Dienstag, 30. Januar 2024

Gelesen: "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" von Satoshi Yagisawa

 





Autor: Satoshi Yagisawa
Titel: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Übersetzerin: Ute Enders
Insel Verlag
Veröffentlichung: 15.04.2024
189 Seiten

Fester Einband
ISBN 978-3-458-64369-2
Preis: 18,00 € (D), 18,50 € (A), 25,90 Fr. (CH)

Broschur
ISBN 978-3-458-68337-7
Preis: 12,00 € (D), 12,40 € (A), 17,90 Fr. (CH)

eBook
ISBN 978-3-458-77643-7
Preis: 15,99 € (D), 15,99 € (A), 18,00 Fr. (CH)


Klappentext:
Die 25-jährige Takako hat einen Job, eine Wohnung in Tokio und einen festen Freund. Als dieser ihr eines Abends freudig eröffnet, er werde heiraten – und zwar eine andere –, fällt sie aus allen Wolken. Vor Kummer verkriecht sie sich und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet, eine Zeitlang in seinem Antiquariat im berühmten »Bücherviertel« Tokios, Jimbōchō, auszuhelfen und dort auch unterzukommen, findet sie das zwar zunächst alles andere als reizvoll, willigt aber ein. Doch in dem kleinen Zimmer über dem Laden, inmitten von Büchern, entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Lesen – und schöpft allmählich wieder neue Kraft.

Meine Meinung:
Ich habe schon ein paar Romane von japanischen Autorinnen gelesen ("The Swimmers", "Die Ladenhüterin", "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden", "Kleine Wunder um Mitternacht", die Graphic Novel "Shadow Life" und die Manga-Reihe "Ranma 1/2"), diese Kultur hat für mich einen besonderen Reiz. Außerdem mag ich Geschichten über Bücher und Buchhandlungen. Diese hier ist interessanterweise auch wieder in zwei Hälften geteilt, genauso wie "The Swimmers", das ich zuletzt gelesen habe. Und wieder gefiel mir der erste Teil sehr gut, auf den zweiten hätte ich verzichten können. Außerdem finde ich es immer schwierig, wenn ein Mann versucht, aus der Perspektive einer Frau zu erzählen. Deshalb ist es für mich leider kein Highlight, aber immerhin eine nette Geschichte. Die Katzen auf dem Cover spielen übrigens im Roman keine Rolle.

Tipp:
Die ersten 19 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Samstag, 27. Januar 2024

Gelesen: "The Swimmers" von Julie Otsuka

 



Titel: The Swimmers
Autorin: Julie Otsuka
Taschenbuch
Preis: 16 $
Veröffentlichung: 24.01.2023
ISBN 9780593466629
Verlag: Penguin Random House


Klappentext:
The swimmers are unknown to each other except through their private routines (slow lane, fast lane), and the solace each takes in their morning or afternoon laps. But when a crack appears at the bottom of the pool, they are cast out into an unforgiving world without comfort or relief.
One of these swimmers is Alice, who is slowly losing her memory. For Alice, the pool was a final stand against the darkness of her encroaching dementia. Without the fellowship of other swimmers and the routine of her daily laps she is plunged into dislocation and chaos, swept into memories of her childhood and the Japanese internment camp in which she spent the war. Narrated by Alice's daughter, who witnesses her stark and devastating decline, The Swimmers is a searing, intimate story of mothers and daughters, and the sorrows of implacable loss, written in spellbinding, incantatory prose.

Meine Meinung:
Ich mag Geschichten, die im Schwimmbad spielen, deshalb habe ich diesen Roman gelesen, ohne vorher etwas über den Inhalt zu wissen. Schon allein das Cover ist doch bezaubernd!
Erst ist es eine Liebeserklärung an das Hallenbad und seine regelmäßigen Besucher. Das sind sehr unterschiedliche Menschen, die nur eines gemeinsam haben: das Schwimmen. Die Routinen und Marotten dieser Menschen und die allgemein akzeptierten Baderegeln werden liebevoll beschrieben, darin konnte ich richtig abtauchen, sorry für das Wortspiel.
Aber dann geht es gar nicht mehr ums Schwimmen, sondern nur noch um Alice, die dement ist. Es wird ausführlich aufgelistet, was sie alles vergessen hat und was sie noch weiß. Dann wird das Pflegeheim beschrieben, in dem sie schließlich untergebracht wird. Hier hat mich der zynische Ton sehr gestört. Zum Schluss erfahren wir, wie das alles für die Tochter und den Mann von Alice ist.
Diese zweite Hälfte ist ingesamt sehr deprimierend. Wer gerade selbst mit den eigenen alten, kranken oder gar dementen Eltern leidet, erhält hier keine Hoffnung und keine Empfehlung, wie man damit umgeht.
Wer gern schwimmt, kann vielleicht einfach nur die erste Hälfte lesen, allerdings endet die auch sehr frustrierend.

Tipp:

Mittwoch, 24. Januar 2024

Gelesen: "Forever kann mich mal" von Nicole Mahne

 





Titel: Forever kann mich mal
Atorin: Nicole Mahne
Südpol-Verlag
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
208 Seiten
Hardcover
ISBN 978-3-96594-209-7
Veröffentlichung: August 2023
Preis: 15 €


Klappentext:
Verliebt sein ist schrecklich schön – und ganz schön schrecklich! Als wären ihre pubertätsbedingten körperlichen Veränderungen nicht schon gruselig genug – jetzt muss die 14-jährige Flora im Schul-Theaterstück auch noch einen Baum spielen. Und das ausgerechnet zusammen mit Toby, in den sie heimlich heftig verknallt ist, und mit Maik, dem nervigen Klassenclown. Echt jetzt?! Gefühlschaos vorprogrammiert!

Meine Meinung:
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit Flora warm wurde. Sie ist so wütend und unsicher. Sie stößt alle weg, auch Menschen, die sie sehr mag, damit es bloß niemand bemerkt. Aber je länger ich gelesen habe, desto lieber mochte ich sie und umso besser konnte ich mich an meine eigene Jugend erinnern. Das ist schon eine echt anstrengende Zeit. 
Besonders gut hat mir an diesem Buch gefallen, dass die Eltern keine Stereotypen verkörpern. Sowohl der Vater als auch die Mutter haben mich gegen Ende sehr überrascht und berührt.
Was die Altersempfehlung betrifft würde ich immer individuell schauen, in welcher Phase ein Kind gerade ist. Manche können das Buch schon mit 10 vertragen, andere vielleicht erst mit 15 Jahren.


Tipp:
Die ersten 26 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


Sonntag, 21. Januar 2024

Gelesen: "West-Berlin - Erinnerungen eines Inselkindes" von Horst Bosetzky

 




Titel: West-Berlin - Erinnerungen eines Inselkindes
Autor: Horst Bosetzky
Verlag: Jaron
208 Seiten
ISBN 9783897737082
Veröffentlichung: 2006
Taschenbuch


Klappentext:
Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1990 erlebte der West-Berliner seine Teilstadt als etwas ganz Unvergleichliches – bewohnt von wahren Helden, die ihr Überlegenheitsgefühl gegenüber den bedauernswerten Ossis und den provinziellen Westdeutschen genüsslich kultivierten. Ernst Reuter oder Harald Juhnke, Kudamm oder Schwangere Auster, Doppeldecker-Bus oder Grüne Woche – vieles gab dem West-Berliner das Gefühl, dass seine ummauerte Insel dem Rest der Welt überlegen sei: 'Ätsch, det habt ihr nich!'

Meine Meinung:
Zwinkernd und mit viel Selbstironie beschreibt Bosetzky das Leben in der Stadt, von der aus es in allen Richtungen nach Osten ging. Mich persönlich nerven dabei leider die vielen Beischlaf-Andeutungen, das ist mir zu pubertär. Aus diesem Grunde bin ich auch kein Fan des Autors, von dem ich immerhin unter Qualen "Tamsel" und den Anfang von "Brennholz für Kartoffelschalen" gelesen (aber nie rezensiert) habe. Aber als West-Berlinerin interessiert mich halt das Thema. Im ersten Teil werden vor allem Namen, Orte und Sehenswürdigkeiten aneinander gereiht, auf die der West-Berliner angeblich so stolz ist. Aber persönliche Erinnerungen sucht man vergeblich. Insgesamt ist es eine eher launische Abhandlung, bei der der West-Berliner recht arrogant und unsympathisch erscheint. Dabei gibt es wirklich nette West-Berliner'innen in meinem Umfeld.
Im zweiten Teil wird dann die Entwertung all der heiligen Kühe vom Funkturm bis zum KaDeWe durch den Mauerfall bzw. die Wiedervereinigung erklärt. Mal ist es, dass ja jetzt auch die Ost-Berliner dort hingehen können, mal ist es der Neid, weil alle Welt nur noch zum Pendant in Ost-Berlin rennt.
Es fehlt eindeutig ein dritter, versöhnlicher Teil, in dem der verbitterte West-Berliner entdeckt, dass er nun doch das beste aus beiden Welten haben kann: am Ku'damm in Ruhe flanieren und im Osten im Müggelsee baden, auf eine bewegte Geschichte zurück schauen und die Ruhe der Gegenwart und Zukunft genießen.
Positiv habe ich aus diesem Buch für mich behalten, dass Ernst Reuter ein extrem interessantes Leben hatte und ich dringend mehr über ihn wissen muss. Könnt Ihr mir hier Bücher oder gar Filme empfehlen? 

Tipps:
Das Buch wird nicht mehr verlegt, ist aber noch in Restbeständen bei diversen Händlern und als eBook (z.B. Ecolibri) lieferbar. Man kann es aber auch in der Onleihe leihen. Dort gibt es sogar eine kostenlose Leseprobe.
Wer ein gutes Buch über das Lebensgefühl in der geteilten Stadt lesen will, dem möchte ich "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt - Eine Kindheit in Berlin (West)" von Ulrike Sterblich empfehlen.

Donnerstag, 18. Januar 2024

Gelesen: "Und sie bewegt sich doch! Bahngeschichten"

 



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Verlag: Rowohlt Berlin
Erscheinungstermin: 13.06.2023
Lieferstatus: Verfügbar
240 Seiten
Autor:innen: Horst Evers, Cordula Stratmann, Dietmar Wischmeyer und andere

Paperback
Preis: 16,00 €
ISBN: 978-3-7371-0172-1

eBook
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-644-01644-6


Klappentext:
Sie wird von der Politik kaputtgespart und gleichzeitig als Klimaretter gepriesen, und vielleicht teilen wir ja alle dieses sonderbare Verhältnis zwischen Geringschätzung und Zuneigung, wenn es um dieses gute alte Verkehrsmittel geht: die Bahn. Wer hätte nicht schon geflucht, wenn sie mal wieder Nena-Style fährt (irgendwo, irgendwie, irgendwann) oder uns mangels erreichbarer Anschlusszüge in Elsterwerda übernachten lässt? Und wer fühlte, andererseits, nicht auch tiefe Verbundenheit, sei es aus Gründen des Komforts (alles nichts gegen eine Flugreise vom Berliner BER) oder der Nostalgie (Klassenfahrt im Nachtzug)? Vor allem aber ist die Bahn einer der allerletzten Orte, an dem alle Milieus, Klassen, Stile und Weltanschauungen ganz hart und direkt aufeinandertreffen. Wo sonst erlebt man heute noch so viele unvermutete Begegnungen, mit Leuten, die man nie kennenlernen wollte, und Personen, deren Intimstes man schutzlos erfährt – aber auch zauberhafte Momente mit besonderen, gar reizvollen Menschen?
Von alldem lässt sich wunderbar erzählen, und das tun in diesem Buch Autorinnen und Autoren auf herrlich komische Weise. Ein Buch voller Geschichten, die man nicht erfinden könnte – Geschichten, wie sie nur die Bahn schreibt.

Meine Meinung:
Je nachdem, wer die jeweilige Geschichte verfasst hat, fand ich sie lustig oder nicht. Aber das ist ja normal bei solchen Sammlungen. Insgesamt kommt aber die Bahn leider nicht gut weg, das finde ich schade, denn natürlich ist es einfach über die Probleme bei Bahnreisen zu schreiben. Aber man muss ja nicht immer den einfachen Weg gehen. Und die Bahn ist nunmal umweltfreundlicher als Auto und Flugzeug.

Tipp:
Die ersten 25 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.

Montag, 15. Januar 2024

Gelesen: "Der Tod hält keinen Winterschlaf" von Susanne Hanika

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Autorin: Susanne Hanika 
Titel: Der Tod hält keinen Winterschlaf
Reihe: Sofia und die Hirschgrund-Morde, Band 21
Verlag: Lübbe/beTHRILLED
Altersempfehlung: ab 16 Jahren 
211 Seiten
Ersterscheinung: 28.07.2023

Taschenbuch
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-7413-0383-8
Veröffentlichung: 30.10.2023

eBook
Preis: 5,99 €
ISBN: 978-3-7517-4285-6
Veröffentlichung: 1.11.2023

Hörbuch-Download
Preis: 4,99 €
ISBN: 978-3-7540-0934-5
Veröffentlichung: 1.11.2023
Laufzeit: 319 Minuten


Klappentext:
Winteridylle am Hirschgrundsee? Von wegen! Eine Folge der beliebten Soap "Atemlos - Zeit der Leidenschaft" soll auf dem Campingplatz gedreht werden. Doch die anfängliche Euphorie der Hirschgrundis schlägt schnell ins Gegenteil um. Denn mit dem Filmteam reisen auch wahnsinnig viele Fans an und überrennen den Campingplatz. Als jedoch rauskommt, dass das ultimative Traumpaar in der Serie entzweit werden soll, gibt es bei den Anhängern ordentlich Krawall. Ausgerechnet der Serienfiesling Markus drängt sich zwischen die beiden. Und dann fällt bei den Filmaufnahmen auch plötzlich noch ein Schuss – der stand zwar im Drehbuch, aber nicht, dass Markus wirklich tot umfällt. Alle glauben an einen tragischen Unfall. Doch nicht Sofia und ihre Hirschgrundis! 

Meine Meinung:
Auch im Winter geht es auf dem Campingplatz mal wieder turbulent zu. Evelyn hat immer sehr kreative Ideen, wie man aus neuen Situationen Kapital schlagen kann. Der Hetzenegger darf ganz viele Wohnmobile auf einmal enparken. Die Vroni kocht und backt Riesenmengen für alle (wann eröffnet die wohl endlich ihre eigene Küche auf dem Platz?). Und Sophia wagt wilde Stunts, nackt im Schnee. Der Fall ist raffiniert und die Auflösung ist brandaktuell. Die Hirschgrund-Krimis sind einfach immer am Puls der Zeit, unterhaltsam und spannend! 

Tipp:
Es gibt beim Verlag eine kostenlose Hörprobe und bei Ecolibri eine kostenlose Leseprobe.


Freitag, 12. Januar 2024

Gelesen: "Lessons in Chemistry" von Bonnie Garmus

 




Titel: Lessons in Chemistry
Autorin: Bonnie Garmus
Verlag: Penguin
Veröffentlicht: 2022
ISBN: 9781804990926
Taschenbuch
400 Seiten
Preis: 9,75 €


Klappentext:
Chemist Elizabeth Zott is not your average woman. In fact, she would be the first to point out that there is no such thing. But it's the early 1960s and her all-male team at Hastings Research Institute take a very unscientific view of equality. Forced to leave her job at the institute, she soon finds herself the reluctant star of America's most beloved cooking show, Supper at Six. But as her following grows, not everyone is happy. Because as it turns out, Elizabeth Zott isn't just teaching women to cook. She's daring them to change the status quo. One molecule at a time.

Meine Meinung:
Kaum zu glauben, dass dies ein Debut ist. Dieser Roman ist großartig! Es geht um so viele Themen (Liebe, Freundschaft, Familie, Gesellschaft, Fernsehen, Naturwissenschaft, Ernährung, Gleichberechtigung) und die Geschichte ist dabei extrem spannend und amüsant. 
Auf dem Buch basierend gibt es eine TV-Serie, die auch absolut sehenswert ist, obwohl es teilweise starke Abweichungen zur Romanvorlage gibt, die aber genau richtig sind. Deshalb kann man auch gut erst die Serie schauen und dann das Buch lesen, so habe ich es auch gemacht.
Trigger-Warnung: Im Buch passiert sexualisierte Gewalt und in der Serie kommen noch Polizeigewalt und Rassismus dazu.

Tipps:
Auf der Seite des Penguin-Verlags gibt es eine kostenlose Lese- und Hörprobe. Auf deutsch heißt das Buch "Eine Frage der Chemie". Aber wie gut die Übersetzung ist, kann ich leider nicht sagen.


Dienstag, 9. Januar 2024

Gelesen: "Die Ärzte. 100 Seiten" von Stephan Rehm Rozanes

 





Autor: Stephan Rehm Rozanes
Titel: Die Ärzte. 100 Seiten
Verlag: Reclam
100 Seiten

Broschiert 
ISBN: 978-3-15-020583-9
Preis: 10,00 €

eBook
ISBN: 978-3-15-961899-9
Preis: 6,99 €


Klappentext:
»Die beste Band der Welt? Vielleicht.
Die beste Band Deutschlands? Wahrscheinlich.
Die originellste und freiste Band Deutschlands? Ganz bestimmt!«
»Westerland«, »Schrei nach Liebe«, »Männer sind Schweine« oder »Junge«: Die Ärzte zählen zu den erfolgreichsten deutschen Bands, sind seit Jahrzehnten Kult. Oder anders gesagt: »Es gibt nur einen Gott: BelaFarinRod.« Doch wie konnte es der Band immer wieder gelingen, neue Fangenerationen für sich zu gewinnen? 
Stephan Rehm Rozanes hat Die Ärzte mehrfach zu Gesprächen getroffen. Er porträtiert die Band, widmet sich ihrem politischen Engagement und klärt die alles entscheidende Frage: Ist das noch Punkrock?

Meine Meinung:
Letzten Februar habe ich ja bereits eine Biografie über die Beste Band Der Welt rezensiert. Jetzt bin ich in der Onleihe über dieses Büchlein hier aus dem Reclam-Verlag gestolpert. Den Reclam-Verlag fand ich schon immer gut, darüber habe ich sogar mal ein Seminar besucht inklusive Exkursion nach Leipzig, das war echt interessant. Das Buch liest sich am Anfang etwas sperrig, mir scheint, der Autor musste sich erst ins Thema reinschreiben. Oder ich habe mich an seinen Stil gewöhnt, keine Ahnung. Nach einer Weile hat es sich also locker weggelesen. Natürlich wusste ich vieles schon, das bleibt nicht aus, wenn man schon so lange Fan ist. Aber ich habe tatsächlich ein paar neue Sachen erfahren. Und die beiden Interviews lohnen sich auch. Insgesamt finde ich dieses Werk also besser als das, was ich im Februar gelesen habe. Aber das Meerschwein liegt hier immer noch, das muss ich wirklich mal endlich lesen. Vielleicht baut mir eins der Kinder ja einen Kran zum Halten...

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe.


Samstag, 6. Januar 2024

Hörbuch: "Miss Merkel - Mord auf hoher See" von David Safier

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt



Autor: David Safier
Titel: Miss Merkel - Mord auf hoher See
Verlag: Argon
Reihe: Merkel Krimi, Band 3
gelesen von Nana Spier
Veröffentlichung: 12.12.2023

Download / Streaming
ungekürzt
Preis: 20,95 €
ISBN: 978-3-7324-2057-5
Laufzeit: 9 Stunden 11 Minuten

Download / Streaming
gekürzt
Preis: 16,00 €
ISBN: 978-3-7324-7261-1
Laufzeit: 8 Stunden 41 Minuten

MP3-CD
gekürzt
20,00 €
ISBN: 978-3-8398-2057-5
Laufzeit: 8 Stunden 41 Minuten


Klappentext:
Urlaub von der Rente.
Eine Seefahrt, die ist lustig. Diese Seefahrt, die bringt Tod.
Seit über einem Jahr gibt es in dem beschaulichen Klein-Freudenstadt keine ungeklärten Todesfälle mehr. Eigentlich eine gute Nachricht für alle Bewohner des Örtchen in der Uckermark, nur für Angela Merkel nicht. Sie sehnt sich nach dem Thrill der Ermittlung, denn nichts hatte der Rentnerin so viel Freude bereitet wie die Detektivarbeit. In ihrer Verzweiflung hat sich Angela ein neues Hobby gesucht, von dem sie allerdings noch nicht einmal ihrem Ehemann Achim erzählt hat. Die gebuchte Ostsee-Kreuzfahrt soll etwas Abwechslung verschaffen – und ganz nebenbei Erkenntnisse für ihr neues Hobby liefern. Denn Angela und ihre Begleiter machen nicht irgendeine Kreuzfahrt, sondern eine Krimi-Kreuzfahrt. Dementsprechend sind neben der Ex-Kanzlerin, Achim und dem geliebten Mops auch diverse Krimiautoren unterschiedlichster Couleur mit an Bord. Als jedoch kurz nach dem Auslaufen der Megastar des deutschen Thrillers unerwartet zu Tode kommt, läuft Angela zu neuer Höchstform auf.
Ihr dritter und verzwicktester Fall bringt Miss Merkel in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
David Safier hat zwar damals beim ersten Band gesagt, dass das bestimmt keine Reihe wird, aber schon da war mir das riesige Potential der Kunstfigur "Miss Merkel" klar. Und jetzt haben wir schon den dritten Band vorliegen. Allein der liebevolle Blick auf eine Politikerin, die 16 Jahre lang die meisten Probleme wie ihr Vorbild Helmut Kohl einfach nur ausgesessen hat, sodass ein solcher Reformstau angewachsen ist, dass wir bis heute eine extrem schlechte Infrastruktur beim ÖPNV und beim Internet haben und die  Digitalisierung der Verwaltung sowie der Ausbau erneuerbarer Energien noch immer in den Kinderschuhen stecken, ist eine Meisterleistung. Man mag plötzlich Miss Merkel und ihren Mann, den sie mal zärtlich, mal mahnend Puffel nennt. Der Hund heißt jetzt nicht mehr Putin sondern Pupsi, das ist zum Kringeln. Aber das Wichtigste ist, dass der Kriminalfall wirklich intelligent eingefädelt und gleichzeitig die ganze Geschichte eine Hommage an Agatha Christie, Alfred Hitchcock, Dorothy L. Sayers und bestimmt noch viele weitere große Autor'innen dieses Genres ist. Mal wieder von den 10 Regeln des Detection Club zu hören hat mich sehr erfreut, denn darüber habe ich damals in meiner Abiturprüfung in Englisch gesprochen und seitdem ich wieder Krimis lese, habe ich mich schon manchmal gefragt, ob die überhaupt allen modernen Krimi-Autor'innen bekannt sind. Mir hat die Geschichte großen Spaß gemacht und ich habe gespannt verfolgt, wie Miss Merkel Motive analysiert, Alibis abgleicht und zur Not auch einfach mal blufft. Nana Spier verleiht allen Figuren eigene Stimmen, das macht die Geschichte besonders lebendig. Ich freue mich schon auf Teil 4.

Tipp:
Es gibt eine kostenlose Hörprobe.




Mittwoch, 3. Januar 2024

Gelesen: "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" von Sara Weber

 



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Autorin: Sara Weber
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungstermin: 12.01.2023
240 Seiten

Taschenbuch
ISBN: 978-3-462-00415-1
Preis: 18,00 €

eBook
ISBN: 978-3-462-31122-8
Preis: 16,99 €


Klappentext:
Im März 2020 änderte sich alles. Homeoffice war plötzlich die neue Norm. Alle mussten sich digitalisieren und transformieren – ob sie wollten oder nicht. Die Arbeit drängte weiter ins restliche Leben, zur Erwerbsarbeit kam noch mehr Carearbeit. Die Schere zwischen systemrelevanten Berufen und Bürojobs ging weiter auf. Covid hat uns gezeigt, was in der Arbeitswelt nicht mehr funktioniert.
Und da ist nicht nur die Pandemie. Überschwemmungen, Waldbrände, Inflation, Krieg – unsere Welt steht in Flammen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wir? Brennen aus, um bloß keine Deadline zu reißen. Was zur Hölle machen wir da eigentlich? Warum tun wir uns das an?
Immer mehr Menschen stellen sich diese Fragen, einige ziehen Konsequenzen. In den USA hat der Trend sogar schon einen Namen: „The Great Resignation“, das große Kündigen. Es bricht eine neue Ära an, aber weder durch agile Methoden noch durch Yoga im Alltag wird es gelingen, ein für uns alle und für den Planeten verträgliches Wirtschaften zu realisieren. Wir müssen uns überlegen, wie Arbeit heute und morgen wirklich funktionieren kann – mit einem Fokus auf Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und den Menschen.

Meine Meinung:
Sara Weber hat mich erst sehr überrascht und dann schnell überzeugt. Was wir brauchen ist nicht immer mehr Arbeit und immer mehr Geld für immer mehr Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Wir brauchen weniger von allem. Nur der Wohlstand wird dann sogar mehr, weil wir endlich mal Zeit haben, das Leben zu genießen, uns um unsere Familie, Gesundheit und Freunde zu kümmern, endlich mal ehrenamtlich das zu tun, was wir wichtig finden. Wenn alle weniger arbeiten, brauchen wir auch automatisch weniger Kinderbetreuung und Pflege, weil wir uns selber mehr um unsere Kinder kümmern und weil wir weniger krank sind. Und das Geld? Das reicht auch so, wenn wir es gerechter verteilen. Momentan strampeln sich nämlich viele total ab und kommen auf keinen grünen Zweig, während es gleichzeitig immer mehr Milliardäre gibt. Wie sagt man doch so schön: Ein Hamsterrad sieht von innen auch wie eine Karriereleiter aus. Es ist Zeit, aus dem Hamsterrad auszusteigen!


Tipp:
Die ersten 25 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe. Das Hörbuch ist bei Argon erschienen.


Montag, 1. Januar 2024

Neues Jahr, neues Glück, neue gute Vorsätze?

Ich finde, man kann an jedem Tag im Jahr etwas ändern. Meistens klappt es dann sogar besser, wenn man etwas sofort ändert, als wenn man auf den Neujahrstag wartet, an dem man verkatert bis mittags im Bett liegt. Andererseits ist jeder Tag ein guter Tag um etwas zu ändern, also warum nicht heute?

Ich war neulich krank und hab mich mal durch die Mediatheken geklickt und bin in ein Kaninchenloch aus Plastik gefallen. Vor allem die Doku "Plastik - die Recycling-Lüge" finde ich erschütternd. Es gibt sie auch bei Youtube (klick), falls Ihr mit der Mediathek nicht klarkommt oder sie inzwischen depubliziert wurde. Schaut Euch das bitte mal an. Und dann macht bitte was! Fangt einfach irgendwo an! Kauft keine Getränke mehr oder wenn schon, dann bitte in Mehrwegflaschen, am besten aus Glas! Kauft Euer Obst und Gemüse lose. Kauft feste Kosmetikprodukte statt flüssige in Plastikflaschen. Oder wenn schon Zeug in Plastik, dann nur, wenn das Plastik aus Recyclat besteht. Es reicht nicht, wenn dadrauf steht, dass die Verpackung recyclingfähig ist. Es müsste sowieso recyclebar heißen, denn die Pullen recyceln sich nicht selber oder gegenseitig, das wäre ja schön.

Recycling funktioniert nicht, wenn der Müll in Wahrheit einfach nur verbrannt oder ins Ausland verschifft wird, wo er in der Landschaft und von dort im Meer landet. Ihr kennt alle die Bilder. Es ist auch keine Lösung, wenn man aus den Verpackungen neue Blumentöpfe oder Eisenbahnschwellen herstellt. Die Menschen werfen jeden Tag so viele Tonnen Plastik weg, so viele Blumentöpfe und Bahnschwellen braucht kein Mensch. Wir müssen weg von der Illusion, dass sich schon irgendwer darum kümmert oder dass arme Länder in Asien dankbar sind für unseren Müll. Nein es fällt uns alles auf die Füße. Wir haben Mikroplastik im Wasser, im Boden, in der Luft und im Essen. Wir essen jede Woche so viel Plastik wie eine Kreditkarte groß ist. Das macht uns alle krank!

Das kommt dabei raus, wenn man dem Markt das Regeln überlässt. Da geht es nur um Profitmaximierung, aber auf keinen Fall darum dass es der Menschheit oder den Planeten gut geht. Es geht nur noch um sogenannten Wohlstand. Und Wirtschaftswachstum. Aber wo soll die Wirtschaft eigentlich noch hin wachsen? Wir haben auf diesem Planeten einen endlichen Raum. Da kann es kein unendliches Wachstum geben. Und mit dem Wachstum wächst auch der Müll, der Energieverbrauch und die Ausbeutung.

Ist Verschwendung Wohlstand? Hängt unser Wohlstand wirklich davon ab, dass wir uns mit parfümiertem Duschgel mit kleinen Plastikkugeln drin und flüssigem Plastikschleim für sanfte Cremigkeit den Ar... Arm waschen? Ist es Wohlstand, wenn immer mehr Menschen Allergien und Krebs haben, weil wir immer mehr Plastik im Körper anreichern? Ist es Wohlstand, wenn Strände voller Müll sind? Ist es Wohlstand, wenn das Klima immer wärmer wird? Ist es Wohlstand, wenn es Krieg gibt?

Kapitalismus und Krieg sind, wenn man es mal runterbricht, Konkurrenz. Konkurrenz ist aber kein effizientes Konzept für die Menschheit. Stellt Euch mal vor, zehn Leute bauen um die Wette Häuser. Da klauen sie sich gegenseitig das Material, sparen an Qualität und am Ende stehen da zehn mäßig gute, kleine Häuser und alle Teilnehmer sind erschöpft. Und jetzt stellt Euch mal vor, diese zehn Leute bauen gemeinsam ein richtig gutes Haus. Oder zehn kleine, gute Häuser, aber halt gemeinsam. Das nennt man Kooperation. Das ist es, was wir brauchen: Kooperation. Und Solidarität. Denn es ist längst nicht an alle gedacht, wenn jeder nur an sich denkt. Wir müssen zusammenhalten und einander helfen. Nur so haben wir eine Zukunft.

Es ist Zeit, sich den Problemen unserer Zeit und unserer Welt zu stellen. Hört auf, Euch mit Netflix oder Daddeleien abzulenken. Macht was! Engagiert Euch ehrenamtlich! Geht in die Politik, das kann auf der kleinsten Ebene sein. Redet miteinander! Tut Euch zusammen, kauft für die Nachbarn mit ein, wenn Ihr eh zum Unverpacktladen geht. Unterstützt die Deutsche Umwelthilfe DUH durch eine Mitgliedschaft oder wenigstens eine Spende und lest den Newsletter. Helft im Wildtierschutz in Eurer Gemeinde. Dreht die Heizung runter. Duscht kürzer, seltener und kälter. Esst weniger tierische Produkte.

Wenn Ihr nicht wisst, wo Ihr anfangen sollt, empfehle ich Euch, einfach bei jeder Entscheidung, die Ihr den Tag über so trefft, zwei Kriterien zu berücksichtigen:

1. Ächtet Gewalt. Kauft z.B. nichts, das mit Gewalt erzeugt wurde. Und seid dabei ehrlich. Das Schnitzel ist nicht freiwillig vom Schwein gefallen. Das Kind in Bangladesh näht nicht aus Spaß im Akkord billige T-Shirts, statt zur Schule zu gehen.

2. Ächtet Verschwendung. Benutzt Dinge, solange sie benutzbar sind. Wenn Ihr etwas anschaffen wollt, kauft es gebraucht oder leiht es aus oder verzichtet. Und statt die Freundin oder den Nachbarn für eine Neuanschaffung zu bewundern ("Neue Hose? Neues Auto? Wie toll!"), kritisiert die Verschwendung. Lobt lieber, wenn jemand etwas seit Jahren hegt und pflegt: "Das ist wirklich eine gute Qualität! Wie schön, dass du den Pullover so gern trägst."

Es ist 2024. Die Welt steht in Flammen. Aber wir können was tun. Jetzt. Heute. Oder wenigstens diese Woche, falls Ihr heute noch dringend auf dem Sofa liegen müsst. Aber dann schaut wenigstens die Doku, die ich verlinkt habe.

Und wenn Ihr noch weiter schauen wollt:

Der Kunststoff-Wahn

Klima-Ballerina

Amerikas Plastik-Lüge - Profit statt Recycling

Wie geht das? Auf Plastik verzichten

Unverpackt - nachhaltig leben ohne Plastik




Ihr werdet Euch selbst dankbar sein!

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