Samstag, 14. September 2024

Gelesen: "Pick me Girls" von Sophie Passmann











Autorin: Sophie Passmann
Titel: Pick me Girls
gebundene Ausgabe
Preis: 22 €
Veröffentlichung: 07.09.2023
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
224 Seiten
ISBN: 978-3-462-00420-5


Klappentext:
Sophie Passmann hat mit »Pick me girls« nicht nur ihr persönlichstes Buch geschrieben, sondern auch eine kluge Auseinandersetzung mit dem männlichen Blick. Ihr Memoir zeichnet ein stellvertretendes Frauenleben nach und wirft die Frage auf: Welche Version von ihr selbst hätte Sophie Passmann sein können, wenn das Patriarchat nicht existieren würde?
»Ich bin nicht so wie andere Frauen«, ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht, sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst – man ist nicht so dünn und hat keine so gute Haut wie alle anderen Frauen. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert, die zwar nirgendwo geschrieben steht, aber als allgemeingültig gilt: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung.
Warum wir alle pick me girls sind und welche Unmöglichkeiten Sophie Passmann und höchstwahrscheinlich auch jede andere Frau im Laufe ihres Lebens ertragen muss, das seziert Sophie Passmann so scharf und klug wie keine andere. 

Meine Meinung:
In sehr vielem, was Sophie Passmann in diesem Buch schreibt, erkenne ich mich wieder. Allerdings habe ich beim Lesen auch sehr deutlich gemerkt, dass ich wesentlich älter und sehr froh bin, heute nicht jung sein zu müssen.
Auch wenn Sophie Passmann in den meisten Punkten Recht hat, so fehlt mir beim Fazit der Appell:
Versuch nicht, so zu sein wie die anderen Frauen. Versuch nicht, anders zu sein als die anderen Frauen. Sei einfach du selbst! Finde heraus, wie du sein willst und was dich interessiert. Vor allem gib Männern nicht so viel Macht über dich. Ihre Aufmerksamkeit ist doch nur dann die höchste Währung, das größte Lob, wenn wir das so definieren.
Wir müssen von keinem Mann auserwählt werden! Wir gehen zur Schule und machen im Durchschnitt bessere Abschlüsse als die Jungs. Wir erlernen einen Beruf und verdienen Geld. Wir können ein eigenes Bankkonto haben, eine eigene Wohnung mieten und den Führerschein machen. Ich habe nie verstanden, warum Frauen so viel Zeit, Energie und Geld in ihr Aussehen investieren, um Männern zu gefallen. Wir gefallen Männern doch schon durch unsere pure Existenz. Erst wenn wir uns sichtlich Mühe geben, Männern zu gefallen, erkennen sie ihre Macht über uns und nutzen sie aus. Wenn wir einfach wir selbst sind und mit uns selbst zufrieden, wenn wir uns selbst mögen und uns nicht anbiedern, dann strengen sich Männer an, um unsere Gunst zu gewinnen. Und überhaupt gibt es doch nicht nur solche Arschgeigen, die in diesem Buch beschrieben werden. Wenn wir (bei Bedarf!) den bezaubernden, ehrlichen, aufrichtigen Männern unsere Gunst erweisen, die an einer echten Partnerschaft interessiert sind, die uns unterstützen und respektieren, und wenn wir gleichzeitig die Arschgeigen konsequent abblitzen lassen, dann bekommen alle, was sie verdienen.

Tipp:
Die ersten 23 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe.


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