Donnerstag, 17. März 2022

Wenn nicht jetzt, wann dann???

Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise für Öl und Gas in die Höhe. Das ist doch die Gelegenheit, endlich mal wichtige Änderungen anzustoßen! Wir können nämlich alle viel dazu beitragen, dass wir weniger Öl und Gas verbrauchen. Ich habe mal ein paar Ideen gesammelt. Vielleicht machst Du davon schon das Eine oder Andere, aber vielleicht entdeckst Du ja neue Möglichkeiten:


  1. Wohnen:
    Je kleiner die Wohnung ist, desto weniger Energie verbraucht man beim Heizen. Entrümpelt Euer Zuhause, spendet großzügig Kleidung, Haushaltsgegenstände, haltbare Lebensmittel an Hilfsorganisationen, schafft Platz, den Ihr anderen Menschen zur Verfügung stellt (Flüchtlingen, Untermietern) oder sucht Euch ein kleineres Zuhause. Dort muss man auch weniger Fläche putzen. Zieht in die Nähe Eurer Arbeit, damit Ihr nicht so viel pendeln müsst.
  2. Konsum allgemein:
    Für jedes Produkt, das wir kaufen, werden Rohstoffe abgebaut (z.B. Öl für Plastik) oder geerntet (z.B. Baumwolle für Kleidung), transportiert, verarbeitet, verpackt und wieder transportiert. Es gibt auf Youtube viele Videos zu diesem Thema, z.B. "Die Reise eines T-Shirts". Jeder Transport der Rohstoffe und Waren verbraucht Erdöl, jeder Verarbeitungsschritt verbraucht elektrischen Strom, der meist aus Öl, Gas oder Kohle erzeugt wird. Jede Verpackung muss auch aus Rohstoffen hergestellt werden. Jede Plastikfolie wird aus Erdöl gemacht. Wenn man eine Packung Kekse kauft, liegen sie meist in einer Plastikschale, die von einer Plastikfolie umhüllt ist und außenherum ist noch ein Pappschachtel. Größere Mengen dieser Keksschachteln werden vom Hersteller in größere Kartons verpackt, diese Kartons sind auf Paletten gestapelt und damit nichts herunterfallen kann, sind die Paletten mitsamt den Kartons in Plastikfolie gewickelt. So viel Verpackung nur für Kekse! Dabei kann man Kekse doch recht einfach selber backen. Und während wir zwar essen und trinken müssen um leben zu können, müssen wir nicht ständig neue Kleidung, Telefone, Taschen, Schuhe, Schmuck, Weihnachtsbäume, Osterdeko kaufen. Wir können das einfach lassen und die Sachen benutzen, die wir haben! Was kaputt ist, kann man reparieren (lassen). Was uns fehlt, können wir uns leihen oder gebraucht kaufen. So kann man seinen Konsum drastisch reduzieren und den Ölverbrauch deutlich senken.
  3. Ernährung:
    Regional, saisonal, fair, bio - you know the drill.
    Aber was vielen nicht klar ist: Den Kühlschrank muss man gar nicht so kalt einstellen, wenn kein Fleisch oder Fisch darin ist. Vegetarisch zu leben spart also Strom. Vegan zu leben spart noch mehr Strom, denn Gemüse wird nicht so schnell schlecht wie Milch.
  4. Strom:
    Wechselt zu einem Ökostromanbieter. Wir sind seit vielen Jahren bei Naturstrom und sehr zufrieden. Wind, Sonne, Wasserkraft und Biogas haben wir im eigenen Land!
    Die Politik muss jetzt endlich die Hürden beim Ausbau der Solar- und Windenergie beseitigen und eine bundesweite Infrastruktur für Elektromobilität schaffen! Petitionen dafür findet man im Netz.
  5. Gartenarbeit:
    Als ich klein war, hatten die meisten Leute einen mechanischen Rasenmäher, der weder Strom noch Benzin braucht. Die kann man auch heute noch kaufen. Die Anstrengung kann man gleich noch als Fitnesstraining verbuchen, dann spart man sich das Sportstudio.
    Laubbläser sind die Hölle! Statt Laub, Erde und Hundehaufen durch die Gegend zu pusten kann man einfach zu Rechen und Besen greifen. Das spart Benzin und macht viel weniger Lärm.
    Die eigenen Gartenabfälle selbst zu kompostieren spart viele Plastiksäcke, Geld, Schlepperei und Benzin. Dann muss man nämlich die Abfälle nicht mehr in Säcke füllen und abholen lassen oder wegbringen und man muss auch keine neue Erde mehr kaufen.
  6. Chemische Industrie:
    Die chemische Industrie verbraucht viel Gas. Bestimmt betrifft das viele sehr wichtige Dinge, aber ich denke bei Chemie vor allem an Glyphosat, Kunstdünger usw., auf die wir schon lange verzichten sollten. Bitte kauft diesen Mist nicht mehr! Und bitte kauft Biolebensmittel, dann konsumiert Ihr den Mist auch nicht indirekt.
  7. Kosmetik:
    Wenn ich durch eine Drogerie gehe, laufe ich viele Meter an Regalen entlang, deren Inhalte ich nie kaufe. Das ist vor allem jede Menge Kosmetik. Ja, die Haare vom Kopf senkrecht nach oben zu stylen sieht witzig aus, aber wenn man das jeden Tag macht, verbraucht man pro Jahr eine Menge Gel, Wachs oder Haarspray. Das muss alles produziert und transportiert werden. Nur damit die Haare vom Kopf abstehen. Merkt Ihr auch, oder?
    Wenn die Haare unbedingt zum Stehen gebracht werden müssen, benutzt Leinsamengel. Das kann man total einfach selber herstellen und es hält wie Beton. Haarspray kann man durch Zuckerwasser ersetzen, das man in eine Sprühflasche für Blumen füllt. 
    Bei Shampoo, Seife zum Händewaschen und Duschzeug ist es sinnvoll, auf feste Produkte in Pappschachteln umzusteigen. Was ich in den letzten Jahren an Plastikflaschen eingespart habe, seitdem ich nur noch feste Produkte verwende! Nicht vergessen: Plastik wird aus Erdöl gemacht! Die festen Produkte sparen auch Geld, Platz und sind bei Reisen viel praktischer, weil sie im Koffer Platz sparen, leichter sind und nicht auslaufen. 
  8. Heizung/Klimaanlage:
    Sinnvoll lüften und passend anziehen spart sehr viel Energie.
    Im Winter lüften wir einmal am Tag, indem wir alle Fenster in der Wohnung sperrangelweit öffnen und für ein paar Minuten richtig Durchzug machen. Beim Lüften ist die Heizung natürlich ausgeschaltet. Fenster zu, Heizung wieder an, aber nur so weit, dass es mit Wollpullover und Stricksocken angenehm ist. Man muss nicht im Winter im T-Shirt herumlaufen können. Genauso kann man im Sommer auf die Klimaanlage verzichten. Wenn man von abends bis morgens lüftet, kühlt die Wohnung über Nacht ab. Tagsüber die Fenster geschlossen halten und auf der Sonnenseite beschatten, z.B. mit Rollläden oder Markisen. Auch im Sommer muss man nicht in Jeans in der Wohnung herumlaufen können. Wenn es im Auto im Sommer zu warm ist, macht halt einfach die Fenster auf. Die Klimaanlage verbraucht zwar elektrischen Strom, der von der Batterie kommt, aber diese wird ja durch die Lichtmaschine wieder aufgeladen. Und die Lichtmaschine wird vom Verbrennungsmotor angetrieben. Die Klimaanlage verbraucht also indirekt Benzin.
  9. Straßenverkehr:
    Am meisten Benzin spart man, indem man so wenig wie möglich herum fährt. Einfach mal zuhause bleiben, von zuhause aus arbeiten und Homeschooling muss endlich für alle, die das wollen, möglich sein. 
    Wenn man schon unterwegs sein muss, kann man zu Fuß gehen (krasse Idee!), das Fahrrad oder den ÖPNV nutzen, Fahrgemeinschaften bilden und Erledigungen bündeln, also z.B. direkt nacheinander zum Supermarkt, zur Post, zum Glascontainer und zur Tankstelle fahren, anstatt jeden Tag eine andere Sache zu erledigen. Sparsame Autos sparsam fahren ist das neue Sexy!

    Wenn wir ganz viel Öl und Gas sparen, verdient Putin weniger Geld und kann weniger lange Krieg treiben. Nebenbei schonen wir die Umwelt und das Klima. Außerdem sparen wir Geld und Zeit.
    Win - win - win - win - win!

    Hast Du noch Ideen? Schreib sie in die Kommentare! Ich freue mich drauf.


1 Kommentar:

  1. Laubbläser sind auch deshalb die Hölle, weil sie alle Kleinlebewesen aus ihrem Lebensraum wegblasen, wenn nicht vernichten. Laubbläser töten Biodiversität.

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