 2020

Gelesen: "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt - Eine Kindheit in Berlin (West)" von Ulrike Sterblich





Autorin: Ulrike Sterblich
Titel: Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt - Eine Kindheit in Berlin (West)
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 01.10.2012
368 Seiten

Taschenbuch: 11,00 €
ISBN: 978-3-499-62840-5

eBook: 9,99 €
ISBN: 978-3-644-47581-6

Klappentext:
Als Partys noch Feten hießen...
Zwischen der Karl-Marx-Straße in Neukölln, Ku´damm-Kinos und KaDeWe, zwischen dem Schrebergarten in Britz, Forum Steglitz und Europa-Center – eine Zeitreise zu einem verschwundenen Archipel und den Menschen, die ihn bewohnten: West-Berlin. Schillernd komische Geschichten aus der halben Stadt, die es nicht mehr gibt.

Meine Meinung:
In diesem Buch gibt es so viele Parallelen zu meiner Kindheit, dass ich es mit großem Vergnügen, manchmal auch mit viel Rührung gelesen habe. Ulrike ging wie meine Mutter auf die katholische Marienschule, die nach dem zweiten Weltkrieg von vertriebenen Nonnen vom Orden der armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau zunächst als Grundschule gegründet worden war. (Es gibt da ein Foto. Das Mädchen mit der Gießkanne könnte meine Mutter sein.)
Sie erzählt von einer Kindheit, in der vieles unklar war, von seltsamen Ritualen im Gottesdienst bis zu merkwürdigen Bauwerken und Orten in der Stadt. Man hat brachliegende Grundstücke, stillgelegte S-Bahnstrecken und Geisterbahnhöfe einfach hingenommen.
Bei uns hat der Lehrer auch gesagt: "Hausaufgaben heißen Hausaufgaben und nicht Busaufgaben!", aber ich wollte die 25 Minuten Busfahrt nach der Schule sinnvoll nutzen. Die Werbebanner an den Busfenstern waren zwar unterhaltsam ("Gar furchtbar schimpft der Opapa, die Oma hat kein Paechbrot da." oder "Der Orje fragt den Kulle: Haste nich ne Paechbrotstulle?"), aber nach wenigen Minuten alle durchgelesen. Wir haben uns auch eigene Varianten ausgedacht: "Wenn die Stulle klebt und pappt, dann hast Du wohl Paech gehabt!" 😁
Überhaupt hatten viele Busfahrer und Lehrer noch echte Berliner Schnauze und wir haben die Sprüche gern übernommen. Und auch wenn ich sehr begrüße, dass meine Kinder jetzt eine kostenlose BVG-Karte aus Plastik haben, die viel haltbarer ist und ich nicht jeden Monat stundenlang nach neuen Marken anstehen muss, waren unsere Monatskarten in den blauen Hüllen mit Aufklebern aus der Bravo doch sehr cool. Und klar hat man sich auf U-Bahnhöfen beim DJ verabredet! Den "Ansager" habe ich auch erlebt. Am Westhafen hat er gesagt: "Hier gibt es keine Umsteigemöglichkeiten. Es lohnt nicht, hier auszusteigen." Damals war der S-Bahnring noch außer Betrieb. Aber ich bin trotzdem ausgestiegen, um meine Mutter von der Arbeit abzuholen. Und die verrückte Oma an der Gedächtniskirche hab ich auch erlebt.
Wenn man ins Kino gehen wollte, hat man sich entweder mithilfe der Stadtmagazine Tip oder Zitty informiert oder auf einem der Kinoplakate nachgesehen, die in jedem U-Bahnhof und an vielen Litfass-Säulen hingen. Oder man rief die Kinoansage an.
Bei Deko Behrend habe ich auch immer gern gestöbert, vor allem, als ich schräg gegenüber gewohnt habe.
Ins Marché-Restaurant sind wir auch gern gegangen. Den teuren Orangensaft konnte man sich schönreden, wenn man einen kleinen Salatteller dazugenommen hat, mit einem riesigen Berg Salat drauf, nach bestimmten Regeln geschichtet, damit er die Form behält.
Kinderscheckheft, Garage, Feten in der alten TU-Mensa, Nachmittage im Café Hardenberg, Open-Air-Kino in der Waldbühne und das Far Out. Ja, das hab ich auch alles erlebt, obwohl ich in Reinickendorf aufgewachsen bin und noch ganz viele andere Dinge ergänzen könnte: das Schwimmbad in der Cité Foch, das Freibad Lübars, Rudern auf dem Tegeler See, die Trampoline an der Malche, das Sloopy, das Society, das Linientreu, das Flashdance. 
Wie Ulrike habe auch ich mir Gedanken über Dialekte gemacht und dass man einige echt nicht braucht, weil die nur umständlicher sind, als wenn man Hochdeutsch spricht oder berlinert. Und ich fand auch immer, dass Berlin einfach nach Hauptstadt aussah. Auch ich wurde in Wessiland gefragt, ob ich aus Ost- oder Westberlin komme. Viele Wessis dachten damals, Berlin liege an der innerdeutschen Grenze. Da hab ich mich immer gefragt, ob die keinen Atlas besitzen und nie Tagesschau gucken, denn da sah man es doch an der Deutschlandkarte ganz deutlich.
Ein paar meiner Mitschüler'innen waren damals auch für ein Jahr in den USA und ich war sehr neidisch. Aber nach Ulrikes Bericht bin ich damit versöhnt. Zum Einem habe ich jetzt das Gefühl, es ein wenig miterlebt zu haben und zum Anderen wäre ich dort sicher nicht so gut zurecht gekommen und bin froh, dass ich es nicht musste. Manche Träume taugen halt mehr als Phantasie und nicht für die Wirklichkeit.
Neben den vielen schönen Erinnerungen lernte ich bei der Lektüre aber auch interessante Dinge, z.B. warum es in Berlin so viele Einbaukirchen gibt oder woher der Insulaner seinen Namen hat oder dass unsere U-Bahnwagen noch heute in Nordkorea rumfahren.

Tipp:
Es gibt die ersten 23 Seiten des Buches als kostenlose Leseprobe.


Mittwoch, 4. März 2020

Gelesen: "Familie hyggelig - Ordnung und Gemütlichkeit im Familienalltag" von Nicole Weiß



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Familie hyggelig - Ordnung und Gemütlichkeit im Familienalltag
Autorin: Nicole Weiß
232 Seiten
Softcover oder eBook
ISBN 9783869106458
Preis: € 19,99


Klappentext:
Hygge für die ganze Familie!
Jetzt wird’s gemütlich! Hygge ist ein Lebensgefühl, das ursprünglich aus Dänemark stammt. Es bedeutet so viel wie lauschig, traut, heimelig oder eben einfach gemütlich. Hygge ist aber auch eine wunderbare Möglichkeit, das Familienleben zu entschleunigen und harmonisch zu gestalten. Ein hyggeliges Familienleben ist ein gutes, glückliches Leben, in dem Nachhaltigkeit und Achtsamkeit eine wichtige Rolle spielen. Wie sich das Hygge-Gefühl im Familienalltag umsetzen lässt, zeigt Bloggerin Nicole Weiß in ihrem neuen Ratgeber.
Hygge-Jahr in 52 Wochen!
Für jede Woche des Jahres liefert das Buch wertvolle Anregungen für ein hyggeliges Familienleben: Neue Routinen für einen entspannten Familienalltag, großartige Ideen zum Selbermachen oder für gemeinsame Aktivitäten. Und: superpraktische Tipps für mehr Ordnung in den eigenen vier Wänden. Das perfekte Buch für alle, die ein gemütliches Zuhause und ein entspanntes Familienleben unter einen Hut bekommen möchten!
Aus dem Inhalt:
• Ordnung – Schubladen-Organizer aus Filz
• Gute Gewohnheiten – regelmäßig Freunde einladen
• DIY – Bücherwand fürs Kinderzimmer
• Gute Gewohnheiten – Auf dem Weg zu Zero Waste
• Ordnung – Ideen für weniger Plastik im Badezimmer
• DIY – Hochbeet anlegen
• Ordnung – Müsli-Station einrichten
• Gute Gewohnheiten – Tägliche Aufräumroutine
• DIY – Wolkenfußmatte
• DIY – Plätzchen backen im Team
• Gute Gewohnheiten – Gute Nacht für Eltern und Kinder

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen. Das Thema spricht mich zwar an und auch die Idee, eine Art Jahresplan daraus zu machen, finde ich gut. Aber immer wieder tauchen Projekte mit Plastik auf (z.B. Folienetiketten für Gläser, Basteln mit der Heißklebepistole), während dazwischen immer wieder erwähnt wird, dass wir Plastik vermeiden sollen. Mich irritiert das.

Tipp:
Die ersten 37 Seiten des Buches gibt es als kostenlose Leseprobe.

Montag, 2. März 2020

Jeans-Upcycling


Näht und strickt sie denn gar nicht mehr?
Doch! Aber die Ergebnisse zeige ich irgendwie eher auf Instagram als hier, weil es einfach schneller geht. Aber wenn ich viel Text schreiben will, schreibe ich das im Blog. Und bei Buchbesprechungen ist das ja meist der Fall.
Ich recycle ja gern und viel, vor allem auch alte Jeans. Letzten Sommer habe ich daraus z.B. Säcke für den Kartoffelanbau genäht, schaut mal hier und hier.
Eigentlich braucht man ja keine speziellen Schnittmuster fürs Upcycling, denn man nimmt im Prinzip einfach das alte Textil, legt ein normales Schnittmuster auf und verarbeitet den Stoff, als wäre er neu.
Der Trick beim kreativen Upcycling ist aber, vorhandene Besonderheiten wie Säume, Nähte, Taschen etc. zu nutzen. Und da kommt dieses Buch ins Spiel...




Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Céline Dupuy
Titel: Jeans-Upcycling - 28 kreative Nähprojekte für ausgediente Hosen
Klappenbroschur, 144 Seiten
Preis: 14,99 € [D], 15,50 € [A], CHF 21,90
ISBN: 978-3-517-09537-0
Erschienen am 17. April 2017
Südwest Verlag
Originaltitel: 100% Jean
Originalverlag: Marabout

Klappentext:
Aus alt mach neu!
Alte Jeans – jeder hat sie im Schrank. Ob Loch im Knie, zu eng, zu weit oder aus der Mode gekommen, wegwerfen muss man das gute Stück deshalb noch lange nicht. Denn DIY-Upcycling ist in und aus alten Jeans lässt sich wunderbar Neues kreieren: Vom Stuhlbezug bis zur Umhängetasche finden sich in diesem Ratgeber 28 coole Nähprojekte für Männer, Frauen und fürs Zuhause Schritt für Schritt erklärt. So wird aus der alten Jeans ganz schnell ein neues Lieblingsstück.

Meine Meinung:
Céline Dupuy hat in ihrem Buch eine Menge kreativer Ideen gesammelt, was man aus alten Jeans alles machen kann. Sie geht dabei vor allem auch auf die verschiedenen Arten und deren Verwendung ein: dicker, steifer Stoff oder dünner Stoff, elastischer oder unelastischer Stoff, verschiedene Größen, Farben und Formen. Und sie zeigt, wie man vorhandene Besonderheiten wie Säume, Nähte, Taschen etc. nutzt.
Es gibt zwar Schnittmuster und genaue Anleitungen, aber man kann sich auch einfach von den Bildern inspirieren lassen und spontan loslegen.

Mein Tipp:
Die Ideen kann man auch auf Cordhosen, Bundeswehrhosen und sogar Anzughosen (z.B. mit Nadelstreifen!!!) übertragen.

Sonntag, 1. März 2020

Gelesen: "Titelseiten, die Geschichte schrieben - Unvergessene Zeitschriftencover 1949 bis heute" von Philipp Hontschik



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autor: Philipp Hontschik
Titel: Titelseiten, die Geschichte schrieben - Unvergessene Zeitschriftencover 1949 bis heute
Hardcover
192 Seiten
ISBN: 978-3-7913-8526-6
Erschienen am 02. September 2019
Preis: 32,00 € [D], 32,90 € [A], CHF 43,90

Klappentext:
Wo lässt sich Zeitgeschichte besser (und vergnüglicher) ablesen als auf den Titelbildern großer Magazine? Ob Stern, Spiegel, Quick, Emma, Bravo oder Bunte – hier werden Themen, die unsere Gesellschaft bewegten, auf den Punkt gebracht. Der Band versammelt für jedes Jahr seit der Gründung der Bundesrepublik 1949 ein exemplarisches Cover, ein Zitat und einen Text und erzählt damit fesselnd und kurzweilig nicht nur Zeit-, sondern auch Mediengeschichte. »Weißt Du noch ...?« – so manches Cover wird wohl Erinnerungen wecken oder Diskussionen auslösen, wie jedes gut sortierte Familienalbum eben.

Meine Meinung:
Es gibt so Schlagzeilen, die man einfach kennt, selbst wenn man die entsprechende Zeitschrift oder Zeitung nie gekauft hat. "Wir sind Papst" ist z.B. so eine. Ich lese zwar schon seit vielen Jahren keine Zeitschriften mehr, aber solche Momentaufnahmen der Geschichte sind immer spannend und ich habe mit großem Interesse dieses Buch gelesen. Parallel hab ich immer überlegt, was im jeweiligen Jahr so in meinem Leben bzw. bei meinen Eltern so los war.



Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...