Titel: Das Haus des Leuchtturmwärters
Autorin: Kathleen Freitag
Verlag: Harper Collins
Format: eBook
Preis: 11,99 €
Veröffentlichung: 23.03.2021
ISBN: 9783749950584
Seiten: 352
Klappentext:
1962: In einem kleinen Haus am Fuße des Leuchtturms ist Else aufgewachsen. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie hier allein mit ihrem Vater, der für die Wartung des Leuchtfeuers zuständig ist. Doch je älter sie wird, desto kritischer sieht sie das strenge Regime der DDR und beschließt zu fliehen.
1992: Nach der Wende erinnert sich die Autorin Franzi an ihre wunderschöne Kindheit als Tochter eines Leuchtturmwärters und kehrt zurück an die Ostsee in das Haus am Leuchtturm. Hier hofft sie, Inspiration für ihren neuen Thriller zu finden, doch dann entdeckt sie unter einem losen Dielenbrett ein altes Tagebuch und beginnt zu lesen…
Meine Meinung:
Manchmal lese ich Bücher nur, weil mir das Cover gefällt. Und hier war das ein echter Glücksgriff. Ich hatte eine seichte, romantische Geschichte erwartet und bin sehr begeistert, dass ich "enttäuscht" wurde. Denn Romantik kommt hier nur am Rande vor. In der einen Zeitebene (1962) geht es um drei junge Menschen in der DDR, die mit ihrem Leben und dem System unzufrieden sind. Sie wollen über die "nasse Grenze" fliehen. Die Probleme bei der Planung, die Angst aufzufliegen und das Misstrauen gegen jedes Auto, das sie zu verfolgen scheint, fand ich sehr überzeugend dargestellt. Die Flucht fand ich atemberaubend.
Auch die zweite Zeitebene (1992) ist gut geschrieben. Eine Autorin will in Ruhe ihr neues Buch schreiben, stolpert über diese 30 Jahre zurück liegende Geschichte und beginnt zu recherchieren: ohne Internet, ohne Handy, nur mit Besuchen in Bibliotheken und Archiven sowie Ferngesprächen in der Telefonzelle. Für mich war das alles sehr überzeugend. In anderen Rezensionen habe ich kritische Bemerkungen zu Klischees wie Jägerschnitzel, Schlagersüßtafel usw. gelesen, die sicher korrekt sind, aber mich nicht gestört haben. Da hat jeder seine eigenen empfindlichen Punkte und mich haben diese hier nicht gejuckt.
Beide Zeitebenen verbindet, dass es neben den eigentlichen Handlungssträngen auch um die Beziehung zwischen Vätern und Töchtern geht. Da hätte ich mir zumindest bei einer ein anderes Ende gewünscht.
Dieser Roman ist perfekt für den Sommer, Herbst oder Winter geeignet, für alle, die das Meer und Leuchttürme lieben und die Geschichten über das geteilte Deutschland lesen wollen.
Tipps:
Die ersten 55 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe. Das Hörbuch ist ebenfalls bei Harper Collins erschienen und es gibt eine kostenlose Hörprobe.
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