Freitag, 3. September 2021

Hörbuch: "Die Seebadvilla" von Kathleen Freitag

 



Titel: Die Seebadvilla
Autorin: Kathleen Freitag
gelesen von Victoria Schätzle
ungekürztes Hörbuch
Verlag: Harper Audio
Dauer: 09:43:13
ISBN: 9783959674966
veröffentlicht: März 2020


Klappentext:
Drei Generationen und eine Vergangenheit, die sie alle vereint Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge. München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henriette findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren ...


Meine Meinung:
Diese Geschichte beginnt relativ harmlos, nimmt dann aber immer mehr Fahrt auf, wird sehr dramatisch, bis sie am Ende sanft ausklingt wie die Wellen nach einem langen Sommertag am Strand.
Es gibt zwei Zeitebenen: zum Einen die frühen 50er Jahre, zum Anderen die frühen 90er. Hauptschauplatz ist Ahlbeck auf der Insel Usedom, aber München und Berlin spielen auch eine Rolle.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Familie Faber und ihre Pension an der Ostsee. Nebenbei werden auch Themen wie Asthma, Spätheimkehrer und das Nähen von Kleidung, teilweise aus alten Textilien (Upcycling!) behandelt. Besonders schön fand ich, dass sich die Autorin einigen Details wie Telefonzellen und Farbfilmen widmet, das macht die Geschichte authentisch. Leider hat sie aber auch Fehler gemacht wie z.B. dass eine Person 1992 mit der Bahn von München nach Berlin-Südkreuz fährt. Dieser Bahnhof wurde erst 2006 als Fernbahnhof in Betrieb genommen. Vorher war er nur ein S-Bahnhof und hieß Papestraße. 1992 fuhr man noch mit der Fernbahn von München zum Bahnhof Zoo. Und auch die Reichsbahn gab es anders als im Buch behauptet noch bis Ende 1993. Solche Details kann man ganz einfach in der Wikipedia nachlesen. Aber es sind halt auch nur Details, die mir als gebürtiger Berlinerin halt sofort auffallen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich mag ja Hotelromane und das Meer. Zudem war meine Oma als Kind nach Ahlbeck "verschickt" worden, davon hat sie mir immer wieder erzählt. Ich selbst war im Sommer 1993 auf Rügen, als dort alles noch den gewissen DDR-Charme hatte. (2007 war ich auch mal auf Usedom, aber das war dann schon viel zu überlaufen.) So musste ich beim Hören immer wieder an meine eigenen Erinnerungen denken, das war sehr schön.

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