Titel: Irgendwo ist immer Süden
Autorin: Marianne Kaurin
240 Seiten
Verlag: WooW Books
ISBN: 9783961775507
Veröffentlichung: 13. März 2020
eBook
Preis: 8,99 €
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Klappentext:
Am letzten Schultag soll jeder aus der Klasse von seinen Plänen für die Sommerferien erzählen. Alle verreisen. Ins Ausland. Inas Mitschüler sind geradezu versessen aufs Ausland – es gibt sogar einen Wettstreit, wer schon in den meisten Ländern war. Als Ina an der Reihe ist, pocht es in ihrem Bauch, fast ganz oben beim Herzen. Und dann hört sie sich vor der Klasse sagen, sie würde in den Süden fahren. Nur, um dazuzugehören, dabei hat ihre Mutter für einen Urlaub gar kein Geld. Jetzt gibt es kein Zurück mehr: Damit die Lüge nicht auffliegt, bleibt Ina ab dem ersten Ferientag von morgens bis abends in ihrem Zimmer. Bis der Neue aus ihrer Klasse, der in derselben Siedlung wohnt, Ina am Fenster entdeckt und ihr einen verrückten Vorschlag macht …
Meine Meinung:
Nachdem ich neulich "Inken oder Alba" gelesen hatte, wollte ich gern mehr von Marianne Kaurin lesen. "Irgendwo ist immer Süden" ist eine sehr schöne Geschichte, die auch mal dahin geht, wo es weh tut. Es geht um den Druck, mit den anderen Kindern in der Klasse mitzuhalten. Das war auch schon in meiner Schulzeit so. Ich fand es immer total bescheuert, wenn die anderen am ersten Schultag nach den Ferien die Bräune ihrer Unterarme verglichen haben, als wäre der dunkelste Arm ein Beweis für die schönsten Ferien.
Ina belügt alle, um deren vermeintliche Erwartungen zu erfüllen. Gleichzeitig ist sie genervt, dass der neue Mitschüler einfach locker die vermeintlich peinliche Wahrheit ausspricht, dass sein Vater kein Geld für Urlaub hat und er deshalb nicht verreist. Ina denkt, dass sie nicht frei entscheiden kann, ob sie die Wahrheit sagt, was sie mögen darf und mit wem sie befreundet sein will. Dabei könnte das Leben auch ohne Geld so schön und einfach sein. Da gibt es z.B. eine Badebucht, in der sie ihre Ferien verbringen könnte. Stattdessen versteckt sie sich zu Hause und traut sich nicht einmal zu lüften, weil dann ja jemand sehen könnte, dass sie doch nicht verreist ist. Wie traurig! Aber natürlich gibt es bald eine Wendung, ein Feuerwerk an kreativen Ideen und eine Freundschaft, die so viel besser ist als alles andere.
Ich möchte dieses Buch allen Schulkindern, Eltern und Lehrkräften ans Herz legen. Da diese Wettbewerbe, wer die teuerste Ferienreise macht, in der Schule stattfinden, sollte da aktiv gegengesteuert werden. Zum Einen könnte man vor den Ferien Ideen sammeln für die Zeit, in der man nicht verreist ist: Aktionen in der Stadtbücherei, Sightseeing in der eigenen Stadt, kostenlose Badestellen in der Umgebung, Pyjamapartys, nachts Sterne gucken, ehrenamtlich helfen im Tierheim, die Großeltern besuchen,...
Und die üblichen Aufsätze à la "Mein schönstes Ferienerlebnis" durch andere Themen ersetzen wie "Was ich diesen Sommer über mich selbst heraus gefunden habe".
Tipps:
Die ersten 29 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für Deine Nachricht!