Samstag, 10. Juni 2023

Gelesen: "Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke" von Cornelia Kuhnert und Christiane Franke

 


Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt


Titel: Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
Reihe: Ein Heißmangel-Krimi, Band 1
Autorinnen: Cornelia Kuhnert und Christiane Franke
Erscheinungstermin: 14.06.2022
336 Seiten

Verlag: Rowohlt E-Book
ISBN: 978-3-644-01144-1
Preis: 9,99 €

Verlag: Rowohlt Taschenbuch
ISBN: 978-3-499-00754-5
Preis: 12,00 €


Klappentext:
Ostfriesland, 1958: Martha Frisch ist Witwe, eine patente Mittfünfzigerin und ihrer Zeit voraus. In ihrer Heißmangelstube in Leer kriegt sie allerhand Klatsch und Tratsch mit. Als eine treue Kundin, die junge Edelprostituierte Vera Malottke, tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird, zerreißt sich die ganze Stadt das Maul über das frivole Frauenzimmer. Die Polizei zeigt wenig Einsatz und legt sich schnell auf den Täter fest: einen alten Freund der Toten, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Schließlich möchte man die Honoratioren der Stadt – allesamt Veras Kunden – nicht in die delikate Angelegenheit hineinziehen.
Gemeinsam mit ihrem Großneffen, dem Wachtmeister Hans Frisch, und ihrer Enkelin Annemieke wehrt Martha sich gegen diese Doppelmoral und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Täter.

Meine Meinung:
Ich fand früher die Darstellung der 1950er Jahre immer seltsam. Es war scheinbar eine heile Welt mit flotter Musik und fescher Mode, aber dass der Krieg gerade erst passiert war, wurde mit keinem Wort erwähnt. "Kriegsversehrte" (was für ein Wort!) schien es nicht zu geben, Nazis auch nicht und ausgebombte Häuser natürlich genauso wenig. Alles wirkte irgendwie so künstlich.
In diesem Krimi ist das anders. Er vereint die Musik und Mode, die uns früher schon gezeigt wurden, mit den Dingen, die früher verschwiegen wurden und es entsteht ein viel authentischeres Bild der 50er Jahre in Westdeutschland. Ergänzt wird das ganze mit einer beeindruckend ekelhaften Kombination aus Doppelmoral, Sexismus und alten Seilschaften. Die Hauptfigur Martha Frisch ist sehr sympathisch und auch die Nebenfiguren sind interessant, teilweise liebenswert, teilweise aber auch schrecklich abstoßend (dieser Kommissar, grrrrrrr). Ich habe diesen Krimi regelrecht verschlungen, weil ich einerseits die Atmosphäre zwischen Heißmangel, Freibad und Schrebergarten sehr genossen habe, andererseits war ich auf die Auflösung gespannt, weil es so viele mögliche Täter und Motive gab. Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.

Tipp:
Die ersten 36 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


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