Montag, 1. Januar 2024

Neues Jahr, neues Glück, neue gute Vorsätze?

Ich finde, man kann an jedem Tag im Jahr etwas ändern. Meistens klappt es dann sogar besser, wenn man etwas sofort ändert, als wenn man auf den Neujahrstag wartet, an dem man verkatert bis mittags im Bett liegt. Andererseits ist jeder Tag ein guter Tag um etwas zu ändern, also warum nicht heute?

Ich war neulich krank und hab mich mal durch die Mediatheken geklickt und bin in ein Kaninchenloch aus Plastik gefallen. Vor allem die Doku "Plastik - die Recycling-Lüge" finde ich erschütternd. Es gibt sie auch bei Youtube (klick), falls Ihr mit der Mediathek nicht klarkommt oder sie inzwischen depubliziert wurde. Schaut Euch das bitte mal an. Und dann macht bitte was! Fangt einfach irgendwo an! Kauft keine Getränke mehr oder wenn schon, dann bitte in Mehrwegflaschen, am besten aus Glas! Kauft Euer Obst und Gemüse lose. Kauft feste Kosmetikprodukte statt flüssige in Plastikflaschen. Oder wenn schon Zeug in Plastik, dann nur, wenn das Plastik aus Recyclat besteht. Es reicht nicht, wenn dadrauf steht, dass die Verpackung recyclingfähig ist. Es müsste sowieso recyclebar heißen, denn die Pullen recyceln sich nicht selber oder gegenseitig, das wäre ja schön.

Recycling funktioniert nicht, wenn der Müll in Wahrheit einfach nur verbrannt oder ins Ausland verschifft wird, wo er in der Landschaft und von dort im Meer landet. Ihr kennt alle die Bilder. Es ist auch keine Lösung, wenn man aus den Verpackungen neue Blumentöpfe oder Eisenbahnschwellen herstellt. Die Menschen werfen jeden Tag so viele Tonnen Plastik weg, so viele Blumentöpfe und Bahnschwellen braucht kein Mensch. Wir müssen weg von der Illusion, dass sich schon irgendwer darum kümmert oder dass arme Länder in Asien dankbar sind für unseren Müll. Nein es fällt uns alles auf die Füße. Wir haben Mikroplastik im Wasser, im Boden, in der Luft und im Essen. Wir essen jede Woche so viel Plastik wie eine Kreditkarte groß ist. Das macht uns alle krank!

Das kommt dabei raus, wenn man dem Markt das Regeln überlässt. Da geht es nur um Profitmaximierung, aber auf keinen Fall darum dass es der Menschheit oder den Planeten gut geht. Es geht nur noch um sogenannten Wohlstand. Und Wirtschaftswachstum. Aber wo soll die Wirtschaft eigentlich noch hin wachsen? Wir haben auf diesem Planeten einen endlichen Raum. Da kann es kein unendliches Wachstum geben. Und mit dem Wachstum wächst auch der Müll, der Energieverbrauch und die Ausbeutung.

Ist Verschwendung Wohlstand? Hängt unser Wohlstand wirklich davon ab, dass wir uns mit parfümiertem Duschgel mit kleinen Plastikkugeln drin und flüssigem Plastikschleim für sanfte Cremigkeit den Ar... Arm waschen? Ist es Wohlstand, wenn immer mehr Menschen Allergien und Krebs haben, weil wir immer mehr Plastik im Körper anreichern? Ist es Wohlstand, wenn Strände voller Müll sind? Ist es Wohlstand, wenn das Klima immer wärmer wird? Ist es Wohlstand, wenn es Krieg gibt?

Kapitalismus und Krieg sind, wenn man es mal runterbricht, Konkurrenz. Konkurrenz ist aber kein effizientes Konzept für die Menschheit. Stellt Euch mal vor, zehn Leute bauen um die Wette Häuser. Da klauen sie sich gegenseitig das Material, sparen an Qualität und am Ende stehen da zehn mäßig gute, kleine Häuser und alle Teilnehmer sind erschöpft. Und jetzt stellt Euch mal vor, diese zehn Leute bauen gemeinsam ein richtig gutes Haus. Oder zehn kleine, gute Häuser, aber halt gemeinsam. Das nennt man Kooperation. Das ist es, was wir brauchen: Kooperation. Und Solidarität. Denn es ist längst nicht an alle gedacht, wenn jeder nur an sich denkt. Wir müssen zusammenhalten und einander helfen. Nur so haben wir eine Zukunft.

Es ist Zeit, sich den Problemen unserer Zeit und unserer Welt zu stellen. Hört auf, Euch mit Netflix oder Daddeleien abzulenken. Macht was! Engagiert Euch ehrenamtlich! Geht in die Politik, das kann auf der kleinsten Ebene sein. Redet miteinander! Tut Euch zusammen, kauft für die Nachbarn mit ein, wenn Ihr eh zum Unverpacktladen geht. Unterstützt die Deutsche Umwelthilfe DUH durch eine Mitgliedschaft oder wenigstens eine Spende und lest den Newsletter. Helft im Wildtierschutz in Eurer Gemeinde. Dreht die Heizung runter. Duscht kürzer, seltener und kälter. Esst weniger tierische Produkte.

Wenn Ihr nicht wisst, wo Ihr anfangen sollt, empfehle ich Euch, einfach bei jeder Entscheidung, die Ihr den Tag über so trefft, zwei Kriterien zu berücksichtigen:

1. Ächtet Gewalt. Kauft z.B. nichts, das mit Gewalt erzeugt wurde. Und seid dabei ehrlich. Das Schnitzel ist nicht freiwillig vom Schwein gefallen. Das Kind in Bangladesh näht nicht aus Spaß im Akkord billige T-Shirts, statt zur Schule zu gehen.

2. Ächtet Verschwendung. Benutzt Dinge, solange sie benutzbar sind. Wenn Ihr etwas anschaffen wollt, kauft es gebraucht oder leiht es aus oder verzichtet. Und statt die Freundin oder den Nachbarn für eine Neuanschaffung zu bewundern ("Neue Hose? Neues Auto? Wie toll!"), kritisiert die Verschwendung. Lobt lieber, wenn jemand etwas seit Jahren hegt und pflegt: "Das ist wirklich eine gute Qualität! Wie schön, dass du den Pullover so gern trägst."

Es ist 2024. Die Welt steht in Flammen. Aber wir können was tun. Jetzt. Heute. Oder wenigstens diese Woche, falls Ihr heute noch dringend auf dem Sofa liegen müsst. Aber dann schaut wenigstens die Doku, die ich verlinkt habe.

Und wenn Ihr noch weiter schauen wollt:

Der Kunststoff-Wahn

Klima-Ballerina

Amerikas Plastik-Lüge - Profit statt Recycling

Wie geht das? Auf Plastik verzichten

Unverpackt - nachhaltig leben ohne Plastik




Ihr werdet Euch selbst dankbar sein!

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