Titel: Sonnenhang
Autorin: Kathrin Weßling
Verlag: Rowohlt
224 Seiten
Veröffentlichung: 28.01.2025
eBook
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3-644-01850-1
Klappentext:
Während ihre Freundinnen Kinder bekommen und Instagram eine einzige Happy-Wife-Happy-Life-Show zu sein scheint, sitzt Katharina in ihrer Wohnung und betäubt sich mit Arbeit und Trash-TV. Mit Ende dreißig hat sie sich arrangiert mit diesem recht ereignislosen Leben, in dem noch alles möglich ist. Das zumindest glaubt sie, bis sie erfährt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann. Plötzlich fühlen sich die Nächte in Kneipen und die Tage am Schreibtisch nur noch sinnlos an. Dann nimmt sie eine ehrenamtliche Stelle in der Seniorenresidenz Sonnenhang an. Die Wochenenden bestehen nun aus Eierlikörschmuggel, Kniffeln und skurrilen, liebenswürdigen Begegnungen. Als die nächste große Entscheidung ansteht, muss Katharina sich fragen, was sie eigentlich will. Und ob sie nicht ganz unbemerkt schon längst gefunden hat, wonach sie so verzweifelt sucht.
Meine Meinung:
Triggerwarnung: Depression, Blut und Unfruchtbarkeit.
Dies ist ein sehr ehrliches Buch über das Leben, das Frausein, die Liebe, das Altwerden und über Trauer. Die Story an sich hätte etwas mehr Substanz haben können, aber die Gedanken, Ansichten und Probleme der Hauptfigur sind auch so sehr lesenswert.
Frauen, die keine Kinder haben, werden in unserer Gesellschaft mindestens argwöhnisch betrachtet, teilweise sogar angefeindet. Vor allem rechte Parteien verlangen, dass (deutsche) Frauen mehr Kinder bekommen sollen. Dabei würden diese Kinder zuerst mehr Arbeit machen, als die vorhandenen Arbeitskräfte (z.B. in Medizin, Geburtshilfe, Kitas, Schulen) jetzt schon leisten können. Außerdem werden in Deutschland jedes Jahr über 27.000 Kinder im Straßenverkehr schwer verletzt oder getötet. Man könnte ja erst einmal dafür sorgen, dass diese Kinder nicht mehr überfahren werden, z.B. durch ein Tempolimit. Kostet nichts, spart sogar viel Geld und wir haben direkt mehr Kinder, ohne dass zusätzliche geboren werden müssen. Außerdem sind Kinder noch immer das größte Armutsrisiko für Frauen. Die Hälfte der getrennt lebenden Väter zahlt keinen Unterhalt. Und als alleinerziehende Frau ist man für Vermieter leider nicht attraktiv. Für Arbeitgeber auch nicht. Da müsste die Politik mal die Hebel ansetzen, anstatt die Frauen zu beschimpfen, dass sie faul wären. Und zum Kinderkriegen gehören ja immer zwei. Aber von den Männern, die entweder keine Kinder haben wollen oder die sich nicht um ihre Kinder kümmern, also keinen Unterhalt zahlen oder nicht ihren Anteil an Care- und Hausarbeit erledigen, redet mal wieder niemand. Liebe Frauen, lasst Euch nichts einreden. Es ist Euer Leben! Und wenn Ihr unter diesen Umständen oder grundsätzlich keine Kinder haben wollt, ist das Eure Sache! Es gibt schließlich genug Kinder auf diesem Planeten. Das ist wie mit Wohnraum und Geld: Es ist genug für alle da!
Tipps:
Es gibt eine kostenlose Leseprobe. Das Hörbuch ist bei Argon erschienen, dort gibt es eine kostenlose Hörprobe.
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